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  • #1

Neuanfang in einer anderen Stadt wagen?

Hallo,
nach einer 11-jährigen Beziehung, die vor 3 Jahren zuende gegangen ist, bin ich bis heute nicht wieder zurück im wahren Leben. Ich versuche viel in Vereinen und treffe mich mit Freunden, aber den Gedanken an meine Ex kann ich nicht abschütteln. Ich habe so viel probiert, aber ich schaffe es nicht.

Jetzt bin ich am Überlegen, ob ich einen Neuanfang wagen soll.

Ich könnte mich in meiner Firma an einen anderen Standort (100km entfernt) versetzen lassen.
Dort habe ich aber niemanden, ich kenne niemanden und ich weiß nicht, ob mir der Job in der neuen Umgebung Spaß machen würde. Habe einfach auch Angst vor der Veränderung. Denn bis auf meine Gedanken fühle ich mich wohl.

Also: Alles aufgeben und einen Neuanfang wagen (Chance?) oder weiter verharren...?
 
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Griet

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  • #2
Oh weh, 3 Jahre sind eine so lange Zeit.
Vielleicht täte dir ein Tapetenwechsel wirklich sehr gut. Und nur 100 Kilometer von deinem aktuellen Wohnort weg, sind auch nicht so viel, um den Kontakt zu Gewohntem gänzlich anreissen lassen zu müssen.
Du müsstest aber schon auch aktiv nach Kontakten in deiner neuen Umgebung suchen, um dich dort gleich gut einzuleben.
Hm, selbst habe ich mich, bevor ich mich jetzt auf meine Lieblingsstadt eingeschossen habe, schon sehr früh (jung) in´s "kalte Wasser" geworfen um weit von Zuhause weg zu gehen, und dann fast jährlich umgezogen. - Mit weit grösseren Distanzen als 100 Km. Wenn man aktiv ist und offen auf andere zugeht, findet man schnell Anschluss und Ablenkung.
Das würde ich dir wünschen.
Die Sicherheit hast du ja durch deinen Job. Und was das andere angeht: wer nicht wagt, der nicht gewinnt.
 
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  • #3
Das bringt nichts, denn die Gedanken sind ja trotzdem da.
 
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  • #4
In eine völlig neue Umgebung zu ziehen war für mich das beste, was ich je gemacht habe. Ich war in der alten Stadt aber auch sehr unglücklich.

In einer neuen Stadt muss man aktiv werden, rausgehen und nach Kontakten suchen. Das kann sehr viel in einem bewirken.

In einer Kleinstadt hätte ich allerdings schon Sorge, keinen Anschluss zu finden. Ich weiß ja nicht, wie groß die Stadt ist, in die du ziehen würdest ...

100 km finde ich übrigens nicht sehr weit. Du könntest dich immer noch regelmäßig mit deinen alten Freunden treffen, wenn sie dir fehlen.
 
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  • #5
Wie wäre es denn mit einer Psychotherapie?

Denn darin besteht ja im Grunde dein einziges Problem: Du bist mit deinem Leben so scheinbar zufrieden, nur hast du mit deinem Ex nicht abgeschlossen. Was bringt dir da also eine Radikaländerung mit anderem Wohnort und Co? Du wirst, wenn du nicht gerade 100% irgendwo eingespannt bis, trotzdem die ganze Zeit Gedanken a la "mit meinem Ex hätte ich jetzt vielleicht schon mehr Freunde" etc.. haben.

Du solltest deinen Ex verarbeiten, nicht vor ihm davonlaufen.
Als Unterstützung bietet sich da meiner Meinung nach eben eine Therapie an. Einmal alles loswerden und dann mit Unterstützung ans verarbeiten gehen.
 
  • #6
Auch ich nach der ersten zerbrochenen Beziehung (12 Jahre) umgezogen (400 km) und ebenfalls ein Jahr nach dem Tod meines Mannes.

Ich würde es immer wieder tun, weil ich es für mich immer als Zeichen zum Aufbruch in ein neues anderes Leben gesehen habe und innerlich gespürt habe, das es mein Weg ist.

Aber ich mag auch Herausforderungen.

Dies ist sicherlich eher ein Weg für starke Charakter.
 
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  • #7
Du merkst ja, dass dir das nicht guttut und du keinen Abstand bekommst. Daher scheint die Idee des Umzugs mit Neuanfang hervorragend. Ist für dich eine gute Mutprobe, endlich mal auf eigenen Füßen zu stehen und neue Kontakte aufzubauen. Es bringt dir doch nichts, ewig hinterherzuhängen. Also dann, auf geht´s, neues Jahr, neues Glück. Ist doch angewandte Verhaltenstherapie!
 
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  • #8
Die Gefahr ist halt immer, dass der Neuanfang nicht klappt oder du vom regen in die Traufe kommst. das Risiko besteht nun mal.
 
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  • #9
Die Gefahr ist halt immer, dass der Neuanfang nicht klappt oder du vom regen in die Traufe kommst. das Risiko besteht nun mal.

Klar, das ganze Leben ist ein Risiko!

Mit deinen Gedanken zu einem möglichen Neustart hast du den ersten Schritt schon getan. Neue Herausforderungen können beflügeln und du solltest das unbedingt ausprobieren. Hier hast du die Chance, in einem völlig neuen Umfeld (beruflich und privat) nicht ständig an "ihn" erinnert zu werden.

Wage es, glaube an dich und du wirst überrascht sein, wie gut dir das bekommt! w
 
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  • #10
Ein Neuanfang ist auf jeden Fall gut um sich zu verändern und Dich weiterzubringen! Du lernst neue Menschen kennen und kannst den "Ballast" zurück lassen. Ich denke, Du hast auf keinen Fall was zu verlieren und kannst nur Stärker dadurch werden. Wenn Du Dich jetzt schon länger fragst, ob Du es tun solltest, dann TUE es. Nichts ist schlimmer als wenn Du Dich immer fragen würdest, was wäre geworden wenn. Man lebt nur einmal und wenn Du unabhängig bist: Dann mach es!! Viel Glück und Tschakka ;-)
 
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  • #11
Ich (m) bin schon seit dem Ende meines Studiums (über 15 Jahre her) Single, weil ich wegen meines Jobs in eine anonyme Großstadt (Berlin) ziehen musste. Es ist mir bis heute nicht gelungen, hier eine Frau kennenzulernen - und ich habe es inzwischen längst aufgegeben.
Die Diskos sind hier extrem anonym, im Alltag angesprochene Frauen geben nicht einmal eine Antwort, man ist letztlich eine nicht wahrnehmbare Existenz in einer Millionenmasse. Der hohe Anteil von Ausländern mit völlig verschlossenen Subkulturen und Millionen von Touristen verstärken die Anonymität noch. Ein gruseliger Ort zum Leben.
Wenn ich anderswo einen Job finde, bin ich definitiv weg.
Mein Tipp: Städte wie Berlin, München, HH, Köln etc. nach Möglichkeit meiden.
 
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  • #12
Liebe FS,
es hängt
- von Deinem Alter ab
- davon wie aufgeschlossen Du bist, um Dir ein neues Umfeld zu erschließen und neue Leute kennenzulernen,
- ob Du Hobbies hast, die Dich schnell mit andern zusammen bringen.

Nur wegzugehen und Dein ganzes soziales Umfeld aufzugeben ist ganz sicher keine Lösung, wenn Du nicht direkt am neuen Ort durchstarten kannst. Du wirst das, was Dich jetzt am Leben hindert mitnehmen an den neuen Ort.
Das ist mir auch passiert. Nun hänge ich seit 7 Jahren in einer anderen Stadt, Freunde und Familie weit weg und fühle mich doppelt unglücklich.
 
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