Prinzipiell stimme ich dir zu, Frederika, wie du es im letzten Absatz #1 auch beschreibst! Genau so denke ich auch.
Man muss, meiner Meinung nach, allen möglichen Leuten, selbst nahen Verwandten, guten Freundinnen usw. bestimmte intime oder heikle Dinge aus seinem Leben NICHT erzählen.
Aber dem Partner sollte man solche Dinge schon erzählen können - das macht eine Liebesbeziehung ja u.a. auch exklusiv.
Ich denke aber, dass sich die Meinungen über bestimmte Dinge bei vielen Menschen im Laufe der Zeit und vor allem mit neuem Partner auch ändern (können). Sicher hat jeder so seine Prinzipien und Haltungen im Leben, und manche davon sind auch für denjenigen nicht veränderbar - das ist auch richtig und völlig in Ordnung!
Andererseits sind Moralvorstellungen und Meinungen heute weniger starre, in Stein gemeißelte Normen, von denen ein Leben lang nicht abgewichen werden kann.
Ich glaube, in der Alltagspraxis, im "wahren" Leben, akzeptiert man plötzlich Eigenschaften am Partner, die man früher inakzeptabel fand - eben weil man den Partner liebt!
Ein neuer Partner von mir ließ sich mal angewidert über die "Unsitte" aus, dass Frauen bei Heirat einen Doppelnamen annehmen. Ausführlich lässterten wir darüber ab!
Dann fragte ich ihn, was er aber machen würde, wenn ich, falls wir heiraten, unbedingt einen Doppelnamen nehmen wollen würde, bzw. wenn ich aus früherer Ehe sogar schon einen solchen hätte! Da sagte er: Na dann würde ich es natürlich nicht mehr so schlimm finden! ;-)
Ich glaube, so geht es vielen! Und darauf hoffen diejenigen, die "Vergangenheit verschweigen" unbewusst. Sie verdrängen eigene heikle Dinge aus der Vergangenheit ein bisschen, in der Annahme, dass der neue Partner das ja sowieso auch nicht so schlimm finden würde, weil er mich ja als Person liebt. Und diese Annahme ist vielleicht auch gar nicht so unrealistisch!
w42