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  • #1

Neue Wahrnehmung dank Singlebörsen möglich?

Mir( w, 44) ist so nach ca. 6 Monaten Singlebörsen aufgefallen dass ich mittlerweile meine Umwelt im realen Leben ganz anders in Betracht ziehe. Früher habe ich alles sehr verbissen gesehen und manchmal sogar ein wenig zickig und durch die Singlebörse und nach manchen Dates sehe ich vieles viel lockerer. Beziehungstechnisch hat zwar die Onlinesuche mir bisher noch kein Glück gebracht, jedoch hat es mir geholfen mich weiterzuentwickeln.
Geht es mir nur alleine so oder haben dies auch andere schon erlebt?
 
  • #2
Durch Singlebörsen bin ich zu allgemeinen wie persönlichen Erkenntnissen gekommen, die ich sonst nur mühsam oder gar nicht gewonnen hätte ?

Man bekommt den Eindruck, als ob man via Singlebörsen eher erfährt, was diese Leute wirklich denken, und wie sie wirklich ticken.
(Singlebörsen sind nicht allgemeinverbindlich, denn es sind ja nicht alle Menschen in Singlebörsen.)

Inzwischen betrachte ich es lockerer. Das Frauen wirklich gute Männer wollen und mögen - scheint mir ein Gerücht zu sein.

Das System von Partnersuche und Beziehungen scheint mir in den meisten Fällen zur Befriedigung des persönlichen Egoismus zu dienen. Und Liebe, Gefühle etc. nur der Vorwand dafür.

Wobei die Vorteile für den eigenen Egoismus größer sind oder empfunden werden, als die Nachteile der Ausbeutung durch den Partner/in.
Kippt dieses Verhältnis aber um, dann erfolgt ggf. die Trennung.

Also ganz rational: Wenn die Beziehung mehr Nachteile als Vorteile hat = nicht mehr "rentabel".
Von "in guten wie schlechten Zeiten zusammen stehen" - sind die Meisten weit entfernt ?

Die Partnersuche via Singlebörse scheint mir eher rational geprägt zu sein.
Erfüllt das angebotene "Produkt" (via Profil und Foto) die Kriterien der eigenen Nachfrage ?
Singlebörsen vgl. wie Online-Handel ?

Ich verstehe auch inzwischen, warum die Leute, und immer mehr (alleinstehende) Frauen sich einen Hund halten. Von einem Hund wird man eher wirklich geliebt, als von einem Menschen ?
 
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  • #3
Ich bin nicht in einer Singlebörse angemeldet (kenne aber mehrere Leute persönlich, die es sind), aber es würde mich interessieren, wie Du das meinst, dass es Dir geholfen hat, Dich persönlich weiterzuentwickeln? Ich stelle mir das alles eigentlich eher sehr frustrierend und tumb vor, und für mich persönlich käme eine Singlebörse und "absichtlich einen Menschen suchen" niemals in Frage...
 
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  • #4
Na ja, teils-teils.
Der positive Effekt war, dass ich mich wieder begehrt fühlte.
Ich bin nach langer Ehe geschieden worden und betrat erstmal Neuland. Ich hatte sehr viele Dates....alles war dabei. Mittlerweile fällt es mir sehr leicht mit einem Mann ins Gespräch zu kommen. Auch die Date's die sich schwierig gestalten, weil der Mann mir schweigend gegenüber sitzt, absolviere ich mit Bravour.

Der negative Effekt ist, dass ich mit meinen heutigen Erfahrungen kaum noch einem Mann traue.
Leider wird soviel gelogen, verschwiegen usw.
Wenn heute ein Mann zu mir sagt: Ich melde mich ! Muss ich schmunzeln. Denn in 90% kann man (Frau) davon ausgehen das man nie mehr etwas von ihm hört.
Kurzfristig abgesagte Treffen, 2 Wochen Funkstille, dann wird wieder Kontakt aufgenommen. Na, da war wohl eine andere Frau auf den 1. Blick interessanter.

Bei EP hatte ich bisher auch noch kein Glück. Ich bin hier noch aktiv, aber 2 Treffen in 5 Monaten. Hier falle ich wohl durch die Suchkriterien der Männer.

Ich werde eine Pause machen, und wieder lernen Männer zu vertrauen. Insofern kann ich sagen, dass Online daten hat mir eher geschadet.
Aber durch die Dateerfahrungen traue ich mich jetzt im realen Leben Männern mein Interesse zu zeigen. Vielleicht wäre das aber sowieso so gekommen?
 
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  • #5
Ich kann nachvollziehen was du meinst, ich denke dabei können einem nicht nur Singlebörsen helfen sondern allgemein der Austausch mit anderen Menschen. Wenn man sich zu sehr um sich selbst dreht, was jedem normalen Menschen mal passieren kann und die eigenen Probleme übergroß werden, dann übersieht man manchmal dass es andere Menschen gibt, mit noch viel größeren Sorgen und man sich eigentlich freuen kann über die Dinge, die man selbst hat. Dadurch wird man lockerer und entspannter und fängt an die Dinge, die man hat mehr zu schätzen.

Das ist eine gesunde Selbstreflektion und man kann eigentlich jedem Menschen nur empfehlen immer in seine Umgebung reinzuhören, dann steht man selten mit seinen Problemen alleine dar.
 
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  • #6
Der negative Effekt ist, dass ich mit meinen heutigen Erfahrungen kaum noch einem Mann traue.

Aber das ist doch eher ein positiver Effekt? Du bist mit dieser Einstellung charakterlich gesunken, hast Deine Unvoreingenommenheit gegenüber Dir noch unbekannten Menschen durch Vorurteile ersetzt. Waren vorher nur wenige mit Dir auf Augenhöhe, sind es jetzt sehr viel mehr. Finde ich gut.
 
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  • #7
Für mich, als wirklich Suchende, hat die SB nichts gebracht. Im Gegenteil. Ich habe den Glauben an das Gute verloren.
Es wird nur gelogen und betrogen.
Schade, denn die Idee dahinter ist doch genial. Menschen lernen sich kennen, welche sich sonst nie begegnet wären.
Leider tummeln sich auf den SB mehrheitlich Abenteurer, Leute die aus Langeweile oder um ihr Ego zu befriedigen Menschen hinters Licht führen, welche einen Partner suchen. w
 
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  • #8
Wie man in den Wald hereinruft, so schallt es heraus.

Wenn man mit der negativen Einstellung herangeht, dass sowieso alle Männer Betrüger sind, dann wird man nicht fündig! Online-Partnerbörsen sind lediglich eine Möglichkeit um mit anderen Mensch IN KONTAKT zu kommen. Was man daraus macht, ist jedem selbst überlassen.

Natürlich gibt es seltsame Menschen und auch solche, die betrügen. Aber das muss man schlicht und ergreifend ausblenden und so lange weitermachen, bis einem die richtige Person begegnet. Ich kann kann diesen Frust vieler Menschen nicht verstehen. Glück ist kein Zufall, sondern eine Entscheidung.

w (Single)
 
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  • #9
@ #1

Deine Beiträge lese ich immer gerne, da dort wirklich viel Rationalismus und Neutralität mitschwingt.

bzgl. dieser These ein Wahlspruch, der immer passt:
"Liebe ist...
wenn 2 Egoisten sich zusammen tun, um ihre eigenen Bedürfnisse besser befriedigen zu können!"

Man legt durch solche Onlineplattformen auf alle Fälle ein gerütteltes Maß an Naivität ab. In so fern hat es zumindest mir schon etwas gebracht.

m32
 
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  • #10
Ja, mich haben sie verändert: ich habe einen regelrechten Männerhass entwickelt nach den Begegnungen mit Lügnern, Betrügern, Blendern und und und. Erst nach zeitlichem Abstand hat sich das wieder gebessert, aber ein Grundmisstrauen allen (!) Männern gegenüber ist leider geblieben. So viele stinklangweilig- normale (im positiven Sinne!) Männer, wie ich hier getroffen habe, die sofort nur für Sex alles vergessen, die Lügen, die Frau und Kinder hintergehen, die ehrliche Frauen belügen um sie als Trophäe ins Bett zu kriegen- ich bin/war erschüttert. Es waren eben nicht die oft zitierten Machos oder superattraktive Alphamänner oder stinkreiche Götter, sondern jeder x-beliebige Ehemann. Das hat mich so verstört, dass ich keine Partnerschaft mehr eingegangen bin, obwohl es ein paar Interessenten gegeben hätte.
Ich kann Männern nicht mehr trauen, traurig, aber wahr. Auch wenn jeder 10000. eine Ausnahme sein mag: die wenigen Ausnahmen sind die Enttäuschungen und Verletzungen nicht wert. Männer wollen mehrheitlich nur Sex, mit möglichst vielen Frauen aber gleichzeitig ein braves Frauchen daheim als emotionalen Rüclzugsort: das habe ich gelernt im Internet.
 
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  • #11
ich finde Singlebörsen mitlerweile auch eher negativ..

Es hat sich durch die Katalogöglichkeiten eine Kultur entwickeln nachdem man sich das passende Augenscheinlich aussuchen kann..

Alles bleibt dadurch Oberflächlig und unverbindlich...

Das so viele Lügen oder nicht die Wahrheit sagen, Alter und Bilder verschönern ist letztendlich nichts anderes als die Anspruchshaltung der suchenende..

Die Singlebörse trifft weniger Schuld sondern unsere schnelllebige Zeit und die Konsumgesellschaft..

m
 
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  • #12
Einerseits habe ich durch Singlebörsen Männer kennen gelernt, die ich im realen Leben nicht beachtet hätte. Das führte schon zu interessanten Begegnungen. Andererseits tut mir die Katalogmentalität nicht gut. Ich merke, dass ich viel kritischer geworden bin und meine no-go-Liste immer länger wird.
 
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  • #13
... ich habe einen regelrechten Männerhass entwickelt nach den Begegnungen mit Lügnern, Betrügern, Blendern und und und. ... ein Grundmisstrauen allen (!) Männern gegenüber ist leider geblieben.

Es ist natürlich schade, wenn Gefühle, wie hier beschrieben, übrig bleiben. Aber das muss nicht so sein: ich bin schon etwas länger unterwegs bei EP, mache immer wieder eine Pause ... und bin, am Ende, noch immer nicht in den Armen gelandet, in die ich gerne hinein wollte.

Aber: ich habe viele sehr nette (und auch viele "unmögliche") Männer kennengelernt. Die Netten überwogen. Ich habe gelernt, sehr viel schneller einen Mann einzuschätzen. Ich lasse mich nicht mehr von Nettigkeiten blenden, erkenne aber recht zielsicher, wer eine Begegnung "wert" ist. Ich habe viele unterhaltsame Stunden mit interessanten Menschen verbracht. Ich habe viel über mich selbst gelernt.

Den Mut, weiterhin auf einen Mann, der mir gefällt, zuzugehen, habe ich dabei nie verloren. Gleichzeitig sehe ich alle Begegnungen, die gerne in einer "Beziehung" enden dürfen, nicht mehr so verbissen, wie früher oder vor EP. Ich bin locker geworden: passiert etwas = gut. Passiert nix = auch gut. Ich fühle mich frei, ist das nicht toll? w
 
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  • #14
Nein. Ich (m, 47) hatte im "normalen" Leben keinen Fund gemacht, im Partnerschaftsportal aber auch nicht. Es hat sich nach einem Monat bislang noch keine einzige Frau gemeldet außer zwei russischen Scammerinnen (Betrügerinnen, die ich sogar in einschlägigen Warnverzeichnissen gefunden habe). Ich liege halt weit außerhalb des Mainstreams, bin gnadenlos ehrlich und habe keine anzeigenüblichen Vorteile.
 
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  • #15
ein Grundmisstrauen allen (!) Männern gegenüber ist leider geblieben.

Das ist schade, denn es hat demnach Deinen eigenen (!) Charakter in Mitleidenschaft gezogen. Man sollte schlechte Erfahrungen nicht auf andere Menschen übertragen, nicht zuletzt da man sonst die Anständigen mehr und mehr übersieht - ein sich selbst verstärkender Prozeß.

Ein Mann, der es wert ist, unvoreingenommen betrachtet zu werden, wird merken, daß Du ihm mißtraust, und sich zurückziehen. Womit halt nur die übrig bleiben, die wirklich so sind wie Du es auf ALLE projizierst. (m)
 
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  • #16
Alle Partnerbörsen User greifen auf diese Möglichkeit zurück, weil im realen Leben scheinbar keine Chancen bestehen. Dies hat viele Ursachen. Neben der Schwierigkeit, die eigene Attraktivität mit (zu) hohen Ansprüchen an das Gegenüber zu verbinden oder generellen Problemen mit dem eigenen Aussehen, dem dann mit dem Gütesiegel der Ehrlichkeit, Sportlichkeit oder Kulturfähigkeit begegnet wird, liegt es auch oft daran, dass die Anzahl der Begegnungen mit anderen Menschen im Berufsalltag und den örtlichen Bedingungen nicht mehr als ausreichend hoch empfunden wird. Nicht jede(r) lebt in einer Großstadt. Das Problem aber ist, dass hier all diejenigen, die eine längere Partnerschaft über Börsen vorweisen können mal fragen müssen, wie weit denn der/die andere Person vom eigenen Wohnort entfernt war. Da gibt es hier mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit niemanden, der im 10 Km Radius fündig geworden wäre, auch ich nicht. Wie anstrengend eine Fernbeziehung sein kann merkt man erst, wenn die Beziehung über die rosa Brille hinaus ist. Die Wenigsten finden ihre Liebe ein Stockwerk tiefer, aber die meisten finden sie, wenn überhaupt, mindestens in 150Km+ Entfernung. Weil wegen der örtlichen Funkstille der Suchradius erweitert wird.
Vor den Börsen kannte ich die Anglizisme nogo nur aus amerikanischen Filmen, wusste nicht wirklich viel mit dem Begriff "Tageslichttauglich" anzufangen. Auch wusste ich vorher nicht, dass "...bin sportlich sehr aktiv..." indirekt sagen soll, dass der Leser dies nun auch genauso sein muss, bevor er sich regelrecht "bewirbt". Meine Ehefrau hatte ich einst anders kennen gelernt, wir wären nie im Leben über so eine Plattform zusammen gekommen, hätte es diese damals schon gegeben. Unsere Ehe ist nicht an diesen Gegensätzlichkeiten gescheitert.
 
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  • #17
Was macht die vielen Abenteurer denn hier immer so populär? Ist es die schlechte Menschheit - und das haben wir doch schon immer geahnt? Sind das wirklich Männer, die keinen Bock mehr auf ihre "Alte" haben, aber im RL kein Bein mehr auf die Erde kriegen oder sofort entlarvt werden würden?

Oder sind das mehrheitlich Männer, die sich ihrer Attraktivität bewusst sind, die sich eigentlich für ihr "Hobby" schämen, die aber ihre tägliche Versuchung, die im Verlauf steht, jederzeit löschen können?

Sind diese Männer vielleicht deshalb so populär, weil sie eher den optischen Wünschen der Frauen hier entsprechen, mehrheitlich also frequentiert werden und dann aufgrund ihrer günstigen "Wettbewerbsfähigkeit" einen starken Kontrast zu ihrem schlechten Charakter bilden und damit ins Rampenlicht der Schande geraten?

Haben die Männerhasserinnen hier vielleicht ein falsches Beuteschema und geraten immer an solche Typen?

Und - zeigt uns die Geschichte nicht genug Beispiele, die unheimlich traurig sind? So etwa Schopenhauer, der als Frauenhasser trotz seines umwerfenden Intellekts seine ihm unwürdigen Partnerinnen durch einen weißen Pudel ersetzt hat?
 
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  • #18
@Gast 16: genau das Gegenteil ist der Fall! Es sind eben nicht die attraktiven Männer, es sind die langweiligen, die sich selbst hier gern als nice guy propagieren, die sind es, die sich völlig daneben benehmen im Internet. im RL sind ihre Chancen eingeschränkt, hier bilden sie sich ein,d ass sie die tollen Hechte sind und vergessen jegliches Benehmen. Beuteschema überdenken? Wenn ja, dann aber als "Finger weg von den Netten! Das sind die schlimmsten!"
Bei einem superattraktiven Mann weiß man wenigstens, was los ist und kann dann entscheiden, ob man s ich drauf einlässt. Beim Durchschnittstypen kriegt man das gleiche Ergebnis, wen soll man dann noch nehmen?
Gerade die selbsternannten nice guys belügen Frauen und halten sich trotzdem für netz, weil alles. was sie tun, ja nett ist. Und dann is die böse Ehefrau schuld, dass sie fremdgehen, sie trennen sich nur wegen der. Kinder nicht blabla. Und halten sich trotzdem für anständige Männer dabei!
Also wüsste ich gerne, welches Beuteschema man denn als Frau anlegen soll, wenn man eh schon weder Optik noch Status beachtet hat, sondern sich mit ganz normalen Männern getroffen hat!
 
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