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  • #1

Missbrauch - werde vom Partner ausgelacht

Liebes Forum,

Ich habe ein Problem, das mich schon seit längerem belastet.
Zu meiner Vergangenheit: Ich wurde als Kind von der Mutter sexuell missbraucht, leider habe ich das bis ins Erwachsenenalter verschwiegen, auch gegenüber meinem Partner versucht immer neutral zu bleiben und ein möglichst normales Leben zu führen, weil ich Angst hatte, dass mich sowieso niemand versteht. Im Freundeskreis war es häufig so, dass man gar nicht recht hingehört hat, wenn ich was erzählte. Im Streit (als er mich wieder grundlos beschuldigte) offenbarte ich ihm nun meine Vergangenheit, warum ich meine Mutter hasse, einen schlechten Kontakt zu ihr habe, häufig abwertig über sie spreche, usw.
Leider ist genau das passiert, was ich immer vermutete, er nahm die Tatsache zum Anlass, mich als böses Wesen hinzustellen, dass ich mir das nur einbilde, ich verdreht im Kopf wäre. Er wurde immer streitsüchtiger und verrückter. Er lachte mich aus, wurde richtig aggrssiv, nahm mich nicht mehr ernst und er hat seitdem noch weniger Respekt vor mir. Dazu muss man sagen, dass er sehr mutterbezogen ist. Er wohnt selber noch mit 38 Jahren bei der Mutter, für ihn ist seine (und wohl auch meine Mutter) das Beste im Leben. Er traf sich schon mit meiner Mutter und findet sie furchtbar nett. Ist auch klar, heute ist sie eine alte Frau.
Ich kann mit niemandem darüber reden und weiss nicht, was ich noch tun soll. Ich wollte mir mit diesem Mann eine Zukunft aufbauen, aber ich kann mit ihm über nichts reden und meine Probleme werden totgeschwiegen. Was soll ich nur machen?
 
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  • #2
An FS:

Was Du machen sollst ???

Dir einen neuen Mann suchen !!!

Und aber die alte Sache auch endgültig abschließen und nicht weiter drauf herumkauen, das bringt nichts.

Du kannst einem neuen Partner erwähnen, dass mit Deiner Mutter Dinge vorgefallen sind, die Du ihr nicht verzeihen kannst, und dann sollte Dein Partner das respektieren. Manche Dinge breitet man besser nicht aus, sondern steckt sie in ein tiefes Loch, und lässt nie wieder etwas davon heraus.

Immerhin will man ja die Gegenwart leben, und nicht die Vergangenheit durchkauen.

Dieser Mann aber, hat keinen Respekt vor Dir und mobbt Dich, was willst Du von ihm noch ?

w,40
 
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  • #3
Auch hier ein Fall in Richtung Narzissmus....
Sorry meine Liebe, sofortige Trennung ist angesagt.
Such dir was besseres.
 
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  • #4
Liebe FS
Kurz und knapp: Weg von diesem Mann, der dir kein wirklicher Partner ist und schnellst möglich in eine Therapie!

Viel Glück

w, 44
 
  • #5
Hallo liebe FS,

da dies wohl nicht wirklich ein Forum ist auf dem man Innerstes nach außen kehren kann ohne bestenfalls schnippische Bemerkungen zu ernten, möchte ich dir nur ganz kurz meine spontanen Assoziationen mitteilen:

a) wenn er so krass reagiert hast du möglicherweise genau den wunden Punkt getroffen - bei ihm.
Es gibt manchmal Partnerschaften die, noch wohlwollend betrachtet, den einzigen Zweck zu haben scheinen dass man, beide Seiten, in dem anderen etwas herausfinden kann was in einem selbst schlummert und sich im gegenüber spiegelt. Meine Antennen sagen mir, dass irgendetwas von deinem Missbrauch auch sein Thema ist und er deshalb mit extremer Abwehr reagiert.

b) das sind keine Lebensthemen die man so eben mal im Vorbeigehen auflösen kann. Ich persönlich finde am Hilfreichsten eine Gemeinschaft oder Gruppe deren Mitglieder ähnliche Erfahrungen, aktiv oder passiv haben, da es hilft das Geschehene aufgrund erkennbarer Muster neutraöler zu betrachten. Auf jeden Fall ist weitaus hilfreicher, miteinander solche Themen von verschiedensten Seiten zu beleuchten als gegeneinander, wie es oft in Partnerschaften geschieht.
Vielleicht nützt der der Link über http://de.wikipedia.org/wiki/Zartbitter_%28Verein%29. Ich gehe davon aus dass es auch Foren gibt, denn Partnerschaftsthemen und -symptome gehören sicherlich auch zu den Auswirkungen elterlicher Übergriffigkeiten.

Es sind mehr Menschen betroffen als man gemeinhin denkt und oft verhindern Tabus, dass Missstände t es nicht einmal, diesem ins Gesicht zu sehen. Extreme Abwehrreaktionen ebenso wie überdeutliches Wegschauen/Ignorieren der Tatsachen zeigen, wie ich finde, genau dies sehr deutlich.

Persönlich halte ich es für sehr richtig und den einzigen gangbaren Weg, sich vom Täter abzuwenden und damit von seinen Taten zu distanzieren um innerlich zu gesunden. Es gibt Ideologien welche das Gegenteil einreden wollen - dem kann ich nicht zustimmen da meine Meinung ist dass Traumata nicht überwunden werden indem man den Tätern das Recht gibt weiter einzuwirken und die Rektionen der Leidtragenden bagatellisiert. Schmerz ist Schmerz, solchen auszudrücken hat jeder das Recht.
(PS. ich habe jahrelang in Arbeitsgruppen für von Gewalt betroffene Kinder und Frauen gearbeitet und in dem Umfeld in der Tat verschiedene Ansätze erlebt und erfahren. Das was ich schreibe ist nur meine persönliche Meinung und das was ich als Fazit und Konsequenz gezogen habe aus dem Gesehenen.)

Ich wünsch dir alles Liebe.
 
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  • #6
Ich wollte mir mit diesem Mann eine Zukunft aufbauen, aber ich kann mit ihm über nichts reden

Finde den Fehler!

Man muß, wenn es eine Zukunft haben soll, über ALLES reden können. Und man muß das Gefühl haben, daß die eigenen Sorgen und Nöte vom Partner ernst genommen werden. Wenn das mit diesem Mann nicht geht, dann ist er nicht der richtige. (m)
 
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  • #7
Doch FS, du kannst mit jemand daraüber reden. Erstens - such dir ein Forum von Erwachsenen, die als Kinder von engen Bezugspersonen mißbraucht wurden. Zweitens - such dir einen auf dieses Thema spezialisierten Therapeuten ( Schritt über Hausarzt oder über Krankenkasse) Das ist der zweite Schritt, um dir selbst zu helfen. Den ersten hast du mit dem Post in dieses Forum gemacht.

Wir hier sind keine Mediziner / Therapeuten sondern alle Schreiber - auch die Moderatoren - sind Laien. Aber- wir - die Schreiber- können Meinungen äußern. Dein Pseudo-Partner- mehr ist er nicht- benimmt sich sowas von daneben. Er will deine Erfahrung nicht wahrhaben, weil in seiner Welt Mütter sowas nicht machen. Auch - biologische - Mütter machen dies. Er wertet dich ab, demütigt dich, verachtet dich - lass das nicht mit dir machen. Geh von ihm weg. Rechtfertige dich nicht. Und versuche dich nicht schuldig zu fühlen für den vergangenen Missbrauch. W / 55
 
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  • #8
1. Du hast zu lange geschwiegen.
2. Du hast dir den falschen Menschen für deine Problembewältigung ausgesucht.

Dein Partner kann niemals dein Therapeut sein. Ich kann ihn sogar verstehen, wenn er alles abwehrt, was du zu dem Thema bringst. Seine Welt ist anders. Er kann nicht verstehen, was du nun alles von ihm willst. Was soll er denn, deiner Meinung nach tun? Deiner Mutter die Leviten lesen?

Du musst begreifen, dass dein Partner niemals deine Vergangenheit und deine Erlebnisse aufarbeiten kann. Deshalb muss er aber kein schlechter Mann sein. Er ist nur der falsche Ansprechpartner für dieses Thema.

Wende dich endlich an professionelle Hilfe. Du hast eh viel zu lange gewartet.
Das liegt in deiner Verantwortung!

Nochwas: Wenn du mit mit ihm nicht reden kannst und alles was du besprechen möchtest, wird totgeschwiegen, dann hast du dir vielleicht unbewusst genau diesen Mann ausgesucht. In euere Beziehung wird somit nur das fortgeführt, was du seit Jahren/Jahrzehnten tust. Schieb nicht alles auf ihn. Bedenke deinen Anteil an eurer Situation. Und mach endlich was! Hole dir kompetente Hilfe!
 
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  • #9
Liebe FS,


ich denke, du solltest mit einem solch gravierenden Problem eine therapeutische Beratung /Behandlung suchen. Für einen Partner oder Freunde ist dieses Problem einfach zu groß und sie können dazu nichts sagen oder dir gar helfen.
Die Beziehung zu deinem Partner würde ich momentan ruhen lassen, bis du selbst Klärung für dich erlangt hast. Außerdem ist Repektlosigkeit der Anfang vom Ende.
 
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  • #10
Liebe FS,

was Sie durchgemacht haben und jetzt immer noch erleben müssen, ist sehr sehr schlimm. Aus eigener Erfahrung kenne ich einen Übergriff, aber keinen Missbrauch und nicht von einem Menschen, von dem ich abhängig war. Ich kann Ihnen nur raten, sich therapeutische Hilfe (Traumatherapie, vielleicht hilft die Krankenkasse?) zu suchen, das kann niemand! allein verarbeiten. Wie lange liegt denn der Missbrauch durch die Mutter zurück? - Leider setzt das deutsche Recht hier zeitliche Grenzen. Auch wenn die rechtliche Aufarbeitung nur einen kleinen Teil - eine gewisse Aufwertung Ihres Selbstwertgefühls - ausmachen würde, es wäre aber immerhin schon etwas. Doch auch das kostet sehr viel Kraft. Und Sie sollten sich von Ihrem Partner trennen. Was immer ihn auch zu einem solchen Auftreten veranlasst, er wird sich nicht ändern, leider.

Ich wünsche Ihnen weiterhin ganz viel Mut, über Ihre Erfahrungen zu sprechen. Es gibt leider immer noch ganz viel Unwissen und daher Unsicherheit in der Bevölkerung, auch dadurch entsteht empathieloses Verhalten. Oft kommt das Verständnis von einer ungeahnten Stelle.

Alles Liebe und Gute!
 
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  • #11
… Leider setzt das deutsche Recht hier zeitliche Grenzen. Auch wenn die rechtliche Aufarbeitung nur einen kleinen Teil - eine gewisse Aufwertung Ihres Selbstwertgefühls - ausmachen würde, es wäre aber immerhin schon etwas. Und Sie sollten sich von Ihrem Partner trennen. Was immer ihn auch zu einem solchen Auftreten veranlasst, er wird sich nicht ändern, leider.

Der "rechtliche Weg" ist nicht ganz ungefährlich für die FS: alles würde wieder ans Licht gezerrt, sie würde es ein zweites Mal durchleben müssen. Und ob das hilfreich ist?

Ich würde mich von einem Partner trennen, der mir weder zuhört, noch mir glaubt. Wenn er mit 38 Jahren noch zu Hause lebt, spricht das auch nicht gerade für ihn.

Als nächstes würde ich entweder eine Selbsthilfegruppe aufsuchen (kann uU sehr hilfreich sein, weil die FS dort mit ähnlichen Schicksalen konfrontiert wird) oder mir eine Einzeltherapie suchen.
 
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  • #12
Liebe Fs,
einerseits hast Du ganz normal den Wunsch nach Nähe, dennoch besteht bei Dir eben dieser Hintergrund. Andererseits können sehr viele Menschen damit nicht so gut umgehen, wie es gut für Dich wäre. Dieser Mann kann auf jeden Fall gar nicht damit umgehen. Was könnte Dir das sagen?

Es kann sein, dass eben jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen ist, dass Du mit einem neutralen Menschen (Therapeut) darüber sprichst. Nicht mit Deinem Partner. Nimm diese Situation als Start dafür, dass Du Dich um Dich kümmerst. Gib Dein Leben nicht in fremde Hände, schon gar nicht in die eines Menschen wie dieser Mann

Versuch Dich von ihm zu lösen, wende Dich ab und hin zu Deinem Leben. Zu Dir.

Eines kann ich Dir sagen: Sobald Du diese Entscheidung getroffen hast, gehen Türen auf, von denen Du nicht mal ansatzweise gedacht hast, dass es die gibt
Und ich kann Dir auch noch sagen, dass Du ab dann immer öfter lächeln wirst und es Dir immer besser geht

Alles genauso erlebt. Heute bin ich sehr froh darüber, dass es so sein musste. Und dankbar, dass ich gegangen bin und den Weg zu mir gegangen bin. Heute bin ich endlich glücklich und ich weiss, wie wertvoll dieses Wort ist

Alles Gute
w/45
 
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  • #13
Liebe FS,

vorab danke für Dein Vertrauen !

Damit Du schnell Entlastung findest, rate ich Dir, eine Beratungsstelle in Deiner Nähe aufzusuchen. In jeder größeren Stadt gibt es Stellen für Menschen, die Missbrauch/Gewalt erlebt haben (Berlin: "Wildwasser e.V.", Köln: "Zartbitter e.V." etc.). Ich empfehle Dir, im Internet zu schauen, was es in Deiner Nähe gibt. Dort wirst Du ernst genommen, hast einen geschützten Rahmen und kannst reden. Auch wird oft Hilfe bei der Suche nach einem Therapieplatz etc. angeboten.

Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen: hör, was Dein Gefühl Dir sagt. Vor allem für eine Therapie braucht es unbedingt den richtigen Zeitpunkt und genug "äußere und innere Sicherheit."

Ich wünsche alles Gute und viel Kraft !

w
 
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  • #14
Liebe FS,
ein Mann, der mit 38 noch bei Mama lebt und für den Mama die Welt ist, ist kein geeigneter Partner für einen Menschen, der selber ein wenig im Leben wackelt.

Dass er versucht, Dir seine Werte (Mama ist toll) aufzudrücken und keinerlei Verständnis zeigt, weist ihn als ungeeigneten Partner aus - empathiefreie Zone. Das ist das Letzte, was Du brauchst

Grundsätzlich kann Dir ein Partner bei der Bewältigung von diesen Problemen nicht helfen. Ich habe einen ähnlichen Hintergrund und in Therapien festgestellt, dass es mir garnicht gut tut, mich damit zu befassen.
Ich schau nur hin, wo holt mich das heute noch ein, wo zeigen sich aufgrund des Vorgefallenen ungünstige Verhaltensmuster und versuche das zu ändern. Man kann aber nicht mehr alles ändern und muss mit vielen Einschränkungen leben. Es hilft, das zu wissen und zu akzeptieren.

Ich habe einen Partner, der darum weiß und sich damit auskennt (Psychiater). Wir reden nicht darüber, denn er ist nicht mein Therapeut. Er weiß warum ich meinen Vater meide und drängt mich dort nicht hin. Er kann damit leben, dass ich manchmal, wenn ich sehr gestresst bin, keine körperliche Nähe ertragen kann und bedrängt mich nicht, sondern sorgt für Bedingungen, die mich zur Ruhe kommen lassen. Und wenn ich mal wieder ganz schlechte Stimmung habe, dann ist er da mit einer kräftigen Umarmung.
Mit so einem Lebenshintergrund kann man nicht mit einem Klapskalli zusammen sein - der reißt nur alte Wunden immer wieder auf. Da brauchst Du einen intelligenten und empathischen Mann.
 
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