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  • #1

Muß man eine Patenschaft annehmen?

Mir wurde eine Patenschaft in der Verwandtschaft angeboten. Kann ich diese auch ablehnen? Wenn ja, mit welchen Worten. Danke.
 
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  • #2
Nein, das muß man nicht. Ich selbst nehme eine Patenschaft sehr ernst. Das bedeutet auch, dass man das Kind großziehen wird/muß, wenn den Eltern etwas passiert. Wenn man dazu nicht bereit ist, sollte man eine Patenschaft ablehnen.
 
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  • #3
Zur Patenschaft kann man ja nicht gezwungen werden. Du schreibst "angeboten". mm... Eigentlich wird man GEFRAGT. Dann kannst du entscheiden - denn Patenschaft heißt auch Verantwortung. Für das Kind da zu sein, möglichst sein ganzes Leben lang. Und ja, auch wenn den Eltern etwas passieren sollte, kann es sein, das Patenkind zu sich zu nehmen.

Wer diese Verantwortung nicht möchte, sollte das klar sagen.
Was kann man den Eltern sagen?
zB., dass man sich nicht reif genug dafür fühlt (wie alt bist du?)
oder dass die Verantwortung zu groß ist
oder dass wenn man zu wenig Zeit hat oder zu wenig Erfahrung...

Du kannst den Eltern auch sagen, dass du dein Möglichstes geben wirst, ohne Pate zu sein. Die Aufgabe selbst sollten sie deiner Meinung nach jemandem übertragen, der Erfahrung damit hat bzw. Erfahrung mit Kindern

soweit ein Vorschlag.
w, 43, mit 2 Kindern und grad erstmals Patentante geworden :)
 
  • #4
Traditionellerweie ist mit einer Patenschaft die Aufgabe verbunden, notfalls als Ersatzeltern einzuspringen, falls den leiblichen Eltern etwas passieren sollte. Diese Aufgabe sollte man eigentlich nur übernehmen, wenn man sie auch erfüllen könnte. Dazu gehört für mich persönlich eine eigene, stabile Partnerschaft und auch die Zustimmung meines Partners, denn ihn würde das ja genauso betreffen.

Ich finde es eine traurige Entwicklung, dass Paten immer jünger und unreifer werden und manche unzählige Patenschaften gleichzeitig übernehmen. Das ist nicht im Sinne des Erfinders. Wenn die Paten etwa das gleiche Alter haben wie die Elter und eng befreundet sind, so daß sich Paten und Patenkinder auch regelmäßig sehen, dann ergibt das ganze am meisten Sinn.

Natürlich darfst Du ablehnen, wenn man Dich fragt. Erzähle doch mal Deine Situation genauer, dann kann man auch einen besseren Rat geben. Alter? Stabile Partnerschaft?
 
  • #5
Ich kenne das nur als kirchliche Patenschaft und soweit ich weiß (was aber nicht stimmen muß) muß man in der Kirche sein, um eine Patenschaft überhaupt übernehmen zu können. Es gehört ja immerhin auch dazu, diesem Kind den Glauben nahe zu bringen.

Aber evtl. findet sich hier jemand, der besser Bescheid weiß (liest Lutz noch mit?).


Wenn Du aus welchenm Gründen auch immer diese Patenschaft nicht übernehmen möchtest, und den wahren Grund nicht knallhart angeben möchtest, könntest Du es u.U. so begründen, daß Du eine Patenschaft momentan und auf absehbare Zeit nicht ernsthaft möglich sein wird - u.U. ist dies auch mit in der räumlichen Entfernung zusätzlich begründbar.

Wenn Du die Patenschaft wirklich nicht möchtest finde ich es sehr richtig, wenn Du sie auch wirklich nicht übernimmst. Nichts ist schlimmer, als Paten zu haben, die das für einen nicht wirklich sein wollen, die sich nicht für einen interessieren, sich nie bei einem melden, einen nicht kennen (wollen) und wenn sie einm vielleicht 2 mal im Leben etwas schenken das mehr als unglücklich gestalten. Ich spreche leider aus Erfahrung.
Lieber kein Pate, als den falschen.
Auch ist es für Dich besser, nur Dinge zu tun, hinter denen Du wirklich stehst. Ich wünschte, es hätten mehr Menschen den Mut, auch einmal "nein" zu sagen, weil sie auf sich achten. Dei Welt wäre ehrlicher.

Mary - the real
 
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  • #6
@#4: Bei kirchlichen Patenschaften müssen nicht mehr alle Paten in der Kirche sein, wenn es mehrere gibt.
Und Patenschaften gibt es auch außerhalb der Kirche. Sie sind so oder so eine ernsthafte Aufgabe und Verantwortung, das haben die anderen Beiträge zu dieser Frage schon gezeigt.
Natürlich kann und sollte man freundlich ablehnen (und sich für das Vertrauen bedanken, das einem entgegengebracht worden ist), wenn man sich diesem verantwortungsvollen Auftrag nicht gewachsen fühlt. Niemand wird das übelnehmen, wenn man es begründet.
 
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  • #7
Eine Patenschaft kann man nicht ablehnen. Wir haben schon 4 übernommen.
 
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  • #8
@#6 Was ist das für eine merkwürdige Antwort! Verstehe ich wirklich nicht!
Man kann alles ablehnen, auch Heiratsanträge und Patenschaften ...
Es ist eine große Ehre, eine Patenschaft angeboten zu bekommen, und eine große Verantwortung. Wenn sich jemand, aus welchen Gründen auch immer, dieser Verantwortung nicht gewachsen fühlt, soll er sich aufrichtig für den Vertrauensbeweis bedanken und plausibel begründen, warum er oder sie sich dieser Aufgabe nicht gewachsen fühlt.
4 Patenschaften - das heisst, im Ernstfall seid ihr Ersatzeltern für die Kinder. Wenn der Ernstfall nicht eintritt (wovon ja auch normaler Weise niemand ausgeht), habt ihr trotzdem eine große Verantwortung: von euch wird, zu Recht, erwartet, dass ihr den Kindern in allen Lebenslagen zur Seite steht, bei allen kleinen und später sicher auch größeren Sorgen. Dass ihr die Kinder begleitet, durch schwierige Zeiten wie Pubertät, Schulabschluss, evtl. Suche nach Arbeit oder Ausbildungsplatz, was ja heute wahrlich nicht immer einfach ist. Ganz abgesehen davon wird auch erwartet, dass ihr die Kinder an Geburtstagen und anderen Feiertagen mit Geschenken bedenkt, zumindest, bis sie volljährig sind.
Wenn es sich um eine kirchliche, also eine Taufpatenschaft handelt, ist man als Pate mindestens im gleichen Maße für die religiöse Erziehung des Patenkindes verantwortlich wie die Eltern, oft mehr, weil sich häufig Eltern, die sich dieser Aufgabe nicht so recht gewachsen fühlen, Taufpaten aussuchen, von denen sie wissen oder hoffen, dass sie in solchen Dingen engagierter sind.
Fazit: eine Patenschaft für 4 Kinder - das ist eine große, ernsthafte und ehrenwerte Aufgabe, wenn man ihr gewachsen ist. Ich wäre es nicht und würde das auch in einem ruhigen Gespräch sagen.
 
M

mola49

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  • #9
@ liebe Frederica, manchmal hast du schon sehr spezielle Vorstellungen vom Leben, sorry, aber ich kann und will nicht in so engen kleinen Kästchen denken. Ich wurde Patentante mit 19, da fing ich gerade an zu studieren. Ich war mächtig stolz, habe mich unglaublich gefreut, dass ich gefragt wurde. Habe allerdings zur Sicherheit den Eltern deutlich gesagt, dass in den nächsten Jahren keine großen Geschenke zu erwarten wären.
Aber ich weiß, dass es für mein Patenkind unglaublich wichtig war eine Patin und Vertrauensperson zu haben, die so ganz anders als ihre Eltern war, viel jünger, ziemlich unkonventionell, ich habe ihr ein anderes Rollenmuster vorgelebt, als sie in ihrer Familie je zu sehen bekam und ich habe ihr gesagt und gezeigt, dass in meinem Leben jederzeit Platz für sie ist.

Heute ist sie fast 30, immer noch mein Patenkind und ein ganz heller Stern an meinem Himmel. In der ev. Kirche endet das Patenamt eigentlich mit der Konfirmation. Das erzählte die Pfarrerin den Kids damals. Was für ein Drama, weinend kam sie nach Hause. Ihre Mama rief mich an und meinte ich müsse mit ihr sprechen, sie wäre so untröstlich, dass ich dann nicht mehr ihre Patin sei. Ich rief sie an und versicherte ihr, ich wäre auch weiterhin immer für sie da. Für mich war und ist das Patenamt eine Lebensaufgabe und ich habe es nicht eine Sekunde bereut. Wir besuchen uns gegenseitig mehrmals im Jahr. Seit einigen Jahren bin ich für sie sicher mehr eine Freundin oder so was wie eine große Schwester.
Jetzt ist sie durchaus auch mal für mich da, als letztes Jahr meine Mutter starb, nahm sie sich frei, blieb einige Tage bei mir kümmerte sich sehr liebevoll um mich, tja wie schon gesagt ein ganz heller Stern.
 
  • #10
@#8: Tolle Geschichte, aber völlig am Ziel vorbei. Ihr habt ein tolles Verhältnis und da sie erwachsen geworden ist, konnte sie es auch mit Dir als "Freundin und Schwester" genießen. Ich finde es toll, wenn es solche Verhältnisse gibt. Aber hättest Du mit 21 eine Zweijährige adoptieren wollen? Ihr seht immer nur die Spaßgesellschaft, nicht den Ernst des Lebens.
 
M

mola49

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  • #11
Sorry Frederica, wenn es aus dem Geschriebenen für dich nicht hervorgegangen ist.
1. wenn man/frau es nicht von Herzen will und sich vielleicht mal den ein oder anderen Gedanken macht, dann soll man/frau es ablehnen können, bzw. sollte es auch tun, denn es ist in der Tat ein wichtiges Amt aus meiner Sicht, die gewiss nicht von religiösem Eifer geleitet ist.
2. vielleicht hätte ich sie damals nicht gleich adoptiert, weiß gar nicht ob das gesetzlich möglich gewesen wäre, aber ich hätte sie ohne zögern zu mir genommen.

Ich bin in vielen Fragen eher locker und unkonventionell, wie schon erwähnt. Aber diese Sache habe ich wirklich sehr ernst genommen
 
P

Persona grata

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  • #12
Nein, eine stabile Partnerschaft benötigt man nicht und seine/n Partner/in muss man auch nicht fragen, ob er/sie einverstanden ist, weil man ja nicht weiß, ob und wie lange eine Partnerschaft hält. Folglich entscheidet man es ganz alleine.

Bei den Katholiken gilt allerdings immer noch, dass der Taufpate (zumindest einer der Paten) ebenfalls katholisch sein muss, die Protestanten akzeptieren inzwischen auch andere Konfessionen. Ansonsten übernimmt man natürlich mit der Patenschaft die Verpflichtung, -im Verhinderungsfall der Eltern- für das Kind zu sorgen und es auch -zumindest in der katholischen Kirche- im christlichen/ katholischen Glauben zu erziehen. Ich habe beide meiner Patenschaften sehr ernst genommen und "übe" diese bei meinem 2. Patenkind auch immer noch aus, obwohl dieses inzwischen 25 Jahre alt ist. Auch wir haben, wie Du, mola, ein super gutes Verhältnis (obwohl ich in den letzten 10 Jahren keine stabile Partnerschaft mehr hatte, liebe Frederika). Zu meinen damals 1. Patenkind habe ich -leider- inzwischen keinen Kontakt mehr (er ist jetzt 40 Jahre alt), hatte diesen Kontakt aber auch bis zu seinem 21. Lebensjahr.
 
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Colourman

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  • #13
@4 Mary - the real: Ja in der Tat hat die kirchliche Patenschaft im strengen Sinne nicht das (physische) Wohl des Kindes als Ziel, sondern dient alleine dazu sicherzustellen, dass das Kind in die Glaubenslehre und deren Gebrauch eingeführt wird.

Für ein Kind vermutlich deutlich wertvoller ist die weltliche Auffassung des Paten, so wie sie in #1 auch schon aufgefasst worden ist. Daher finde ich es auch richtig und wichtig die "Anfrage" abzulehnen wenn man sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlt, bzw. keine emotionale Bindung zu dem Kind aufbauen kann / könnte.

Junge Pateneltern bieten sich meiner Meinung nach sogar oft eher an, da ja im Ernstfall meistens die Eltern der Eltern einspringen und damit noch eine junge Ausweichmöglichkeit bzw. Ergänzung bleibt.

@6: Vier Patenschaften kann man doch im Ernstfall nur sehr schwer Befriedigen?
 
G

Gast

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  • #14
Kann #8 und #11 nur zustimmen, bin heute 40, mein Patenkind 19. Also, ich habe auch mit 21 das Amt übernommen, klar im Bewusstsein, dass ich das Kind, sollte etwas sein, zu mir nehme, egal wie. Meine damalige Beziehung ist lange vorbei, die Patenschaft geblieben. Und heute versteht sich mein "Patenkind" - ich sage oft, meine große Tochter, sehr gut mit meiner Tochter (9). Was will man mehr?!?

Doch genau wie meine Vorschreiberinnen, man muss das Amt mögen und übernehmen wollen. Dann finden sich auch Wege. Und es sind nicht die großen Geschenke, sondern die Kleinigkeiten, wie gerade mit kleinen Kindern mal in den Tierpark, auf den Spielplatz und Decke und Picknick mitnehmen, die in Erinnerung bleiben. Einfach Zeit haben für das Patenkind. Und bei Teenager-Kummer eben auch ein offenes Ohr haben...
 
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Gast

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  • #15
@ 9, Frederika: "tolle Geschichte, aber völlig am Ziel vorbei".
bist du eigentlch der Weltschiedsrichter in diesem Forum? nur was du sagst, ist gültig? wieso sollte eine 21-Jährige nicht für ein Kind da sein können? Ich war 20 als mein Sohn geboren wurde und ich war keine Ausnahme, es gab zu dieser Zeit viele, die mit Anfang/MItte 20 Eltern geworden sind. Sie sind sehrwohl in der Lage, sich um ein Kind zu kümmern - ob als Patin oder Mutter.
Ich plädiere ja immer zu Toleranz, gerade in diesem Forum, wo so oft aggressiv geschrieben wird. aber bei solchen Zeilen platzt mir erstmals gleich der Kragen.

@ 4+5: zur Info: es gibt sowohl als auch - bei evangelischer Patenschaft muss der Pate nicht mehr unbedingt in der Kirche sein, bei katholischer Taufe aber sehrwohl. habe mich kürzlich damit beschäftigen dürfen/müssen, da ich erstmals Patentante geworden bin (ich bin die Antworterin #2)
 
  • #16
@ 6
Entschuldigung, aber das finde ich Wahnsinn wenn man nicht gerade über die entsprechenden finanziellen Mittel verfügt! Sich auf noch weitere Paten herauszureden lasse ich hier nicht gelten.
4 Patenschaften verantwortungsvoll zu übernehmen, heißt, im Extremfall für 4 Kinder sorgen zu müssen, was i.d.R. das gemeinsame Wohnen, die Erziehung sowie auch finanzielle Belastungen bedeuten kann, etc. Von eigenen Kindern mal ganz abgesehen.
2 Patenschaften zu haben wäre für mich so gesehen auch ein Grund, eine weitere ggf. abzulehnen. Als Eltern eines Kindes würde ich wissen wollen, wieviele Patenschaften jemand evtl. schon übernommen hat und jemand mit mehr als 2 käme so ohne weiteres für mich nicht in die engere Wahl.

Ich habe als Teenager eine Patenschaft für ein Mädchen übernommen und bin sehr froh, daß sie inzwischen schon über 18 ist.
 
P

Persona grata

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  • #17
@15/ Mary the real: Deine Meinung erscheint mir ein klein wenig naiv zu sein, wenn ich das mal so formulieren darf. "Im Extremfall für 4 Kinder zu sorgen", na, ich denke, diese Möglichkeit wird -Gott sei Dank- noch seltener auftreten als einen 6er im Lotto zu erzielen. oder bist Du tatsächlich so pessimistisch eingestellt, dass Du annimmst, alle 8 Eltern könnten zeitgleich sterben/ tödlich verunfallen? Als ich meine 2. Patenschaft übernahm, war mein 1. Patenkind bereits 15 Jahre alt und als meinem damaligen Mann die 1. Patenschaft angetragen wurde, waren meine Patenkinder 22 und 7 Jahre alt, d.h. das erste war schon aus meiner Verantwortung "heraus gewachsen",. Du siehst, man kann auch durchaus mehreren Patenschaften gerecht werden.
Aber es ist schon so, wie viele Vor-Poster/-inen schreiben: Man muss sich der Verantwortung bewusst sein und bereit sein, diese auch zu übernehmen. Und zwar nicht nur finanziell!! Wenn man sich nicht dazu in der Lage fühlt, dann sollte man es auch ehrlich sagen. Aber ich könnte mir durchaus vorstellen, dass man damit die zukünftigen Eltern brüskiert, weil diese doch hoffentlich lange darüber nachgedacht haben, wem sie ihr Kind "im Ernstfall" anvertrauen wollen.
 
  • #18
@ 16 Persona grata

Ich mußte tatsächlich beim Schreiben an einen Fall denken, bei dem eine Bekannte Patentante aller 3 Kinder ihrer einzigen Schwester war und diese dann nur sehr wenige Monate nach der Geburt des jüngsten Kindes verstarb. Mit dem Vater gab es Probleme und die Patentante mußte sich jedenfalls sehr viel um die Kinder kümmern, was nicht ganz unproblematisch war, da hinzukam daß die Kinder mit dem Vater im Ausland lebten. Und man hört doch immer wieder in den Nachrichten, daß eine Ehepaar z.B. bei einem Unfall verstirbt. Ich würde mich eher als vorsichtig denn als pessimistisch einschätzen. Kommt aber vielleicht auch mit daher, daß ich von der Firma aus z.B. nie mit mehr als 2 Kollegen im selben Auto/Flugzeug fahren oder fliegen darf - und Kinder sind mir wichtiger als eine Firma!
Zeitlich versetzte Patenschaften wie bei Dir/Euch sehen dann schon anders aus. Wobei ich etwas den Eindruck habe, daß zwischen Euch und den Kindeseltern ein etwas größerer Altersunterschied zu sein scheint. Das ist an sich auch nicht negativ. In meinem Bekanntenkreis jedoch werden eigentlich immer Leute Paten, die in etwa dem Alter der Eltern entsprechen wie Geschwister, Cousinen oder Freunde. Ich würde selbst vielleicht nicht unbedingt jemanden in die erste Wahl nehmen, der deutlich älter ist als ich selbst.

Aber abgesehen davon bedeutet eine Patenschaft nicht nur, aber schon auch eine nicht ganz zu unterschätzende finanzielle Belastung. Wenn ich da nur an die Geburtstage, Weihnachten und Ostern sowie Firmung oder Konfirmation und sonstige Festtage und Begegnungen denke. Und wie oft endet diese Verpflichtung tatsächlich mit der Konfirmtion oder Firmung?

Ich für meinen Teil übernehme lieber wenige Patenschaften und lege darauf Wert, daß eine Ähnlichkeit der Ansichten zwischen den Eltern und mir besteht, denn das Kind soll doch auch möglichst im Sinne der Eltern betreut werden.

Und eigentlich würde ich mir die gewünschten Paten wirklich sehr gut aussuchen, wie Du schreibst. Aber viele tun das nicht oder aus ganz anderen Beweggründen als Du und ich z.B. Mitunter müssen manchmal Patenschaften einem Familienmitglied angetragen werden; damit es keinen Unmut gibt und sich niemand brüskiert fühlt. Politik ist leider auch hier oft im Spiel. Wenn ich das vermute, habe ich auch kein schlechtes Gewissen, einer Patenschaft aus dem Weg zu gehen.

Mary - the real
 
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Persona grata

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  • #19
Liebe Mary -the real: Mit Deinem Beispiel hast Du natürlich völlig Recht. Aber es ist ja sehr, sehr selten, dass man Pate von allen Kindern eines Ehepaares wird. Bei uns war es so, dass mein 1. Patenkind der einzige Sohn meiner fast gleichaltrigen Cousine war, mein 2. Patenkind die einzige Tochter meiner einzigen Schwester und als mein Ex-Mann Pate wurde, war es die ebenfalls einzige Tochter seines einzigen Bruders, der allerdings in zweiter Ehe verheiratet war und dessen Frau 12 Jahre jünger ist als er. Grundsätzlich sind bzw. waren wir also nicht mal eine andere Generation als die Eltern unserer Patenkinder, es war halt nur die Konstellation, dass sowohl meine Schwester 7 Jahre jünger ist als ich und der gleiche Altersunterschied auf den Bruder meines Ex-Mannes zutrifft und er -bedingt durch die 2. Ehe- erst mit 36 Jahren Vater wurde. Eigentlich war alles "ganz normal". Aber -wie gesagt- einen solchen Fall, wie Du ihn geschildert hast, kenne ich in meinem Bekanntenkreis gar nicht. Allerdings kenne ich dort auch durchaus Paten die 3 oder auch 4 Patenkinder haben. Das sind allerdings -bis auf eine Ausnahme- sehr christliche Familien, die sich deutlich mehr als andere in der Kirche engagieren. Vielleicht ist das auch ein Grund für die Mehrfach-Patenschaften.

Ich habe zusätzlich natürlich seit mehr als 30 Jahren auch noch "Patenkinder" in der 3. Welt und in den GUS, allerdings beschränken sich diese ja i.d.R. auf monatliche finanzielle Zuwendungen.
 
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  • #20
Liebe FS

ich hatte Patentante und Patenonkel, die haben sich nach dem Tod meines Vaters
(ich war 5) überhaupt nicht dafür interessiert wie wir überleben.
Von denen kriegte ich ein Geburtstagskärtlein per Post. Nicht mal eine Tafel Schokolade.
Ich halte daher von der Institution Patenschaft verständlicherweise nicht viel.

Mein Vater hatte einen Jugendfreund gewählt. Und eine alte Anverwandte.
Beiden war schnurzegal ob ich eine gute Ausbildung bekomme.
Bei Mädchen sei das ja nicht so wichtig.

Hätte meine Mutter nicht alles gegeben wäre es mir ganz übel ergangen.
Daher überlege dir gründlich ob du überhaupt bereit bist im Todesfall die Zeche anteilsweise zu zahlen. Es geht nicht nur um gute Worte, es geht auch um Geld.
 
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  • #21
Ich habe eine Patenschaft abgelehnt! Lag daran, dass die Eltern nur katholisch sind, weil es schicker ist in der "Upper Class", sie mich nur wollten, weil sie wissen, dass ich gute Geschenke mache und den Kleinen gut versorgen würde, wenn sie ihn mir "aufdrücken" - sie gehen nämlich gerne und oft aus und ich bin dann, da Patentante, der kostenlose Babysitter. Außerdem haben sie ein schreckliches Erziehungskonzept ohne Konsequenz, das Kind wird mit Fernseher und Süßigkeiten ruhiggestellt und die Mutter kann sich null durchsetzen.
Ich hab gesagt, dass ich mit meinen Kindern und meinem anderen Patenkind schon genug zu tun habe und dass ich mich freue, dass sie an mich gedacht hat, ich aber lieber nur Freundin sein will und sie mir bitte nicht böse sein soll.
 
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Mooseba

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  • #22
Patenschaft heißt auch, mitverantwortlich für die christliche Entwicklung des Kindes zu sein. Geschenke und Ratschläge sollten daran ausgerichtet sein. Wer das nicht begreifen bzw. tun will, sollte es lassen mit der Patenschaft. Aber heute gehört die Taufe nur noch zum guten Ton oder gilt als letzte Versicherung, denn es könnte ja doch was dran sein. Mein Vater hat immer wieder mit Paaren zu tun, die die Taufe quasi in eine Reihe mit Sparbuch und Lebensversicherung stellen.
 
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Mooseba

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  • #23
Status
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