• #1

Nachbarn. Welche Erfahrungen habt ihr mit ihnen?

Sofern ihr mit eurem Partner oder eurer Partnerin zusammenlebt, aber natürlich auch als Single in einem Mehrfamilienhaus, werdet ihr sicherlich schon die eine oder andere angenehme – oder unangenehme – Erfahrung mit Nachbarn gesammelt haben.
Als jemand, der seit vielen Jahren in Berlin lebt, könnte ich ein ganzes Buch dazu schreiben.

Als No-Gos lassen sich etwa folgende Muster anführen:

Rang 1: Randalierende und nachts laut grölende Alkoholiker, die bei freundlicher Ermahnung wüste Drohungen ausstoßen.
Rang 2: Psychopathen, die mitten in der Nacht laut Türen schlagen und stundenlang auf und abgehen wie ein Raubtier im Käfig.
Rang 3: Menschen mit einer übermäßig lauten Sprechweise (bis hin zum Brüllen), was durch alle Wände schallt (da die Wände ohnehin meist nicht gut schallisoliert sind, selbst bei Neubauten nicht). Oder Menschen, die meinen, ihren Musikgeschmack der ganzen Hausgemeinschaft aufzwingen zu müssen.
Rang 4: Menschen, die meinen, Sex sei keine Privatangelegenheit, sondern guter Sex müsse so deutlich für alle Mitbewohner zu hören sein, dass selbst die gegenüberliegende Straßenseite ein Echo davon zurückwirft.
Rang 5: Nachbarn, die, wenn ich ein Paket für sie angenommen habe, meinen, beim Türöffnen gleich ungefragt im Flur stehen zu dürfen.
Rang 6: Kindergetrampel von der Etage darüber – das ist zu akzeptieren. Wenn aber die Eltern der Meinung sind, nur weil das geltende Recht Kindern einen großen Freiraum zubilligt, sei es auch ok, dass ihre Prinzen und Prinzessinnen zu allen Mittags- und Nachtzeiten ihrem Bewegungsdrang und ihrer Basketball-Leidenschaft fröhnen, dann möchte ich nicht wissen, welchen Stellenwert »Rücksichtnahme« später im Erwachsenenalter bei diesen Kleinen einnehmen wird.
Rang 5: Neugierige oder aufdringliche Nachbarn mit Blockwart-Allüren: Ich habe schon erlebt, dass meine Besucher/innen (und ich selbst) von einer neugierigen Nachbarerin argwöhnisch ausgefragt wurden, diese sogar der Ansicht war, sie hätte ein Recht darauf, solche Infos zu erhalten! Ein anderer Nachbar war immer extrem freundlich und wollte Dinge über mich und meine Frau erfahren, die ich nur mit Freunden berede.

Resümee: Am liebsten sind mir allgemein Nachbarn, die ihr eigenes privates Leben haben, rücksichtsvoll sind und eher einen distanzierteren als einen kontaktfreudigen Umgang pflegen. Wenn sich dann auf dieser Ebene die eine oder andere WIRKLICHE Freundschaft herauskristallisiert, kein Problem. Solange das aber nicht der Fall ist, beschränkt sich mein Kontaktbedürfnis zu meinen Nachbarn auf das Bedürfnis, das ich gegenüber der Kassiererin des Supermarktes um die Ecke verspüre. Ich grüße sie freundlich, möchte sie aber über einen unverbindlichen Plausch hinaus nicht an den Intimitäten meines Privatlebens teilhaben lassen.

Was meint ihr? Was sind eure Erfahrungen mit den Nachbarinnen und Nachbarn? Lieber freundliche Distanz – oder »Verbrüderung« nach dem Motto: Ohh, wir sind eine einzige große schöne WG, kommt alle zusammen ? :cool:
 
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  • #2
In den letzten 14 Jahren hatte ich 4 Wohnungen in dieser schönen Stadt. Ich habe bisher ausschließlich gute Erfahrungen gemacht, keine grölenden Alkoholiker, keine Menschen, die meine Grenzen überschreiten, ganz im Gegenteil. Vielleicht liegt das aber auch an der Gegend, an den Gegenden, in denen ich wohnte. Als meine erste Wohnung durch den verstopften Dachkännel im 4. Stock voll Wasser lief, kam das halbe Haus um zu helfen. Hatte ich nicht erwartet, war großartig. In der nächsten Wohnung war nur der Sohn über uns etwas lauter wenn Mama und Papa aus dem Haus waren, damit kann ich locker leben. Bei Wohnung 3 gab es null zu berichten, die Gegend war ok, das Haus war super. Jetzt wohnen wir in einer riesengroßen Wohnung und die Nachbarn sind sehr nett, unser Hund ist beliebt, die Nachbarn helfen auch immer mal wieder wenn wir Hilfe brauchen, ich kann mich null beschweren. Muss aber dazu sagen, das sind alte Westberliner Stadtteile, nix hip oder in, einfach ganz normale gut situierte Leute. Auch in meiner vorherigen Gegend, in Süddeutschland, hatte ich null Probleme mit den Nachbar, einmal mit dem Vermieter, der im Haus wohnte, aber von meinen 20 Wohnungen in meinem Leben war das der einzige. Ich bin übrigens ein großer Fan vom Gartenzaun und von meins und deins. Freundliche Nähe finde ich prima, aufeinander hocken finde ich nicht nötig.
 
  • #3
Wir wohnen auf dem von so vielen verpönten Dorf, hier ist es ganz einfach, ich habe mit den Nachbarn mehr zu tun, mit denen ich will, die anderen grüßt man, und eines gefällt mir sehr gut, egal wer es ist, in Notsituationen kann das ganze Dorf zusammen stehen bis zur Spendenaktion und Wiederaufbauunterstützung eines abgebrannten Hauses.
Sicher wird geratscht, aber jeden Tag eine neue Sau, also juckt nicht, man entscheidet selbst, welche Schuhe man sich anzieht.
Fehlt mir Mehl, ein Ei, brauchen wir jemanden für eine handwerkliche Sache, es gibt immer jemanden, wie auch im Urlaub.
Allerdings gilt da noch viel mehr, wie man in den Wald hinein ruft.
 
  • #4
All das was du geschrieben hast, habe ich nie erlebt, mehr gibt es dazu nicht zu sagen, man sucht sich sein Umfeld wie so vieles, selber aus!
 
  • #5
Als jemand, der seit vielen Jahren in Berlin lebt, könnte ich ein ganzes Buch dazu schreiben.
Ich auch, West-Berlin! 😉

Kurz nach mir ist gegenüber in die Wohnung ein netter junger Mann eingezogen. Ich habe ihm mal einen kleinen nachbarschaftlichen Gefallen getan und dann ebenfalls nach einem Gefallen gefragt. Jetzt sind wir schon seit mehreren Jahren ein Paar, also der nette Nachbar von nebenan ist mein Partner.

In der Wohnung in der Mitte war ein Paar, die haben sich immer gestritten und geschrien, dann hat sie ihn verlassen. Er kam manchmal rüber und hat mich nach Milch und solchen Dingen gefragt, wir haben uns etwas angefreundet, dann hat er mir die ganze Geschichte in allen Details erzählt. Er als junger Mann war Teil einer dieser größeren ausländischen Clan-Familien, die mit Immobilien Geld verdienen, und wollte eine ehrbare Frau heiraten, aber das ist alles voll schiefgegangen, sie wollte keinen Sex mit ihm und konnte auch nicht kochen, noch nicht mal ein Toast toasten, die Wohnung ist fast abgefackelt dabei. Und sie haben kein Wasser getrunken, sondern nur Cola (stimmt, ich habe öfters ihre Einkäufe gesehen). Er hat mir Fotos gezeigt, früher war er ein schlanker, ganz gutaussehender Mann, in der Ehe aber übergewichtig geworden. Er wollte sich an ihr rächen, sodass sie und ihre Familie nie wieder eine Wohnung gemietet kriegen (Kontakte ...), außerdem abnehmen. Er hat mit Joggen angefangen und ich habe ihn dabei beraten. Dann ist er ausgezogen, jetzt wohnen in der Ein-Zimmer-Wohnung drei(!) Mädels, die dafür bekannt sind, dass sie total aufgebitcht rumlaufen und mitten in der Nacht laut telefonierend die Treppen hochgetrampelt kommen.

Mit den drei Nachbarn unter uns sind mein Partner und ich gut befreundet, wir quatschen oft miteinander und helfen uns manchmal bei Kleinigkeiten. Beim Vorbeigehen ergeben sich immer mal wieder Gespräche, teilweise stehen dann deren drei Wohnungstüren offen, jeder in seiner Tür, mein Partner und ich im Treppenhaus, und wir plaudern zu fünft eine Stunde.

Die anderen Nachbarn sind auch sehr nett, wir wollen im Sommer mal ein Grillfest im Innenhof veranstalten. Leider wurde dem jungen Mann, der unten im Erdgeschoss gewohnt und dort immer gekifft hat (ich selbst rieche so was nicht und kriege das nicht mit, aber alle meinten, der ganze Flur riecht nach Gras), angeblich wegen Eigenbedarf gekündigt und jetzt ist das eine Monteurwohnung oder so was, immer wechselnde ausländische Arbeiter, die da erbärmlich hausen. Die Hausgemeinschaft ist dabei, das zu regeln.

Den Vormieter mochten wir alle. Er hat mir damals einen sehr netten handschriftlichen Brief geschrieben. Es war Ostern und ich bin früh morgens durchs Haus geschlichen und habe jedem Bewohner einen Mini-Schoko-Osterhasen mit einer kleinen Karte vor die Tür auf die Fußmatte gestellt. Danach hatte ich eine Woche lang Blumen, Karten und Briefe vor der Tür, alle haben sich sooo gefreut!
w28
 
  • #6
Also ich mag meine Nachbarn - nicht alle gleichermaßen, aber die meisten. Mehrfamilien-Altbau-Berlin. Schöne ruhige Gegend im Westen.

Wir haben das Haus zu mehreren vor 40 Jahren gekauft - später dann aufgeteilt. Einige der Wohnungen sind von ihren Eigentümern vermietet, sieben von uns Eigentümern wohnen hier. Wir hatten nur einmal einen »Fehlgriff«, Mieter die sich häufig laut prügelten aber längst nicht mehr hier wohnen.

Oft sagen wir uns, dass wir »demnächst doch mal eine Bank im Treppenhaus aufstellen sollten, am besten mit eingebauter Kaffeemaschine«, weil ständig jemand aus dem Haus da herum steht und »Schwätzchen hält«. Schön, wie auf dem Dorf!
Völlig klar, dass wir mindestens einmal jährlich ein Gartenfest veranstalten, dass wir uns gegenseitig helfen, Dinge ausleihen, uns zum Essen einladen ... dabei zwischen Einzelnen auch richtige Freundschaften entstanden sind.
Ich finde es schön, dass auch tobende Kinder hier wohnen und ein paar öfters feiernde Studenten. Schließlich mag ich nicht »in einem Sarg« wohnen, statt dessen mitbekommen, dass auch alle um mich herum sehr lebendig sind; ohne wirklich zu stören, denn größere Feiern werden am schwarzen Brett angekündigt.

Wir bekommen einiges voneinander mit, doch das hält sich in Grenzen, da die Altbaumauern dick sind. Bei sommerlich geöffneten Fenstern flüstert manchmal auch die Liebe durch den Garten; sitzt gerade eine Gruppe unten um den großen Tisch wird dann geraten, ob da nun »Sabine & Klaus zugange sind« oder wer sonst? Warum sollten Liebesgeräusche stören, sie gehören, glücklicherweise, zum Leben. Wo sie fehlen möchte ich nicht sein.

Ich erlebe Nachbarschaft also ganz anders, als du, @SvenBln. Aber das mag daran liegen, dass ich eben ein anderer Mensch bin, als du.
 
  • #7
Einen Blockwart Nachbarn hatte ich auch mal - der ist ziemlich zügig umgezogen, nachdem er sich mit den falschen Leuten angelegt hatte.

Mit ein paar Nachbarn habe ich regelmässig mal ein Bierle getrunken, ein paar Häuser weiter haben 2 Brüder zusammen ein Doppelhaus gehabt und immer viele Motorradfahrer zu Gast. Ich bin nicht lärmempfindlich - von daher haben wir auch mal zusammen gebastelt etc.

Auf dem Dorf war dann alles friedlich - nur einer wollte während Corona Dorfsheriff spielen. Nunja, er hat den Falschen angezeigt und bekommt nun im Umkreis von 50 km keinen Handwerker mehr.

Hier in Italien ist das Dorf sehr intakt, die Menschen kennen sich und nehmen Neue gut auf. Man hilft sich und lässt gerne mal alle 5e gerade sein. Wie bei Maximum, getratscht wird schon mal - aber auch das Gute. Natürlich gibt es ein paar Dorfradios, die alles wissen wollen ....... so what.
 
  • #8
2-Millionenstadt, seit fast 40 Jahren hier.
Bestens isolierte Wohnungen und immer in Häusern mit ruhiger Belegschaft und angenehmen Nachbarn, zu denen wenig Kontakt besteht - als ehemaligem Landkind, dem neugierige ratschende Nachbarn verhasst waren und sind, ist das mein Ideal.
In billig hochgezogenen Nachkriegsbauten mit dünnen Wänden habe ich zum Glück nie gewohnt.
Mir ist mein Wohnumfeld heilig, aus der (sehr teuren) Hauptstadt wollte ich nie weg.
Für tolle Wohnungen mit perfekter Schalldämmung, großen Freiflächen/Garten mit bester Anbindung und Infrastruktur habe ich, sobald ich es mir leisten konnte, gerne viel bezahlt.
 
  • #9
Als ich noch in der Stadt wohnte, kannte ich Kindergetrampel in der Altbauwohnung oben drüber. Finde ich nicht schlimm, es sind halt Kinder. Wenn einen sowas nervt, sollte man einfach ins Dachgeschoss ziehen.

Ich wohne seit 25 Jahren im grünen Speckgürtel meiner Großstadt. Mit meinen Nachbarn habe ich großes Glück sie sind alle in meiner Altersklasse und nett. Engeren Kontakt würden sie gerne wollen, aber ich nicht, ich will keine weiteren Verpflichtungen eingehen. So bleibt es beim gelegentlichen Smalltalk.

Da wir alle recht große Grundstücke haben, geht keiner dem anderen auf dem Keks, das verläuft sich einfach. Mich stört es auch überhaupt nicht, wenn meine Nachbarn mal feiern und es lauter wird ich gönne ihnen das. Das geht ja dann auch nicht die ganze Nacht lang, nur bis in den späten Abend. Man nimmt einfach gegenseitig Rücksicht.

Du klingst recht frustriert aufgrund deiner Nachbarn, da hilft nur Wegziehen in ein besseres Umfeld oder aufs Land.
 
  • #10
In einem Haus im Speckgürtel einer größeren Stadt seit den 1970ern. Einige NachbarInnen (alle inzwischen Ü80) sind noch die selben, einige sind gestorben und einige neue gekommen. Immer gute Verhältnisse, man hilft den Älteren*, wenn nötig (auch der eine oder andere Pflegefall darunter).
Vor einigen Jahren hat ein bosnischstämmiger Clan am freien Grundstück schräg gegenüber vier Doppelhaushälften (= 4 Wohneinheiten) gebaut. 8 Erwachsene, 5 Kinder von 1-8.
Jetzt geht es wieder so rund wie vor 40 Jahren, als wir 5 Kinder in der Gasse gewesen sind. Außer mir wohnt noch einer davon hier, seine Eltern sind weggezogen. Aber kein Kontakt zu diesem gleichaltrigen, außer man grüßt sich.

*Der Älteste mit 87 ist cool, macht jetzt seinen Gemüsegarten selber, nachdem seine Frau, die eine Gartenfee gewesen ist, nun ein Pflegefall ist. Wir schenken uns gegenseitig diverse selbst gezogene Gemüsepflanzen, er bekommt von mir Äpfel, ich von ihm Tomaten, von denen er immer zu viel und ich immer zu wenig habe.

ErwinM, 54
 
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  • #11
Ich hatte noch nie Probleme mit meinem Nachbarn. Bin auch nicht lärmempfindlich. Wenn mal jemand feiern will dann sagt er bescheid und gut ist. Das ist auch nur am Wochenende der Fall. Man kann ja die Nachbarn einfach auch einladen. Dann hat man schon ein Problem weniger.
 
  • #12
Meine Nachbarn sind nett und hilfsbereit. Im Notfall kann man aufeinander zählen . Auch wurde mein Sohn lieb aufgenommen als er mal seinen Schlüssel vergessen hatte . Ein neues Ehepaar hat zwei Kampfhunde , vor denen habe ich Angst . Das Ehepaar ist einfach , aber freundlich . Über mir eine junge Psychatrieschwester, die leider ein Faible für aggressive Männer hat , da musste ich nachts mal klingeln um sicher zu gehen , dass es nicht eskaliert .
Wir hatten einen schwer kranken Mann im Haus , dem haben wir abwechselnd geholfen , mein Sohn hat immer für ihn eingekauft und ihn auch mal im Krankenhaus besucht.
In unserem Innenhof ist eine Autowerkstatt, nicht sehr idyllisch aber praktisch , wenn das Auto kaputt geht .
Wir sind ein originales Stück Ruhrgebiet hier und einen schwäbischen Blockwsrt haben wir auch , aber das hat den Vorteil dass immer alles sauber und gepflegt bleibt , auch nicht verkehrt .
Gegenüber von uns leben viele junge Leute , die oft am Wochenende Party machen inklusive Diskokugel, mich stört das nicht , alles ist lebendig hier . Es gibt im Haus nicht so viele Wohnungen , 3 Etagen , nur in der 2. Etage zwei Wohnungen, sonst haben alle eine Etage für sich , alles Altbau 4-Zimmer Wohnungen . Ich wohne sehr gerne hier , es fühlt sich irgendwie richtig an .
 
  • #13
In den Mehrfamilienhäusern, in denen wir gelebt haben, habe ich die Nachbarschaft hauptsächlich als sehr positiv erlebt. Leider bin ich sehr lärmempfindlich. Mit normalen Lebensgeräuschen muss ich halt leben. Aber im Allgemeinen waren auch die "zu lauten" Nachbarn sehr nett. Lange war ich sehr glücklich in einem 6-Parteien-Haus. Da hat immer irgendjemand meine Pakete angenommen, sodass ich niemals eines bei der Post abholen musste, man hat ein wenig geschnackt, wenn man sich über den Weg lief, die älteren Damen freuten sich über Einkaufshilfe und überschütteten Kind gern mit Süßigkeiten oder hatten vom Balkon draußen mit ein Auge drauf. Draußen spielten alle Kinder aus den umliegenden Häusern zusammen und auch die Nachbarn der anderen Häuser kannte/grüßte man, oder unterhielt sich ebenfalls. Das hatte sich nach und nach leider verändert. Ältere starben, kamen in Pflege, junge Leute zogen wegen Nachwuchs und zu kleiner Wohnung weg. Das, was dann aufgrund des günstigen Wohnungsangebotes nachkam, war dann leider nicht mehr dasselbe. Die Umlage verlotterte mehr und mehr, ein Schreihals zog über uns ein und stürzte Nachts lautstark fluchend über ein Meer von Glasflaschen, in einer anderen Wohnung brüllten er und sie sich derartig unflätige Schimpfworte zu, dass ich Sonntagsmorgens den gedeckten Frühstückstisch habe stehen lassen. Stattdessen haben wir beim Bäcker gefrühstückt.

Derzeit wohnen wir in einem Zweiparteienhaus und halten es wie sonst auch mit dem Motto "eine Hand wäscht die andere". Ich glaube ja, das funktioniert immer. So hat niemand einen Grund, sich über den anderen zu ärgern (allgemeine gegenseitige Rücksichtnahme vorausgesetzt) und kann nett über andere Dinge plaudern, wenn man sich über den Weg läuft.
 
  • #14
Ich bin froh im eigenen Haus auf großem Grundstück zu leben mit 🐄 als Nachbarn direkt am Garten dran, links ist noch ein Haus und rechtshoch mehrere und gegenüber bauen demnächst welche. Unsere Nachbarn sind nett, junge Familien mit Kindern (die Kinder 6 Monate bis 7 Jahre, bald kommt unsere Maus noch 🥰🧡). Mein Mann trinkt mit dem einen öfters mal ein Bier, manchmal quatscht man miteinander wenn man sich draußen im Garten sieht oder die Kinder spielen zusammen, hier hat jeder einen eigenen kleinen Spielplatz im Garten (Rutsche, Schaukel, Turm, Trampolin) schräg gegenüber ist noch ein richtiger Spielplatz allerdings eher für ältere Kinder. Die Kids laufen von Garten zu Garten und spielen, richtig schön, wir wohnen in einer Sackgasse vorletztes Haus wenig Verkehr. 👍🏼 man hilft sich, mein Mann meckerte über die stumpfe Schere von seinem Rasentrimmer, da hat ihm der Nachbar direkt angeboten er soll einfach vorbei zu ihm kommen, er hat da was zum schärfen in der Garage parat - als der Bagger bei uns war haben wir bei ihm auch etwas gebaggert, also ein geben und nehmen.
Auch alle immer super besorgt. Wir hatten dieses Wochenende leider wieder einen Unfall, mein Mann hat den kleinen übersehen, der stand hinter ihm als er gerade einen dicken Stein von der Palette nahm, sich drehte und dann leider voll vor den Kopf.. Platzwunde hat super viel und stark geblutet und sehr stark geweint, die Verletzung wurde in der Kinderklinik geklebt, der eine Nachbar hat heute nochmal gefragt wie es unserem Sohn geht.

Vorher in der größeren Stadt hat man schon andere Nachbarn gehabt, auch nette aber auch welche die zb. nie den Müll rausgestellt haben, es waren immer die selben die sich um sowas gekümmert haben, lautstark gestritten, geknifft, laute Musikinstrumente gespielt.. ein Hausverwalter der sich um nichts gekümmert hat, nie erreichbar, einen noch abziehen wollte aber dann waren da noch mehrere ältere Menschen aus dem Eigentumswohnungen die immer was nettes erzählt haben. Es war allerdings sehr eng, Häuserreihen und dann immer so Durchfahrtsgassen wo dann hinter dem Haus noch Häuser waren, also alles total zugebaut, wenig grün, keinen direkten Blick in die Natur.

Für den aktuellen Lebensabschnitt finde ich die Lage unseres Hauses (auf dem Land, viel grün, fast außerhalb, Neubaugebiet, viele Kinder) sehr gut. Im Alter wäre es etwas mehr in Richtung kleine Stadt wohl besser, so dass man fussläufig das nötigste (Laden, Arzt, Apotheke) erreichen kann. Für die blöden 6 Kilometer bis zur Stadt brauchst du mit dem Bus 45 Minuten oder noch länger.. hätte irgendwie letztens als mein Auto in der Werkstatt war um 11 Uhr los gemusst mit dem Bus um pünktlich 13 Uhr beim Kinderarzt zu sein und noch über einen Kilometer laufen müssen weil der Bus nur bis zum Bahnhof gefahren wäre 🤦🏼‍♀️ das ist hier echt nicht gut und Fahrrad fahren gefährlich, kein Fahrbahnrand, viele Kurven, unübersichtlich, Berge 🏔️
 
  • #15
Ich bin einfach nicht für die Großstadt gemacht, mir sind da zu viele Gebäude, zu wenig grün, zu laut, zu viele Menschen. Klar man hat mehr Ausgeh-Möglichkeiten und Läden, erreicht alles einfacher mit Bus und Bahn oder zu Fuß aber ich finde es unbezahlbar und so kostbar ins grüne zu blicken, Ruhe zu genießen (auch wenn der Nachbar 4 Häuser weiter oben seit wenigen Wochen Hühner hat und einen Hahn der kräht 🤦🏼‍♀️😅 selbst die Kühe sind sehr viel entspannter - die sind so süß, kommen manchmal ganz interessiert an und lassen sich streicheln 🥰 ich hoffe ja der beige-farbene Muh-Bert wie ich ihn getauft habe, lebt noch. Hab ihn lange nicht gesehen, vermutlich wurde er aber schon „weiterverarbeitet“ (wie es Landwirte sagen würden) 😥 immer wenn wir unsere Obststräucher bewässert haben kam er an und wollte auch eine Abkühlung genießen 🐄
heute war so ein schöner Tag, ich saß vorhin auf der Terrasse in meinem Schwingstuhl, lauschte den vielen Vögeln, schaute ins grüne und somit natürlich auch den Fortschritt unserer Pflanzen an, wie herrlich rot die jap. Ahornbäume sind, die dicke Pfingstrose (Ableger aus dem Garten meiner Mutter, ist riesig geworden), Allium, Lavendel der langsam wächst, Rhododendron, wie groß die Erdbeerpflanzen im Hochbeet geworden sind, der Phlox der aus dem nichts wieder grün erstrahlt und bald blühen wird, die Rosen und die verschiedene Hortensien (Rispen, Schneeball etc.) die langsam erwachen, der grüne Haselnussstrauch, der blühende Apfel und Kirschbaum, die Fliederstämmchen, der wunderschön blühende Magnolienbaum 🥰🥰🥰 und noch vieles mehr, so so schön 🧡 ich mutiere noch zur Botanikerin 🫣 hätte ich ja selber nicht für möglich gehalten.
Unser Trompetenbaum hat schon ganz viele dicke grüne Knospen, ich freue mich wenn er dann bald ganz grün ist so wie unser Lindenbaum 🥰
Der „Rasen“ noch viel Löwenzahn etc. dazwischen nervt natürlich, kann man gefühlt zwei mal die Woche mähen. 🤦🏼‍♀️

Jedenfalls um auf den Punkt zu kommen, ab und zu in der Großstadt zu sein für Erledigungen ist super aber ich bin dann auch gerne wieder zuhause 🏡 im Grünen mit wenigen Nachbarn. 👌🏼
Ich finde Großstadt hat sowas unruhiges, stressiges, es ist unpersönlicher auch die Nachbarn dort, manche sagen gar nicht hallo, man wohnt Jahre in einem Haus aber läuft aneinander vorbei..
 
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  • #16
Ich bin einfach nicht für die Großstadt gemacht, mir sind da zu viele Gebäude, zu wenig grün, zu laut, zu viele Menschen.
Wenn ich einige Tage zu Besuch auf dem Land (=Brandenburg) war, mit dem Zug zurück nach Berlin fahre und bei einem größeren Bahnhof wie z.B. Gesundbrunnen aussteige, bin ich im ersten Moment auch immer leicht schockiert, wie dreckig, voll und laut alles ist. Aber meine Wohngegend dann wiederum ist sehr hübsch und nett mit viel Grün in der Umgebung (wir haben Parks, Wälder, Flüsse, Seen, Strände, einen kleinen Berg und halt einfach alles hier) und ich finde es toll, alles fußläufig oder mit dem Fahrrad erreichen zu können. Ich bin zu Fuß in zwei Minuten beim Bäcker und kann mir frische Brötchen holen, und in unter zehn Minuten beim Supermarkt, bei mehreren Supermärkten. In max. 45 Minuten bin ich mit dem Rad überall anders in der Stadt, wo ich sein möchte. Und ich nutze längst nicht alle Möglichkeiten, die die Stadt bietet, aber es gefällt mir, dass ich hier jederzeit alles machen könnte, was ich will. Und sei es noch so exotisch und ausgefallen -- wenn ich es google, gibt es das direkt mehrfach und ich habe die Wahl.

Ich glaube, ich käme mir sehr eingeschränkt vor in einem kleinen ländlichen Ort. Das denke ich mir immer wieder, wenn ich auf dem Land so Örtchen sehe, die im Prinzip nur aus einer Straße und ein paar Häusern bestehen, aber auch in den Kleinstädten ist im Vergleich das Angebot an allem insgesamt sehr eingeschränkt. Ich weiß von meinen regelmäßigen Besuchen auf dem Land, dass die Leute sich natürlich nicht langweilen und viel mit ihrem Haus und Garten beschäftigen, aber die meisten meiner aktuell regelmäßigen, alltäglichen Aktivitäten gingen dort überhaupt nicht. Allein wenn es kein Hallen- und Freibad gäbe, das ich in 20-30 Minuten per Rad erreichen könnte, würde mich das schon sehr stören und behindern. Man orientiert sich dann bestimmt anders, aber aus meiner jetzigen Perspektive. Ich besitze und will kein Auto und hätte überhaupt gar keine Lust, für jede Aktivität erst aufwendig in die nächste Stadt fahren zu müssen. Und dann haben auch fast alle meine Bekannten und ich selbst Berufe und Beschäftigungen oder mit Einrichtungen zu tun, die es nur in der Stadt gibt, entsprechend auch unsere Freizeitaktivitäten und Treffen. Ich brauche irgendeinen speziellen Gegenstand, will mit Freunden in ein ausgefallenes Restaurant, ins Museum oder in die Oper, in den Hochseilgarten oder töpfern, eine seltene Sprache oder neue Sportart lernen? An einem Marathon teilnehmen, eine Weiterbildung machen oder mir eine Tantramassage oder Leistungsdiagnostik buchen? Alles in meiner Umgebung ganz einfach möglich. Und auch die Menschen. Man hat insgesamt so viel Auswahl. Ich finde es toll, dass sich jeder suchen kann, was ihm gefällt, man kann hier einfach alles machen und sich komplett aussuchen, wo man wie mit wem sein will.
w28
 
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  • #17
Wow, das war wiedermal die maximale Informationsdichte komprimiert auf 6000 Zeichen. Respekt, @Moon , du kannst echt wahnsinnig viel plappern. Ich frage mich wirklich, wie du das im real life machst, ob du da die Leute ohne Punkt und Komma bis ins kleinste Detail zuschwallerst. Das ist echt eine Gabe, das mein ich nicht böse. 🤭🙈
 
  • #18
Wir hatten dieses Wochenende leider wieder einen Unfall, mein Mann hat den kleinen übersehen, der stand hinter ihm als er gerade einen dicken Stein von der Palette nahm, sich drehte und dann leider voll vor den Kopf.. Platzwunde hat super viel und stark geblutet und sehr stark geweint, die Verletzung wurde in der Kinderklinik geklebt,
Ein völlig unnötiger Unfall.
Ich bin echt geschockt, wenn ich so etwas lese. Das mit dem dicken Stein hätte auch schlimmere Folgen haben können.
In dem kleinen Nest hier hat es schon zwei Unfälle gegeben, wo jeweils ein Vater seinen Sohn beim Rückwärtsfahren mit dem LKW ebenfalls übersehen und überfahren hat und beide Kinder, sechs und vier Jahre alt, das nicht überlebten. Die beiden Ehen übrigens auch nicht.
Als Eltern sollte man wissen, dass man bei Kindern immer extrem aufpassen - und besonders wenn man was arbeitet - hinter sich schauen muss.
Gut, dass das bei euch einigermaßen glimpflich verlaufen ist.
 
  • #19
In dem kleinen Nest hier hat es schon zwei Unfälle gegeben, wo jeweils ein Vater seinen Sohn beim Rückwärtsfahren mit dem LKW ebenfalls übersehen und überfahren hat und beide Kinder, sechs und vier Jahre alt, das nicht überlebten.
Das sind so ziemlich die schrecklichsten Dinge, die passieren können - das eigene Kind zu Tode fahren. Passiert auch hier "oft". Jeder Fall ist einer zu viel. Echt tragisch, wie unachtsam die Menschen - Eltern!! - sind.
Im Dreck wühlen dürfen die Kinder nicht, aber ob sie um in Betrieb befindliche Fahrzeuge herumwuseln, scheint völlig egal zu sein.
Ich bin ja auf einem Bauernhof aufgewachsen, das Schlimmste, was mir passiert ist, war, eine Heugabel ins Gesicht zu bekommen, etwa 3 cm vom Auge entfernt...
ErwinM, 54
 
  • #20
Nun, zwischen LKW, Baggern oder Traktoren und einem Mann gibt es immer noch Unterschiede, zum Glück, Unfälle heißen Unfälle, weil sie passieren, immer unnötig.
Man kann Kinder nicht in Watte packen, wobei klar, bei uns springt auch so Kleingemüse überall herum, die Nachbarschaft vermehrt sich gerade, und da passt man automatisch ganz anders auf.
Nette aber, wenn dann auf einmal so ein laufender Meter auf der Terrasse steht, wir haben keinen Zaun.
 
  • #21
Unfälle heißen Unfälle, weil sie passieren, immer unnötig.
Dass sie unnötig sind, bedeutet nicht, dass manche sich trotzdem verhindern ließen, wenn man besser aufpassen würde.
Kleine Kinder können nicht wissen oder bedenken, dass sie sich in einer Gefahrenzone befinden. Dafür sind die Erwachsenen, sprich hier, die Eltern zuständig. Kinder halten sich meistens in der Nähe von vertrauten Personen auf, bei denen sie sich sicher fühlen, im Fall von Moon war es der Vater. Man sollte als Elternteil bedenken, gerade wenn man Arbeiten im oder ums Haus macht, dass einem die Stöpsel überall zwischen die Beine laufen oder hinter einem stehen können.

Jeder Fall ist einer zu viel. Echt tragisch, wie unachtsam die Menschen - Eltern!! - sind.
Im Dreck wühlen dürfen die Kinder nicht, aber ob sie um in Betrieb befindliche Fahrzeuge herumwuseln, scheint völlig egal zu sein.
Kommt mir auch manchmal so vor.
Ich bin ja auf einem Bauernhof aufgewachsen, das Schlimmste, was mir passiert ist, war, eine Heugabel ins Gesicht zu bekommen, etwa 3 cm vom Auge entfernt...
So was nennt man Glück im Unglück …
 
  • #22
Wenn ich einige Tage zu Besuch auf dem Land (=Brandenburg) war, mit dem Zug zurück nach Berlin fahre und bei einem größeren Bahnhof wie z.B. Gesundbrunnen aussteige, bin ich im ersten Moment auch immer leicht schockiert, wie dreckig, voll und laut alles ist. Aber meine Wohngegend dann wiederum ist sehr hübsch und nett mit viel Grün in der Umgebung (wir haben Parks, Wälder, Flüsse, Seen, Strände, einen kleinen Berg und halt einfach alles hier) und ich finde es toll, alles fußläufig oder mit dem Fahrrad erreichen zu können. Ich bin zu Fuß in zwei Minuten beim Bäcker und kann mir frische Brötchen holen
Ich wundere mich immer wieder über derartige Definition. Also wo komme ich schnell hin etc., was es so alles in der Stadt gibt. Ich wohne auf dem Land und benötige mit dem Rad 2 min zum Bäcker 1, 4 zum Bäcker zwei. Die Ärzte erreiche ich in der gleichen Zeit zu Fuß. Den Supermarkt mit dem Rad - der liegt neben Bäcker 2 ebenfalls in 4 - 5 Miunten. Brauch ich ne Schaufel für den Garten bin ich dort in 2 Minuten. Neuer Geschirrspüler wird vom Christoph ins haus geliefert oder ich fahre mit dem Auto 2 Minuten und kaufe diesen beim Michael (den mag ich allerdings nicht).
Ach so, Bahnhof 3 Minuten entfernt. Nette Kleinstädte mit der Bahn in jeweils 15 Minunten - mit dem Auto ähnlich.

Nun zu den Nachbarn. Hintenraus ist kein Zaun. Die Kinder können sich besuchen, ohne zu klingeln, weil die Türen nachmittags bei gutem Wetter eh offen stehen etc. pp. Nur der nördliche meckert über vieles. Der Rest passt. Ab und an ein Bier (sehr selten) und als ich mich neulich ausgesperrt hatte, saß ich so lange bei denen...

Ich wohne gerne am Land und in der Nähe gibt es den längsten Sommer der Welt. Der dauert nämlich seit Jahren vom 01.01. bis 31.01. und ist eine "Kulturreihe"
 
  • #23
Ich wundere mich immer wieder über derartige Definition. Also wo komme ich schnell hin etc., was es so alles in der Stadt gibt. Ich wohne auf dem Land und benötige mit dem Rad 2 min zum Bäcker 1, 4 zum Bäcker zwei. Die Ärzte erreiche ich in der gleichen Zeit zu Fuß. Den Supermarkt mit dem Rad - der liegt neben Bäcker 2 ebenfalls in 4 - 5 Miunten.
Naja, Land ist eben such nicht immer Land. Wo meine Schwester ihr Wochenendhaus hat, wohnen Menschen auch dauerhaft. Da gibt es im Dorf aber keinen Laden, d. h. auch mit dem Auto braucht man, soweit man nich fahren kann, mindestens 5 min zum Bäcker und 10 min zum Supermarkt. Für Ärzte, Schaufeln oder Geschirrspüler entsprechend noch länger, oder man bestellt es übers Internet.
 
  • #24
Großstadt hat sowas unruhiges, stressiges, es ist unpersönlicher auch die Nachbarn dort, manche sagen gar nicht hallo, man wohnt Jahre in einem Haus aber läuft aneinander vorbei..
Also hier lesen sich einige Berichte aus einer Grossstadt, wo es nicht so unpersönlich zu geht, wie du es meinst. Woher willst du also wissen, dass dem so ist?

Ich selbe wohne auch in einer Grossstadt, bin aber zum Glück immer nach ganz oben gezogen, weil ich doch Lärmempfindlich bin. Das Haus, worin ich als Mieter wohne, ist aber ein ruhiges Haus, mit schönem grünen Hof, wo ich aktiv mitarbeite, eine ruhige Straße, Sonntagsmorgen ist es hier so ruhig wie auf dem Dorf, dazu das Kirchenbimmeln wie im katholischen Bayern.

Grossstadt ist nicht gleich Grossstadt. Ich bin sehr dankbar vor zig Jahren in einem ruhigen und grünen Teil dieser Stadt eine schöne und heute noch bezahlbare Wohnung gezogen zu sein. Heute würde ich hier nix bezahlbares mehr finden, sofern überhaupt eine Wohnung frei sein würde.

Gerade zu den schlimmen Coronazeiten hat sich die Hausgemeinschaft umeinander gekümmert, natürlich mit Abstand, alle wussten, wenn jemand Hilfe braucht, bekommt er die auch. Ich bin froh, junge Leute im Haus zu haben, der eine Vater ist gross und kräftig, der mir bei schweren Sachen hilft und mir immer wieder sagt, wenn ich Hilfe brauche, soll ich ihn sofort ansprechen. Inzwischen hat er mir seine Handynummer gegeben. Sind aber auch eine wirklich nette Familie mit wirklich netten, gut erzogenen Kindern. Alle schätzen die Ruhe und Friedlichkeit hier und sind deswegen auch hierher in diese Gegend gezogen.

Wer Trubel, Party usw. sucht, dafür gibt es hier in dieser Stadt genug andere Stadtbezirke.

WÜ55
 
  • #25
Und Land ist nicht gleich Land.

Ich bin auf dem Dorf (300 Ew) groß geworden, fand das damals genau richtig und sehr schön. Wir stromerten den ganzen Tag (in den Ferien) durch das Dorf, hüteten die Kühe gemeinsam, saßen ganz oben auf dem Heuwagen.
Ich erinnere mich, dass »Besorgungen« schwierig waren, wir hatten lange kein Auto.
Grundschule war noch erreichbar (im Nachbardorf) aber danach mussten alle meine Geschwister und ich ins Internat. War nicht mehr so schön.

Seit meinem Studium wohnte ich in (Welt)städten, zuerst in verschiedenen Ländern, später dann in der Stadt, in der ich geblieben bin. Anfangs zog ich den Wirbel um die Uni-Nähe vor, später, mit Kind, suchte ich die ruhigere Gegend.

Ich käme nie auf die Idee, »im Alter« wieder raus auf's Land zu ziehen. Grüner Außenbezirk reicht, hätte ich noch eine Uhr die tickt, könnte ich abends das Ticken hören. Gegen Morgen mache ich manchmal das Fenster zu, weil die Vögel richtig Krach machen, sobald sie aufgewacht sind.

Der Bäcker ist nicht weit und irgend jemand aus dem Haus geht eigentlich immer hin (und legt den anderen die Brötchen vor die Tür). Will ich ins Kino, geht das zu Fuß oder mit dem Rad, Konzerte, Theater, Ausstellungen - alles erreichbar.

Auch später, als »Alte« ;) möchte ich nicht auf dem Dorf leben müssen, um mich über den seltenen Besuch des Pfarrers zu freuen 😇. Hier wohnen doch alle, die mir lieb und wichtig sind fast um die Ecke.
 
  • #26
Ein völlig unnötiger Unfall.

Als Eltern sollte man wissen, dass man bei Kindern immer extrem aufpassen - und besonders wenn man was arbeitet - hinter sich schauen muss.
Gut, dass das bei euch einigermaßen glimpflich verlaufen ist.
Unfälle passieren leider manchmal, ich denke jedem ist schon mal etwas blödes passiert.
Mein Mann hat sich auch mega Vorwürfe gemacht, dass er nicht geguckt hat, ich hab auch nicht richtig aufgepasst wo der kleine gerade war, der ist immer so schnell und flink, wollte meinen Mann nur kurz fragen wegen dem Rasenmäher der war vorher irgendwie kaputt gegangen und wollte dann wieder rein aber der kurze kommt auch immer direkt barfuß hinterher gelaufen und möchte gucken.

Kenne auch eine da ist der Kumpel versehentlich beim los fahren über das Kind gefahren rückwärts (Gang vertauscht) sie hat es fast nicht geschafft, hört auf einem Ohr nicht mehr, lag im Koma, ganz ganz schlimm ist sowas.

Nun, zwischen LKW, Baggern oder Traktoren und einem Mann gibt es immer noch Unterschiede, zum Glück, Unfälle heißen Unfälle, weil sie passieren, immer unnötig.
Man kann Kinder nicht in Watte packen, wobei klar, bei uns springt auch so Kleingemüse überall herum, die Nachbarschaft vermehrt sich gerade, und da passt man automatisch ganz anders auf.
Nette aber, wenn dann auf einmal so ein laufender Meter auf der Terrasse steht, wir haben keinen Zaun.
Unsere Nachbarn und wir haben auch noch keinen Zaun, bei dem einen hab ich immer Sorge wegen dem Pool der nicht abgedeckt ist, die haben zwar ne Plane die auch etwas belastbar ist aber selten drauf, die haben selber zwei kleine Kinder.
Alleine darf unser Kind noch nicht draußen spielen, zumindest muss er immer irgendwo in Sichtweite sein wenn er auf seinem Spielturm ist bin ich mit da oder auf der Terrasse, er ist auch gerade ein laufender Meter 😅

Also hier lesen sich einige Berichte aus einer Grossstadt, wo es nicht so unpersönlich zu geht, wie du es meinst. Woher willst du also wissen, dass dem so ist?
Weil ich den Unterschied kennen gelernt habe, selber 4 Jahre in einer kleinen Großstadt gelebt habe und den Vergleich habe. In kleineren Orten kennst du einfach all deine Nachbarn und da sagt man sich auch Hallo, in einer Großstadt mit zig Mehrparteienhäuser aneinander gereiht ist das ja quasi unmöglich, da ziehen auch viele mal um. Wir hatten in der Großstadt sehr nette Nachbarn aber auch nervige Nachbarn und welche die nicht hallo gesagt haben, es war einfach unpersönlicher verglichen mit dem Land, wo jeder ein eigenes Haus hat, weniger Menschen sind.
 
  • #27
Ich bin auf dem Dorf (300 Ew) groß geworden, fand das damals genau richtig und sehr schön. Wir stromerten den ganzen Tag (in den Ferien) durch das Dorf, hüteten die Kühe gemeinsam, saßen ganz oben auf dem Heuwagen.
Ich erinnere mich, dass »Besorgungen« schwierig waren, wir hatten lange kein Auto.
Grundschule war noch erreichbar (im Nachbardorf) aber danach mussten alle meine Geschwister und ich ins Internat. War nicht mehr so schön.
Ich bin sehr froh, dass wir hier eine eigene Grundschule im Ort haben und die Kids dort zu Fuß hin können, weiterführende Schulen und Kitas sind 4-6 Kilometer entfernt, hier gibt es nur eine U3 Betreuung.


Ich besitze und will kein Auto und hätte überhaupt gar keine Lust, für jede Aktivität erst aufwendig in die nächste Stadt fahren zu müssen.
Bei uns ist es ja von Anfang an so, du machst mit 17 Führerschein und hast dann auch schnell dein eigenes Auto wenn du hier in der Gegend bleibst 🤷🏼‍♀️ ohne eigenes Auto könnte ich mir gar nicht mehr vorstellen. Mal eben ins Auto in die Stadt geht doch ruckzuck, einmal über den Berg 🏔️.
Wir haben vermutlich aber noch Glück, dass wir zu einem Kurort gehören welcher 6 oder 7 verschiedene Kliniken hat (verschiedene Schwerpunkte) und man daher schon auch viele Läden hat, Fachärzte, Kino, Restaurants, Golfplatz, Therme, Hallenbad, Freibad, Drogerie, Eisdielen, Parks etc. alles was man eben so braucht und Massagen etc. ist auch kein Problem gibt ganz viel Physiotherapie hier. 5 Minuten mit dem Auto und du erreichst alles, klar Bus kann man auch fahren aber der fährt natürlich selten, jede Stunde oder nur jede zweite.

Wo ich nicht auf dem Land leben könnte ist sowas wie man im Münsterland viel sieht, so einzelne große Höfe kilometerweit auseinander irgendwo im nirgendwo. 🤷🏼‍♀️

Es kommt denke ich auch darauf an wo man groß geworden ist, wär ich in einer Großstadt aufgewachsen würde ich vermutlich auch nicht freiwillig aufs Land ziehen und mich dort eingeschränkt fühlen. ☺️
 
  • #28
Unsere Nachbarn und wir haben auch noch keinen Zaun, bei dem einen hab ich immer Sorge wegen dem Pool der nicht abgedeckt ist, die haben zwar ne Plane die auch etwas belastbar ist aber selten drauf, die haben selber zwei kleine Kinder.
Das geht gar nicht.
Kurz nicht geguckt und mit Kochen beschäftigt - schon ist das kleine Kind im Pool ertrunken….
Das kommt immer wieder vor - sind die noch ganz sauber?
Das ist fahrlässig. Ertrinken geht in Minuten.
 
  • #29
Das geht gar nicht.
Kurz nicht geguckt und mit Kochen beschäftigt - schon ist das kleine Kind im Pool ertrunken….
Das kommt immer wieder vor - sind die noch ganz sauber?
Das ist fahrlässig. Ertrinken geht in Minuten.
Nicht zu vergessen, die Behinderungen, die zurückbleiben können. Ich hatte vor Jahren mal ein solches Kind in der Betreuung. Das unendliche Leid war sehr schwer zu ertragen. 😩
Da bin ich auch sehr empfindlich, wenn es um offene Wasserstellen in der Nähe von Kleinkindern geht. Und ich bin nicht gerade übervorsichtig.
 
  • #30
Unsere Nachbarn und wir haben auch noch keinen Zaun, bei dem einen hab ich immer Sorge wegen dem Pool der nicht abgedeckt ist, die haben zwar ne Plane die auch etwas belastbar ist aber selten drauf, die haben selber zwei kleine Kinder
Boh, @Moon mir wird schon beim Lesen übel. Nicht abgedeckter Pool, keine Zäune und kleine Kinder. Nicht eine Sekunde würde ich Deinen Sohn unbeaufsichtigt lassen. Leute lassen ihre Gartenteiche zuschütten, sobald ein Baby unterwegs ist. Kinder fallen schon im Gartenteich in eine sofortige Starre.
Hab' ich null Verständnis für. Du siehst doch wie schnell Dein Kurzer unterwegs ist und demnächst sind es zwei...Baby schreit und Zack ist er weg durch die offene Tür. Niemals würde ich mit kleinem Kind und Pool nebenan ohne Zaun leben wollen.
W,58
 
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