Wenn ich es richtig verstehe, hast du einen Mann kennengelernt, der von seiner Frau (oder von mehreren) betrogen wurde und nun mißtrauisch ist.
Ich fürchte, ganz vergessen wird er das nie.
Die ursprüngliche Leichtigkeit und Fröhlichkeit kommen wahrscheinlich nie mehr ganz zurück.
Wenn du es schaffst, dass er dir genau erzählt, was konkret vorgefallen ist und wie es ihm dabei ging, kannst du versuchen, Situationen zu vermeiden, die ihn an damals erinnern.
Wenn seine Frau also gerne mit Freundinnen in clubs gegangen ist und dort Männer angemacht hat, wird er sicher nicht entspannt sein, wenn du zu einem Freundinnenabend gehst. Erst recht nicht, wenn du verkündest, dass ihr gemeinsam ausgehen werdet.
Obwohl du nur da hin gehst, weil du Spaß mit den Freundinnen hast und gerne tanzt. Das wird er dir wohl eher nicht glauben.
Oder wenn sich im Nachhinein für ihn herausstellte, dass ihr sexuelles Desinteresse an ihm zeitlich mit dem Beginn ihrer Affaire zusammenfiel, werden bei ihm sicher die Sirenen angehen, wenn du mal keine Lust auf ihn hast.
Ich denke, je mehr du weißt, desto eher kannst du gegensteuern.
Wenn er aber wirklich sehr verbittert und mißtrauisch ist, würde ich mir überlegen, ob du es mit ihm versuchen willst.
Ihr seid noch nicht zusammen, oder?
Und du bist vielleicht auch noch nicht verliebtä?
Dann würde ich mir vielleicht doch lieber einen anderen Freund suchen.
Du fragst nach unseren persönlichen Erfahrungen.
Nun, mit Betrug und / oder Eifersucht habe ich weder aktiv noch passiv Erfahrungen, aber mit Vertrauen-haben und aus-allen-Wolken-fallen.
Seitdem das einmal und wirklich sehr schmerzhaft passiert ist, hatte ich nie wieder dieses grenzenlose Vertrauen.
Danach war nichts mehr wie vorher und es wirkt bis heute nach, obwohl es 30 Jahre her ist.
Natürlich bin ich nicht mehr so tief mißtrauisch wie kurz nach dem Vorfall, aber ich kann sagen, dass ich mich nicht wirklich beruhigt habe. Bei kleinen Vorkommnissen, die mich an damals erinnern, bekomme ich Angst.
Ich kontrolliere die Angst und mache keine Szenen, weil ich weiß, dass der jeweils aktuelle Partner nichts dafür kann, aber die Angst ist existent und bestimmt ganz sicher mein Denken, Fühlen und Handeln.
Bis ich sterbe. Ganz sicher.
w 48