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  • #61
Fremde Familie?
Sie leben zusammen, teilen Tisch und Bett wie man so schön sagt und die Frau kümmert sich um seinen Haushalt und seine Wäsche während er das Geld verdient.

Das weiß man doch überhaupt nicht, ob sie seine Wäsche wäscht. Das ist Privatangelegenheit. Ich kann auch von außen, woanders lebende, anheuern, um mir meinen Haushalt kostenlos zu machen, und muss dann keinen Cent zahlen.

Was einige nicht zu verstehen scheinen, ist, dass es mehr als ein Modell des Zusammenlebens gibt, und dass man nicht seine Vorstellungen, wie ein Zusammenleben auszusehen hat, anderen überstülpen kann. Selbst wenn die Frau als Putzfrau für ihn arbeiten würde, bekäme sie weniger Geld, und der Mann müsste nicht noch die Kinder versorgen.

Wie und warum Leute zusammenleben, das müssen sie weder euch, noch dem Staat offenlegen! Vielleicht kann die Frau den Haushalt gar nicht machen, aus welchen Gründen auch immer? Muss man sich in jeden privaten Bereich einmischen? Ich denke, nein! Der Man zahlt für solche Fälle ein, und das reicht. Wenn er privat gesunde Beziehungen pflegt, und es somit einfacher hat als jemand, der alles alleine tun muss, dann ist das löblich und fähig, und nichts, wofür er bezahlen muss!
 
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  • #62
Ist das nicht ein alter Hut? Wenn du noch bei den Eltern wohnt, bekommst du bekanntlich auch kein HartzV. Solange im Hintergrund jemand ist, der für dich aufkommen kann, wird dir das Geld gestrichen.
 
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  • #63
Ich denke, dass hier tatsächlich eine Ungerechtigkeit vorliegt aufgrund der verschiedenen Rechtssysteme: Sozialgesetzbuch (Hartz IV), Steuerrecht und Familienrecht.

Familienrechtlich hat der Mann keine Rechte in dem beschriebenen Status quo.

Steuerrechtlich kann er Aufwendungen und Unterhaltszahlungen geltend machen. Kann er den Kinderfreibetrag für sich geltend machen? Das wäre m.E. entscheidend für eine steuerrechtliche Gleichbehandlung jedenfalls bei höherem Einkommen. Bei niedrigerem Einkommen ist eh das Kindergeld günstiger, das ja auch auf den Hart IV-Satz angerechnet wird. Völlig ungerecht wäre es, Hartz IV für die Kinder zu streichen und gleichzeitig den Kinder-Steuerfreibetrag zu verweigern.

Was das Sozialgesetz und Hartz IV angeht, geht es um die Frage, ob man diese Idee der Bedarfsgemeinschaft für richtig hält. Wenn die beiden heiraten würden, gäbe es sowieso kein Hartz IV mehr, dafür die steuerrechtlichen Vorteile.

Bei den gleichgeschlechtlichen Lebensgemeinschaften tut sich steuerrechtlich derzeit ja einiges. M.E. müssten diese Regelungen steuerrechtlich auch auf Mann-Frau-Lebensgemeinschaften ohne Trauschein übertragen werden. Damit wäre die Ehe steuerrechtlich völlig wertlos.

Wenn es nach mir ginge, würden alle privaten Unterhaltsansprüche zwischen erwachsenen Menschen gestrichen, egal ob Ehe, Trennung, nacheheliche Solidarität, Hartz IV oder sonstwas. Alle möglichen Lebensrisiken werden von der Solidargemeinschaft abgefedert. Es gibt genug dusselige Typen oder ernsthaft Kranke, die selbstverständlich von der Allgemeinheit finanziert werden. Nur wenn du dich einmal vertust, und den/die falsche/n heiratest, dann bist du dran und zahlst.

m
 
  • #64
Jetzt mal an diejenigen, welche sich damit besser auskennen - kann man es demnach nicht längst absetzen von der Steuer, wenn man für andere Haushaltsangehörige finanziell sorgt, oder habe ich da die falsche Vorstellung? Ich dachte jedenfalls bisher immer es wäre so.

Ja, kann er- wenn der leibliche Vater keinen Unterhalt bezahlt, ansonsten steht dieser Freibetrag dem Zahlenden Vater zu.

Wenn es nach mir ginge, würden alle privaten Unterhaltsansprüche zwischen erwachsenen Menschen gestrichen, egal ob Ehe, Trennung, nacheheliche Solidarität, Hartz IV oder sonstwas. Alle möglichen Lebensrisiken werden von der Solidargemeinschaft abgefedert.
Noch Fragen wieso unser Staat trotz Rekord-Steuereinnahmen immer noch Milliarde Miese macht?

Leute die Grundidee des Sozialstaates nicht NICHT Kohle für alle, das kann nicht funktionieren. Die Idee ist es wirklich bedürftige nicht verhungern und erfrieren zu lassen. Wenn sich dann der Hartzler bei einem Steuerzahler einnistet und sich dann auf Kosten der Allgemeinheit den 120 Zoll Flachbildschirm leisten kann den der hart arbeitende Familienvater nebenan nicht reinbekommt braucht sich keiner über den rauhen Ton Bedürftigen gegenüber wundern. Wenn der Hartzler mit 4 Kindern am Ende mehr hat als der Handwerker mit derselben Kinderanzahl (Amtlich von einem Richter publik gemacht nach einem Antrag auf Prozesskostenhilfe), solange gerauchte aber gute Möbel verschmäht werden weil das Amt ja neue zahlt, solange ist was gewaltig faul in diesem Staate.

Und sagt nicht das wären Auswüchse- es ist leider die Realität.

Wie schon gesagt wirklich gerecht ist es erst dann wenn keiner was kriegt oder alle.
 
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  • #65
Wenn sich dann der Hartzler bei einem Steuerzahler einnistet und sich dann auf Kosten der Allgemeinheit den 120 Zoll Flachbildschirm leisten kann den der hart arbeitende Familienvater nebenan nicht reinbekommt braucht sich keiner über den rauhen Ton Bedürftigen gegenüber wundern. Wenn der Hartzler mit 4 Kindern am Ende mehr hat als der Handwerker mit derselben Kinderanzahl...

Kalle, merkst du nicht, dass du völlig die Themen durcheinanderschmeißt? Wenn ein Hartz4 Empfänger grbrauchte Möbel ablehnt oder sich einen teuren Flachbild leisten kann, dann bekommt er zu viel Geld. Dann könnte man über eine Kürzung der H4 Beträge nachdenken, für alle. Das hat mit obiger Thematik aber nichts zu tun. In solche Bereiche sollte man sich nicht einmischen. Das ist unvernünftig, und du denkst sehr pauschal. Wenn jemand H4 empfängt und von den Eltern einen Flachbildfernseher geschenkt bekommt, ist das in Ordnung. Das Überleben ist durch Harz 4 gerettet. Der Rest ist Privatangelegenheit.

Bei deiner Vorstellung muss man nur geschickt genug sein, man kann sie leicht umgehen, durch kleine Geschenke, Barzahlungen, Wohnen zur Untermiete. Dann wird plötzlich Empörung laut. Aber das Problem liegt woanders. Leute wie du verstehen nicht, dass man sich nicht in alle Bereiche einmischen kann, nur weil man es subjektiv gerade für gerechter hält. Reiche Kinder bekommen auch viel Geld, ohne etwas dafür zu tun. Aber die Eltern haben es erarbeitet (oder selbst ererbt). Was DU davon hältst, wenn die Kinder auf Kosten der Eltern leben, ist nicht bestimmend für die Politik. So funktioniert Recht nicht.
 
  • #66
Bei deiner Vorstellung muss man nur geschickt genug sein, man kann sie leicht umgehen, durch kleine Geschenke, Barzahlungen, Wohnen zur Untermiete.

Natürlich, und das führt uns doch zum Quell der Diskussion: Je komplizierter mans macht, je mehr Ausnhamen man macht, je grösser die Gieskanne desto höher die Möglichkeit den dummer Steuerzahler zu besch**** und genau das ist es. Schon interessant, Steuerhinterzieher sind die grössten Halunken der Nation, Sozialbetrüger aber wehren sich "nur gegen das ungerechte System". Sorry, beides ist Betrug an uns allen.

Und irgendwas hast Du an meinen Posts völlig falsch verstanden- ich finde der Staat mischt sich in viel zu viele Bereiche ein. Aber gerade weil er sich nicht ins private einmischen soll muss er vereinfachen. Dass es dabei Ungerechtigkeiten gibt und immer geben wird ist keine Frage.

Wenn jemand H4 empfängt und von den Eltern einen Flachbildfernseher geschenkt bekommt, ist das in Ordnung. Das Überleben ist durch Harz 4 gerettet. Der Rest ist Privatangelegenheit.
Das stimmt so nicht ganz, bei Fernseher ist das noch so, beim Auto müsste es dann auch auf die Eltern laufen. Aber auch hier gilt, wenn die Eltern es sehr dicke haben greift auch bei längst Erwachsenen Kindern die Unterhaltspflicht (Übrigens auch andersrum, ich habe für meine Eltern einen Teil der Heimkosten übernehmen müssen), Stichwort Düsseldorfer Tabelle. Der Sohn aus reichem Hause kriegt kein H4 solange Vermögen da ist.

Nochmals, es wäre vielleicht wünschenswert allen das zu zahlen- aber es wäre völlig unbezahlbar.
 
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  • #67
Die Idee ist es wirklich bedürftige nicht verhungern und erfrieren zu lassen..

Weiter oben hatten wir genau dies schon mal diskutiert. Schade, dass Du immer noch diese einseitige Idee des Sozialstaats hier vertrittst, die nicht zutreffend ist. Sie entspricht möglicherweise Deiner politischen Überzeugung, dann finde ich aber solltest Du diese nicht verallgemeinern.

Die Idee des Sozialstaates der BRD ist es jedenfalls eben NICHT nur zu verhindern, dass Bedürftige Erfrieren oder Verhungern. Die Idee ist vielmehr, dass jeder Mensch als Träger von Würd,e das Recht hat sich am Gemeinwesen zu beteiligen und er auch dafür ausreichend Mittel haben muss.
Also nochmals: der deutsche Sozialstaat ist nicht bloß als Armenfürsoge gedacht, sondern hat auch den Anspruch die Würde des Einzelnen und seine Menschenrechte (und die umfassen bekanntlich mehr als ein Dach über dem Kopf und eine Suppe im Bauch!) zu gewährleisten. Die Gründe für diese besondere Auslegung der Pflichten eines Sozialstaats sind in der deutschen Geschichte zu finden. FS
 
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