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  • #1

Mit nichts mehr zufrieden? Weil Ehrfurcht vor dem Leben verloren?

Mit nichts mehr zufrieden? Weil Ehrfurcht vor dem Leben verloren?

Ich wache ohne Schmerzen auf, keine drängenden Termine, alle Sinne vorhanden und wach. Der Herbst färbt die Blumen vor meinem Terrassenfenster kunterbunt. Ich habe das Glück, zur gleichen Zeit wie mein Haustier zu leben. Koche mir in Ruhe einen Kaffee und fülle mit Bedacht das Hörnchen mit der selbstgemachten Marmelade, die mir eine Kundin geschenkt hat, "weil" ich - was mit meinem Job überhaupt nichts zu tun hat - so mit Bedacht mit ihren Pferden umgehe (dabei reiche ich ihnen im Vorbeigehen lediglich jedesmal eine Karotte, mehr nicht!). Ich freue mich auf die Zubereitung der Steckrübe, die die Natur für mich hat wachsen lasse. Und wundere mich, warum nur so viele Menschen so unzufrieden sind und nichts und niemand gut genug sein kann? Und sie sich selbst natürlich auch nicht genügen? Vergessen, dass das Leben ein wunderbares Geschenk ist? Zu schade, um nur Äußerlichkeiten hinterher zu jagen?
 
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  • #2
siri
du scheinst ein zufriedenes Leben zu führen - gut für dich, aber schade, daß es sich bei dir zu 99% um eine Frau handelt ;-)) -
 
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  • #3
Du hast ein unglaubliches lyrisches Talent-wenn das nicht sowieso schon Dein Beruf ist,dann schreibe!!!!
 
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  • #4
ZYX
Wieso schade? Er/sie ist doch sich selbst genug. Ein Partner stört da nur. Der will nämlich mehr als eine Karotte.
Ich bin natürlich unzufrieden. Wenn schon so poetisch, dann bitte keine Flüchtigkeitsfehler im viertletzten Satz an prominenter Stelle.
;-)
 
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  • #5
Ja, das Wahrhaftige im Leben zählt für viele nicht. Die meisten Zeitgenossen sind auf der Jagd nach Erfolg und Geld. Gut, beides will ich auch haben. Dennoch verschließe ich meine Augen nicht vor den Schönheiten des Lebens. Ich genieße es, im Frühling aus Holunderblüten einen Gelee zu rühren. Im Sommer die reifen Aprikosen in Marmelade zu verwandeln. Im Herbst aus ungespritzten Zitronen einen leckeren Likör zu bereiten. Das sind alles Dinge, die jeder Hartz-IV-Empfänger ohne großen Aufwand machen könnte. Und morgens, wenn die Sonne scheint, reiße ich die Fenster auf, damit das Haus von frischer Luft durchzogen wird. Jeder Tag ist schön, auch der verregnete. obwohl ich Akademikerin bin, grabe ich eigenhändig meinen Garten um oder beschneide die Rosen. Im Räuberzivil mag mich mancher für eine dusslige Kuh halten, aber es ist Genuss für mich, etwas Praktisches zu tun. Das Leben ist ein Geschenk - gerade, wenn man einen geliebten Menschen in den Tod begleitet, wird einem das bewusst. 7E1FB12A
 
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  • #6
S,28m
Mit "sich selbst nicht genügen" hast du wohl den Ursprung der Misere beim Kragen. Wer sich selbst nicht genügt, sucht in Äußerlichkeiten sein Glück, findet nur kurzfristig Befriedigung und braucht jedes Mal ein kleines Stückchen mehr. Das ist kein Glück!

Schön, das es auch glückliche Menschen gibt :)!
 
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  • #7
Vor allem das Leben hier in Deutschland zu dieser hochindustrialisierten Zeit ist ein Geschenk.

1. Cuba: Man ist dort lebensfroh, die Wirtschaft liegt total danieder.

2. Zimbabwe: Es gibt einfach nicht genug zu Essen. Die Eltern jagen ihre Kinder fort, weil nichts da ist. Die Polizeikontrollen dienen oft nur dazu, daß die Polizisten ein paar US-$ kriegen weil sie selbst was zum Essen brauchen.

3. Iran: Eine Bevölkerungsschwemme mit vielen jungen Leuten, von denen viele arbeitslos sind. Sie können machen was sie wollen, sich bilden, deutsch lernen, studieren, aber man läßt sie nicht ins Land. Frauen müssen einen Schleier tragen, den sie innerlich ablehnen.

4. China: Eine immense Umweltverschmutzung, eine Bevölkerung, die man komplett mundtot gemacht hat und die sich nichts sagen traut, eine Einstellung, bei der es nur ums schnelle Geld und nichts weiter geht.

5. irgendeine Militärdiktatur mit Folter & Hinrichtungen & willkürlichen Verhaftungen

6. Irgendein Klima bei dem es sich nicht so toll lebt ... wir meinen immer, wir hätten dieses tolle Klima und der Rest der Welt habe es automatisch. Und genau das ist der Punkt. Wir definieren unser Glück mit unseren hohen Maßstäben und legen die Meßlatte höher. Dabei sind wir nicht zufrieden.

Es gibt aber auch zufriedene und glückliche Leute in den obigen Ländern, weil sie ihr Glück eben anders definieren.

7E2176FE - m, 39
 
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  • #8
Schön gesagt #5!

Gut formuliert, Fragestellerin!

Dazu muß man aber aus dem 'Hamsterrad' rauskommen, sich bewußtmachen, was wirklich glücklich macht.
Einen Trost gibt es aber - so etwas ist erlernbar, wenn man es wirklich möchte.


#4 - ja, es gibt Dinge, die jedem zur Verfügung stehen - eine Frage hierbei ist, darf man wählen, sie zu tun oder hat man keine andere Alternative und neigt schon dadurch zur Fixierung auf das vermeintlich Unerreichbare.

In jedem Fall tut es gut, die eigenen Erwartungen zu hinterfragen. Wer auf die 'großen', möglicherweise 'spektakulären Dinge/Ereignisse im Leben wartet, wird wohl immer weniger glücklich sein (solwas passiert sehr selten), als der, der all diese 'kleinen' Dinge wahrzunehmen lernt, die uns das Leben jeden Tag bietet.
 
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  • #9
Hier hat jemand etwas ganz wichtiges zur Partnersuche geschrieben und ich glaube bis jetzt gehen alle Beiträge ganz weit am Thema vorbei. Es ist schon sehr erstaunlich, wie viele Menschen einen Partner suchen, deren Seelen schwarze Löcher sind, in dennen der kleinste Lichtschein fehlt. Seelen voll mit Gerümpel. Andere spielen Verstecken wie in der Kindheit, manche haben sich so gut versteckt, dass sie sich selbst nicht mehr finden. Dabei ist jeder selbst dafür zuständig Licht in sein Wesen zu bringen und sollte nicht Andere damit belästigen. Einer Rose dufte. Der ist es egal ob ein Wildschein, oder die schönste Jungfrau an ihr richt. Nur wenn ich mich selbst gefunden habe, im hier und jetzt leben kann ohne Bedingungen, ohne etwas nach zu trauern, dazu gehören auch die lieben Verstorbenen. Dann kann ich mich auf Partnersuche begeben. Ich glaube es gibt solche Menschen, habe sie aber bis jetzt noch nicht gefunden.
 
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  • #10
Das ist richtig ermunternt, dass es auch solche Beiträge wie den der Fragestellerin gibt. # 8 drückt es auch sehr gut aus.
Ich bin erst seit einer Woche im Forum dabei, doch überlege bereits auszusteigen. Das ist teilweise nicht auszuhalten, mit welcher Hirngrütze sich manche Zeitgenossen stundenlange Beiträge in den Foren liefern. Da geht es um Nasenpopel oder ob der Penis nun krumm sein darf oder nicht. Und während man stundenlang an der Pc-Kiste sitzt ist das purpurrot des Sonnenuntergangs ungesehen in der Abenddunkelheit versunken. zu 3# : Dein Beitrag bringt es genau auf den Punkt, wo das Problem sitzt. Nach dem Flüchtigkeitfehler suchen, um ja nicht den emotionalen Gehalt der Poesie zu spüren. Das könnte mich ja mit mir in Verbindung bringen....
 
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  • #11
Du schreibst wie ein (armer) Poet. (Und, bist du einer?)
Doch bedenke:
Auch für mich färbt der Herbst die Blumen und alles weitere was dir so einfiel macht die Natur auch für mich.
Hinzu kommt, dass die hübschen Frauen mich mit ihrem Lächeln in Hyperstimmung bringen.
Die Hormone tanzen, fühl mich im siebtem Himmel.
Jetzt wieder du
 
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  • #12
Guten Morgen

Halt, halt, ich bin ein Fragesteller! Also (@ 1) mit Penis!

Geschrieben habe ich (@ 2) beruflich tatsächlich ein paar Jahre. Die Erfahrungen mit den Verlagen haben mir allerdings den Spaß doch ein wenig verdorben. Schreiben sollte man sich leisten können. Oder Protegees haben. Und/oder viel Glück. Ansonsten beutet man sich als sogenannter freier Mitarbeiter selbst aus oder verliert als Angestellter schnell die Muße zum genußvollen Schreiben.

Stimmt, das das Glücksempfinden (@ 7) durchaus "trainierbar" ist. Na gut, eine gewisse Sensibilität gehört wohl schon dazu? (ich kann mir Olaf Henkel z.B. nicht wirklich glücklich vorstellen.... ;-) )

@ allle: Das Schicksal ist (dann) aber auch ein guter Lehrmeister. Nur wer die Tiefen erlebt hat... Wie hatte hier im Forum mal wer geschrieben: "Macht doch mal Sterbehilfe." So ähnlich, ja. Zivildienst im Krankenhaus (inkl. Onkologie) reicht eigentlich für ein Leben lang. Ich denke oft daran zurück. Dazu dann und wann eine Nachrichtensendung und offenen Auges durchs Leben gehen, dann wird "das Wunder Leben" und das vglw. sorglose hohe Niveau in Europa schnell immer wieder deutlich.

Ihr ahnt es: Alles hat seinen Preis. Sensible Wahrnehumg und Karriere gehen in einer Ellenbogengesellschatt nach meiner Erfahrung nur seltenst zusammen (schaut euch um auf den Führungsebenen bzw. den Wegen dorthin... ;-) ).

Das kommt für den sensiblen Mann im Umgang mit Damen (außer einigen ganz jungen, die Ideale haben und einigen jenseits der Wechseljahre) quasi einer Kastration gleich. Ihr kennt die gängigen Präferenzen ja?

Das und enige Erfahrungen mit der materiellen, emotionalen wie sexuellen Anspruchshaltung bei gleichzeitiger Blindheit für das "kleine Glück" Gleichaltriger haben mich (@ 3) tatsächlich mehr oder weniger zum Abstinenzler gemacht!

Ein legger morgenderlicher Espresso mit anschließer Runde Nordic Walking im Morgendunst werden mich darüber hinwegtrösten. ;-)

Das (mein) Leben ist (mir) viel zu Schade für das Gezänk in Hamsterrad und destruktiven Beziehungen. ;-)

[gekürzt -bitte bei der Frage bleiben - MOD]
 
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  • #13
Ich führe ein glückliches Leben mit guten Freunden, lustigen Bekannten, meinen Pferden, Hunden, Katzen, werkel an meinem Häuschen, grabe meinen Garten um und bin rundum zufrieden.

Aber es wäre doch schön, wenn man dieses Glück mit jemandem teilen könnte?

So dachte ich jedenfalls, meldete mich hier an, traf jemanden und - fiel auf die Schn...

Seitdem halte ich es mit den Kontakten sehr viel lockerer und konzentriere mich wieder auf die wesentlichen Dinge in meinem Leben. Also das, was vor der Partnersuche auch schon Bestand hatte.

Und noch eine Anmerkung: Ich bin jetzt nicht verbittert, ganz im Gegenteil: Ich geniesse mein Leben mit dem was ich habe umso mehr.

Take it easy, Tante Lisi!
 
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  • #14
Hier noch mal #8. Ja was höre ich da raus. Haben hier schon einige erkannt, Ellenbogen, Führungsposition, Internet, Haus, gutes Aussehen, Sportwagen, Scharmhaarfreie Zonen machen nicht glücklich, sonder eher süchtig. Haben hier wirklich einige erkannt, dass man Glück nicht erkämpfen kann, sondern nur Glück bekommt, wenn man Glücklichkeit verströmt. Aber warum sich dann im Schneckenhäuschen verkriechen? Warum nicht als leuchtendes Beispiel vorausgehen und andere Menschen beglücken. Menschen wieder für die einfachen Wahrheiten begeistern und dabei vieleicht einen Partner finden.
 
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  • #15
siri
#12 Lisi
oh, gibt es hier noch mehr von meiner "Sorte"?

Weißt du, viele Männer tun sich etwas schwer, wenn sie eine Frau treffen, die nicht emotional ausgehungert ist. Vielleicht ist es auch nicht so einfach, uns Emotionen vorzuspielen, weil wir wissen, wie echte aussehen.....

Dir auf alle Fälle - wie auch immer - viel Spaß!
 
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  • #16
siri
#Fragesteller

sorry, ich war wirklich davon überzeugt, daß du eine Frau bist :) - und habe erst jetzt #11 gelesen....

Naja, anscheinend bist du einfach ein etwas anderer Mensch - das wird dir die Partnersuche nicht unbedingt erleichtern, aber du kannst den ganzen Zirkus mit Gelassenheit betrachten, Glückwunsch!
 
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  • #17
ZYX

na fein, dass mich der Haken an dem ach-so-schönen Eröffnungsbeitrag richtigerweise gekitzelt hat.
:)
Die totale Zufriedenheit mit sich selbst steht natürlich im Widerspruch zum Konzept Partnerschaft, darum ist das hier eher ein Aufruf zu pantheistischer Allverbundenheit in zwischenmenschlicher Einsamkeit, zum Einsiedlertum.

So weit will ich nicht gehen, da bleibe ich lieber etwas unzufrieden und werde stattdessen in einer unvollkommenen Beziehung glücklich, denn Vollkommenheit ist Illusion und Zufriedenheit nicht Glück.

Aber eine Karotte hie und da lasse ich mir nicht nehmen (bitte bildlich zu verstehen).
 
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  • #18
@Fragesteller Danke für Deine Frage, die eigentlich auch gleich eine Feststellung ist. Und dazu noch gut geschrieben.
Ja wir sehen das kleine Glück nicht mehr weil wir im Anspruchsdenken verharren.
Der Sonnenuntergang wird nicht mehr gesehen, wenn ich arbeiten muss um mir noch ein größeres Auto zu kaufen. Die Schönheit einer Blume wird nicht wahrgenommen weil ich den besser bezahlten Job will.
Wir wollen immer mehr und sehen das kleine Glück nicht an dem wir vorübergehen.
"Ein Lächeln ist Labsal für die Seele“, doch wie oft gehen wir an diesem Lächeln vorbei.
Immer mehr zu wollen macht uns unzufrieden, unglücklich und nützt niemanden, außer vielleicht dem eigenem Ego.
Ein wenig Dankbarkeit für die kleinen Wunder des Lebens wäre schon der erst Schritt, auch zur inneren Zufriedenheit.
Henry
7E232BA5
 
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  • #19
@13

Warum sollte ich das tun? "Missionieren"?

Die Ellenbogen-Typen samt willfährigen Mitläufern sind es doch, die mich ob ihrer Kälte und Gleichgültigkeit ins Schneckenhaus getrieben haben.

Sollen sie doch aneinander erfrieren und abends ermattet vor die Glotze fallen, so bleiben die schönsten Spazierwege von ihnen verschont. ;-)

Was hätte ich - außer Energieverlust - davon, sie bekehren zu wollen? Warum sollte ich denen meine wertvolle Lebenszeit und Aufmerksamkeit (kostenlos) schenken, die auf Äußerlichkeiten und Materielles fixiert ("Alles meins!") doch eh im Grunde nichts zu geben haben?

Sorry, Zeitverschwendung. Hab´ ich gemacht. Mach ich nicht mehr.

Bei ähnlich gelagerten Menschen mit Wohlfühl-Ausstrahlung hingegen gerne! :)
 
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  • #20
Hier noch mal #13. Also #16 verstehe ich nicht. Wieso steht Zufriedenheit der Partnersuche entgegen? Näturlich ist Zufriedenheit kein Glück, aber eine Vorstufe von Glück. Ja so zu sagen eine notwendige wenn auch nicht hinreichende Bedingung. Unzufriedene Mensche strahlen eine gewisse Rastlosigkeit aus, springen immer von einem Thema zu Anderen sind gejagt, gehetzt. Da gehen bei mir alle Alarmglocken an. Zufriedenen Menschen sind offen und gelassen schauen einem ruhig, meist mit großen Augen, wohlwollend und urteilsfrei an. Hier verspüre ich eine gewisse Geborgenheit. Haben wir wirklich verlernt auf solche Zeichen zu achten?
Also liebe #18. Ich denke wir sind alles isolierte Wesen. Von Natur aus können wir es sehr lang ohne unsere Artgenossen aus halten. Aber müssen wir uns das an tun? Mit da schlimmste für einen Menschen ist Isolationshaft wenn Du die Chanche hast, sprich mal mit Menschen die so was schon mal erlebt haben. Im Gegensatz dazu steht z.B. die infrarote Strahlung die unsere Haut ausstrahlt. Das kann man schon merken wenn man jemandem näher kommt ohne ihn zu berühren. Das sind Erinnerungen aus unserer Säuglingszeit (die nackte Haut der Mutter). Warum glaubst Du zu Missionieren, die Rose will nicht Missionieren wenn sie duftet. Der Sonnenuntergang ist kein Popstar der von seinen Fans angeglotzt werden will. Wo ist der Energieverlust wo die Zeitverschwendung. Geh auf die Menschen gelassen zu und wenn Du es etwas derber willst hilft auch der alte Spruch "Was kratzt es eine Eiche wenn sich eine Sau an ihr reibt".
 
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  • #21
ZYX

@19
Nun, der Fragesteller schrieb vom Ideal, sich selbst genug zu sein.

Wer das konsequent betreibt, wird auch keinen Partner haben wollen.

Wie soll eigentlich eine Partnerschaft aussehen, in der jeder sich selbst genug ist?

Der Partner ist in diesem Fall zwar ein ebenso gern gesehenes Objekt wie die Karotte, mit der man zur Freude ein Pferd füttert, oder in der man die Göttlichkeit alles Seienden genießt, aber mehr nicht. Denn wäre er mehr, würde ich etwas von ihm verlangen (Liebe z.B.) - verlange ich aber von einem anderen Menschen Liebe, bin ich mir ja schon nicht mehr selbst genug.
 
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  • #22
# 20 ich finde diese philosophisch verpackte polemik nicht förderlich. ich bin sicher, du weisst, wie das gemeint ist. natürlich steht die eigene kleine zufriedenheit n i c h t im gegensatz zur partnersuche. GETEILTE FREUDE, DOPPELTE FREUDE - darum geht's doch hier.
 
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  • #23
siri
#20 ZYX
mit welcher Berechtigung kann man von einem anderen Menschen Liebe "verlangen"? Dazu sind nur Kleinkinder berechtigt, denn für diese ist Zuneigung überlebensnotwendig.

Wir könnten schon über die Frage, was es überhaupt bedeutet, jemanden zu lieben, monatelang diskutieren -

Für mich gibt es wenig Bedrängenderes (und Flucht auslösenderes), als einen Mann, der unbedingt von mir geliebt sein will und das möglichst noch genau so, wie er es sich vorstellt. Vermutlich ist meine Liebe nicht für jeden passend, oder wird manchmal einfach nicht als solche wahrgenommen, aber ich habe keine andere im Angebot. Und eben das ist einer der Gründe, warum es so schwer ist, einen passenden Partner zu treffen - ich denke, wenns der Richtige ist, wird er über meine Art, ihn zu lieben, glücklich sein. Und weil wir uns vielleicht Morgen, vielleicht auch erst in 10 jharen oder nie treffen, ist es gut, wenn ich auch ohne Partner ein zufriedenes, gutes Leben führe.
 
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  • #24
Sind wir nicht alle arme Schweine, meckern liegt uns in den Genen und die Welt ist so grau und gemein, unfair ...

Natürlich ist es traurig, das sich viele nicht mehr an den kleisten Dingen erfreuen können, andererseits leben wir nun mal in einer Neid Gesellschaft. Ich würde nie behaupten, das es mir gut geht, denn es bringt nur Nachteile. Folglich ist meine Außenwirkung eher unscheinbar, getarnt. Man erkennt mich nicht als der, der ich bin und das bringt sehr viele Vorteile.

Tja und dann ist doch so: Man weiß ein Privileg erst zu schätzen, wenn man es nicht mehr hat.

Beispiel sauberes Trinkwasser: wir haben es, es ist alltäglich, keine Knappheit, jedoch gibt es Milliarden Menschen die dieses Privileg nicht haben ... vermissen würde ich es erst, wenn ich es nicht mehr habe ...
 
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  • #25
Fragesteller, vor allem an ZYX:

Wenn ich überhaupt "apellieren" wollte, dann genau an das Gegenteil von Eremitentum, nämlich idaran, liebevoller mit einander umzugehen.

(was denen, die das Wunder Leben zu schätzen wissen, leichter fallen dürfte)

Rufe dieser Art (prominenteste Beispiel ist vielleicht Jesus) verhallen meines Wissens allerdings seit über 2.000 Jahren ungehört auf dieser Erde bzw. werden nur einer sehr kleinen Minderheit wahrgenommen. Zu groß, zu drängend ist offensichtlich das Ego.

Da im Miteinander offensichtlich selten "Frieden" und anhaltende Freude zu finden ist (ich bemühe zum x. mal die Scheidungsstatistik), liegt doch nichts näher, (zunächst) bei sich selbst anzufangen? Das Glück in sich selbst, in der Person, die einen bis zum letzten Atemzug begleiten wird, zu suchen.

Was einem Miteinander ja überhaupt nicht entgegensteht (siehe oben)!

Selbstverständlich steht es jedem frei, den Grad der inneren Suche selbst zu bestimmen oder auch ganz zu verschmähen und stattdessen z.B. zu daten, was das Zeug hält. U.u. mag dies - auch je nach Lebensphase - sogar notwendiger, "richtiger" (i.S. eines langfristigen Prozesses) sein.

Ich kenne beides. Genau genommen haben mich die Erlebnisse im Außen erst auf das Innere aufmerksam gemacht (nun mag man einwenden, einem "Sonderling" bleibt nur das Innen?). Und mit fortschreitendem Alter gehe ich einfach "sparsamer" mit meiner Zeit um.

Ich bin heilfroh, die innere Quelle sprudeln lassen und genießen zu können. Wenn jemand daran teilhaben möchte, eventuell (mit einem "gerne" bin ich mir schon gar nicht mehr so sicher). Wenn nicht (und genau DAS war früher anders), ist das auch nicht tragisch. Erspart evtl. (wahrscheinlich sogar ;-) ) jede Menge Ärger.

Fazit: Ich MUSS überhaupt nicht mehr "suchen", weil ich vielleicht 80% in mir selbst habe. Und das fühlt sich einfach schön an.:)
 
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  • #26
@Fragsteller
Von der Ehrfurcht vorm Leben hast uns noch nichts erzählt.
Könnte sie wieder kommen oder warum ist sie abgeschrieben?
 
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