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  • #1

Multiple Sklerose in einer Partnerschaft

Ich habe einen sehr netten Kontakt über EP kennen gelernt, der MS hat. Womit muss ich rechnen? Die Krankheit wird ja nicht stagnieren, sondern sich eher verschlimmern. Wie fair ist es von diesem Kontakt überhaupt nach einer Partnerin zu suchen, da es keine Heilung gibt, sondern die Krankheit durch Schübe eher verschlechtert? Ich bin mir ziemlich unsicher, ob ich mit dieser Situation umgehen kann. Vielen Dank für Eure Kommentare.
 
  • #2
Wie fair ist es? Na ja, die Krankheit schränkt die Lebenserwartung nur wenig ein und ist nicht heilbar. Was soll er machen? Den Rest seines Lebens ohne Partnerin verbingen? Sich ganz aufgeben? Solange er es Dir so früh sagt, wie er es getan hat, ist es doch keine Frage der Fairness. Ich finde es sehr anständig, dass er es so früh offenbart hat, und eine Partnerschaft darf jeder wollen, oder?

Die Krankheit verläuft individuell stark verschieden. Daher kann man quasi keine Prognosen geben. Du musst auf jeden Fall mit zunehmenden Einschränkungen der Beweglichkeit rechnen -- gemeinsamer Sport wird irgendwann kaum noch möglich sein.

Habt Ihr Euch schon persönlich getroffen?
 
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  • #3
Ich habe einen MS Fall in der Familie. Die Krankheit war 40 Jahre bekannt und ist erst mit 70!! zum ersten Mal ausgebrochen. Es gibt zwar Einschränkungen, aber die Schübe halten sich sehr in Grenzen...Bei deinem Kontakt kommt es darauf an, in wieweit die Krankheit schon fortgeschritten ist..und in welchem Alter er sich dabei befindet.
 

hanjo58

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  • #4
Deine Situation ist in einem Punkt von Vorteil: Du gerätst hier gar nicht erst in Versuchung, die ,,schlechten Tage" als eher theoretische Möglichkeit anzusehen. Du kannst dir jetzt in aller Behutsamkeit - auch mit dir selbst - darüber klar werden, ob dich alle Sinne auf diesem Weg begleiten werden oder nicht. Wenn ja, ist weder dein, noch sein Lebensglück in Gefahr. Wenn nein, erspart ihr euch beide eine Situation, die andere erst ,,aus heiterem Himmel" scheitern lässt. Übrigens bestärkt mich deine mir eher ungeschickt anmutende Frageformulierung in der Ansicht, dass du es schaffen kannst.
 
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  • #5
Psychische Belastung ist bei MS ganz schlecht. Du solltest versuchen den Stress in diesem Thema/Situationen abzubauen. Stress kann auch Schübe auslösen. Wie kann man das machen? Manchmal muss man sich von Personen trennen, die einen nicht annehmen wie man ist, so schwer das ist. Da bist Du als Fragesteller jetzt mit in der Verantwortung. Mach dem Patienten keine Hoffnung, sonder sprich klar aus, was in Dir vorgeht. Reden ist Gold.
MS ist gut behandelbar. Informiere Dich, über den persönlichen Krankheitsverlauf, ist der Patient häufig von Schüben geplagt und wie stark sind die Schübe, welche Ausmaße? Und des weiteren im Internet oder bei Medizineren direkt,
Ausserdem solltest Du Dir überlegen, welchen Lebensplan /-wunsch Du hast? Kinder?? Heile Welt und Familie? Häusschen mit Garten? Sorglos sein?
 
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  • #6
Hat denn ein MS Patient kein Recht auf Liebe?
MS verläuft bei dieser Patienten sehr unterschiedlich.
Mein Bruder und meine Schwester haben beide MS. Bei meiner Schwester ist 10 Jahre nach der Diagnose wurde, MS ausgebrochen. Meine Schwester hat seit 1987 MS. Darauf hin verliess ihr Freund sie, ob wohl er meine Schwester schon seit 12 Jahren kannte, also vor der Diagnose und sie heiraten wollten. Danach ging es meiner Schwester schlechter. Aber sie kann immer noch gehen, allerdings mit Gehstützen. Mein Bruder hat es seit 1992, seit 3 Jahren sitzt er im Rollstuhl und vor 5 Jahren hat er geheiratet. Seine Frau liebt ihn, seine Person und steht zu ihm. Für diese Liebe bin ich meiner Schwägerin sehr dankbar.
Für MS-Kranke ist es sehr wichtig Sport zu treiben und gesunde Ernährung. Es ist auch wichtig, dass sie zum Therapie gehen, denn die meisten leiden an Depressionen, was auch verständlich ist. Falls sie nicht mehr arbeiten, dann benötigen sie eine gewisse Tagesablauf, zum Beispiel jeden Morgen, ausser Wochenenden, um 07:00h aufstehen, frühstücken, dann zur Gymnastik,....
MS ist nur eine Krankheit des Nervensystems und nicht des Herzens und Verstandes.
 
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  • #7
Hallo,

ich bin einer derjenigen, die von der Krankheit betroffen sind.
Alle Eure Beiträge zeigen, dass Ihr Euch genau damit beschäftigt habt.
Und ihr habt Recht, die Ms verläuft sehr unterschiedlich und der Verlauf lässt sich nicht vorhersagen.
Man muss die MS annehmen und als Teil des Lebens akzeptieren. Ich sage allen, die mich fragen:
"ich kann alles, nur langsamer!". Ich habe den nicht-schubförmigen Verlauf, der langsam fortschreitet. Und lebe damit! Und tu alles wie auch gesunde Menschen. Fahr Auto (Automatik), fahr in den Urlaub, geh ins Theater, meine Sexualität ist in Ordnung Und...lebe.

Jens
 
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  • #8
Auch ich bin eine Betroffene. Hier mal eine ganz andere Perspektive und das gilt für alle, die einem kranken Menschen begegnen: Wenn der/die Kranke den Schmerz, die Angst, die körperliche Unzulänglichkeiten verarbeitet hat, dann kann sich jeder drauf verlassen, einen sehr starken Menschen vor sich zu haben, mit einem Erfahrungsschatz, den anzunehmen sich lohnt!
 
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