[Gast]

Ich bin seit über einem Jahr in einer Beziehung mit einem Mann. Grundsätzlich unterstelle ich jetzt mal Gefühle. Dieser Mann hat mir gesagt, dass er noch nie in seinem Leben verliebt war, dieses Gefühl nicht kennt. Sehr wohl meint er aber geliebt zu haben. Verbale Gefühläußerungen sind bei ihm selten.

Ich selber war sehr selten verliebt, aber dieses Gefühl kenne ich, kann es von Liebe unterscheiden.

Nun fürchte ich natürlich, dass so ein Mann grundsätzlich nicht zu tiefen Gefühlen in der Lage ist. Ist es eine unberechtigte Angst?

 

[Gast]

Liebe FS,

frag ihn ob er ein "absolute beginner" ist. Oder ob er bislang nur Sex ohne alles hatte.
Das ist nämlich ein Unterschied.
Es gibt Menschen, die findet die Liebe einfach erst recht spät. Aber liebesfähig sind die schon. Sie hatten bloss noch nie Gelegenheit und waren eventuell auch zu passiv sich solche zu schaffen.
Hingegen ist jemand der dauernd Sexaffären hatte und keine tiefen Gefühle entwickelt hat zu meiden. Mach einen grossen Bogen drum.

 

[Gast]

FS:

Als Nachtrag, wir sind beide Ende 40, waren beide verheiratet (er ca. 12 Jahre), haben beide jeweils ein Kind, nach seiner Ehe hatte er diverse Beziehungen (die längste ca. 5 Jahre) aber nie wieder mit einer Frau zusammen gelebt. Also kein Beginner . Er hat ein eher routiniertes ruhiges Leben und keine wirklichen Sorgen.

 

[Gast]

Liebe FS

Ich (m/33) hatte eine siebenjährige Schulbeziehung und eine zweite etwa genaus lang dauernde Beziehung (mit 4 Jahren Ehe) hinter mir, bevor ich mich das erste mal in meinem Lieben so richtig verliebt habe. Also so richtig "schlimm" verknallt.
Und ja ich habe vorher schon geliebt, ehrlich und tief. aber ver-lieben ist halt nicht das gleiche wie lieben, genausowenig wie verlaufen das gleiche wie laufen ist. Hängt irgendwo zusammen ist aber was gänzlich anderes.
Also wenn dieser Mann zu ernsthafter Selbstreflexion in der Lage ist, ist eine solche Aussage durchaus möglich und spricht nicht gegen ersthafte tiefe Gefühle.

 

[Gast]

Es kommt immer darauf an welcher Erfahrungen er gemacht hat. Ich glaube nicht dass ein Mensch grundsätzlich keine Gefühle entwickeln kann. Nur im laufe des Lebens wird man einfach vorsichtiger auf wen man sich einlässt.

Ich selbst habe im Punkte Beziehung und Frauen selten glückliche Momente erleben dürfen. In der letzten ging hatte sie gehofft mit mir ein Rundum Sorglos Paket gebucht zu haben, bei der sie alles bekam und sie keine Gegenleistung erbringen musste.

Dazu kommen die vielen Abfuhren die man als Mann so im laufe der Jahre so bekommt. Das nagt natürlich am Selbstvertrauen und man fragt sich ob man sich generell noch einmal auf eine Beziehung einlassen sollte bzw. sich überhaupt auf die Suche machen sollte.

Lieben heißt auch Leiden was ich nicht mehr möchte. Keine Frau der Welt ist mir das Wert!

 

[Gast]

Ich bin seit über einem Jahr in einer Beziehung mit einem Mann. Grundsätzlich unterstelle ich jetzt mal Gefühle. Dieser Mann hat mir gesagt, dass er noch nie in seinem Leben verliebt war, dieses Gefühl nicht kennt. Sehr wohl meint er aber geliebt zu haben. Verbale Gefühläußerungen sind bei ihm selten.

Ich selber war sehr selten verliebt, aber dieses Gefühl kenne ich, kann es von Liebe unterscheiden.

Nun fürchte ich natürlich, dass so ein Mann grundsätzlich nicht zu tiefen Gefühlen in der Lage ist. Ist es eine unberechtigte Angst?

Es gibt Leute die wachsen relativ gefühlslos auf. Umarmungen sind ihnen fremd, Küsschen geben, Vater, Mutter, Geschwistern - völlig fremd.
Angezogen nebeneinander oder übereinander auf der Couch liegen, völlig fremd.
Aneinander lehnen, auf der Parkbank, Sitzbank an Flughafen/Bahnhof/im Auto - völlig fremd.

Ich denke so eine Nuß kannste knacken durch Vertrauen. Jeder will geliebt werden. Nur manchen gehts zu schnell oder zu langsam mit dem rappel zappeln.