B

Butterblume

Gast
  • #1

Nach der Trennung immer noch völlig am Boden. Was macht man da am besten?

Obwohl seit der Trennung schon eine ganze Zeit verstrichen ist (14 Monate), bin ich immer noch nicht wieder die Person die ich mal war. Spüre immer noch diese Wehmut, Leere, Antriebslosigkeit, Traurigkeit usw. - habe wohl immer noch nicht richtig losgelassen. Nur mit der ewigen Grübelei versuche ich aufzuhören, das bringt ja doch nichts. Obwohl ich genügend gute Freunde und Familie habe die sich um mich kümmern, fehlt mir mein Partner so sehr. Eine Freundin meinte neulich, sie würde das Single-Dasein absolut genießen können. Davon scheine ich meilenweit entfernt zu sein. Wie schafft man es am besten, wieder richtig in die Spur zu kommen. Wann hört endlich besonders diese furchtbar endlose Traurigkeit auf? Ich weiß, dass eine lange Beziehung seine Zeit braucht um verarbeitet zu werden. Versuche auch viel zu unternehmen und mich nicht nur zu verkriechen, aber trotzdem geht es momentan mehr schlecht als recht. Habt Ihr ein paar Tipps für mich?
 
G

Gast

Gast
  • #2
Liebe Butterblume, ein Psychologe riet mir nach der Trennung von meiner Freundin, sofort "wieder auf die Piste zu gehen". Das tat ich auch. Das war zwar sehr spannend nach so vielen Jahren, zweifellos, aber es brachte rein gar nichts. Ich glaube, man soll erst einmal sich auf die anderen Lebensbereiche konzentrieren, seine Stärken und Vorlieben pflegen. Die intakten Bereiche pflegen. Von dort dann kann man sich "neu erfinden".
Trennung ist etwas ganz Ekeliges, ganz anders als der Tod, weil der Partner ja noch "da" ist und man ihn nicht mehr hat. Akzeptiert einfach diesen Scheisspunkt in Deinem momentanen Leben. Trick: Kauf Dir eine Puppe, etwa Ken! Setz diese kleine hässliche Puppe jeden Tag zu einer bestimmten Zeit auf den Küchentisch für fünf Minuten. Nicht länger! Aber jeden Tag!!!! Beinhart. Nach spätestens vierzehn Tagen wird Ken Dir so auf die Nerven gehen, dass Du ihn in die Tonne haust. Ist eine sehr wirksame paradoxe Intervention. Wirkt garantiert.
 
K

kuebchen

Gast
  • #3
Hallo Butterblume,
so witzig sich das liest mit Ken, mein Vorredner - schreiber hat recht. Psychologisch hat es den Hintergrund, daß Du Ken nach Strich und Faden anmeckern, beschimpfen und ihm alles sagen was Dich seit der Trennung runterdrückt, selbst Deine Wut kannst Du ihm entgegen schleudern. Wenn Du Ken nicht mit Deinem Ex in Verbindung bringen kannst such Dir etwas anderes, ein Kuscheltier z. B. einen Affen, ein Schwein oder was auch immer. Visualisieren heißt das Zauberwort hierzu, es muß zwar geübt werden funktioniert aber. Du kannst Dich ins Jetzt bringen in dem Du Dir einen Zettel, eine Liste machst mit Dingen die Dir gut tun und die Du magst um Dich aus Deiner Depression raus zu bringen. Dazu malst - zeichnest Du eine Linie die Deinen Lebensbeginn darstellt und auf ihr nach oben eine unendliche Linie. Auf dieser unendlichen Linie setzt Deinem Lebensweg entsprechend Punkte oder Kreuze oder Herzchen, einfach was Du magst. Dann an einem Dir beliebigen Punkt Dich als Strichmännchen (zu mehr hat es bei mir nicht gereicht), und daneben die besagte Liste. Das können ganz verschiedene Dinge sein wie ein Kuscheltier, lesen, Musik hören, einen bestimmten Duft riechen etc. pp. Was auch hilfreich ist, ein kleines Kuscheltier, ein Handschmeichler, ein oder auch eine Puppe für die Handtasche, einfach wiederum etwas was Dir "Trost - Halt" spenden kann und Dich wenn Du in einer schwierigen Situation bist ablenken kann.
Nein, ich spinne nicht. Es funktioniert mit etwas Übung und Geduld tatsächlich, und war eine Empfehlung einer Psychologin mit der Aussage, dass es viele Menschen gibt die sich behelfen.
Nun wünsche ich viel Erfolg beim üben und alles Gute. LG mo...
 
G

Gast

Gast
  • #4
Hatte eine kleine männliche Puppe mit Porzellankopf. Die lag neben meinem Bett, in meinem Bett, auf dem Nachtisch. Teilweise funktionierte sie als Schutz, da paßt einer auf und du bist dieser Person in bestimmten Bereichen nicht egal. Auf der anderen Seite, habe ich auch meine Wut- und Frust abgelassen, das arme Püppchchen hätte eigentlich tot sein müssen.
Irgendwann wollte ich sie nicht mehr, es war dann auch gut. Jetzt habe ich sie meiner Freundin gegeben, die will sowieso keinen echten Mann haben und hat sie wenigstens einen im Hause.

Die erste Zeit hatte ich eine große Wut und Enttäuschung. Als die verraucht war, konnte ich mich langsam wieder auf das wesentliche konzentrieren. Und dann kam der Punkt, wo ich wieder anfing zu leben. Zuerst habe ich meine Umgebung erkundet und kam mir vor wie ein Tourist. Die Natur habe ich angenommen und selbst dem Regen konnte ich wunderschönes abgewinnen.
Dann habe ich mir gesagt "Warum soll über 10 Jahre verteufeln?" Es waren schöne turbulente Jahre und es ging nicht wegen anderer Frau oder so auseinander. Freiheit, auseinandergelebt usw.

Heute haben wir einen sehr guten Kontakt und wenn ich ein wirkliches Problem habe, wäre er auch noch für mich da. War er auch schon als ich mich übers Netz verliebt habe.
Eine Sache war da noch. Ich hatte super viel Power und Energie und habe alle in meiner Umgebung positiv mitgerissen. Die euphorie ist vorbei und jetzt hatte ich schon mal durchhänger wo ich befürchtet habe, ich könnte depressive werden. Aber ich bin froh, das es nur Phasenweise ist und Menschen die auch hier im Netz sind, können einem zusätzlich auch mal aufbauen. Also es geht immer weiter. Think pink.
 
G

Gast

Gast
  • #5
Da war ich ganz großzügig mit mir und habe mir als "Ken" eine männliche Schaufensterpuppe gekauft. Dann habe ich meiner auch leidenden Freundin gesagt:" Schau ihn dir an, der motzt nicht, der schreit nicht, der lügt nicht, der verletzt mich nicht, der ist immer für mich da, der zieht alles an, was ich ihm gebe, dabei können wir ihn uns auch teilen, es macht mir nichts aus. Und kuschelig war der Ex auch schon lange nicht mehr. Darüber haben wir schon so oft so viel gelacht, dass der Schmerz weniger wird.
 
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