@8 Ja, ich glaube auch, dass absolute Offenheit und Ehrlichkeit sowie vertrauensbildende Maßnahmen die beste Waffe gegen Zweifel und Mißtrauen sind.
Aber Zweifel und Mißtrauen sind für mich nicht dasselbe. Unter Mißtrauen verstehe ich, dass der andere etwas "Böses/Falsches/Verlogenes/Betrügerisches" tut. Unter Zweifel verstehe ich, dass der andere nur nicht wirklich/voll bei einem steht.
Letzteres entsteht, weil der Zweifelnde auf seinen Empfangskanälen keine/nicht ausreichend "Liebe" empfängt und auf den Empfangskanälen mitunter gegenteilige Informationen ankommen, wie Gleichgültigkeit. In solchen Fällen reicht das Einstellen von Parallelkontakten etc. nicht. Es fehlt etwas Elementares. Es kann passieren, dass am Anfang alles gut ist/scheint und erst im Laufe der Zeit Zweifel entstehen, solche Zweifelnden brauchten für das Vertrauen nicht länger und trotzdem sind Zweifel entstanden.
Noch etwas mehr zu Offenheit und Ehrlichkeit:
Wenn man Probleme lösen will, dann muss man sie zuerst analysieren um ihnen "auf den Grund" zu gehen. Für die Analyse braucht man den Zugriff auf beliebige Details und Informationen, außerdem muss man auch noch etwas vom Thema verstehen. Das gilt für alle Probleme auf der Welt! Wenn man einen Motor reparieren will, muss man nicht nur Kenntnisse von Motoren haben (Kfz-Mechaniker oder ähnlich bewandert sein), sondern auch jedes einzelne, kaputte Motorexemplar beliebig tief zerlegen und betrachten und bis man das individuelle Problem gefunden hat. Bei meinem Motor, brauchte der Mann Stunden, um am Ende herauszufinden, dass bei einem Elektronikstecker einer von vielen Kontakten verbogen war und keine Signale mehr übertrug. Das gleiche gilt auch für Beziehungsprobleme! Diese kann man aber nur lösen, wenn ein tiefes Vertrauen existiert UND man sich dem Partner gegenüber wahrhaft offen und ehrlich zeigt. Also können nicht nur Mißtrauen, sondern beliebige Probleme durch Offenheit und Ehrlichkeit und ausreichend Informationen angegangen werden.
Das ist nicht einfach und erreichen wahrscheinlich nur wenige. Beide Seiten können aber viel tun, um dies zu verhindern. Eine Seite kann lügen und betrügen, um eigene Bedürfnisse zu erfüllen oder einfach nur sich selbst nicht analysieren/offenlegen. Die andere Seite kann mangels ausreichender Informationen (falsch) interpretieren, mißtrauen etc.
Und etwas zu Lügen, Logik und die Chance, etwas richtig zu stellen:
Die Lüge wird sicherlich sehr häufig benutzt und ist eine besondere "Atombombe" für das Vertrauen. Lügen können mitunter durch Logik aufgedeckt werden, weil verschiedene Details der Wahrheit (Erzählungen der Vergangenheit) nicht zusammen passen aber in der Realität eben zusammen passen müssen. Wenn man dem Lügner beweist, dass er gelogen hat, der Lügner weiter lügen will, wird er mitunter lernen und anfangen, noch weniger (potentiell verräterische) Informationen preiszugeben. Und solange man die Lügen nicht aufdecken kann und nicht klar ist, welcher Teil der Aussagen falsch ist, hat man kaum eine Chance, die Wahrheit vollständig zu erfassen und ggfs. aus den Resten Vertrauen zu schöpfen. Lügen sind für die Logik die "Büchse der Pandorra", mit unklaren Lügen können eindeutige, logische Schlussfolgerungen ausgehebelt werden. Es gibt irgendwann keine Chance mehr die Wahrheit von der Lüge zu unterscheiden. Wenn das nicht mehr möglich ist, kann man sich nur noch und ausschließlich eine Wahrheit zusammenreimen/phantasieren (eine Fiktion). Dass diese Fiktion nur eine von unendlichen vielen Möglichkeiten der Wahrheit ist und oftmals nicht mehr der vollen Wahrheit entspricht, ist klar. Man muss aufpassen, dass man sich dessen bewusst bleibt, was die Fiktion ist, und dass die Wahrheit anders sein kann.
Wer mißtrauisch ist, aber den Kontakt nicht unbedingt abbrechen will, sollte dem anderen die Möglichkeit/die Chance geben, es richtig zu stellen. Wer das nicht tut, glaubt ab dann an seine eigene Wahrheit. Der Versuch, die Dinge richtig zu stellen, wird sicherlich nicht einfach, weil beide von einer ähnlichen Wahrheit sprechen aber irgendwelche Feinheiten anders interpretieren/bewerten.
Wer gelogen hat, kann auch versuchen, die Sache zu retten. Mit weiteren Lügen oder mit der vollen Wahrheit, der Wahrheit über sein eigene Lüge, seine Bedürfnisse dahinter etc.
E.