Nein, deine Vorstellung ist nicht veraltet, Thomas. Das war und ist auch meine. Wegen eben dieser Vorstellung hielt ich mehrere Jahre an einer Beziehung fest, immer in dem Bewusstsein diesen Mann nicht zu lieben. Ich habe lange abgewogen: Familie erhalten für das Kind und damit einhergehend diese Aussichtslosigkeit, diese zermürbenden Zukunftsvisionen ertragen, sich selbst aufgeben? Ich entschied mich dagegen. Mein Ex und ich setzen alles daran, unserem Kind trotzdem Eltern zu bleiben, unserem Kind zu zeigen, dass es nicht an ihm liegt, dass Mama & Papa es noch lieben. Das sind wir ihm schuldig.
@6, Petra: Ich schließe mich deiner Meinung an
Ein anderes Beispiel:
Eine Freundin, mittlerweile 46, hat die Durchhaltevariante gelebt. Sie gab ihren Job als Geschäftsführerin auf, um für ihre beiden Kinder Vollzeitmutter zu sein. Der Mann sorgte für die finanzielle Absicherung, hielt sich ansonsten aus dem Familienleben raus. Das letzte Mal Sex gab es bei der Zeugung der heute 17jährigen Tochter. Sonntags wurde gemeinsam gespeist, nach außen traten sie als Familie auf. Schon vor Jahren war der Frau klar, dass sie sich scheiden lassen wird, wenn die Kinder "groß" sind. Jetzt herrscht Rosenkrieg.
Diese Freundin sagt von sich, trotz ihrer schlechten Ehe, dass diese Entscheidung für sie die richtige war. Ich bewundere sie dafür.
Selbst möchte ich nicht so leben. Kritiker werden vielleicht sagen, dass ich zu egoistisch sei. Und ja, vermutlich haben sie Recht.
Ulrike