Ich finde, dass in der Diskussion ganz verschiedene Sachen zum Tragen kamen, die man trennen müße.
Zum einen habe ich die Frage so verstanden, ob es o.k. ist, dass das Kind der Frau JEDE Nacht und die GANZE Nacht im Bett seiner Mutter schläft, in dem aber gleichzeitig auch der NEUE PARTNER schläft. Denn hier antworteten ja teils Leute, wie sie das zum einen als ELTERN handhaben oder was sie machen wenn das Kind ab und zu mal nachts im Schlafzimmer steht oder morgens zum Kuscheln kommen will. Aber das sind ja andere Voraussetzungen als die der Fragestellung.
Ich persönlich könnte mir nicht vorstellen, mit einem neuen Partner das Bett mit dessen Kind jede Nacht und die ganze Nacht zu teilen. Auch könnte ich mir für eine lange Anfangszeit nicht vorstellen, dass das Kind morgens zum Kuscheln kommt. Das fände ich als Noch-Fremde einfach too much - sowohl für mich selbst als auch für das Kind. Wenn man jedoch schon länger zusammen ist, plant, als Familie zusammen zu leben, so wäre es für mich o.k. wenn das Kind morgens ab und zu zum Kuscheln kommt, nicht aber, dass es jede Nacht und die ganze Nacht in unserem Bett schläft. Natürlich könnte es auch dann ins Bett kommen wenn etwas besonderes ist wie Krankheit, Angst, Sorgen o.ä.
Bei Eltern ist das ganze nochmal anders gelagert, weil das Kind ja zu beiden Elternteilen ein sehr enges Verhältnis hat. Niemand muss sich dabei blöd oder fremd fühlen. Aber jede Nacht und die ganze Nacht das Bett zu dritt teilen, das kann ich mir auch bei einem eigenen Kind nicht vorstellen. Und das muss auch nicht sein, finde ich.
Das Schlafzimmer der Mutter alleine / der Mutter mit neuem Partner / der Eltern sollte aber für ein Kind keineswegs tabu sein, finde ich. Da widerspreche ich Frederika vehement. Ein Kind hat ja keine Vorstellung, was es für Gründe geben könnte, warum die Eltern da so strikt sind und wird sich alleingelassen und ausgeschlossen fühlen. Ein Kind, das nachts aufwacht, weil es Schmerzen hat oder schlecht geträumt hat, sich sorgt oder sich aus anderen Gründen unwohl fühlt, sollte meiner Meinung nach jederzeit im Schlafzimmer erscheinen dürfen. Das gehört zum Vertrauen und zum ich-bin-nicht-alleine-und-verlassen-Gefühl dazu. Eine Ausnahme von "jederzeit" sehe ich dann, wenn das Paar gerade intime Zärtlichkeiten austauscht oder Sex hat. In der Zeit kann man ja nun wirklich die Türe abschließen. Aber das findet ja zum einen nicht jede Nacht und nicht die ganze Nacht statt. Insofern kann es sehr gut sein, dass das Kind über einen langen Zeitraum gar nicht mitbekommt, dass die Türe des Schlafzimmers manchmal verschlossen ist. Wenn das Kind nun gerade in dem Moment ins Zimmer will, wenn die Türe verschlossen ist, so hat man halt die Wahl, ob man die Aktivitäten unterbricht oder abbricht oder das Kind einfach vor der Türe stehen lässt.
Eine gänzlich andere Sachen dürfte es wiederum sein, wenn wir hier nicht über ein Kind, sondern über ein Baby sprechen. Denn da gibt es viele Studien und Erfahrungsberichte, die zeigen, dass ein Baby schneller und problemloser wieder einschläft und längere Zeit am Stück durchschläft wenn es im Bett der Eltern oder neben dem Elternbett in einem kleinen Bettchen liegt. Aber das war ja hier nicht die Frage.