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  • #1

Mitte 30, verheiratet, Teenie-Kind und Sinn-suchend

Hallo, ich bin wie bereits in der Überschrift stehend, Mitte 30, verheiratet, habe ein Kind im Teenie-Alter und fühle mich derzeit total leer und ohne, tieferen, Sinn. Ich bin verheiratet, meine Tochter stammt aus meiner 1. Beziehung. Mein Mann hat auch 2 Kinder, erwachsen, selbst mit Familien. Wir verstehen uns gut. So, nun habe ich mein Studium abgeschlossen, arbeite im studierten Beruf, meine Tochter ist brav, mag meinen Mann sehr.
Dennoch habe ich das Gefühl, dass derzeit alles was ich tue und mache, nichts tiefgreifendes hat. Natürlich stiftet mir meine Familie Sinn. Aber es ist eine Patchworkfamilie, da ist es eben auch nicht immer so einfach. Kinder will mein Mann klarerweise keine mehr. Nun hat er aber eine viel größere Familie, da er ja 2 Kinder hat und die wiederum schon Partner usw. Wenn an den Wochenenden alle kommen, bereite ich alles. Sooft kommen sie nicht, 1x pro Monat, wenn überhaupt. Daher ist es nicht so aufwendig. Aber irgendwie hätte ich gerne MEHR Familie, oder MEHR...ja was denn eigentlich?? Ich finde bei uns ist das WIR-Gefühl wenig ausgeprägt, auch weil mein Mann das Familiending mit allem drumherum nicht so intensiv und gerne wollte. Daher ist es eher so, dass die Besuche der Kinder etwas sehr besonderes sind, auch die Stimmung ist besonders, weil man alles richtig machen will, nett gestalten und alles. Es ist halt nix Halbes und nix Ganzes. Ich hätte gerne gewusst wie mein Mann nun Familie gestalten will, aber er denkt da glaube ich gar nicht dran. Für ihn passt es so. Habe auch schon daran gedacht, eventuell einmal ein Pflegekind in unsere Familie aufzunehmen, wenn er damit einverstanden wäre. Aber ich glaube, auch das wäre für ihn keine Option, er möchte sich nicht mehr einschränken lassen. Ich suche wirklich schwer nach dem Sinn...

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  • #2
Weiß dein Mann wie unglücklich du mit der Situation bist? Vielleicht würde er auch noch ein gemeinsames Kind wollen?
 
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  • #3
Hallo, nein, er weiß nichts von meinen Gefühlen. Ich weiß nicht, ich glaube es interessiert ihn auch nicht so, da es für ihn ja so ok ist. Obwohl ich verheiratet bin, fühle ich mich nicht als seine Frau, ich fühle gar nichts. So schlimm es klingt. Wo ist der Stolz, den ich haben sollte? Ich weiß nicht, was mit mir los ist. FS
 
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  • #4
Für mich klingt das sehr nach philosophischer Frage und Luxusproblem. Guck' dir mal an, was du alles hast: Ein Kind, einen Mann, die Sattelfestigkeit in deinem Beruf, eine fundierte Ausbildung. Alles mit Mitte 30, wo viele Frauen noch auf der Suche sind nach einem Partner, mit dem sie überhaupt eine Familie gründen können, während ihnen langsam die Zeit zur Familiengründung davon läuft und sie noch das Problem vor sich haben, dass ihnen meistens noch eine familienbedingte Berufspause bevorsteht, die das Risiko birgt, sie beruflich dauerhaft aus der Bahn zu werfen. Aber vielleicht ist auch genau das das Problem: Du hast alles und es gibt eigentlich keine Steigerungsmöglichkeit mehr und du fragst dich jetzt, wo der Sinn darin liegt, so die nächsten Jahrzehnte weiter zu machen, wie bisher.

Glaubst du, dass mit noch einem gemeinsamen Kind oder mit Pflegekind alles besser würde? Ich wäre mir da nicht so sicher, wenn man bedenkt, wie viele Paare sich gerade als Eltern verlieren, wenn kleine Kinder im Haus sind und der eine Partner zum Alleinverdiener und der andere zum finanziell abhängigen und zu Hause befindlichen wird. Und einen Mann, der nicht so familienfixiert ist, wirst du auch durch ein weiteres Kind nicht mehr umkrempeln, sondern der wird dann eher zu der Sorte Mann gehören, die entnervt die Arbeitszeiten immer weiter ausdehnt, um nicht so viel zu Hause sein zu müssen (mal abgesehen davon, dass ich das Verhalten deines Mannes und seiner Kinder nicht unnormal finde, erwachsene Kinder leben halt meist ihr eigenes Leben und kommen nicht mehr ständig vorbei). Aber wenn du trotzdem meinst, ein gemeinsames Kind oder Pflegekind würde eurem Leben einen neuen Sinn geben, dann frag' deinen Mann, wie er zu dem Thema steht. Ich an deiner Stelle würde allerdings eher überlegen, meinem Leben einen anderen Sinn zu geben, statt wieder mit Kind von vorne anzufangen, wo das erste schon aus dem Gröbsten raus ist, z. B. neue Hobbies, die Zeit mit dem Partner mehr geniessen lernen, ein sinnvolles Ehrenamt (gibt ja nun genug Menschen und Tiere in Deutschland, die Hilfe bedürfen) etc.

w, 29
 
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  • #5
@Gast 3
Hallo, ich denke Du hast recht, es ist die Frage, mach ich das jetzt so die nächsten 30 Jahre weiter. Dass erwachsene Kinder nur ab und an kommen, ist auch mir völlig klar und auch gut und richtig so. Das überlege ich mir auch, ich hatte eine wirklich schwere Zeit, Ausbildung, Kind, Haus etc. miteinander abzustimmen, echt viel Stress und de facto auch lange die Einschränkung durch das Kind. Nochmals von vorne anzufangen, ist sicher nicht das Non-Plus-Ultra. Das denke ich mir auch, wenn ich Mütter mit kleinen Kindern oder Babys sehe.
Süss sind die Kinder ja allemal, aber sie bringen auch sehr viel Einschränkungen mit sich, das weiß ich nur zu gut. Ich bin mir dessen schon bewusst was ich habe, bin aber immer gerade in einer anderen Lebensphase wie meine Freundinnen. Die kriegen jetzt Babies. Die bauen jetzt Häuser. Das hab ich schon vor einiger Zeit gemacht. Aber es fühlt sich immer so an, als gehöre ich nirgends wo dazu, nicht zur Baby-Riege und auch nicht zur Bald-Großeltern-Riege (hoffe ich zumindest nicht :) ).
Ich suche eben zur Zeit etwas, was mich mit Sinn erfüllt. Was mir und anderen etwas bringt, mir vielleicht auch ein Stückchen Familienleben beschert.
FS
 
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  • #6
Ich vermute mal, es ist eine übliche Sinnkrise, die viele irgendwann erleben. Vor allem, wenn Dein Leben über längere Zeit ziemlich turbulent war (Beziehungsstress, Studium, kl. Kind, Berufsanfang etc) und der Stress dann auf einmal oder nach und nach wegfällt, kann es sein, dass Du nach einiger Zeit eine "Leere" empfindest, die erst mit neuem Sinn gefüllt werden muss.
Wie wäre es, wenn Du Dich ehrenamtlich irgendwo engagieren würdest? Oder Dir ein neues Hobby suchst?
 
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  • #7
Vielleicht kannst du dich ja auch ehrenamtlich betätigen. Es gibt schon wichtige Aufgaben. Vielleicht im Kinderkrankenhaus oder manche machen auch eine Ausbildung im, Hospiz. Das ist natürlich jetzt das Gegenteil von Kindergroßziehen, aber außerordentlich sinnvoll. Vielleicht bietet auch die Kirchengemeinde Aktivitäten. Oder du kannst dich sogar für benachteiligte Kinder engagieren. Diese Kinder wohnen dann nicht bei dir wie ein Pflegekind, aber ich denke du bist auch ohnehin mit Mitte dreißig noch jung genug für diverse Weiterbildungen. Vielleicht Kindern die nicht gut mitkommen Nachhilfe und Deutschunterricht geben. Für Flüchtlingskinder sammeln. Es geht bestimmt was, wenn man sich erkundigt. Sozial tätige Vereine die jede Hilfe brauchen können gibt es sicher. Mir ist vor kurzem auch mal eine pensionierte Lehrerin begegnet die im Krankenhaus Menschen besucht, die sonst keinen Besuch bekommen und diesen dann Gesellschaft leistet und vorliest. w46
 
  • #8
Die FS ist Mitte 30 - aber will in dem Alter kein Leben führen, wie ein Rentner.
Ihr Ehepartner scheint aber dahin zu tendieren ?

Ich vermute, die FS vermisst momentan viel in dieser Ehe: Warum bin ich verheiratet, wenn das so langweilig geworden ist ?

Ein Pflegekind ist nur eine einseitige Lösung. Das mag für die FS bereichernd sein (als Frau und Mutter)
Während ihr Ehepartner das als Belastung betrachtet ?
Der Mann:"Jetzt sind die Kinder endlich aus dem Haus, da schleppt meine Frau neue Kinder an *seufz*"

Also sollte die FS sich mit ihrem Ehepartner gründlich aussprechen.
Was will Jeder ? Was erwartet jeder nun und künftig von dieser Ehe ?
Was kann man gemeinsam unternehmen, um dieser Ehe mehr Leben und Gefallen zu geben - für Beide ?
 
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  • #9
Ich finde, man sollte der FS keine Tipps geben. Die Natur hat es sehr sinnvoll eingerichtet dass wir Muskelkater bekommen wenn wir uns überanstrengen und dass wir depressive Verstimmungen bekommen wenn wir auf der falschen Spur sind.
Sie alleine muss durch ihre Verstimmung an den Punkt kommen, an dem der Leidensdruck groß genug ist, dass sie eine Lösung sucht, proaktiv.
Und dass sie aufhört ihr Leben für ihre Laune verantwortlich zu machen. Sie führt genau das Leben, das sie sich ausgesucht hat.
FS, überlege worauf Du Einfluss nehmen kannst. Das bist nur Du. Und das was Du denkst.
Du kannst ein und dieselbe Situation durch ein Umdenken völlig anders beurteilen. Einfach durch die Macht Deiner Gedanken. Frau, 48
 
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  • #10
Ziemliche wirre Geschichte.
Du weisst selbst nicht wo Du im Moemnt stehst, überlegst aber ein Pflegekind in eine schwierige Familie zu holen. Und das, obwohl Dein Mann Dir wohl klar gesagt hat: Er möchte nicht.

Wie alt ist Dein Mann?
Er muss ja wesentlich älter sein als Du wenn er erwachsene Kinder hat.
Wie hat er Dich die letzten Jahre unterstützt?
 
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  • #11
Ich glaube, dass Du einfach noch gerne ein Kind hättest! Dass Du Dich nicht mehr wirklich gebraucht fühlst!
Es gibt aber auch andere Dinge, die ihr machen könntet! zum Beispiel, Euch wieder als Paar finden - zueinander finden, zusammen reisen - mal ohne Kinder, gemeinsame schöne Dinge erleben, die man ohne Kinder besser machen kann - egal ob Wellness in Südtirol oder Tour durch Asien.
Oder macht ihr zusammen Sport? Reizt Dich vielleicht ne neue Sportart? Oder hast Du ein Hobby Jahre lang vernachlässigt?
Wie alt ist denn dein Mann?
Kann es sein, dass er einfach zu alt ist? Er hat schon erwachsene Kinder, sagst Du? Du könntest noch locker 1-2 Kinder bekommen mit 35.
Ich denke, du bist in einer Art Midlifecrisis und dein Mann ist deshalb zufrieden mit seinem Leben, weil er schon um die 50 ist und das Kinderthema keins mehr für ihn ist!
Ist eben immer blöd, wenn man sich nen Partner sucht, der schon in einer anderen Lebensphase ist! Habt ihr denn noch Sex? Liebt ihr Euch noch?
Ich glaube nicht, dass in der Situation ein Pflegekind das Richtige wäre!
Überlege mal, worauf es Dir wirklich ankommt`?
Liebst Du Deinen Mann noch? Macht es Dir Spaß, Zeit mit ihm zu verbringen? Willst Du noch ein Kind? Hör in Dich hinein und sei ehrlich zu Dir selber!?
Wenn Du ganz alleine entscheiden dürftest ohne Rücksicht auf Andere - was würdest Du am liebsten machen wollen?

w,40
 
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Mooseba

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  • #12
Menschen, die auf der Sinnsuche sind, sind mir meist suspekt. Vor allem im erwachsenen Alter. Du bist verheiratet, hast ein Kind und Arbeit. Das ist wohl genug Sinn. Wenn dir das nicht reicht, dann mach noch einen Doktor oder einen Zweitjob. Arbeit und Pflichterfüllung sind eine ganze Menge Sinn. Das zu unterschätzen ist auf Dauer nicht gut für eine Gesellschaft.
 
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  • #13
Liebe FS,
du bist 35 - plus minus ein paar Monate, dein Mann ist vermutlich 50 bis 60 (erwachsene Kinder schon lange selbständig und unabhängig vom Vater) Wie ist das mit der Altersdifferenz?
Du hast dir selbst einen Beruf ausgesucht und arbeitest in dem - warum bist du unzufrieden ?
Kollegenkreis unstimmig - Fachgebhiet unstimmig - alles nur noch Routine ???
Wie sieht es mit deinem Bekannten/ Freundeskreis aus - gibt es den?
Was interessiert dich - machst du da etwas ??

Mir kommt dein Beitrag sehr jammerig vor. Der Sinn des Lebens ist das Leben. Sorry - darum geht es. Den großen Sinn mit heldenhaftem Auftrag um die ganze Menschheit zu retten- das ist ein Hollywoodmärchen, das von James Bond zu erfüllen ist. W
 
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  • #14
Liebe FS,

sehr jung geheiratet, sehr früh Mutter geworden, wenn ich so bei dir rechne, dann Trennung, dann neuen Mann kennengelernt, sehr viel Zeit für Kind und neue Beziehung aufgebraucht, dann noch Studium nebenbei.... wo bist du für dich geblieben?

Wo ist deine Jugend geblieben, dein Raum für Entwicklung, für Spass und Freude?

Mich wundert es nicht, dass du jetzt irgendwie Zweifel bekommst. Du kommst zur Ruhe, ziehst Bilanz und deine Seele ist nicht glücklich. Wie auch?

Du hast nur gerackert und nicht richtig gelebt. Wirklich frei warst du auch nie.

Jetzt noch ein Pflegekind nehmen, wo dein Mann eh nicht so gut zu dir steht, wie du schreibst. Einen zufriedenen, ausgeglichenen und glücklichen Eindruck machst du nicht. Dann ein Pflegekind nehmen, wo man einen Teenager im Haus hat? Wie verrückt und unverantwortlich ist den sowas?

Gehe lieber mal zum Couch, auch einige Stunden bei einer Therapeutin können gut helfen, um zu schauen, was wirklich los ist mir dir und warum du bisher nicht den Sinn des Lebens gefunden hast und wie du ihn finden kannst.

w 50
 
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  • #15
Hier die FS:

Ich liebe meinen Mann schon noch ja. Wir haben auch gemeinsame Interessen, er ist arbeitsmäßig sehr eingeteilt, und ich weiß, würde ich auch ein Pflegekind aufnehmen, sofern er denn zustimmen würde, wäre ich damit auch allein. Wäre auch nicht das Wahre.
Ja seine Kinder sind bereits erwachsen und haben eigene Familie. Ja, er ist um die 50. Er wollte nach seiner Scheidung nie mehr Kinder, daran sind auch Beziehungen vor uns gescheitert, da diese Frauen ebenfalls jünger waren und Familie wollten und keine Kinder hatten.
Würden die Bedingungen passen, würde ich eventuell schon noch ein Kind wollen. Aber diese Frage stellt sich innerhalb dieser Beziehung nicht, daher denke ich auch nicht darüber nach. Ich denke eher darüber nach, wie ich mein Leben mit ihm und allen Kindern gestalten könnte.
Es gibt ja auch ein Enkelkind, welches ich sehr süß finde und für welches ich auch ein bisschen da sein möchte, wenn das Kind das denn will später und natürlich die Eltern.
Genau, es ist das Gefühl, nicht mehr so gebraucht zu sein, irgendwie.
 
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  • #16
Liebe FS,

hast du neben Beruf, Teenie, Ehe, Haushalt so wenig zu tun, dass du dich nicht gebraucht fühlst?

Was ist mit Zeit für dich selbst, mit Sport, Freundeskreis usw.? Wäre es für dich denkbar, festzustellen, dass du dich selber auch mal brauchen könntest?

Dein Mann ist um einiges älter, warte ein paar Jahre ab, dann wird er dich sehr brauchen. Bis dahin geniesse deine Jungend, dein Leben, den die harten Jahre stehen dir noch bevor.

w 50
 
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  • #17
Mir scheint, die FS sucht mehr menschliche Tiefe, mehr persönliche Emotion. In ihrer neuen Familie scheinen die Verhälnisse eher etwas distanziert. Für eine Patchworkfamilie ganz normal. Leider. m
 
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  • #18
Hier die FS:

Ja, stimmt manchmal finde ich, die emotionale Tiefe ist nicht so sehr vorhanden.
Grundsätzlich funktioniert es ja alles. Wie gesagt, nur manchmal fühl ich mich mit meiner Tochter irgendwie eben "allein". Weil wenn eben seine erwachsenen Kinder da sind, dann ist natürlich aller Fokus auf diese, was ich auch verstehe. Ich denke bloß, es wäre mehr Normalität und auch mehr Tiefgang da, wenn es nicht immer so ein "Ausnahmeereignis" wäre, wenn diese kommen.
Das ist jedoch auch nur eine Annahme. Ich bin schon sehr lang in der Familie. Ich kenne die Strukturen und es war eigentlich schon immer so.
Aber wie gesagt, diesen Sinn, den andere jetzt haben, sei es in Familie, Hausbau, etc. der ist bei mir ja schon, sozusagen, abgehakt. Das besteht ja schon irgendwie.
Einmal ICH sein, daran hatte ich noch gar nicht so gedacht. Weil es ja bis dato immer anders war.
 
  • #19
Man kann sehr lange das Gefühl, nicht intensiv geliebt zu werden, mit dem Gefühl, gebraucht zu werden überdecken. Arbeitsbelastung ist das Eine.. auch Patchwork rechtfertigt in meinen Augen überhaupt keine Oberflächlichkeit in der emotionalen Bindung. Dann lieber allein!
1. Aber das ist bei Euch vermutlich nicht nötig. Etabliere doch Paarzeit für Euch beide, in der Du intensiv erlebst, was Du fühlst, was er fühlt, was Euch verbindet.
2. Mach etwas ganz allein mit Deiner Tochter oder auch zu dritt. Meine Kinder lieben Städtereisen. Wir suchen zuvor etwas Passendes aus, träumen mehrere Runden, und genießen es dann sehr. Das sind sehr verbindende Erlebnisse.
3. Du hast studiert, arbeitest... kann es sein, dass Dir auch die geistige Zukunftsperspektive fehlt? Ich habe -lustigerweise ausgehend von den Lieblingsbüchern einiger Herren hier bei EP- viele anregungen bekommen. Lesekreis, Philosophiezirkel, Partei- oder Gemeindearbeit... was könnte Dich davon erfüllen? Wer seine Neugier mit Alltag deckelt, wird auch unglücklich.
4. Schön, dass Du für die Großfamilie da bist. Vermutlich spürst Du einfach auch den Unterschied zwischen Dankbarkeit für Nettigkeiten und Liebe. Das allein kann einem schon zusetzen, wenn man sich nicht bewusst macht, dass man den falschen Hebel gezogen hat, als man Liebe spüren wollte. Gebrauchtwerden ist nicht Liebe.
 
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  • #20
Liebe FS,

ich sehe in deinem Leben mehrere Baustellen mit denen du dich befassen solltest, bevor du eine weitere öffnest. Versuche dich doch mal mit deiner jetzigen Lebenssituation analytisch auseinanderzusetzen, indem du alle Aspekte einzeln beleuchtest: deine Ehe - deinen Beruf - deine Freizeit - dein Kind - deine Zukunftspläne...
Wie sieht jeder einzelne Punkt aus? Wie zufrieden bist du damit? Was könntest du kurz- bzw. langfristig verbessern?
Oft entsteht Unzufriedenheit durch Verdrängen und Weigerung sich der Problematik konkret zu stellen und sich mit ihr auseinanderzusetzen.

Ich habe den Eindruck, du hast viel im Leben erreicht und jetzt stagnierst du, du hast keine Pläne, dein Leben plätschert dahin und du wirst dich fragen : war das schon alles? Du machst vieles, was du tun musst, doch es gibt Weniges, das du tun willst... Doch das Leben hat mehr zu bieten als Geld verdienen und die Familie zu bekochen.
Und dann denke ich auch, dass du in einem Alter bist, wo du die biologische Uhr ticken hörst - ein weiteres Kind - jetzt oder nie mehr... Ich glaube, viele Frauen durchleben diese Phase zwischen 35 und 40 Jahren.

Versuche mal dich wirklich mit all deinen Sorgen und Ängsten auseinanderzusetzen, vielleicht findest du einzelne Lösungen und vielleicht findest du heraus, wo du den Heben ansetzen kannst.
Wünsche dir alles Gute!
 
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  • #21
Man kann sehr lange das Gefühl, nicht intensiv geliebt zu werden, mit dem Gefühl, gebraucht zu werden überdecken. Arbeitsbelastung ist das Eine.. auch Patchwork rechtfertigt in meinen Augen überhaupt keine Oberflächlichkeit in der emotionalen Bindung. Dann lieber allein!

Liebe FS
Ich denke auch, dass hier der Hund begraben liegt. Du spürst jetzt mit aller Gewalt, wie sehr sich die Lebensplanungen Deines Mannes und Dir unterscheiden. Anstatt ein weiteres Kind in die Welt zu setzen, würde ich die jetzige Situation mal genau betrachten und vielleicht mit Hilfe einer Fachperson aufdröseln. Bist Du sicher, dass Du mit diesem Mann den Rest Deines Lebens verbringen willst? Auf so vieles verzichten, was man im "zarten Alter" von 35 noch so erleben möchte? Vielleicht ist es einfach an der Zeit, dass Du für DICH eine Entscheidung triffst, auch wenn das eine Trennung bedeuten würde. Ich war jahrelang mit einem Mann zusammen, mit dem ich schwierige Zeiten durchlebte. Als diese vorbei waren, fühlte ich mich leer und unnütz. Ich habe mich getrennt, weil mir seine Liebe und Aufmerksamkeit gefehlt hat. Jetzt, vier Jahre später, bin ich mit einem Mann zusammen, der mich auf Händen trägt (u.u. :)), mit mir die gleichen Hobbys teilt und mir jeden Tag zeigt, wie sehr er mich liebt. Dann haben wir noch zwei supersüsse Katzen...DAS ist Leben!

w, 42
 
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  • #22
Hier die FS - ein weiteres Kind ist sowieso keine Option, da mein Mann keines mehr will. Seit er geschieden wurde wollte er nie wieder ein Kind. Ist zwar nicht lustig diese Aussage, aber muss Frau akzeptieren. Er hat das gleich nach dem Eingehen der Partnerschaft artikuliert und ja, ich wusste es.
Ob es wirklich die unterschiedlichen Lebensentwürfe sind? Oder Lebensphasen wie man so schön sagt? Ich weiß es nicht. Aber es fühlt sich manchmal echt leer an. Ich glaube mein Leben war lange Zeit so turbulent und jetzt läuft es vergleichsweise ruhig, sodass ich es nicht gewohnt bin. Bis vor kurzem musste noch für die Ausbildung seiner letzten Tochter gespart werden, auch das ist jetzt vollendet, das Studium abgeschlossen. Mein Kind liegt noch vor mir, mit der Ausbildung. Als meine Freundin unlängst sagte, sie würden sich ein Haus für die nächsten 30 Jahre suchen, dachte ich unweigerlich daran, ob mein Mann da noch am Leben sein würde bzw. wie alt er da sein würde....das klingt hässlich, drängt sich aber auf...
 
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