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  • #1

Mit Kind mit Behinderung überhaupt eine Chance bei Männern?

Ich bin eine lebenslustige, gebildete und attraktive Frau Mitte 30, die mit beiden Beinen im Leben steht. Nach meiner Trennung bin ich nun langsam wieder für einen neuen Mann in meinem Leben offen. Aber wenn ich mitbekomme, wie oft in der Singlewelt über Kinder im Allgemeinen als "Altlasten" gesprochen wird, dann habe ich ehrlich Bedenken, ob das für mich noch etwas wird. Ich habe ein ganz wunderbares Kind. Mein Sohn hat eine Behinderung, die ihn und mich im Grunde gar nicht behindert, wenn es darum geht ein erfülltes und glückliches Leben zu führen. Nur kenne ich eben auch die Reaktionen Fremder, die sich das oft nicht vorstellen können.
Könnt ihr euch vorstellen, ob das für viele Männer nicht schon gleich ein KO-Kriterium ist. Ich bin mir auch unsicher, zu welchen Zeitpunkt ich darüber mit einem Mann sprechen soll. Ich will ja niemanden abschrecken, aber mich gibt es eben nur mit meinem Kind und dann ist es doch fair, wenn "er" auch davon weiß...

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  • #2
Ganz ehrlich. Kommt auf die Behinderung an. Da ist die Bandbreite ja ziemlich groß. Ich gebe zu das ich bei gewissen psychischen Behinderungen nicht sehr belastbar wäre. Eine leichte körperliche Behinderung wäre z.B für mich überhaupt kein Problem.
m
 
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  • #3
Anscheinend ist es eine Zeiterscheinung, dass sich die Menschheit zunehmend am Perfekten orientiert. Kein Wunder, wenn man all die geschönten Gesichter in den Medien betrachtet...
Auf den ersten Blick mag die Behinderung deines Kindes abschrecken, aber ich glaube, dass dies nicht wirklich ein Hindernis sein wird, denn was zählt bist du und dein Charakter, deine Lebensfreude, dein Wert als Mensch (natürlich auch deines Kindes). Männer mit Tiefgang und Charakter wissen das. All die anderen kannst du getrost aussortieren, die kratzen doch nur an der Oberfläche. Lass dich nicht verschrecken und bleibe offen. Ein Kind ist immer ein Gewinn, ganz egal, ob es eine Behinderung hat oder nicht.
 
  • #4
Chancen ja - wenn man einen Mann mit genügend sozialer Einstellung findet.

Vorschlag: Die FS soll mal auf Partersuche gehen, bei Männern in sozialen Berufen.
Dort findet sie Verständnis für ihr behindertes Kind ?

Ich kannte ein Kind, das im Wachstum sowie geistig etwas behindert ist. Aber ein prima Junge ist.
Seine Mutter (m. 2 Kinder) fand einen neuen Partner via Internet, über 400 km. entfernt.
Zuletzt hörte ich, daß sie Alle in ein neues Haus zusammenziehen wollen.

Beim Kennenlernen muß man m.E. nicht sofort über die Behinderung des Kindes sprechen.
Zuerst mal sich selber gegenseitig kennenlernen. Das Andere hat später noch Zeit.
 
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  • #5
Hallo FS

Ich, m, kann da zwar nicht für alle Männer aber über mich sprechen.
Die Behinderung deines Kindes würde mich nicht abschrecken.
Es kommt doch vorallem darauf an, ob du trotzdem Lebensfreude ausstrahlst und ganz selbstverständlich mit der Behinderung deines Kindes umgehst.
Bei mir auf Arbeit gibt es eine Frau die ale deine im ersten Satz genannten Merkmale auf sich vereint, ein behindertes Kind hat aber eine atemberaubende Ausstrahlung hat.
Das Einzige was mich davon abhält mich um sie zu bemühen ist, nicht die Behinderung, sondern sie ist glücklich verheiratet.
Zu deiner Frage, ja du hast gute Chancen bei Männern die dein wahres Wesen erkennen und sich nicht von Oberflächlichkeiten leiten lassen.
 
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  • #6
Ich sehe das Problem zweitrangig am behinderten Kind.

Die Frage liegt bei dir selber: hast du überhaupt Interesse, einem Partner genauso viel (oder mehr) Zeit zu schenken, wie du für die Pflege deines Kindes benötigst? Denn das macht ja eine Partnerschaft bzw. Liebesbeziehung aus, sonst kann man es auch lassen, wenn die Mutter 99% nur für das Kind da sein will und die 1% der restlichen Zeit zum Ausheulen bei mir verbringen will, dafür hab ich nämlich weder Zeit, Lust noch Energie. Und ich finde, das merkt man der Frau auch an, ob sie noch Spaß am eigenen Leben hat oder ihr Glück allein vom eigenen Kind abhängt und für die Außenwelt eigentlich gar keine Interesse mehr hat, sondern einen Mann nur zum Mittel und Zweck benötigt. Welche Sorte Frau bist du?

Wenn dein Kind 24 Stunden pflegebededürftig ist, dann sehe ich da ein großes Problem, weil dein Partner eine Vernachlässigung nicht hinnehmen wird!


Ich würde mir nach dem ersten "Date" wünschen, dass sowas auf den Tisch kommt um mir ein Bild davon zu machen, auf was ich mich da einlasse und vor allem in welche Sorte Frau ich mich da verliebe, denn wie gesagt, eine tolle lebensfrohe Frau, die sich selbst noch nicht aufgegeben hat und zeigt, bereit zu sein, für eine vollwertige gleichberechtige Partnerschaft, und dazu noch eine interessante Persönlichkeit ist, die kann ja nur gewinnen. Das Problem hier aber wiedermal: die Mütter geben sich total auf, vernachlässigen sich, ihre eigenen Interessen, Hobby, Tätigkeiten und opfern sich halt nur für das Kind auf und das ist unattraktiv und schreckt ab.

Denke zudem dran, nicht nur ein behindertes Kind ist anstrengend, sondern auch ein Partner ist anstrengend, weil er dich permanent fordern wird!

Hier stellt sich erstmal die Frage, wie hochgradig ist die Behinderung und wie alt ist dein Kind?
Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Mann in gehobenerem Alter ( Ende 40/Anfang 50) mehr Verständnis dafür aufbringt, als ein Jüngerer oder Gleichaltriger, der von dir viel mehr Zuwendung braucht.

Ich halte auch nichts von Schönrednerei, wie sie hier wieder breitgestrampelt wird, denn wenn man die Menschen befragen würde, würde fast jeder sagen: nette Frau, aber mit dem Kind ist das nichts für mich. Ist auch verständlich und auch nicht verwerflich. Man nimmt damit eine riesen Verantwortung für sich auf, der man gewachsen sein muß.
 
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  • #7
Ich bin eine lebenslustige, gebildete und attraktive Frau Mitte 30, die mit beiden Beinen im Leben steht. Nach meiner Trennung bin ich nun langsam wieder für einen neuen Mann in meinem Leben offen.

Wenn du wirklich mitten im Leben stehst, dann bist du von deinem Ex-Mann finanziell und emotional unabhängig, und du weißt, dass nicht jeder Mann dich als Frau anziehend finden kann. Und jene die sich auf dich einlassen, werden dich und dein Leben ganz genau betrachten, um zu prüfen worauf sie sich bei dir einlassen.

Und als gebildete Frau weißt du, dass mit Attraktivität das Gesamtpaket der Frau gemeint ist, und nicht nur die gepimte Außenhülle einer Ü35. Insofern zweifle ich an deiner Objektivität bei deiner Einschätung deiner Attraktivität als Frau, denn dein weiteres Leben ist bereits stark vorgezeichnet, denn jeder es schon einmal gesehen, dass Mütter von behinderten Kindern ihr Kind zur Lebensaufgabe machen. Was auch immer kommen mag, das behinderte Kind spielt die zentrale Rolle in deinem weiteren Leben, alles andere wird immer dahinter zurück stehen. (Auch du überhöhst deinen "ganz wunderbaren Sohn", denn wäre er nicht behindert, wäre er nicht "so ganz wunderbar", und du wärst deutlichlich objektiver.) Du wirst nie wieder unabhängig sein. Die Beziehung zum Vater deines Kindes ist bereits an den Schwierigkeiten eures Lebens zerbrochen, warum sollte mit einem anderen Mann besser klappen?

In Summe: Wie viel von deinem Leben ist bereits vorgegezeichnet? Und wie viel Raum ist offen für die Gestaltung mit einem neuen Partner? Ich denke, min. 80% von dem Rest deines Lebens sind vorgezeichnet und festgeschrieben, und nur noch höchstens 20% sind mit einem neuen Partner gestaltbar. Für viele wird das zu wenig sein, es sei denn, du gestattest einem neuen Mann 80% Unabhängigkeit.

Einen neuen Mann fürs Bett und fürs Herz zu finden sollte kein Problem für dich sein - wenn du allerdings einen Mann suchst, mit dem du das Leben teilen willst, dann wird das äußerst schwer werden.

m
 
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  • #8
Also ich bin auch sehr gebildet usw. (kein Griff ins Klo würde ich mal behaupten ^^) und für mich wäre bereits ein Kind ohne Behinderung ein K.O. Kriterium. Sorry wenn das vielleicht hart klingt, aber so ist es leider.
 
  • #9
Ich kenne einige wenige Paare, wo ein Partner ein behindertes Kind hat. Was mir wichtig erscheint und auch einige andere hier betonten: (und was auch für Mütter mit nichtbehinderten Kindern gilt)
Die Mutter sollte ihr Leben so organisiert haben, dass sie finanziell unabhängig und das Kind nicht das mentale, räumliche und zeitliche Zentrum ihres Lebens ist.
Ich traf neulich ein Paar, da hat sie einen autistischen Sohn in der Pubertät. Die Frau hat trotzdem einen guten Job, sogar mit Abenddiensten. Die beiden sind schon lange zusammen, wirken emotional zugewandt und ganz eng miteinander, aber jeder für sich ist auch wiederum mit seinen eigenen Dingen beschäftigt.
Wenn ein Mann eine sehr symbiotische Beziehung braucht (sozusagen mit Muttiservice), auf Zuwendung nicht warten kann, eifersüchtig wird, wenn grade jemand anders Aufmerksamkeit bekommt, dann wird es schwierig. Wenn eine Frau ihrem Kind gegenüber keine Grenzen setzen kann, genauso.
Für mich wäre es außerdem wichtig, dass die Mutter vorhandene Betreuungs-Angebote zu ihrer Entlastung nutzt. Damit das Kind weiß, es gibt noch was anderes im Leben und die Mutter nicht in die überzogene Heldinnenrolle kommt.
So es die Behinderung des Kindes erlaubt (es gibt ja auch Kinder, die sind dazu krank und werden nicht alt, weil sich ihr Zustand stetig verschlechtert), wäre es gut, wenn die Mutter eine Art Lebensplan hat. Was passiert mit dem Kind, wenn es keines mehr ist? Auch behinderte Kinder werden erwachsen. Das heißt, die Bereitschaft, das Kind in ein eigenes Leben zu entlassen, sollte vorhanden sein.

Ich würde dem Mann Zeit lassen, sich anzunähern. Man muss behinderte Kinder erstmal lesen lernen, die ticken halt nicht so wie die anderen. (Soviel zu "ihn und mich behindert es nicht". Versuche auch immer mal wieder die Perspektive der anderen zu verstehen, die außerhalb der Mutter-Kind-Einheit stehen)
Aber im Grunde ist es egal, ob das KInd behindert ist oder nicht. Wenn eine Frau nur Mutter und völlig auf das Kind fixiert ist, ist sie eben keine Partnerin, auch wenn sie sich noch so sehr einen Mann wünscht. Ist die Frau gut sortiert und nicht mit dem Kind verwachsen, ist es kein Problem.
 
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  • #10
Hier wieder die Fragenstellerin,

...Welcher sellbstbewußte Mann kommt auf die Idee, mit einem Kind um die Aufmerksamkeit eines Frau konkurrieren zu müssen? Ein Partner nimmt doch eine ganz andere Position im Leben ein.
Ich kann das natürlich verstehen, wenn ein Mann nicht gerade scharf auf eine Frau mit Kind(ern) ist, denn natürlich macht das für eine Beziehung einen großen Unterschied. Und natürlich verstehe ich Berührungsängste mit dem Thema Behinderung allemal. Schließlich werden wir ( ich zuvor ja auch nicht) damit nicht oft konfrontiert. Ich wehre mich allerdings, wenn mir nur durch die Information, das Kind ist behindert, gleich jede Menge Eigenschaften angedichtet werden. Ich bin unabhängig: finanziell, organisatorisch und auch emotional. Das bedeutet für mich, dass ich keinen Mann brauche, sondern einen Partner will, da viele Dinge zu zweit eben mehr Spaß machen.
 
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  • #11
Hier wieder die Fragenstellerin, ... Ich wehre mich allerdings, wenn mir nur durch die Information, das Kind ist behindert, gleich jede Menge Eigenschaften angedichtet werden. ...

Wehre dich nicht, sondern betrachte deine Frage als Chance zu erfahren welche Klischees andere Mütter von behinderten Kindern erfüllen. Lerne daraus, und räume alle denkbaran Vorurteile durch ein entsprechendes Verhalten aus. Und wenn du so unabhängig und toll organisiert bist, wie du sagst, dann findest du bestimmt auch wieder einen Partner.

Aber bitte, nimm nicht die Behinderung deines Sohnes als billigen Vorwand dafür keinen Partner zu finden, daran liegt es mit Sicherheit nicht. Der wirkliche Grund für oder gegen eine Partnerschaft mit dir, das bist du selbst, das ist deine Attraktivität. Wenn ein Leben mit dir unattraktiv ist, dann will es niemand mit dir teilen. - Est wenn ein Leben mit dir das eigene Leben schöner macht, dann ist es wert darüber nachzudenken, ob eine Partnerschaft sinnvoll erscheint.

m
 
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  • #12
...Welcher sellbstbewußte Mann kommt auf die Idee, mit einem Kind um die Aufmerksamkeit eines Frau konkurrieren zu müssen? Ein Partner nimmt doch eine ganz andere Position im Leben ein.

Liebe FS,
Deine heftige Reaktion zeigt schon, dass es schwierig ist mit Dir. Zu Recht, Du hast echt was zu wuppen. Jawohl, ein Mann muss bei Dir sehr stark und gegen das Kind um Aufmerksamkeit und Deine Zuwendung konkurrieren und er steht immer hinten an. Wenn Du das leugnest, leidest Du unter einer Wahrnehmungsstörung, bzw, fehlendem Realitätsbezug.

Meine beste Freundin hat ein schwerbehindertes Kind, das zuhause betreut wird. Alles steht dahinter zurück. Der Pflegedienst ist extrem unzuverlässig, Freizeit- Wochenend- und Urlaubsplanungen sind kaum möglich. Alles findet immer unter dem Damoklesschwert einer Akuterkrankung des Kindes statt (wird dann lebensbedrohlich) und ist immer nur eine Option.
Ich war als Kind selber schwerbehindert, bis ich zurechtoperiert wurde. D.h. ich kenne seit meiner Kindheit das gesamte Umfeld aus verschiedenen Perspektiven. Meine Eltern hatten es nicht leicht und sind vielleicht nur zusammen geblieben, weil sie mich und meine besonderen Bedürfnisse vernachlässigt haben.
Im Umfeld meiner Freundin (Selbsthilfegruppe für Eltern behinderter Kinder) sind die meisten Frauen, die ihre Kinder zuhause betreuen AE, weil die Männer es nicht geschafft haben, im Job zu bleiben, die Familie zu versorgen und dann eben für ihre Kinder auch noch dazusein - sie konnten nicht auf ihr eigenes Leben verzichten. Bei den Familien, deren Kinder in Einrichtungen leben und nur an den WE zuhause sind, ist die Quote viel höher, weil Raum für die Partnerschaft ist.

Es hat definitiv nichts mit Selbstbewusstsein des Mannes und Konkurrenz gegen das Kind zu tun. Ein behindertes Kind fordert besondere Aufmerksamkeit und höheren Zeitaufwand und wird sich altersmäßig nicht in dem Maße selbstständiger wie gesunde Kinder.
Die Mutter ist klar im Vorteil, weil sie allein durch den Geburtsprozess i.d.R. die für die Bindung so wichtigen Hormone mitbekommen hat. Die Bindung wirkt ein Leben lang und Du wirst dem Mann in Deinem Leben nur so viel Platz einräumen, wie Dein Kind/seine Entwicklung es zulässt. Offensichtlcih hatte der Vater Deines Kindes schon nicht genug Bindung, um bei Euch zu bleiben und insoweit solltest Du einen realistischen Blick dafür haben, dass die Bindung an Dein Kind bei einem anderen Mann ebenfalls nicht existiert, d.h. er in seinen Forderungen an Deine Aufmerksamkeit zugunsten Deines Kindes nicht zurückstecken möchte. Wenn Du frü ihn aber nur reduziert ansprechbar bist, wie soll er dann eine tiefe Bindung an Dich aufbauen?

Respekt vor allen Männern, die so deutlich sagen: "das kann und will ich nicht leisten, ich will echte Partnerschfat leben". Mir als Frau geht das im Hinblick auf einen AE-Mann mit behindertem Kind genauso - ich würde mich darauf nicht einlassen.
 
  • #13
Offene Frage, offene Antwort:

Viele Männer schreckt es bereits ab, wenn eine Frau Kinder hat. (Ich gehöre nicht dazu, meine Freundin hat Kinder, aber es geht ja auch nicht um mich.) Kinder schränken die Möglichkeiten der Freizeitgestaltung ein, bedeuten in der Regel Kontakt mit dem Expartner, kosten zumindest im Falle des Zusammenziehens auch Geld des Nichtvaters, stehen vielleicht eigenen erwünschten Kindern im Weg, machen möglicherweise Schwierigkeiten ("Du hast mir gar nichts zu sagen...!").

Also sind Kinder bei der bewußten oder unbewußten Abwägung, eine Beziehung versuchen/sich zu verlieben wollen, zumindest ein Minuspunkt. Ein Behinderung des Kindes macht das natürlich nicht einfacher, was aber sehr auf die Behinderung ankommt. Das heißt, eine Chance bei Männern hat auch eine Frau mit einem behinderten Kind, die Chance ist aber kleiner.

Das nächste Problem ist, wann man es dem möglichen neuen Partner sagen soll. Sagt man es zu früh - etwa im EP-Profil oder den ersten Mails - dann werden viele Kontakte erst gar nicht zustandekommen. Kaum ein Mann schreibt eine Frau an, bei der sich ein "Problem" vorab zeigt, wenn er gleichzeitig andere Frauen anschreiben kann, bei denen sich dieses Problem nicht abzeichnet. Sagt man es indes zu spät, eventuell nach den ersten Intimitäten, erscheint mir dies zum einen nicht fair. Es kann nachvollziehbare und ehrbare Gründe geben, warum eine solche Partnerschaft für jemanden nicht in Betracht kommt (er hat schon einen Pflegefall in der Familie, um den er sich kümmert/er kann einfach nicht mit Behinderten). Dann hast Du diesem Mann Hoffnung gemacht und er hat Gefühle investiert, ohne daß es eine Zukunft gibt. Zum anderen investierst auch Du Gefühle und Zeit und hast nichts davon, wenn sich der Mann dann schnell verabschiedet, nachdem er von Deinem Kind erfahren hat.

Vielleicht solltest Du in einer Kennenlernphase, soweit dies möglich ist, zeigen, daß Dein Kind Dich nicht an der Teilhabe am Leben hindert; das heißt, daß Du ausgehen, Dich mit Freunden treffen und auch mal ein Wochenende wegfahren kannst. Wenn Du es schaffst Männern Ängste zu nehmen, bevor sie überhaupt diese Ängste bewußt entwickeln, hast Du schon viel gewonnen.
 
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  • #14
Ich bin die #13. Mein Betrag geht an #11

Ich will dir deine persönlichen Erfahrungen nicht absprechen, jedoch hieraus eine Allgemeingültigkeit abzuleiten, geht einfach nicht.
Ich kenne beruflich und privat mehrere Paare mit älteren behinderten Kindern, die noch daheim wohnen. Also da haben sich die Männer nicht verabschiedet, sondern sind präsent und aktiv in der Familie. Und machen dabei keinen unglücklichen Eindruck. Vielleicht weil sie in der Lage sind, die Familienstrukturen so zu gestalten, dass keiner in die Flucht geschlagen wird, dass sie nicht das Gefühl haben, ihr eigenes Leben aufgeben zu müssen, sich eben nicht als Konkurrenz des Kindes fühlen..? Nun könnte ich aus diesen Beispielen eine Allgemeingültigkeit konstatieren, das tue ich aber nicht. Jeder Fall liegt anders, jede Familie geht anders mit dem Thema Behinderung um.
Ich finde aber, dass du den Verantwortungsgedanken bezüglich des behinderten Kindes hier total aufbläst, aus zwei Gründen:
1. Der Sohn der FS wird sicher nicht für immer bei ihr leben. Auch behinderte Kinder werden erwachsen und ziehen dann ab einem gewissen Alter in der Regel aus ins betreute Wohnen, Heim etc. Das ist wichtig für beide Seiten, Eltern und Kind! Das bedeutet in der Folge auch, ein Mann müsste nicht für den Rest seines Lebens mit dem Kind unter einem Dach wohnen. Und in den seltenen Fällen, in denen das Kind daheim bleibt, gibt es gute Möglichkeiten der Entlastung. Man muss sie aber auch einfordern und wahrnehmen: Du hast deine Freundin angesprochen und gibst mit dem Beispiel gleich eine gute Vorlage: Wenn deine Freundin sich nicht auf den Pflegedienst verlassen kann, warum sucht sie sich keinen anderen, bitte schön? Warum lässt sie einen solchen Zustand über sich ergehen? Darüber gilt es nachzudenken!
2. Es gibt im Leben eines Menschen viele verschiedene Arten zu Verpflichtungen, die ihn binden können, auch wenn es uns oft nicht bewusst ist: Wenn es kein behindertes Kind ist, dann ist es vielleicht eine Landwirtschaft mit Tieren, die immer versorgt werden muss, oder jemand mit vielen Haustieren, der diese auch nicht einfach zurücklassen kann, wenn der neue Partner mal spontan wegfahren will oder die pflegebedürftige Oma, die mit im Haus lebt und nicht lange allein bleiben kann.

Ich denke, es ist wichtig, als Elternteil eines behinderten Kindes immer wieder die Bedürfnisse des Partners zu reflektieren, achtsam zu sein auch für die eigenen Wünsche! Dann entstehen auch keine "Konkurrenzsituationen" bzw. diese werden schnell erkannt und man kann daran arbeiten.
 
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  • #15
Ich kann das natürlich verstehen, wenn ein Mann nicht gerade scharf auf eine Frau mit Kind(ern) ist, denn natürlich macht das für eine Beziehung einen großen Unterschied.

Richtig!

Eine Frau mit Kind(ern) hat den "Lebensmodus" quasi schon festgelegt auf das Modell "Familienleben mit Kind(ern)"!

Ich (kinderlos) habe mit vorhandenen Kinder (auch behinderten!) und dem zugehörigen Lebensmodell kein Problem ...wenn Frau konsequent ist und das Lebensmodell nicht nur für meinen Vorgänger und seine Nachkommen gillt, sondern auch für mich und meine noch zu zeugenden Nachkommen!

Es scheitert bei Frauen meiner typischen Alterszielgruppe (Ende 30 bis Mitte 40) eigentlich immer daran, dass sie Rosinenpickerei betreiben und zwar jemanden suchen, der die vorhandenen Kinder mit trägt (z.B. in der Gestaltung des Lebensstils), aber das eingeschlagene Lebensmodell nicht mit dem neuen Partner erweitert umsetzen wollen.

Die Frage ist immer: Was ist es, was (m)einen Vorgänger weiblich archaisch qualifizierte, mit ihm Nachkommen haben zu wollen und mich in dieser Beziehung disqualifiziert?

Wenn ich in diesem Leben keine Kinder haben soll, dann kommt nur eine Frau in Frage, der ich z.B. Freitag beim Abendsessen als Überraschung zwei Flugkarten hinlege und am nächsten Morgen mit ihr im Flieger nach Paris sitze...

m43
 
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  • #16
Hier wieder die Fragenstellerin,

...Welcher sellbstbewußte Mann kommt auf die Idee, mit einem Kind um die Aufmerksamkeit eines Frau konkurrieren zu müssen? Ein Partner nimmt doch eine ganz andere Position im Leben ein.

Liebe FSin,

eben, du hast die Antwort schon selbst gefunden. Kein selbstbewusster Mann wird ein Problem mit einem Kind haben, ob behindert oder "normal".

Es kommt auf dich und deine Ausstrahlung an und so selbstbewusst wie du dich hier zeigst, klappt es hoffentlich auch bald mit einem passenden Mann.

Viel Glück!

m
 
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  • #17
Ich befürchte, du wirst Schwierigkeiten haben. Es ist für Männer schon eine Kunst, fremde Kinder zu akzeptieren - gilt übrigens aus meiner Sicht für Frauen mit den Kindern von Männern noch mehr! Aber dann auch noch ein behindertes Kind? Wäre da wenigstens ein Wechselmodell, so dass auch mal die Beziehung gelebt werden kann. Aber 100 % Kind an 7 Tagen / Woche? Das ist schon bei gesunden Kindern zuviel. Und genau deine überhebliche Aussage " ein ganz wunderbares Kind" würde mich erst Recht abschrecken. Es gibt keine ganz wunderbaren Kinder! Es gibt Kinder, die anstrengend sind, die liebenswert sind, die einfach eine Kombination aus vielen Charakterzügen und Eigenschaften sind. ABER nicht grundsätzlich wunderbar! Das trifft nur auf einen Diamanten an der Goldkette zu! Und dein nachfolgendes Posting zeigt, wie du denkst. Genau da wirst du selbst - ohne dein Kind - schon genug Probleme mit Männern haben. Schau der Realität ins Auge. Ich habe eine Freundin mit zwei sehr lebhaften Kindern, eines davon dazu noch krank. Sie als Mutter findet ihre Kinder auch wunderbar - jeder Mann nimmt Reißaus, wenn er das Kombipack Mutter + Kinder kennenlernt. Sie als Frau alleine ging ja noch, aber in dieser Kombination tut sich das kein Mann wirklich an! Sie hatte sich das auch anders vorgestellt bei der Trennung von ihrem Ex. Aber man muss als Frau schon sehr viel tun, um einen wirklich guten und interessanten Mann als neuen Partner zu gewinnen. w/43
 
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  • #18
Mir erscheint die FS leicht reizbar und da macht sich ein gestandener Mann natürlich seine Gedanken. [mod: Angriff gelöscht] Und dann erübrigt sich die Frage nach dem Kind sowieso. Falls sich aufgrund Deiner Biographie ein gewisser Trotz entwickelt hat: Schluck den wieder runter, er bringt Dich nicht weiter.
 
  • #19
Meine beste Freundin hat 5 Kinder von 4 Vätern und das Vorvorletzte, eine Tocher, ist stark behindert. Sie wird nie allein leben können. Der letzte Vater und heutige Ehemann ist deutlich jünger als meine Freundin. Das behinderte Kind war ihm egal. Die vier bereits vorhandenen Kinder waren nie ein Thema. Sie gehörten zusammen. Alle. Immer.

Das Sahnehäubchen: "Er" hat eine gute Stellung, so dass sie sich nun gemeinsam sogar ein Haus leisten können.

Es gibt für jeden Topf einen Deckel aber nicht immer den, an den man urspünglich gedacht hatte.
 
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