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  • #1

Mutter-Tochter-Haushalt - ein neuer Trend?

Ich kenne nun schon 3 Fälle, wo Mutter und erwachsene Tochter gemeinsam in einem Haushalt leben. Und das nicht aus einer Notsituation - nein, aus freien Stücken und sie fühlen sich sehr wohl dabei. Was allen gemein ist: Mutter so um die 50, Tochter Anfang 20, beide haben einen Partner, der aber in seiner eigenen Wohnung lebt.
Mich würde interessieren: ist das nur Zufall, oder vielleicht ein neuer Trend? Und was sind die Vorzüge an einer solchen Form des Zusammenlebens? Ist es nur Bequemlichkeit seitens der jungen Generation, das "Hotel Mama" zur Dauerlösung zu erklären?
Bin schon auf eure Ausführungen gespannt!
 
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  • #2
Ich kenne nun schon 3 Fälle, wo Mutter und erwachsene Tochter gemeinsam in einem Haushalt leben. Und das nicht aus einer Notsituation - nein, aus freien Stücken und sie fühlen sich sehr wohl dabei. Was allen gemein ist: Mutter so um die 50, Tochter Anfang 20, beide haben einen Partner, der aber in seiner eigenen Wohnung lebt.

Was ist daran verwerflich? Mit Anfang 20 ist die Tochter noch lange nicht selbständig. Vielleicht gerade Aubildung beendet oder noch mitten im Studium? Verstehe nicht, warum muß man in dem Alter onhe Not von zu Hause ausziehen. m,53
 
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  • #3
Ich lebe auch mit meiner Tochter(18) alleine. Es ist schön. Neuerdings tauschen wir sogar Kleidung....Makeup usw. sowieso.
Manchmal gibt es Reiberein beim putzen. Aber ok,;)
 
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  • #4
Deine Sicht der Dinge ist schmalspurig, das erkennt man am Gebrauch des Begriffes 'Hotel Mama'!

Woher weißt DU, dass es ein Hotel ist und nicht ein Wohngemeinschaft, bei der beide Beteiligte Vorteile haben - Teilung der Kosten und Verpflichtungen?
Unter diesem Aspekt spricht rein gar nichts gegen so eine Konstellation, sie ist praktisch und vernünftig in einer Gesellschaft, in der immer mehr Menschen allein vor sich hin leben und auch in einer Partnerschaft Zusammenziehen weniger selbstverständnlich wird.
 
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  • #5
Ich kenne auch Mutter-Tochter-WGs. Wo ist das Problem? Das sind 2 Frauen unterschiedlichen Alters, die gemeinsam eine Wohnung teilen. Mit "Hotel Mama" hat das meist nichts zu tun. In den Fällen, die ich kenne, hat jede der Beiden einen eigenen Bereich (auch ein eigenes Bad) und sie teilen sich die Arbeit im Haushalt. Beide sind berufstätig und teilen sich die Kosten.
Also keine Bequemlichkeit der Tochter.
Warum auch nicht. Wenn ich eine unverheiratete Tochter hätte, könnte ich mir das auch vorstellen. Aber als Mutter muss man es schaffen, der Tochter auch alle Freiräume zu lassen, die eine Fremde auch hätte.
Ein Model für selbstbewusste und erwachsene Frauen.

w 58
 
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  • #6
So leben doch viele Leute in anderen Ländern Europas-z.B: in Südeuropa. Bis man (egal ob m/w) heiratet, bleibt man bei seinen Eltern wohnen, auch wenn man selber berufstätig ist. Ich finde nichts Schlimmes dabei-als junger Mensch hat man dann viel mehr Geld zur Verfügung und ich kenne viele Mütter/Eltern, die gerne ihre Kinder zu Hause wohnen haben. Solange diese nicht über 30 sind.
Ich finde das völlig ok. Wenn die Wohnverhältnisse es zulassen und diese Frauen (Mutter/Tochter) nicht mit einem Mann zusammenwohnen wollen (das hat viele Vorteile für alle in dieser Situation), finde ich es eine prima Sache. Die männlichen Freunde sind doch auch froh, ihre Freiheit beim Wohnen zu haben-sie können tun und lassen, was sie wollen und brauchen keine Rücksicht auf eine Frau zu nehmen (was Wohnen betrifft). Da viele heutzutage einen großen Wert auf getrennte Kassen legen, ist diese Wohnform doch dafür optimal.

w
 
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  • #7
Meine Tochter (bald 19) und ich (48, w) leben ebenfalls nach Trennung von meinem Partner zusammen und ich denke, sie wird noch eine Weile bei mir leben. Als Hotel Mama würde ich es weniger bezeichnen. Es ist für die jungen Leute schwierig, einen eigenen Wohnsitz zu haben. Entweder gehen sie noch zur Schule und sind dabei, sie zu beenden oder sie sind in Ausbildung. Mit Ausbildungsgehalt ist es für sie in Großstädten inzwischen unmöglich, eine bezahlbare Unterkunft zu bekommen. Bafög etc erhalten sie ja nicht. Dann geht die Wohnung meist an jemanden mit sicheren und vor allem höheren Einkommen, selbst wenn die Eltern bürgen. Selbst wenn sie ausziehen, erhalten nur die wenigsten der jungen Leute die Aussicht, unbefristet übernommen zu warden. Mit der ungewissen beruflichen Perspektive bleiben sie, obwohl sie gerne eher eine eigene Wohnung hätten, lieber noch zu Hause bis sie Gewissheit über eine Anstellung haben. Jedenfalls ist es bei uns so, aber ich weiß, dass wir kein Einzelfall sind.
 
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  • #8
Bei mir hätte das nicht funktioniert - Ich bin mit 19 aus dem Nest geflüchtet, weil wir uns einfach nicht verstanden haben.

Du schreibst allerdings, dass die Frauen erst Anfang 20 sind. In dem Alter ist zu Hause wohnen nicht so ungewöhnlich – vor allem wenn man noch in Ausbildung ist, da ist es auch schwierig die finanziellen Resourcen für eine eigene Wohnung aufzubringen.

Mitte, Ende 20 sind die meisten, soweit ich sehe, dann doch schon draußen.

Ich vermute am ehesten wirtschaftliche Gründe, und hier – in der Gegend in der ich lebe – auch noch einen latenten Wohnungsmangel.
 
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  • #9
...lool... Du fragst, was die Vorzüge sind???
Nun, Du hast die Antwort gegeben: Sie fühlen sich sehr wohl....

w
 
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  • #10
Ich sehe darin kein Problem. Mit 20 studiert man in der Regel noch oder macht seine Ausbildung. Mit 20 ist man heutzutage noch ein halbes Kind. Für mich ist man mit 20 noch lange nicht erwachsen, wenn überhaupt, erst mit 25, um einigermaßen lebenslängliche Entscheidungen für sich treffen zu können. Und für eine Wohnung mit dem Freund ist es zu früh, weil man da in der Regel noch nicht ewig zusammen wohnen bleibt. Man erspart sich also viel, man geht es langsamer an.

Eine interessantere Frage wäre da schon, warum man mit 30 oder 40 in so einer Konstellation wohnt.
 
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  • #11
Wahrscheinlich ergibt sich das einfach. Mit Anfang 20 ist man meistens noch in der Ausbildung bzw. studiert man, da reicht das Geld kaum für eine eigene Wohnung, deswegen wohnt man eben noch daheim.
 
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  • #12
Die Frage ist erst einmal, was bist selbst du für einer?
Bist du selbst mit 16 schon von daheim ausgezogen?
Was hast du schulisch gemacht? Hauptschule? Oder bist du gleich arbeiten gegangen?
Das ist alles kein großer Verdienst.

Ich kenne eigentlich nur Leute, die mit 20 noch daheim wohnen. Gerade wenn man ordentlich studieren will und das ist heute wichtiger, als die Frage, wo man wohnt!

Ich kann es ehrlich gesagt auch nicht mehr hören mit "Hotel Mama". Ehrlich, WAS geht es dich an, wie andere Leute leben, hm? Hast du ein so langweiliges Leben, dass du nur auf andere guckst? Es spiegelt deine eigene Unzufriedenheit als Mann wieder.

Es geht dich nichts an! Es sind nicht deine Angelegenheiten! Also lass die Leute in Ruhe!

w32
 
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  • #13
Liebe W

wenn du ein gutes Verhältnis zur Mutter hast, mit ihr Gemeinsamkeiten teilst
(z.B. Hobbies, Interessen, Liebe zum Gärtnern oder so)
und sie dich voll als Erwachsene behandelt (wie meine Mutter)
und sehr realistisch ist dann geht das wirklich gut.

Ich habe auch mal mit einem Mann eine Wohnung geteilt, berufsbedingt
(wir waren kein Paar). In der Frauen-Wohnung ist es aufgeräumt, sauber, es duftet
in der Küche gut, die Betten sind stets frisch bezogen und Gäste können jederzeit
vorbeischauen. Kühlschrank ist immer voll.

Mit Männern kannst du Glück haben (z.B. Gastronom) oder massives Pech
(jede Pflanze verdurstet vor seinen Augen während er am Computer daddelt).

Ansonsten ist es eher ein Trend sich in Großstädten zu ungewöhnlichen WGs
zusammenzutun weil die Kosten explodieren und nicht jeder gern allein
in einer Hundehütte sitzt und jammert dass er Single ist.

Mutter-Tochter-WGs sind nur eine Variante. Ich kenne noch ungewöhnlichere Formen.
 
  • #14
Ich kenne nun schon 3 Fälle, wo Mutter und erwachsene Tochter gemeinsam in einem Haushalt leben. Und das nicht aus einer Notsituation - nein, aus freien Stücken und sie fühlen sich sehr wohl dabei. Was allen gemein ist: Mutter so um die 50, Tochter Anfang 20, beide haben einen Partner, der aber in seiner eigenen Wohnung lebt.
Mich würde interessieren: ist das nur Zufall, oder vielleicht ein neuer Trend? Und was sind die Vorzüge an einer solchen Form des Zusammenlebens?

Wenn das so ist (ich persönlich kenne keinen solchen Fall), dann finde ich interessant was daraus wird.

Es wäre schön, wenn die Zeiten, in denen Mütter und Töchter in Konkurrenz um die "Ressource Mann" standen, sich auflösen und Frauen grundsätzlich anfangen mehr zusammenzuhalten anstatt sich gegenseitig anzub*tchen, wie das häufig der Fall ist wenn Frau zu allem einen Mann braucht(e), der sie in vielfältiger Hinsicht schützt(e) und absichert(e). Nun gut, mehrheitlich dürften sich letztere Strukturen noch bestehen; Fortschritt entsteht aber selten durch Orientierung an Nachzüglern - dieses in mehrfacher Bedeutung.

Wenn Frauen über mehrere Generationen hinweg sich unterstützen und manches Mal auffangen würden, und zwar unter der Bedingung dass dies nicht zu erneuten Abhängigkeiten führt sondern, wie beschrieben, aus freien Stücken, dann wäre dies ein interessantes Lebensmodell. Könnte heissen, auch die Wahl der Partnerschaften würde freier, und nicht mehr auf Gründen basieren, die eher an Zwangs-Not-Gemeinschaften erinnern. Es könnte bewirken, dass sich unsägliche Mann-Frau-Machtspiele auflösen, und zu liebevolleren Partnerschaften führen, in denen Kinder freier von Psychosen würden - nur so ein Gedankenspiel.

Persönlich überdenke ich diese Möglichkeit neuerdings ebenfalls. Es spricht nichts dagegen, der nun bald erwachsenen Tochter eine home base zu erhalten, wenn sie Auslandsjahre vorhat oder ähnliches, oder eine Partnerschaft daneben geht. Möglicherweise möchte auch ich auch noch im Ausland arbeiten, und so gäbe es immer einen Platz, an den jeder zurück kommen kann.

Voraussetzung ist, dass das Kind, die Tochter, den Schritt zur gleich-wertigen wenn auch jüngeren Erwachsenen macht, in gegenseitiger Akzeptanz und Respekt. Für den Sohn würde das Gleiche gelten ... mit dem dauert das noch ein paar Jahre, aber gut vorstellbar.

Es kommt sicherlich darauf an, wie man Kinder erzieht; meine Haltung in einem Wort lautet klar "enable". Ich war noch nie hierarchisch orientiert und wehre mich gegen Abhängigkeiten in jeder Form; die Kinder sind immer geschützt, haben Freiraum, aber ich erwarte entsprechende Entwicklungsschritte. Diese Grundhaltung, Zwangssymbiosen wie viele sie leben, aussen vor zu lassen, zieht sich klar durch alle Lebensbereiche, ob Partnerschaft, Job oder eben auch Familie. Ist schwierig für manche nachzuvollziehen, ich weiss, aber die Welt dreht sich nun einmal ... weiter.
 
  • #15
Mit Anf. 20 noch verständlich (aus hier genannten Gründen).
Aber wenn die Tochter 30+ wäre, würde es mich wundern.

Ich vermute, bei Jungens wäre es eher "Hotel Mama"

Ich war überglücklich, als ich mit Anf. 20 endlich von zuhause ausziehen konnte.
Obwohl es für mich finanziell sehr schwer war. Aber ich hatte besondere, familiäre Gründe, die ich Keinem wünsche.
Beruflich und finanziell hätte ich es mir erst ab 27 J. leisten können.

(m,52)
 
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  • #16
Ansich ist nichts Besonderes daran, wenn jemand mit Anfang 20 zuhause wohnt. Was hier aber auffällt ist, dass offenbar der Vater fehlt. In vielen dieser Fälle wird es sich wahrscheinlich um verkorkste Familienverhältnisse handeln, wo die Tochter bei der alleinerziehenden Mutter aufgewachsen ist.
 
  • #17
Ansich ist nichts Besonderes daran, wenn jemand mit Anfang 20 zuhause wohnt. Was hier aber auffällt ist, dass offenbar der Vater fehlt. In vielen dieser Fälle wird es sich wahrscheinlich um verkorkste Familienverhältnisse handeln, wo die Tochter bei der alleinerziehenden Mutter aufgewachsen ist.
Eine subjektive Sichtweise. Ich kenne viel mehr verkorkste Familienverhältnisse mit zwei Elternteilen, in denen aufgrund mangelnder Entscheidungsfähigkeit oder -kraft sehr langfristige Folgen für viele Personen entstehen, und nicht zuletzt für die Kinder in ihren Partnerschaften. Fehler machen ist eine Sache, und fehlen ist menschlich; Fehler nicht zu revidieren, an Lösungen zu arbeiten, und sie sich langfristig schönzureden bis zum endgültigen Zusammenbruch, ist mittelfristig endgültiger Bankrott, geht erst auf die Psyche und dann ins Psychosomatische.

Wenn man sich viele kulturelle Konzepte und global sowie über längere Zeitabschnitte betrachtet wird man sehr viele unterschiedliche Entwürfe feststellen. Man muss nur mal die Augen öffnen.

Wer bewertet, was "verkorkst" ist und was nicht? Und nach welchen Kriterien?

Väter fehlen, das ist wahr.
Vom Mann, was man erst mal bewältigen haben muss, zum Vater ist es noch ein erheblicher Entwicklungsschritt.

Nur zeugen macht weder eine Mutter noch einen Vater, sondern all das was sich damit verändert wahrzunehmen und sein Leben entsprechend neu auszurichten, wenn man es bis dahin nicht getan oder gelernt hat.

Man muss und kann gerne über Hintergründe und Ursachen nachdenken, pragmatisch aber muss jede und jeder das Beste daraus machen und tragfähige Lösungen entwickeln. Wenn es zwischen Mutter und Tochter passt, ist es weit weniger verkorkst als wenn die Tochter durch unstimmige Partnerschaftsverhältnisse der Eltern gelernt hat, die Mutter als Konkurrenz wahrzunehmen und umgekehrt. So etwas nenne ich "verkorkst", und die Schäden sind langfristig und nachhaltig für die Gesellschaft und ebenso die allgemeine Gesundheit.

Im Übrigen entspricht es der Definition von Diskriminierung, die leider immer noch weitläufig toleriert wird, alleinerziehende Mütter umgehend in einen Topf mit verkorksten Familienverhältnissen zu werfen. Ich finde, da mangelt es sowohl an Differenzierung als auch an Horizont.

"Ein Ende mit Schrecken ist allemal besser als ein Schrecken ohne Ende", und ich möchte dir glaubhaft bestätigen, dass das keine Entscheidung ist die frau mal eben aus einer Laune heraus trifft sondern eine, die manchmal notwendig weil langfristig besser für die Kinder ist, auch wenn vieles erheblich schwieriger ist.
 
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  • #18
Mehr-Generationen-Haushalte gibt's schon seit Urzeiten. Das war früher die Regel, weil es Ressourcen bündelt, und Menschen wirtschaftlich erfolgreich macht. - Und ein gefestiger Familenverbund ist in jeder Beziehung sehr viel besser, als verstrittene Familien.

Ich würde bei einem Mutter-Tochter-Haushalt zu aller Erst vermuten, es wäre für beide ökonomisch die beste Lösung. Auf den 2. Blick könnte man dann erkennen, ob es auch ein sozial gefestigter Verbund ist, oder nur eine wirtschaftliche Zweckgemeinschaft.

m
 
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  • #19
Ich wohne als w Mitte 20 auch mit meiner Mutter zusammen und es hat tatsächlich eher WG-Charakter mit einem großen Vertrauensverhältnis. Ich finde familiären Zusammenhalt allgemein wichtig. Das liegt doch in der Natur des Menschen.
 
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  • #20
Lebe auch mit meiner Tochter alleine. Sie ist 19 und geht noch zur Schule.Eigentlich doch normal das sie noch zuhause wohnt, zumindest solange sie noch zur Schule geht.Wenn sie jetzt ihr Abi bald hat, mal schaun was dann ist.
 
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  • #21
Die Frage ist doch, warum leben Mutter und Tochter zusammen und wie ist das Zusammenleben organisiert - eher wg-mässig oder Hotel-Mama. Das zweitere würde ich für eine Beziehung problematisch finden, das erstere nicht.
Mit Anfang 20 ist die Tochter vermutlich noch in der Ausbildung, also kaum in der Lage, eine eigene Wohnung zu finanzieren, erst recht nicht, wenn sie in einer Großstadt leben. Hier ist nichts bekannt, ob es einen Vater gibt, ob er Unterhalt zahlt, wie finanziell leistungsfähig beide Elternteile sind, um der Tochter eine eigene Wohnung und den Lebensunterhalt zu finanzieren. Oft haben die Frauen kinderbedingt jahrelang im Berufsleben ausgesetzt und dann Teilzeit gearbeitet, sodass ihre Einkommenssituation nach einer Trennung nicht so herausragend ist, um der Tochter das Studentenleben finanzieren zu können. Und warum sollten Mutter und Tochter sich finanziell jeweils für einen Singlehaushalt anstrengen, wenn es gut zusammen läuft? Für die jeweiligen Partner mag das schon etwas schwieriger sein. Wenn die Partner jeweils eigene Wohnungen haben und nicht bei ihren Elternteilen leben, lässt sich Partnerschaft so doch leben. Es wird doch mehr und mehr üblich, dass Paare nicht mehr zusammen leben.

Partnerschaften sind heutzutage in jedem Alter sehr instabil, sodass es für Mutter und Tochter besser ist, gemeinsam einen Haushalt zu betreiben, statt sich jeweils mit einem Mann zusammenzutun. Die meisten Männer wollen das doch auch nicht. Wer hat denn Lust und kann sich gerade in einer Großstadt alles 2-3 Jahre wegen veränderter Partnersituation einen Umzug mit allem was daran hängt leisten?

Ich bin mit 19 von zuhause ausgezogen. Mein Vater war ein Tyrann/Despot, wie er im Buche steht, meine Mutter neidisch und zänkisch. Ich hatte keinerlei persönliche Freiheit. Eine Partnerschaft wäre nicht möglich gewesen. Mein Freund hätte mich nie zuhause besuchen, dort übernachten dürfen, in seiner Familie war es auch kaum anders. Die Eltern hatten jeweils Angst, das Mädchen könnte schwanger werden - so waren die Zeiten. Ich hätte niemals freiwillig einen tag länger mit meinen Eltern in einem Haushalt gelebt, als ich unbedingt musste. Das Studium war nur ein erfreulicher Anlass weggehen zu können.
Ich habe mir gezielt einen entfernten Studienplatz gesucht. Damals waren Wohnungen auch in Städten in Relation zum Einkommen deutlich preiswerter als heute, der Wohnungsmarkt offener. Die jungen Paare sind mutiger zusammengezogen, hatten mehr Vertrauen in die Haltbarkeit von Beziehungen. Wenn es dann doch nicht klappte, hat man sich getrennt, einer behielt die Wohnung und u.U. zog ein WG-Partner ein.

Ich verstehe es sehr gut, dass die Frauen dieses Wohnmodell wählen, wenn sie gut miteinander auskommen. Das ist eine erstrebenswerte soziale Stabilität.
w, 55
 
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  • #22
Ich hab mal einen Vortrag gehört, dass früher die Mütter mit ihren Kindern und Enkeln in einer Sippe lebten. Paare wohnten nicht zusammen.
Vielleicht ist die Paarbeziehung dann einfacher und entspannter, weil Nähe, Geborgenheit usw. nicht allein der Partner "leisten" muss.
 
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  • #23
Wenn sich Mutter und Tochter gut verstehen, weshalb denn nicht? Zudem empfinde ich es als nicht aussergewöhnlich, wenn die 20-jährige Tochter noch zuhause lebt, wenn sie sich in der Ausbildung befindet oder im Studium. Bezahlbare Wohnungen sind heute rarer als noch vor 20 Jahren und da verstehe ich auch, dass die Tochter noch bei der Mutter lebt, um Geld zu sparen.

Die junge Dame wird sicher zu gegebener Zeit ausziehen, wenn sie einen Beruf hat oder einen Mann kennenlernt, seltsam wird es vielleicht, wenn die Tochter noch mit 40 zuhause bei Mama im Kinderzimmer lebt.

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  • #24
Ich kenne eigentlich nur Leute, die mit 20 noch daheim wohnen. Gerade wenn man ordentlich studieren will und das ist heute wichtiger, als die Frage, wo man wohnt!
w32

Wenn man "ordentlich" studieren will, besucht man die für das jeweilige Fach beste Universität und die liegt in der Regel nicht vor der Haustür. Zu Beginn des Studiums die erste eigene Wohnung zu beziehen, und sei es auch nur die klassische 1-Zimmer Studentenbude, halte ich schon für einen wichtigen Abnabelungsschritt.

Wenn aber eine berufstätige Akademikerin später wieder mit ihrer Mutter zusammenzieht, weil die beiden sich gut verstehen und zu den Menschen gehören, die nicht gerne alleine leben, finde ich daran nichts schlimmes.
 
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  • #25
Ich bin so eine Mutter. Meine Tochter würde gerne ausziehen, ich hätte nichts dagegen, aber bezahlbare kleine Wohnungen sind in Grosstädten Mangelware. Daher muss sie wohl eine Weile hier wohnen bleiben, oder findet irgendwan ein WG-Zimmer.

Das ist die Realität. Ich verstehe den Sinn der Frage nicht, die Frage ist für mich ein bissel abwertend mit spitzer Feder geschrieben.

w
 
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  • #26
Ansich ist nichts Besonderes daran, wenn jemand mit Anfang 20 zuhause wohnt. Was hier aber auffällt ist, dass offenbar der Vater fehlt. In vielen dieser Fälle wird es sich wahrscheinlich um verkorkste Familienverhältnisse handeln, wo die Tochter bei der alleinerziehenden Mutter aufgewachsen ist.

Naklar, jeder Mutter, die mit ihrer Tochter zusammen wohnt, kommt aus verkorksten Familienverhältnisse. Eh, mir wird schlecht, bei solchen pauschalisierten Aussagen, die völlig an der Wahrheit vorbei gehen. Es mag Einzelfälle geben, aber es gibt genug nach aussen hin wirkende normale Familienverhältnisse, die tatsächlich mehr verkorkst sind.

w
 
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  • #27
Wenn man "ordentlich" studieren will, besucht man die für das jeweilige Fach beste Universität und die liegt in der Regel nicht vor der Haustür.

Erstmal den Studienplatz kriegen. Und wenn man in einer Großstadt wie Köln oder Hamburg wohnt, kann man sicherlich auch dort "ordentlich" studieren. Da muss es nicht unbedingt eine Eliteuni wie Heidelberg sein.
 
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  • #28
Ansich ist nichts Besonderes daran, wenn jemand mit Anfang 20 zuhause wohnt. Was hier aber auffällt ist, dass offenbar der Vater fehlt. In vielen dieser Fälle wird es sich wahrscheinlich um verkorkste Familienverhältnisse handeln, wo die Tochter bei der alleinerziehenden Mutter aufgewachsen ist.


Klingt wie ein verbitterter Silberrücken, von dem sich getrennt wurde und der nun ohnmächtig mit ansehen muss, wieviel harmonischer es nun in seiner Ex-Familie zugeht und wieviel glücklicher alle sind, seit er keinen Unfrieden mehr stiften kann in der Familie. Das nennt er dann "verkorkst" - um vor sich selber bestehen zu können...
 
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  • #29
Ich w25 wohne mit meiner Mutter zusammen in einem Haus. Allerdings in getrennten Wohnungen.
Sie ist berufstätig und ich bin seit 6 Jahren freiberuflich.

Die Hauptgründe warum ich nicht ausziehe:

1. für 120qm in dieser Wohnlage wäre ich andererorts ein Vermögen los, das ich dann doch lieber in den Ausbau selbiger oder in die Instandhaltung des Hauses stecke. Oder ich geh mal shoppen ;-)
2. Durch den Ausbau hat meine Wohnung einen sehr persönlichen Charakter, den ich nirgendwo anders bekommen würde.
3. Da wir beide viel arbeiten bietet es sich an, ab und zu gemeinsam (oder der eine kocht mal für den anderen mit!) zu kochen und zu essen. Macht zusammen mehr Spaß und lohnt sich auch.
4. wenn einer von uns beiden geschäftlich unterwegs ist oder in den Urlaub fährt, kann sich der andere unkompliziert um Tiere und Pflanzen kümmern.

Ansonsten führt jeder von uns sein eigenes Leben.. manchmal sehen wir uns ne Woche garnicht oder begegnen uns nur im Treppenhaus.
Bequemer gehts nicht, also warum sollte ich was daran ändern?
 
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  • #30
Ich kenne Gott sei Dank niemanden, der so lebt. Möchte selbst so auch nicht leben wollen. Könnte es mir auch gar nicht vorstellen. Ich denke, das ist aber auch selten. Gut, wenn man noch unter 25 ist, dann ist das was anderes. Man studiert in der Regel noch oder macht seine Ausbildung. In höherem Alter würde ich mir aber vorkommen, als wäre ich mit der eigenen Mutter verheiratet. Ich möchte meine Mutter auch nicht als beste Freundin haben und auch nicht als Ersatz herhalten, weil sie den Mann vernachlässigt oder sonst niemanden hat. Auch möchte ich niemandem haben, der für mich irgend einen Fraß zusammenkocht.
Es gäbe viel zu viele Streitpunkt. Und da viele Frauen jung schon sehr selbständig in häuslichen Dingen sind und auch sehr mäkelig beim Essen, kenne ich eigentlich niemanden, der lange in dieser Konstellation lebt. Es sind doch eher die jüngeren und auch älteren Männer, die dieses Modell gerne bevorzugen. Zwischen Mutter und Tochter gibt es (bis auf seltene Ausnahmen) doch fast immer einen Konkurrenzkampf.

w32
 
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