G

Gast

Gast
  • #31
Hallo

meine Cousine, 49, lebt mit ihrer Mutter (75) und ihren Töchtern (9) und (13) in einem Haus.
Durch diese Regelung kann sie selbständig arbeiten und hat im Bedarfsfall Kinderbetreuung.
Sie haben einen Anbau errichtet weil das Haus sonst doch eher für Vater-Mutter-2-Kinder taugt.
Hunde halten sie auch. In einer Mietwohnung wäre es schlicht unmöglich.

Ich selbst kaufe gerade ein Häuschen für mich und meine Mudder.
Die ist noch fit wie ein Turnschuh und möchte nicht in einer Seniorenwohnung allein leben.
Sie will keinen Mann mehr (sagt sie). Es sei genug gewesen.
Nun, ich denke Frauen-WG über mehrere Generationen hätte Zukunft.
Wohnen wird immer teurer, EEG sei Dank Energie auch und Einsamkeit erzeugt nachweislich
Depression.
 
G

Gast

Gast
  • #32
Nun ja, meine ehemalige Partnerin war 24 Jahre alt, hatte einen Sohn 5 Jahre alt und lebte zusammen mit Mutter, Bruder und Schwester in einem Haus. Diese junge Dame litt unter einer BPS, NPS, Depressionen, Bulimie, SSV, Ängsten usw. ... ein selbstständiges Leben ist ihr nicht möglich und ihre Mutter ist leider auch nicht ganz gesund. Beide stehen in einer schlimmen Abhängigkeit zueinander und der Sohn eben mittendrin. Ohne Mutter wäre die junge Dame total überfordert und so ist das eine Zweckgemeinschaft und diese wird wohl nie aufgelöst werden können, Männer sind dort nur auf Durchreise und mit beiden Damen ist keine Beziehung im normalen Verständnis möglich. Gibt da auch interessante Artikel zum Thema narzisstische Mütter und ihre Töchter.

Sicher gibt es normale *Zweckgemeinschaften* oder Lebensgemeinschaften wo sich auf Augenhöhe begegnet wird, keine besondere Abhängigkeit besteht aber eben auch diese ungesunden Gemeinschaften. Gerade Töchter bzw. Frauen sind es die schnell das Elternhaus verlassen zwecks eigener Familiengründung usw. ... ist es anders dann sollte man schauen wie diese Familie, dieser Verbund funktioniert und ob es da schwere Probleme gibt die sowas verursachen.
 
G

Gast

Gast
  • #33
Liebe/r FS,

wenn sich ein Elternpaar trennt, wird die Bindung zwischen dem Kind und dem Elternteil, bei dem es wohnt, oft enger als sie es in einer „normalen“ Familie wäre. Es besteht die Gefahr, dass die Abhängigkeit zwischen den beiden zu groß und die Abnabelung des Kindes verzögert bzw. erschwert wird.

Ein Scheidungskind bindet sich unter Umständen enger an seine Mutter, da es die Erfahrung vermisst, in der Geborgenheit von „Vater-Mutter-Kind“ aufgewachsen zu sein und kann schwerer loslassen. Es braucht vielleicht etwas länger, um den Schritt in die Eigenständigkeit zu meistern. Es gibt neue Erkenntnisse, dass Kinder, deren Eltern sich trennen, viel mehr darunter leiden, als bisher angenommen wurde. Der Verlust des Vaters führt oft dazu, sich enger an die Mutter zu binden, als es unter „normalen Bedingungen“ der Fall wäre.

Warum sollte man/frau auch einen 20-jährigen Menschen aus dem Haus treiben, wenn er gerade in einer Ausbildung steckt oder die Schule noch nicht abgeschlossen hat? Nur weil die Gesellschaft irgendwann mal „beschlossen“ hat, dass man mit 18 volljährig ist? Der Druck in der Schule und Arbeitswelt ist heute größer als früher und der Wohnungsmarkt angespannter.

Eine allein erziehende Mutter hat meist nicht die finanziellen und psychischen Möglichkeiten, die Dinge zu bieten, die ihr Kind bräuchte, um mit dem Entwicklungstempo seiner Altersgenossen in seinem Umfeld mitzuhalten, weil die emotionale und materielle Unterstützung des Partners fehlt. Oft hat sie Schuldgefühle, weil sie ihrem Kind kein normales Familienleben bieten kann/konnte und versucht das irgendwie auszugleichen.

Ich glaube, dass die Mutter-Tochter-WG in den meisten Fällen kein Modetrend oder eine Bequemlichkeitslösung ist, sondern eine logische und tragische Entwicklung nach einer gescheiterten Beziehung. Es ist für einen Mann, der eine Partnerschaft mit einer allein Erziehenden hat, oft schwer, so eine enge Mutter-Tochter-Bindung zu akzeptieren und zu verstehen.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
G

Gast

Gast
  • #34
# 32

ich kann deinen Ausführungen nicht zustimmen. ich selbst bin mit 19 bei meiner - alleinerziehenden -Mutter ausgezogen.

Zum einen war es nicht so, dass ich meinen Vater vermisste. Er hat sich nie um mich gekümmert, mich immer ignoriert. Vielmehr war ich froh, als er endlich auszog, weil der ganze Stress dann aufhörte, der Streit zwischen meinen Eltern. Damals war ich 12.

Zu meiner Mutter hatte leider auch kein gutes Verhältnis, sie war sehr vereinnahmend und dominierend, missbrauchte mein Vertrauen, logische Aspekte hatten keinen Boden, ihr ging es stehts nur darum, ihren Willen durchzusetzen.

Ich wäre schon mit 14 oder 16 ausgezogen, wenn ich es gekonnt hätte. Das ging natürlich nicht, so zog ich mit 19 zu meinem Freund, den ich später heiratete und eine 15jährige Beziehung hatte.

Die Trennung meiner Eltern hatte somit keinesfalls den Effekt, dass ich ein besonders intensives Verhältnis zu meiner Mutter hatte.


Aus dieser Beziehung stammt auch unsere Tochter (22), mit der ich seit ein paar Jahren allein zusammen lebe. Wir wohnen in einem Haus, in dem mein Exmann - ihr Vater - auch eine eigene Wohnung hat. Defizite hinsichtlich des fehlenden Vaters dürfte sie somit nicht haben.

Natürlich hätte sie gern eine eigene Wohnung, wer nicht... aber da sie studiert und die Wohnungen in der Großstadt, von der wir nur 20 km entfernt wohnen, recht teuer sind, wohnt sie eben noch zu Hause. Sie hat zwar etwas höhere Fahrtkosten, aber spart doch ansonsten ganz erheblich. Und zur Not kann sie ja auch mal mein Auto nutzen.

Es ist für sie aus finanziellen Aspekten praktisch, sie kann sich in ihr Zimmer zurückziehen, aber auch den Rest des Hauses nebst Grundstück nutzen. Es ist kein Hotel Mama, jeder hat seine Aufgaben im Haushalt. Sie ist eben auch kein Teenie mehr, mit dem man alles diskutieren muss, sondern eine junge Erwachsene, die selbst sieht, was zu tun ist und es auch macht.

Für mich ist es auch praktisch, da ich eben auch nicht alles alleine machen muss und auch keinen Unterhalt an sie zahlen muss. Denn die Kosten für einen Zweipersonenhaushalt sind nur unwesentlich höher als für eine Person.

Ich denke, wenn meine Tochter ihr Studium abgeschlossen hat und eine gute Anstellung gefunden hat, wird sie schon von ganz alleine ausziehen wollen und alles nach ihrer Vorstellung gestalten wollen.
 
G

Gast

Gast
  • #35
Liebe FS

ist eine Minderheit, oft zweckgebunden, funktioniert aber immer wenn beide schon mal allein lebten.
Schlecht ist ewiges Töchterlein/Partnerersatz sein müssen, gut ist es hingegen als erwachsene Frau die erlebte Fürsorge an die (alte) Mutter zurück geben können.

Besonders wenn der ehemalige Partner sich als Rohrkrepierer erwiesen hatte.
 
G

Gast

Gast
  • #36
Ich kenne nun schon 3 Fälle, wo Mutter und erwachsene Tochter gemeinsam in einem Haushalt leben.

Liebe FS,

wenn die Tochter Anfang 20 ist, finde ich das nicht unüblich, vorausgesetzt, sie ist noch in Ausbildung oder sonstwie nicht eigenständig. Ab Ende 20 finde ich es wichtig, auf eigenen Füßen zu stehen. Ich habe keine Lust, mich bei Treffen wie ein 15-jähriger Teenie zu fühlen, der die Freundin bei den Eltern besucht und finde es auch wichtig, dass eine Frau in der Lage ist, auf eigenen Füßen zu stehen und aus dem "Hotel Mama" ausgezogen zu sein. Unterstützung bei AE ist etwas anderes als jemand, der mit über 30 noch zu Hause wohnt. Also sollten mindestens die Wohnungen komplett getrennt sein und selbstständig bewirtschaftet werden. Sonst ist das für mich bei Frauen und bei Männern ein Zeichen von Unselbstständigkeit, das ich dann doch zumindest hinterfrage.

m, 46 (Mutter wohnt (gesundheitsbedingt) im oberen Stock meines Zweifamilienhauses)
 
G

Gast

Gast
  • #37
Von dem Trend habe ich zwar noch nichts gehört, aber ich könnte mir das inzwischen mit meiner (alleinstehenden) Mutter auch gut vorstellen. Sie ist über 70, ich bin fast 50. Je älter ich werde, desto offener, humorvoller und liebevoller ist mein Verhältnis zu ihr geworden. In einer Wohnung wäre es mir zwar etwas eng (Macken, Eigenheiten, unterschiedlicher Rhythmus) , aber in einem Haus, warum nicht?
 
Top