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  • #1

Nicht mit - aber auch nicht ohne einander?

Hallo zusammen,

eine Frage, die mich beschäftig bzw. würde ich gern mal eure Meinung dazu wissen.
Ich stelle diese Frage ins Beziehungsforum, weil es ja auch irgendwie eine Beziehung ist. Schließlich stehen "er" und "ich" ja auch verbindlich und exklusiv zu einander in einer Beziehung.

Nun zum Thema:
Seit einigen Monaten verbindet mich mit einem Mann etwas ganz Besonderes. Wir haben uns auf normalem Wege kennen gelernt und waren uns von Anfang an sehr einander zugewandt. Die WE und einige Tage unterhalb der Woche verbringen wir seit dem stets zusammen, sollte nicht bei dem einen oder anderen etwas außerplanmäßig (wie Job) anstehen. Nun ist es so, dass ich an einem Punkt bin, wo ich nicht weiß, ob er Bindungsängste oder tiefgreifendere Probleme wie Depressionen o.A. hat. Nein, eigentlich weiß ich von seinen Depressionen, dennoch oder gerade deswegen bin ich verunsichert. Ich und auch er spüren, dass uns mehr verbindet als dieses Verliebtsein. Über das sind wir irgendwie schon längst hinaus. Denn auch ich verspüre es nicht (mehr). Es ist einem Grundvertrauen ihm gegenüber gewichen. Ich kann es nicht wirklich beschreiben und ich hoffe, ihr versteht, was ich damit meine. Er sagt auch, dass er nicht verliebt ist, es aber auch/gerade deswegen nicht ohne mich geht.

Jedenfalls ist es immer so, dass wenn wir besonders intime Momente oder WE oder was auch immer hatten, er sich danach emotional von mir zurückzieht. Ich kann die Uhr danach stellen. Mittlerweile weiß ich ja wenigstens, was da auf mich zu kommt. Letztens, ich weiß, dass ist eher kindisch, habe ich ihm geschrieben, dass ich ihn liebe. Es ging einfach nicht anders. Wir hatten eine Meinungsverschiedenheit und ich konnte danach nicht telefonieren, aber es musste raus. Deshalb die E-Mail. Er hat sich dazu bis heute nicht geäußert. Wir sehen uns weiterhin und es ist jedesmal absolut toll. Für alle "der will nur Sex"-Sager, sei dahin gestellt, dass es auch genügend WE gab, an denen es nicht dazu kam. Obwohl es - Meinung beiderseits - außergewöhnlich mit uns ist.

Er ist ein grundehrlicher Mensch und lässt mich sehr oft an seinen Gedanken, Wünschen und Zweifeln teilhaben. Und auch er weiß genau, was ich will. Nämlich das, was er auch will: Partnerschaft, evtl. Familie etc.

Mein tiefstes Gefühl sagt mir, dass wenn er absolut nicht mit mir darin konform gehen würde, dann würde er mich gehen lassen. Er wollte mir nicht meine Zeit stehlen. Doch warum hadert er so mit sich? Scheinbar zumindest. Können Depressionen das beeinflussen? Oder hat er Bindungsangst?
Er zweifelt stets an sich und denkt, mir nicht zu genügen bzw. mich auf Dauer nicht glücklich zu machen oder meinem Tempo nicht mithalten zu können. Doch ich liebe ihn genau so, wie er ist. Er brauch sich nicht zu verbiegen.

w31
 
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  • #2
Liebe W/31,

wie alt ist dieser Mann denn dass er solche Ängste haben könnte ?
Wie lange war er gebunden - vor dir ?
Was ist aus der Frau vor dir eigentlich geworden ?
 
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  • #3
Liebe FS,

Du liegst mit Deiner eigenen Einschätzung wahrscheinlich sehr richtig.
Wenn er Depression und schlechten Selbstwert hat, kann es sein, dass er in Situationen die er gut im Griff hat mit seiner Fassade gut funktioniert.
Aber Dich hat er hinter seine Fassade blicken lassen. Er hat Dir seine Schwächen gezeigt und Du nimmst ihn trotzdem an und liebst ihn. Schwer auszuhalten für einen selbstwertbeeinträchtigten Menschen. Etwas wofür er sich selbst verachtet, verachtest Du nicht.
Das führt dazu, dass er sich in Deiner Nähe schwach fühlen kann. Deine Liebe macht ihn schwach.
Wenn er in anderen Bereichen gut funktioniert, kennt er das nicht und erlebt das evtl als Kontrollverlust.
Daher muss er sich immer wieder von Dir zurück ziehen um seine eigene Stärke zu spüren.
Andererseits zieht es ihn zu Dir, weil die Erfahrung auch heilsam auf ihn wirkt dass er bedingugnslos angenommen wird. Aber sie wird auch Chaos bei ihm auslösen.

Als Ratschlag: eine solche Beziehung ist gefährlich. Entweder bleibt die Beziehung so. Oder sie stabilisiert sich, weil er seine Angst vor angeblicher Schwäche mit der Zeit überwinden kann. Oder aber es überfordert ihn so, dass er in einer Situation völlig unvermittelt die Beziehung beendet. Für Dich ist es ein Roulette.
 
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  • #4
Nein, eigentlich weiß ich von seinen Depressionen, dennoch oder gerade deswegen bin ich verunsichert.
(...)
Letztens, ich weiß, dass ist eher kindisch, habe ich ihm geschrieben, dass ich ihn liebe. Es ging einfach nicht anders. Wir hatten eine Meinungsverschiedenheit und ich konnte danach nicht telefonieren, aber es musste raus. Deshalb die E-Mail. Er hat sich dazu bis heute nicht geäußert.

Depression und mangelndes Selbstwertgefühl sind sicher ein Problem. Aber man sollte nicht alles damit entschuldigen.
Auch von jemandem mit der o.g. Problematik kann man erwarten, dass er die Liebesbekundung nicht einfach ignoriert.
Bei mir (war in einer ähnlichen Situation) war es so, dass vieles von dem, was man als normal ansieht, bei uns nicht möglich war. Meine ex-Frau hat das anfangs mit ihrer psychischen Situation erklärt. Später habe ich von mir aus meine Erwartungen völlig heruntergeschraubt und auf bessere Zeiten gehofft.
Ich habe ihr Verhalten pathologisiert und kam aus der Schiene nie wieder heraus, zumal die besseren Zeiten auch nach Jahren nicht eingetreten sind.

Man neigt dazu, den anderen mit Samthandschuhen anzufassen, alles durchgehen zu lassen und seine Bedürfnisse hinten anzustellen. Das belastet sehr und raubt einem viel Kraft. Ist aber eigentlich Quatsch.
Warum sollen die einfachen Regeln des Miteinanders außer Kraft gesetzt sein, weil es dem anderen nicht so gut geht? Eine Zeitlang gerne, aber nicht auf Dauer.

Es könnte nämlich auch sein, dass es am Nicht-Wollen liegt und nicht am Nicht-Können. Vielleicht reagiert er so, weil er nicht die gleichen Gefühle für dich hat.

Ich würde ihn fragen, warum er nicht auf deine Mail eingeht. Ihm sagen, dass du dich damit nicht wohfühlst und etwas vermisst.
Im Zweifel aber lieber jemanden suchen, der auf ein "ich liebe dich" auch richtig reagiert.

Viel Glück!
m 41
 
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  • #5
Hallo FS

Wie bitte , er kann schon nicht mehr ohne dich? Was kann er nicht mehr ohne dich?

Leben nehme ich an..


Was kommt als nächstes? Mein Herz ist gebrochen? Ich komm nicht los von dir?

Wenn ich solche Sprüche schon Lese das weiss ich das das meistens so on/off beziehungen daraus werden..

Diese Gegenseite unreife gequatsche ist gerade zu lächerlich...Leben geht weiter und so schnell zerbricht ein Herz nicht.. Man glaubt wenn man vom anderen nicht loskommt sei das Liebe..

Wenn man jedoch von etwas nicht los kommt ist das schlicht weg Abhägigkeit - Sucht.

Wenn Du mehr über seine Krankheit wissen möchtest würde ich empfehlen eine Gesprächstherapie zu machen wo Du als Partnerin gleich mit eingebunden wirst..

Das hilft sicher mehr als fremde Menschen die sich eine Meinung über "seine Krankheit" bilden sollen.

m48
 
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  • #6
Wenn ihr stets ganze Wochenenden plus mehrere Tage der Woche zusammen verbringt, - das sind ja dann 4 oder 5 Tage von 7. Ganz schön viel für einen vermeintlichen Beziehungsphobiker, nicht? Und dass er auf ein erstes "Ich liebe dich" in deiner Email nicht reagiert: Würde ich auch nicht, und ich bin eine Frau.
Wo ist das Problem, FS? Dass er sagt nicht verliebt zu sein? Dass er eure Beziehung nicht definiert? Angst, dass er noch andere parallel hat? Wie gut kennt ihr euch wirklich? Wie oft seht ihr euch seit wann?
Und, essentiell dabei, was auch bereits gefragt wurde: wie alt ist er, und was wurde aus seiner letzten Freundin?
 
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