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  • #1

Mit Partner umziehen in eine unsichere Zukunft: Chance oder nicht

Liebe Forenbenutzer,

ich bin 29 Jahre, berufstätig und der Mann an meiner Seite (36) ist vor 2 Monaten für eine neue Stelle, nach ein paar Monaten Arbeitslosigkeit 250 km weit weg gezogen. Die Stelle ist befristet, gut bezahlt und er möchte auch spätestens nach 1 1/2 Jahren wieder aus der neuen Stadt weg, am liebsten ins Ausland. Er spricht viele Sprachen und hat schon einige Jahre in unterschiedlichen Ländern gelebt.

Seitdem klar war, dass er umziehen wird, habe ich nach Stellen in der neuen Stadt gesucht. Ich war total verliebt und wollte nicht, dass wir uns räumlich trennen. Jetzt habe ich auch schon einige Angebote bekommen, aber noch nichts Überragendes. Ich kann einfach die Entscheidung, meine Arbeit (die ich aber eh jetzt mal wechseln muss wegen einer beruflichen Weiterentwicklung), meine Wohnung und Freunde aufzugeben, weil mir die Zukunft mit ihm zu ungewiss erscheint. Weil alles so stressig war in den letzten zwei Monaten, haben wir viel gestritten und sehen ein Zusammenziehen als kritisch an, auf der anderen Seite funktioniert die Fernbeziehung am WE nur halbwegs. Er hat eigendlich keine Zeit sich jedes WE frei zu nehmen, sodass wir uns sehen können. Das sehe ich ein. An erster Stelle steht für mich die Liebe und eigendlich möchte ich sie nicht aufs Spiel setzen. Ich möchte mich beruflich verändern, weiß aber nicht wie genau, sonst ist mir alles immer so zugefallen. Deswegen habe ich mich blind in der neuen Stadt beworben, aber konnte mich nicht dazu durchringen. Mittlerweile bin ich durch diese vermeintliche Ideenlosigkeit und Nichtverändernkönnen gelähmt, habe Angst um die Beziehung, nerve ihn, wir haben oft Problemgespräche. In meiner jetzigen Stadt und Arbeit ist seitdem die Luft raus, weil ich gesehen habe, welchen Marktwert ich habe, mich aber nicht festlegen kann. Mittlerweile habe ich auch ein Jobangebot in meiner jetzigen Stadt.

Würdet ihr umziehen, oder habt das schon gemacht, um eurem Mann zu folgen, was Neues zu probieren, trotz Unsicherheit (Job, Finanzen, Wohnung) und begrenztem zeitlichen Rahmen (1 1/2 Jahre und dann vielleicht Ausland) oder lieber im Alten beharren, also in meiner Stadt bleiben und dort einen neuen Job suchen und damit vielleicht meinem Traummann das Signal geben, dass ich nicht vollständig hinter ihm stehe?

Ich würde gerne von euren Erfahrungen profitieren.

LG und Danke
 
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  • #2
Es ist auffällig, dass immer nur Paare (bzw. ein Part davon) in instabilen Partnerschcften diese Frage stellen!

Grundsätzlich gillt:

Bei Paaren in stabilen Partnerschaften handelt es sich immer nur um ein Handlingproblem. Die Beziehung würde als Fernbeziehung stabil weiterlaufen und sie läuft auch gut weiter, wenn einer von beiden, oder beide (vorrübergehend) Komptromisse bei andere Sachen (Job, Wohnung, etc.) machen müssen.

Hingegen rettet man instabile Partnerschaften weder mit dem Führen einer Fernbeziehung, noch mit zwanghaftem Zusammenziehen. Beziehungen, die von sowas abhängig sin, sind (angeblich) auch von 1000 anderen Sachen abhängig und irgendeine von den 1000 Sachen wird dann zu Grund für die Trennung

...das ist wie die Sache mit dem Baby, das die Beziehung "festigen" soll... oder dem Heiraten ...oder dem gemeinsamen Immobilienerwerb ...oder...

m43
 
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  • #3
Hallo FS,

das ist deine Entscheidung und letztendlich dein Risiko.

Dein Freund hat in dieser Hinsicht nichts zu verlieren, denn er hat es ja bereits gemacht.
Somit hat es erstmal nichts "mit nicht hinter ihm stehen" zu tun.

Du hast dich auf etliche Stellen dort und in deiner Stadt beworben, das war aus meiner Sicht ein Fehler, da du jetzt überhaupt nicht mehr weißt was du machen sollst.

Akzeptiere jetzt erstmal die Situation so wie sie jetzt gerade ist- eine Fernbeziehung 250 km. Auch wenn er mal am WE arbeitet, du kannst doch auch zu ihm fahren, irgendwann hat er Feierabend, dann habt ihr Zeit füreinander.
Bring erstmal Ruhe in dein und vor allem in eure Beziehung rein, das macht den Kopf wieder frei.

250 km sind zuviel um Freunde und Familie mal eben zu besuchen, aber mit einer guten Organisation und Planung kann man das ganze regelmäßig hinbekommen.

Wenn du jetzt sowieso einen Jobwechsel vorhast und du dazu noch einige gute Stellenangebote bekommst, dann ist dieses Risiko minimiert, denn deine beruflichen Chancen, eine Stelle zu bekommen, scheinen gut zu sein.
Falls es nicht klappt, kannst du immer wieder zurück, das ist aber immer mit sehr viel Aufwand und Schwierigkeiten verbunden.
Du mußt letztendlich beurteilen, ob dein berufliches und finanzielles Risiko, was du damit eingehst, nicht zu hoch ist. Vor allem da es nach 1,5 Jahren vielleicht in ein anderes Land geht, hast du da auch gute Aussichten? Bleibt dein Freund auch dir zuliebe hier, wenn dem nicht so wäre? Diese Fragen würde ich mir stellen.
 
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  • #4
Danke für die Antworten. Besonders wiedergefunden habe ich mich in der Aussage, dass ich jetzt nicht mehr weiß, was ich machen soll, weil ich mich blind drauf los beworben habe. Das stimmt und erhöht die Komplexität immer weiter. Wie komme ich aus Passivität und Traurigkeit wieder heraus? Mir Zeit geben kann ich ganz schlecht aushalten, weil ich dann wieder Stillstand etc. fühle.

Und ja meine Beziehung ist instabil, auch wenn wir das gerne anders hätten. Aber auch voller Liebe und Besonderheit. Hat jemand Erfahrungen und es geschafft wieder Stabilität zu erreichen. Kinder und Heiraten wollte ich eigentlich vermeiden. Das ist auch ein Punkt, der mich zu ihm zieht. Es jetzt ausprobieren, auch wenn es eskaliert, das ist besser als wenn man die Beziehung sinnlos in die Länge zieht, oder dann noch ein Kind etc. dazu kommt.

Danke, die FS
 
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  • #5
Ich könnte mich mit einem so abenteuerlustigen Mann niemals verbinden. Ich bin sesshaft und will das auch bleiben. Warum solltest du in deiner Stadt keinen Marktwert haben? Dann müsste deine Stadt ja tot sein. Du kannst dich doch sicher auch hier weiterbilden, Branche wechseln oder in deinem Betrieb aufsteigen.
Es kann auch nicht Sinn der Sache sein, immer nur Deutschland verlassen zu wollen, wenn es einem wirtschaftlich bzw. beruflich hier nicht schmeckt und ungemütlich wird.

Im Moment sehe ich das so, als dass du sein Anhängsel bist. Scheinbar hast du keine andere Wahl, als ihm nachzuwatscheln, wenn du bei ihm bleiben willst. Er würde auf dich nicht warten. Er will sich in diversen Ländern ausleben, ist sprachlich flexibel. Du wärst dann im Ausland auch wieder sein Anhängsel und auf ihn angewiesen. Woher willst du wissen, ob es woanders besser ist als hier?

Ich frage mich, würde dein Freund das gleiche auch für dich tun, wenn du dich fürs Ausland entscheiden würdest und er in deiner Lage? Ich denke eher nein.

Aber wie es so schön heißt, Reisende soll man nicht aufhalten. Sonst schlägt es eines Tages zurück.
 
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  • #6
Hier nochmal die #2

Du leidest jetzt unter der räumlichen Trennung von deinem Freund. Das jetzt so viele Probleme auf dich einstürzen und damit eure Beziehung belasten, ist doch klar. Das kann sich aber alles wieder einrenken.
Trotzdem versuche zur Ruhe zu kommen und diese auch wieder in eure Beziehung zu bringen. Das ist der 1.Schritt aus der Krise heraus zu kommen.
Dazu gehört auch eure Fernbeziehung, die ihr jetzt nun mal habt, ein Stück weit zu akzeptieren.

Setz dir selbst eine Frist, z.B. bis Ende Januar 2014, da wirst du in Ruhe alles überdenken und dann zu einer Entscheidung kommen und dann ggf. auch umsetzen.
Dadurch nimmst du den Druck weg, jetzt sofort eine Entscheidung treffen zu müssen. Du solltest so eine Entscheidung wirklich gut überlegen, auf ein paar Wochen kommt es doch nicht an.

Jetzt kommen ja sehr viele Feiertage, vielleicht hast du Urlaub und dann machst du dir erstmal mit deinem Freund trotz allem eine schöne Zeit. Sieh dir die neue Stadt an und versuch dich in dieser Zeit ein bisschen einzuleben. Plane einen Schritt nach dem nächsten und setz dich selbst nicht so unter Druck.

Meine Freundin ist mit ihrem Freund 350 km weit weggezogen, ihm zuliebe, auch aus beruflichen Gründen. Sie waren aber zu diesem Zeitpunkt schon einige Jahre zusammen.
Sie hat ihren guten Job aufgegeben, aber dort einen neuen gefunden.
Familie und Freunde bleiben, auch wenn man sich nicht mehr so häufig sieht. Inzwischen sind die beiden verheiratet.
 
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  • #7
Liebe Fragestellerin,
ich sehe dein Problem nicht in der Fernbeziehung und in der Jobsuche sondern INNERHALB deiner Beziehung. Die liegt auf Eis. Er ist am weggehen - wird wahrscheinlich in 18 Monaten einen Job irgendwo am Ende der Welt suchen/finden und dann bist du abgemeldet. Bis dahin ist es für ihn sehr bequem, eine Freundin zu haben.
Ich denke, du solltest dir mal die Zeit nehmen und ein dickes Buch kaufen und ALLES aufschreiben, was dir bei ihm / in der Beziehung sauer aufstößt. Wenn du mehr der Redetyp bist, dann geh für ein paar Stunden zu einer Eheberatung - alleine selbstverständlich - und kläre das Kuddelmuddel in dem du bist mit Reden. Wenn du es alleine machen willst - dann geh spazieren und denk dabei nach.
Viel Erfolg bei deiner Recherche. W
 
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  • #8
Liebe FS,

so wie Du das schreibst, willst Du ein Beziehung, aber nicht er. Er will, dass es funktioniert, aber nichts dafür tun. Seine Pläne sind klar, haben aber mit Dir nichts zu tun. Du kommst darin nämlich nicht vor. Und er macht es klar: Zusammenziehen will er auch nicht mit Dir. Er will Abstand.

Ich denke, Dein Problem ist, dass Dir das alles schon irgendwie klar ist, Du es aber anders willst und überlegst, was Du tun kannst um die Situation zu änder. Aber das wird nichts. Wenn von ihm praktisch nichts kommt, heißt das: Du bist für ihn verzichtbar, wenn er Dich wirklich wollte, dann würdest Du das merken und hier keine Fragen stellen. Also bleib erstmal wo Du bist. Kläre Deine berufliche Situation so, wie es für Dich am besten ist und wer weiß, vielleicht landest Du in einer ganz anderen Stadt und findest dort den Mann, der Dich wirklich will.

Dir alles liebe

w
 
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  • #9
Hallo,
hier nochmal die FS.
Danke. Ich habe jetzt mit meinem Freund am Telefon gesprochen, nachdem ich ein paar Tage für mich zum Nachdenken genutzt habe. Habe ihm gesagt, wie ich mir eine gute Beziehung vorstelle, dass wir so eine nicht haben, dass ich an Trennung gedacht habe.
Er hat angefangen zu weinen, er habe so lange gekämpft, er hätte mich gebraucht, ich war nicht da, nehme mir jetzt einfach drei Tage für mich, er habe esvon Anfang an ernst gemeint....
Wie kann ich das jetzt verstehen. Vorher hat er mich nicht angerufen, war immer arbeiten, hatte keine Zeit und wollte nicht mit mir zusammen ziehen. Jetzt war ich nicht für ihn da, er ganz alleine auch sich gestellt in der neuen Stadt. Er will auch nicht, dass ich komme und jetzt wohl auch die Trennung. Ichbin sehr verwirrt. Wie ordnet ihr das ein?
 
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  • #10
Liebe FS,
nicht nur Deine Beziehung ist instabil, Du bist es in Dir auch und dann kann es mit einer Beziehung nichts werden.

Du wirkst auf mich nicht So psychisch und emotional stabil, wie man es von einer 29-jährigen Frau erwarten sollte, eher spätpubertär. Alles soll sich um Dich drehen, aber klar äusserst Du nicht, was Deine Linie ist.
Sortier Dich doch erst mal und finde heraus, was Du willst. Nur eine Negativliste zu führen, wie eine Posterin oben schrieb, ist eine schlechte Idee. Üblicherweise vergleicht man die positiven Aspekte mit den negativen und zieht dann eine Bilanz. Wenn Du Dich beruflich verändern willst, dann bewirb' Dich gezielt, in Deiner Stadt und auch an dem Ort, wo er jetzt ist.

Ich kann nicht erkennen, welches Problem eine Fernbeziehung über 250 km sein soll, bis Du einen Job vor Ort hast. Sorry, aber das ist seit Wochen mein täglicher Arbeitsweg (einfache Strecke) und wird es noch bleiben, bis wir endlich eine Regierung haben. Manche Menschen leben über Jahre so und ich kann so ein Pippifaxgejammer nicht mehr hören.

Stell' ihm klare Fragen und Handel entsprechend. Entweder will er Dich sehen, wenn er Dich vermisst oder aber er will Dich nicht sehen, dann vermisst er Dich auch nicht und dann solltest Du Dir so einen Kasperkram verbitten.

Dass er beruflich sehr gefordert ist, wenn er nach der Arbeitslosigkeit eine neue Stelle hat und aus Unsicherheit erst mal zuviel arbeitet, wundert mich nicht. Auch nicht, dass er jetzt mehr in den Job als in eine verquere Wackelbeziehung investiert. Sein Job ist schliesslich befristet und vielleicht will er durch Leistung was festes daraus machen. Das müsstest Du Dir als erwachsene Frau aber auch alles selber sagen.
 
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  • #11
FS - Tränen können lügen. Und - es gibt viele bewußte und unbewußte Motive für Tränen.
Also ich lese aus dem, dass dein Freund sich innerlich schon getrennt hat, dies auch nicht mehr rückgängig machen wird aber auf keinen Fall - auf gar keinen Fall - derjenige sein will von dem die Trennung ausgeht. Er will heulen dass er verlassen wurde und damit bei der nächsten Frau punkten.

W#re er an einer Beziehung mit dir interessiert hätte das Gespräch wondershin geführt !!
W / 55
 
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