Muss man nicht - wieso auch? Weil sie einen egoistisch in die Welt gesetzt haben? Soll man dafür dankbar sein, besonders nach Quälereien, Demütigungen, Mißhandlungen?
Ich hasse meine Eltern aus tiefstem Herzen, was mich jedoch ärgert, denn Hass ist ein Gefühl - mir wäre es lieber, sie wären mir egal - damit könnte man leichter leben.
Ich stimme w49 zu - auch ich habe mein "Eltern"haus hinter mit gelassen und war vorher der Meinung (auch durch weitere Verwandtschaft eingeimpft bekommen), dass man seine Eltern lieben müsse, denn "sie wußten es ja nicht besser" - und blablabla...
Aufgewachsen bin ich mit Schuldgefühlen, weil ich als kleines Kind schon das Gefühl hatte, für meine unzulänglichen Erzeuger die Verantwortung übernehmen zu müssen (Vater narzisstischer Säufer, Mutter co-abhängige, um Harmonie bettelnde ängstliche Person). Dieses Gefühl habe ich leider IMMER, auch wenn fremde Menschen Pech haben, merke ich, dass ich mir einen Schuld-Schuh anziehen will und sich das Gefühl triggert. Ich meide auch ältere Menschen, besonders mit älteren graumelierten Männern will ich keinen Kontakt haben. Ich kann alkoholisierter Männer nicht einmal riechen - leider begegnet man ihnen beim Einkaufen, wenn sie an der Kasse ihren Sprit bezahlen...
5 Jahre Therapie...
Hat lange gedauert, davon wegzukommen, denn dieses Verhalten hat mein ganzes Leben leider beeinflusst. Ich bin auch w49, habe mit meiner Familie komplett gebrochen, Kontakt abgebrochen und würde auch niemals in die Bresche springen, wenn einer von denen ein Pflegefall wird. Seit dem Kontaktabbruch geht es mir immer besser, ich lebe, konnte erst vor 10 Jahren anfangen, mich zu entwickeln und habe alles in den Müll geworfen, was mit meinen "Eltern" zu tun hat. Ich wünschte nur, dass es mir bald gelingt, dass sie mir egal sind. Alleine beim Gedanken an diese Gestalten wird mir schlecht...