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  • #1

Nach 10 Jahren sagt mir meine Frau: "Ich bin lesbisch und habe Dich nie richtig geliebt!"

Es zieht einem den Boden unter Füssen weg......war ich so blind vor Liebe, daß ich die Zeichen nicht gesehen, falsch gedeutet oder einfach ignoriert habe? 10 Jahre, davon 5 Jahre Ehe, einfach wegwerfen? Vernünftig nachgedacht, kann ich ihr aber auch keinen Vorwurf machen, dagegen ist ein Mann machtlos, gegen die Macht der Liebe! Wer richtig liebt ist verwundbar, wer verwundbar ist kann weinen, und es tut gut zu weinen!
 
  • #2
Was für eine blöde Kuh! Wenn das wirklich so ist, hat sie Dich fundamental hintergangen und betrogen -- mit der sexuellen Orientierung und vor allem mit dem Vorspielen der Liebe, die keine war. Viel tiefer kann ein Mensch nicht fallen, als einen anderen seine Liebe absichtlich vorzuspielen.

Für mich gäbe es keinen Zweifel -- sofort trennen und Kontakt komplett abbrechen. Die Frau ist gestört.
 
  • #3
Vor allem der Teilsatz "... und habe dich nie richtig geliebt" ist nach 10 Jahren derart gefühlskalt und verletzend, dass ich kaum glauben kann, wie ein Mensch sowas einfach so sagen kann.

Sowas kommt höchstens als Racheaktion, wenn man selbst tief von seinem Partner verletzt wurde. Fragesteller, kannst du solche Verletzungen auf Seiten deiner Frau ehrlich ausschließen.
 
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  • #4
Ich denke nicht, dass sie dich nicht geliebt hat.Sonst wäre sie nicht so lange mit dir zusammen geblieben! Hört doch auf, nur aus eurem verdammten Männerstolz heraus zu antworten und zu veruteilen! Frag dich oder sie doch eher, wie es dazu am und was sie vermisst hat in eurer Beziehung. Keiner verliebt sich neu - egal ob Frau oder Mann - wenn die Beziehung noch intakt ist. Und wer weiss, vielleicht ergeben sich ja für dich nun auch neue Perspektiven und Wege, die du noch nicht kennst. Sei offen für alles und auch für die Empfindungen deiner Frau.
 
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  • #5
Hat sie das eventuell lediglich im Streit gesagt, um dich zu kränken? So kommt mir das gerade vor!
Oder war dies ein "Outing", um dir zu sagen, dass sie sich trennen muss?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie ganz ohne Liebe 10 Jahre mit dir zusammen war. Das hätte sie nicht ausgehalten!
Angela
 
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  • #6
@1: Sorry, aber darf man so scharf und unszeniert über jemanden urteilen und diese Frau dermaßen verurteilen? Aus meiner Sicht: Nein! und schon garnicht wir hier im Forum! Du hast dich da mächtig im Ton vergriffen!

Natürlich ist das ein Schlag ins Gesicht des Partners - aber vielleicht war sie sich vorher nicht bewusst genug und dachte, wie so viele denken, wenn andere es schaffen in einer Partnerschaft mit einem Mann zu leben, dann ich auch. Doch leider wurde sie von ihren Gefühlen eines Besseren belehrt.

Oder es gab gesellschaftliche, familiere Zwänge, dass sie sich nicht traute, sich zu outen. Das ist bei Männern doch auch oft so.

Ich denke die eigentliche Kränkung hier ist, dass es nun eine Frau ist. Das kann Mann nicht so einfach hinnehmen.
Doch lieber Fragesteller sieh es so an, deine Frau hat dich verlassen und versuche, darüber hinweg zu kommen. Das ist jetzt harte Arbeit, aber wohl nicht zu ändern.
 
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  • #7
Hallo Fragesteller,

ich kann Deine Traurigkeit gut verstehen! Und es ist auch für mich so, wie Du schreibst: lieben heißt sich auf jemand einlassen, ganz oder gar nicht. Das bedeutet dann wohl auch, schutzlos die Konsequenzen zu erfahren, und dann ist Traurigkeit, Verzweiflung, Ausweglosigkeit da.

Sei traurig! Und such Dir schnell Menschen, die Dir zuhören. Ich habe einen Therapeuten gefunden, der mich hat trauern lassen, aber auch mit mir nachgeschaut hat, was passiert ist, was meine Anteile waren. Und, was in mir stark, gut, schön, liebenswertist. Ich denke, das war für mich die anstrengendste und beste Art, mit mir selbst wieder Freund zu werden.

Das braucht Zeit. Und zwar diese Zeit, in der was passiert, einfach untertauchen und abwarten hilft nicht. Ich kann Dir versprechen, was Du selbst jetzt nicht glauben kannst: Du wirst das überstehen, und Dir sagen, dass es ein alles verändernder Moment in Deinem Leben war, und vielleicht der Beginn von etwas besserem.

Ich freue mich, dass hier im Forum Menschen sind, die Dir zuhören - ich kann mir vorstellen, das das guttut. Deine Frau ist mit Sicherkeit kein Monster, sondern jemand mit ganz viel Verwirrtheit und Bedenken. Aber sie war die Handelnde, und Du nicht. Schwer zu ertragen, aber ich glaube, sie ist sehr weit von Glücklichsein enfernt, vielleicht nur erleichterter, weil es jetzt raus ist.

Sei umarmt und bewahrt!
D.
 
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  • #8
Ich kenne weder dich, noch deine Frau, noch habe ich Überblick über eure Beziehung. Deshalb maße ich mir kein Urteil an.
Meine Gedanken kann ich dir schon mitteilen.

Dass dir deine Frau nach 10 Jahren mitteilt, dass sie lesbisch ist, heißt nicht zwangsläufig, dass sie dich 10 Jahre lang hintergangen oder belogen hat. Hast du sie gefragt, seit wann ihr bewusst ist, dass sie Frauen mehr liebt als Männer? Vielleicht ist ihr das selber neu. Vielleicht ist es aber auch gar nicht so und sie reagiert lediglich auf das Begehren und die Liebe einer anderen Frau, von der sie etwas erhält, das sie - evtl. sogar ohne das zu wissen - in der Liebesbeziehung zu dir vermisste. Vielleicht ist das eine ihr selbst unerwartete, neue, beglückende Erfahrung, die sie macht. Vielleicht könnt ihr darüber reden? Vielleicht ist sie so begeistert von der Liebe einer Frau zu ihr oder umgekehrt, dass sie glaubt, sie habe dich gar nicht geliebt (und schüttet das Kind mit dem Bade aus). Vielleicht... vielleicht... vielleicht...

Sprecht ihr miteinander oder war die Mitteilung auch gleichzeitig Beziehungsende, Auszug und Beginn beidseitigen Schweigens?

Könntet ihr euch eine Paarberatung vorstellen? (Dann braucht ihr ein/n Therapeut/in, die/der lesbische Liebe nicht als neurotische Störung oder irgendeine Krankheit oder Defekt abtut, sondern sie ebenso ernst nimmt und würdigt, wie auch die Liebe zwischen Mann und Frau).

Dass dir das "den Boden weg zieht" ist verständlich. Das war die Grundlage eurer gemeinsamen Liebe, eurer Ehe, auf der du gestanden hattest. Jetzt ist sie nicht mehr da. Da ist wie ein Absturz. Deshalb ist aber alles was war immer noch wirklich. Alle eure Erfahrungen bleiben, die schönen wie auch die schwierigen Momente. Nichts ist kaputt gegangen, außer deiner Illusion, dass ihr in Liebe vereint als Ehepaar gemeinsam alt werdet. Nur diese Vorstellung ist in Scherben. Alles andere ist Veränderung. Eure Beziehung hat sich verändert. Ihr und dein Verhalten hat sich verändert. Der Alltag und das Zusammenleben hat sich verändert und wird sich vielleicht noch weiter verändern.

Nichts ist wegzuwerfen. Wieso auch? Geht außerdem gar nicht. Eure Ehe hat stattgefunden. Du KANNST sie gar nicht wegwerfen. Sie IST. Und solltest du dich oder sie sich trennen wollen, dann WAR sie und bleibt als Erfahrung und als Erinnerung. Es gibt nichts weg zu werfen. Die Frage scheint mir eher zu sein. Könnt/wollt ihr weiter zusammensein oder erst mal trennen und Luft holen und Zeit haben und aus der Distanz schauen, was möglich und stimmig ist oder... oder... oder... Manchmal können Paartherapeut/innen dabei helfen, klarer zu sehen und respektvoll miteinander umzugehen, wenn innerlich alles so verletzt ist wie jetzt bei dir.


Wenn du weinen kannst, ist das - wie du schon selber erlebst und schreibst - wohltuend und heilsam.
Du kannst dich verstehenden Menschen anschließen, die ähnliches kennen und den Verlust der Partnerin/des Partners betrauern und diese Trauer verbal, malend, in Ritualen, tanzend... Ausdruck finden lassen. Du findest die Adressen dazu über google oder deine Tageszeitung oder du fragst ein bisschen rum.

Und wenn du nicht unter Menschen sein willst, kannst du dasselbe auch für dich tun. Dann weine deine Trauer, finde eine Form für sie schreibend, malend, plastizierend... Wenn du kannst, geh viel in die Natur, bewege dich (wandernd, schwimmend, skatend, walkend, joggend, reitend, Gleitschirm fliegend o.ä.), dass du dich körperlich gut spüren kannst und nicht nur deine intensiven Emotionen fühlst. Lebe deinen Alltag weiter, so dass du in deinen gewohnten Strukturen bleibst und höre auf dein Herz MEHR als auf mich oder irgendjemand in diesem Thread oder anderswo.

Heile, heile Segen...
 
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  • #9
Ich finde der 2. Teilsatz "ich habe Dich nie geliebt" ist unakzeptabel, da gebe ich #1 vollkommen recht. Egal ob aus Rache, wie hier teilweise vermutet wird, oder weil sie es vielleicht gerade wirklich so denkt/ empfindet, um selber ansatzweise mit der Situation klar zu kommen, oder ob es wirklich so ist, was ich mir aber nach so langer Zeit beim besten Willen auch nicht vorstellen kann.
So etwas DARF nicht gesagt werden, weil es glasklar ist, dass es den Gegenüber unendlich verletzt und es keinen Hebel gibt, rückwirkend einzugreifen. Es ist für das Forum hier natürlich schwierig, es einzuordnen, da wir nicht den Zusammenhang kennen, in dem es gesagt wurde.
War es vielleicht am Ende einer langen Diskussion, in der Du die Trennung einfach nicht akzeptieren wolltest, und sie sich anders nicht mehr zu helfen wusste?! Aber ich bleib dabei: Es ist so ein heftiger Schlag unter die Gürtellinie, dass er - wie auch immer - nicht gesagt hätte werden dürfen. Ich gebe #6 recht, dass eine Therapie für die Bewältigung der Situation sicherlich hilfreich wäre. Es tut mir - unbekannterweise - wirklich leid so etwas zu hören!
 
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  • #10
Mein Mitgefühl..
um aus der Lage einer Frau zu erzählen, mir ist das auch passiert.
Ich war 8 Jahre mit einem Mann liiert, gegen Ende der Beziehung sehr am Zweifeln und ich hab mich sehr bemüht noch etwas zu retten..
.. kurz nachdem ich den Entschluss hatte mich zu trennen, traf ich sie..
..nach ein paar Wochen war ich völlig verwirrt, ich war verliebt, in eine Frau!
Das hatte ich mir vorher nicht vorstellen können.
Mein Exfreund und ich sind noch gut befreundet und für ihn wäre eine anderer Mann schlimmer gewesen, sagt er.

Eigentlich macht es keinen Unterschied, leiden wird man immer.
Allerdings habe ich ihn wirklich geliebt und ich wollte mit ihm alt werden.
Die Trennung stand vorher fest und ich bezeichne mich nicht als lesbisch sondern als bisexuell.
Schließlich liebte ich auch mal einen Mann und begehrte davor Männer.
Lesbisch oder Schwul ist man meiner Meinung nach von Beginn an, später eher bi.

Ich habe großes Glück mit meinem Umfeld, das mich mit meiner Wahl respektiert. Da es Bisexuelle sowohl in der Hetero- als auch in der Homowelt schwer haben( ihnen lastet man im Vorfeld Untreue und Promeskuität an) entscheiden viele beim Outing:
Sie sind lesbisch oder eben schwul (oder es war ein Ausrutscher und eigentlich sind sie hetero)
Weiß nicht wie es deiner Ex damit geht.
Letztendlich wird sie selbst Probleme mit ihrer Seele bekommen, wenn sie dich liebte ( was ich vermute) und sie das in Zukunft leugnen muss.

Verlassen werden ist furchtbar. Meine Freundin hatte mich nach 1 Jahr auch wieder für eine andere Frau verlassen, da sie immer erwartete ich verliebe mich eh wieder in einen Mann.
Und ich hab so gekämpft.
Nach einem Jahr Trauer bin ich gerade frisch verliebt in eine Frau und hoffe diesmal ist es für lange.

Dir alles Gute
und auch wenn es wenig Trost ist:
manche Menschen haben in ihrem Leben noch nicht einmal eine 10 jährige Beziehung, fühlen sich nie in einer Beziehung daheim.
 
  • #11
@#5: Heile-Welt-Gerede nützt hier gar nichts und ich habe mich in #1 auch nicht im Ton vergriffen -- ganz im Gegenteil aber eher Du. Anstatt hier andere wohlüberlegte Beiträge zu kritisieren, solltest Du lieber selbst Inhalte beitragen. Punkt.

Jemandem nach 10 Jahren Ehe zu sagen "Ich habe Dich nie richtig geliebt", ist entweder Rache pur oder geschieht sonstwie aus niederen Beweggründen. So etwas tut man einfach nicht. Wer es tut, kann zumindest nicht mehr auf Freundlichkeit oder Konstruktivität bauen, sondern muss mit Kontaktabbruch und extrem negativen Gefühlen auch auf der anderen Seite leben.

Danke, #8, für den Beistand!
 
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  • #12
<persönliche Angriffe gelöscht>

@ Fragesteller:
ich weiß es nicht, ob du vielleicht vor Liebe oder aus anderen Gründen blind warst oder ob du vielleicht gar nicht blind, sondern sehend warst und es gab 10 Jahre lang weit und breit nichts davon zu sehen, dass deine Frau sich in eine andere Frau verlieben könnte. Vielleicht hat nicht mal sie selbst das je von sich vermutet. Vielleicht wusste sie es und versuchte, dir eine Partnerin zu sein. Möglicherweise wusste sie es nicht besser wie du uind ging davon aus, dass sie mkit dir alt wird, als sie dich heiratete. Und plötzlich brach eine Frau in ihr Leben ein, in die sie sich verliebte. Oder es brach in ihr auf, dass sie Frauen lieben kann. Oder.. oder.. oder..

Du wirst es am Besten wissen könne, wenn du mit ihr redest und sie danach fragst - sofern du das nicht längst getan hast - wie sie dazu kam, sich als lesbische Frau zu erkennen (oder war das ein wütender Ausspruch in einem Streit?) und seit wann und wodurch?

Und zu deiner Frage, ob es eine Zeit und Erfahrungen in deinem Leben gibt, die du wegwerfen soll(te)st, hast du bereits in #7 Absatz 6 eine gute Antwort bekommen. Der kann ich nichts besseres hinzufügen.

Ich wünsche dir Zeit und Ruhe für dich
 
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  • #13
ich würde mir wünschen [entfernt - DER MOD] einmischen!
Dir Fragesteller wünsche ich alles Gute und die Vergangenheit kann dir keiner nehmen!
 
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  • #14
@ Fragesteller & #6 - das sind Worte von jemaden, der genauso gefühlt hat wie du & ich jetzt fühlen. Nimm den Rat an und trauere, triff dich mit freunden und menschen die dir nahe sind und rede mit ihnen, das hilft zu verarbeiten. Lass dir Zeit dabei, lerne wieder dich selbst zu lieben. Erst dann wirst du in der Lage sein zu vergeben, leben und zu lieben. Mir hat das alles sehr geholfen und habe diesen Prozess noch nicht abgeschlossen. Lass dir Zeit!

Dicke umarmung!
lg Z
 
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  • #15
@#3: Ganz sicher hat Frederika aus ihrem verletzten Männerstolz heraus gesprochen... jawollja, garantiert.

Wer sowas wie den letzten Teilsatz gegenüber dem Ehepartner bringt lügt entweder oder hat zehn Jare lang gelogen. Da sind sehr deutliche Worte durchaus angebracht.

@#7: Nicht der Fragesteller hat die Ehe und die Erinnerung versucht weg zu werfen sondern die Frau hat alles durch den 2. Teilsatz negiert. Das macht ihn ja gerade so schlimm und absolut inakzeptabel.
 
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