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  • #31
Nö - das hängt extrem vom Stadtteil ab, in dem du lebst. Privatschulen werden auch gerne von Eltern für ihre aus den Fugen geratenen Zöglinge gewählt, einfach, weil diese woanders nicht mehr unterkommen. Da zahlt man halt und ist daher willkommen.
 
  • #32
Ich habe Kontakt mit vietnamesischen Familien, bin teilweise mit ihnen befreundet und dort konnte ich das Problem mit mangelndem Leistungswillen in der Schule überhaupt nicht bemerken. In diesen Familien wird sehr viel Wert auf Leistung und Bildung gelegt, die Kinder haben Einsen und Zweien. Ich würde mir von ihnen allerdings wünschen, daß sie ihre soziale Scheu etwas ablegen und sich auch häufiger in Sportvereinen, bei der Feuerwehr oder ähnlichen Vereinen unter die Deutschen mischen.
 
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  • #33
@#29

Diese Tastache liegt ganz einfach daran dass diese Kinder es gewohnt sind "zu spuren",Asien hat eine ganz andere Kultur,alleine der Machtdistanz-Index von Malaysia liegt bei 104,dort diskutieren Kinder nicht mit ihren Eltern und Arbeitnehmer nicht mit dem Chef-dort wird blinder Gehorsam gepflegt. Genau das Gegenteil zu den skandinavischen Ländern...dieser Ehrgeiz fällt auch besonders oft bei russischen Migrantenkindern auf...
 
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  • #34
Dass Migranten es schwerer haben ist doch logisch. Wie würde es dir gehen, wenn du gezwungen wärst, durch Krieg oder Armut von Deutschland beispielsweise in den Islam zu gehen, und dich in eine fremde Kultur und Sprache einleben zu müssen? Nur weil man in einem anderen Land lebt, heißt es ja nicht, dass man seine Wurzeln vergessen und aufgeben muss. Oder würdest du deinen Christenglauben ablegen, nur weil du ins Ausland gehen müsstest und es dir jemand befehligt?
Viel interessanter finde ich die Frage, warum gehen deutsche Kinder immer noch auf Hautpschulen und können teilweise schlechter schreiben und lesen als ausländische Kinder? Ich sehe es wirklich jeden Tag, dass massenweise deutsche Schüler aus unersichtlichen Gründen Vieren schreiben und man sieht es auch in Internetforen, wie wenige Deutsche perfekt ihre eigene Sprache beherrschen (wollen), auch gar nichts mehr dafür tun, während viele Migranten sich anstrengen, und in Nachhilfestunden sieht man das ganze Übel dann auf einem Haufen.

Auf Gymnasien sind viele Asiaten und Türken, und die, die es dorthin geschafft haben, sind sehr ehrgeizig und schreiben zudem auffällig häufig Einsen oder Zweien, und lassen damit viele Deutsche hinter sich. Die sind gewiss nicht faul, sondern haben eine andere Mentalität. Mir scheint eher, deutsche Kinder sind faul. Sie haben es in unserer Wohlstandsgesellschaft nicht mehr nötig, sich anzustrengen. Liegt wohl im Elternhaus. Ich würde das nicht auf die Schule oder gar die Lehrer schieben, denn scheinbar gibt es immer noch Kinder, die sehr wohl gute Noten schreiben können, da liegt das Versagen dann irgendwo anders, aber sicher nicht in der Ungerechtigkeit der Schule.
 
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  • #35
Liebe FS,

die Schule ist der Spiegel der Wohngegend. So wie Deine Freundin schreibt, unterrichtet sie in einer Wohngegend, die so geprägt ist, wie beschrieben. Dann ist das auch so, wie sie berichtet.

In einer Wohngegend mit typischen Mittelstands-Umfeld ist das ganz anders. Wenn Du in einer belasteten Gegend wohnst, ziehe um, eine Privatschule brauchst Du nicht. Wenn Du eine Privatschule suchst, erkundige Dich nach Montesori-Schulen, Walddorf - Schulen oder Jena-Plan-Schulen oder kirchliche Schulen. Auf solche Schulen schicken üblicherweise Mittelschichtseltern ihre Kinder (was nicht immer ein Vorteil sein muss).

w

Genauso sehe ich das auch. Es liegt daran, WO man wohnt, welche Gegend. Wir wohnen in einer kleinen Stadt mit ca 40000 Einwohner. Auch ein Grund, wie hoch der Ausländeranteil ist. Die Rahmenbedingungen in einer kleineren Stadt sind ganz anders als in Großstädten.
 
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  • #36
Ich habe Kontakt mit vietnamesischen Familien, bin teilweise mit ihnen befreundet und dort konnte ich das Problem mit mangelndem Leistungswillen in der Schule überhaupt nicht bemerken. In diesen Familien wird sehr viel Wert auf Leistung und Bildung gelegt, die Kinder haben Einsen und Zweien.

Das ist dann eben auch eine Mentalitätsfrage. Es ist einfach eine Tatsache, dass die unterschiedlichen Migranten bezüglich Bildung und Leistungswillen auch verschiedene Prioriäten setzen.
Und es ist nun mal so, dass bei einigen in Deutschland lebenden türkischen, arabischen und auch italienischen Familien (es geht also nicht nur um Muslime!) oft nicht viel Wert auf die Schule bzw. auf die schulische und berufliche Zukunft der Kinder allgemein gelegt wird. Selbstverständlich ist dies bei vielen deutschen Familien aus den unteren Schichten genauso, aber wie ich bereits gesagt hatte, haben es Migrantenkinder aus unteren Schichten aufgrund der oft mangelhaften Deutschkenntnisse später dann noch schwerer.
Ich habe in meiner kurzen Zeit als Lehrerin an der Grundschule sehr viel mitbekommen und kann sagen, dass manche Klischees im Allgemeinen (Ausnahmen gibt es immer und überall) definitiv zutreffen. Und das ist kein Rassismus, sondern Beschreibung der Realität.
Und wie gesagt, ich habe selbst einen Migrationshintergrund, aber keine Lust, deshalb ständig alle Migranten als "arme Opfer" in Schutz zu nehmen. Das sind sie nämlich nicht, sie sehen sich aber gerne so.
 
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  • #37
Dass Migranten es schwerer haben ist doch logisch. Wie würde es dir gehen, wenn du gezwungen wärst, durch Krieg oder Armut von Deutschland beispielsweise in den Islam zu gehen, und dich in eine fremde Kultur und Sprache einleben zu müssen? Nur weil man in einem anderen Land lebt, heißt es ja nicht, dass man seine Wurzeln vergessen und aufgeben muss. Oder würdest du deinen Christenglauben ablegen, nur weil du ins Ausland gehen müsstest und es dir jemand befehligt?
Viel interessanter finde ich die Frage, warum gehen deutsche Kinder immer noch auf Hautpschulen und können teilweise schlechter schreiben und lesen als ausländische Kinder? Ich sehe es wirklich jeden Tag, dass massenweise deutsche Schüler aus unersichtlichen Gründen Vieren schreiben und man sieht es auch in Internetforen, wie wenige Deutsche perfekt ihre eigene Sprache beherrschen (wollen), auch gar nichts mehr dafür tun, während viele Migranten sich anstrengen, und in Nachhilfestunden sieht man das ganze Übel dann auf einem Haufen.

Auf Gymnasien sind viele Asiaten und Türken, und die, die es dorthin geschafft haben, sind sehr ehrgeizig und schreiben zudem auffällig häufig Einsen oder Zweien, und lassen damit viele Deutsche hinter sich. Die sind gewiss nicht faul, sondern haben eine andere Mentalität. Mir scheint eher, deutsche Kinder sind faul. Sie haben es in unserer Wohlstandsgesellschaft nicht mehr nötig, sich anzustrengen. Liegt wohl im Elternhaus. Ich würde das nicht auf die Schule oder gar die Lehrer schieben, denn scheinbar gibt es immer noch Kinder, die sehr wohl gute Noten schreiben können, da liegt das Versagen dann irgendwo anders, aber sicher nicht in der Ungerechtigkeit der Schule.

Ich finde nicht dass viele Migranten auf Gymnasien oder Hochschulen sind. Meine Tochter ist in der 12. Klasse mit 30 Schülern. Davon ist ein türkisches Mädchen. Alles andere sind Deutsche. In Großstädten mag das vielleicht anders sein.
Von wegen deutsche Schüler sind faul. Letzte Woche war ein Abend für Eltern im Gymnasium. Die Lehrer bestätigten, das die gesamte Klasse sehr engagiert ist.
 
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  • #38
Hier nochmal #23:
Leider leben in Dtl. eine Mehrzahl Ausländer, die eher auch in ihrem Heimat einen niedrigen Status innehaben oder schlichtweg einen anderen Bewusstsein. Aber es gibt auch die anderen, so wie mich und viele andere in meinem Umfeld. Wir sind einfach nur genervt von Klischees, erstaunte Blicke, wenn man sieht, dass wir schick, gebildet und erfolgreich sind, Rechtfertigungen unserseits.

Warum werden in Diskussionen immer nur die Problemkinder erwähnt und nicht die, die tatsächlich unauffällig, integriert und erfolgreich sind.

Weil die "gut Integrierten" nun mal nicht die MEHRZAHL bilden, sondern weil vor allem in Großstädten das Bild der anderen, wenig Integrierten dominiert. Verallgemeinerungen gibt es überall, bei jeder Nation. Klischees beruhen immer auch auf ERFAHRUNGEN, wenn die Leute nicht zahhlreiche Erfahrungen mit schlecht integrierten Migranten gemacht hätten, würde es diese Klischees auch nicht geben, so einfach ist das.
Ich finde, du soltest eher auf deine schlecht integrierten Landsleute wütend sein anstatt auf die Deutschen, weil diese schließlich das Klischee von den "integrationsunwilligen Einwanderern" prägen, oder?
 
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  • #39
Früher war alles besser?

Unsinn! Das Leben und damit die Kinder verändern sich und die Schulen und Unterrichtenden (letztlich auch Ausbildungsbetriebe und Universitäten) müss(t)en sich darauf einstellen.

W, 43, Oberstudienrätin an einer Schule, an der ALLE gemeinsam unterrichtet werden
 
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Angie

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  • #40
@ 33
Mit Verlaub, aber das ist ja wohl etwas heftig, was du hier von dir gibst, von deinen Formulierungen ("in den Islam gehen"!) mal ganz abgesehen.Niemand wird hier gezwungen, seine Religion aufzugeben und sich -überspitzt ausgedrückt- die sprichwörtliche bayrische Lederhose überzustreifen. Es gibt aber zahreiche türkische und arabische Familien, die der Meinung sind, sie könnten hier genauso weiter leben wie in ihren muslimischen Heimatländern und zwar doch bitte möglischst ohne jede (berechtigte) Einmischung der deutschen Gesellschaft. Dass ein solches Verhalten in der deutschen Gesellschaft auf Kritik und Widerstand stößt, sollte eigentlich keine große Überraschung sein. Viele Familien, die bereits in der zweiten und dritten Generation hier leben, schotten sich ganz bewusst ab und wollen mit den Deutschen nicht das geringste zu tun haben. Das haben mir übrigens auch eine Vielzahl türkischer und arabischer Schüler (auch in der Oberstufe!) so bestätigt. Da müssen wir uns nichts schön reden, auch wenn das einige deutsche Politiker und Repräsentanten der muslimischen Communities gerne etwas anders darstellen.

Und wo hast du eigentlich deine Informationen über das Abschneiden ausländischer Schüler her? Ich glaube kaum, dass du im Schuldienst bist. Ich kann dir versichern, dass das Gros der muslimischen Schüler im Abitur durchweg mittelmäßige Leistungen erzielt, die Mädchen in der Regel bessere als die Jungen, die iranischen Schüler wiederum schneiden im Durchschnitt weitaus besser ab als die (männlichen) türkischen Schüler. Allerdings stammen die auch fast durchweg aus der sogenannten Mittelklasse. Das sind meine Erfahrungen. Allerdings arbeite ich auch nicht (mehr) an einem Gymnasium in einem Brennpunktbezirk. Dort werden sich die Zahlen anders verteilen, dass ist aber bei der Zusammensetzung der Schülerschaft (70-80% Ausländeranteil) kein Wunder. Die russischen und asiatischen Schüler habe ich mal außen vorgelassen.

Jetzt einfach zu behaupten, dass deutsche Schüler faul sind und in großer Zahl Vierer nach Hause bringen, bringt uns nicht weiter sondern verdreht nur einige schmerzhafte Wahrheiten, die sich viele erfolreiche Migranten nur ungern eingestehen. Die meisten türkischen und arabischen Schüler nehmen keinen Nachhilfeunterricht in Anspruch, selbst wenn er von der Schule gestellt wird. Nicht einmal in den Familien, die schon seit Jahrzehnten hier leben. Schule war nie wichtig und ist es nicht. Ansonsten würden nämlich zumindest die jungen Eltern, die hier selber zur Schule gegangen sind, ihren Hintern hochheben und ihre Kinder unterstützen. Dazu gehört übrigens auch, dass man sich dran erinnert, dass ab und zu KLassenarbeiten geschrieben und zweimal im Jahr Zeugnisse ausgegeben werden. (und nicht aus allen Wolken zu fallen, wenn herauskommt, dass Ayse seit einem Jahr erfolgreich die Unterschriften ihrer Eltern fälscht.)

Sorry, das mag jetzt alles sehr hart und böse klingen....aber so sieht es leider in Real Life aus.
 
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  • #41
Ich habe meine Abschlussarbeit über erfolgreiche Integration in Deutschland geschrieben und das waren gekürzt die Ergebnisse:

. die häufigsten Probleme haben tatsächlich die italienischen, türkischen und osteuropäischen(Aussiedler) Kinder. Also sogenannte Deutsch-Russen. Also der Grund bei den Türken ist ja schon hier mehrfach erwähnt worden. In der Türkei selbst, lebt eine ganz andere Bevölkerungsschicht. Und in Kanada liebt man die türkischen Migranten, weil diese ausschließlich hoch qualifiziert sind.
. während die früheren Aussiedler(in den 70ern) aus Kriegsgründen geflüchtet waren und eine Rückkehr in ihre alte Heimat (Deutschland) als erfüllend empfanden, sieht es bei den jungen Aussiedlern (ab den 90ern) ganz anders aus. Sie identifizieren sich nicht mit Deutschland und empfinden eine Ausreise aus ihrem Land als belastend. Vermissen ihre alte Heimat und kommen hier nicht an. Das Ergebnis ist Sprachverweigerung, Arbeitslosigkeit und Kriminalität. Und es sind Christen!
- Moslems kommen nicht nur aus der Türkei, Nordafrika oder aus dem arabischen Raum! Iraner und Afghaner sind auch Moslems aber in ihrem Auftreten viel liberaler und Ehrgeiziger. Ihre Familien erwarten es von Ihnen regelrecht, dass sie studieren und eine Großzahl dieser Menschen sind dann auch später Top qualifiziert. Es sind viele Ärzte und Ingenieure dabei! Sie bringen auch einen anderen Habitus von Anfang an mit. Sie mussten aus ihrer Heimat flüchten, weil sie politisch verfolgt oder bedroht waren. Viele haben auch deutsche Partner später und nutzen die Chancen, die ihnen geboten wird. Meist sind sie sogar besser als Deutsche!
- dann gibt es die Inder oder Asiaten (Hindu's oder Buddhisten). Auch sie sind häufig nur aus einem Grund hier: lernen, weiterbilden, qualifizieren, performen!

Ich selbst bin aus Afghanistan. Wir fallen nicht so sehr auf wie die Türken, weil wir in der Zahl geringer sind aber viele in meinem Umfeld sind mit gut situierten deutschen Männern und Frauen verheiratet, sprechen alle fließend die Sprache, identifizieren sich mit Deutschland und leben aber auch ihre altbekannten Traditionen (das ist übrigens erfolgreiche Integration) UND sind wirklich ausnahmslos akademisch! Wir haben aber vor allem auch keine Wahl mehr: wir haben keine Heimat mehr. Es ist quasi zerstört. Vielleicht nehmen wir deshalb leichter die deutsche Kultur an. Weil wir dadurch ein neues Heimatgefühl erlangen. Die Türken müssen das eben nicht. Sie bleiben unter sich und fahren ständig ins Heimatland, gehen in türkischen Supermärkten einkaufen usw. Die jungen Frauen sollen später heiraten, Kinder zeugen. Es wird von ihnen nicht erwartet, sich auszubilden.

Bei uns Afghanern, wird es auch für Mädchen erwartet. Jeder sollte sein Potenzial leben, sonst wäre man "umsonst" hier ;-) Das nutzen dann auch die Kinder, unterstützt von ihren Eltern, werden sie hier sehr erfolgreich!
 
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  • #42
Das sind sie nämlich nicht, sie sehen sich aber gerne so.

Mir hat mal ein Deutsch-Türke in Istanbul gesagt, dass man in der Türkei froh ist, dass viele lernunwillige Landleute damals und heute immer noch nach Deutschland abhauen, weil sie dort schön vom Staat versorgt werden, was es in der Türkei nicht gibt.

Diese besagten Migranten, die sich nicht integrieren wollen, würden nämlich z.B. in der Türkei mächtig Arger bekommen und hätten keinerlei Einkommen.

Es geht tatsächlich nicht um Muslime, sondern allgemein um integrationsunwillige Menschen, die die Schuld immer den Deutschen Staat zuschieben, warum die Kinder in der Schule wenig Erfolg haben und die Eltern kein Deutsch können und deswegen auf dem Arbeitsmarkt keine Chancen haben. Dieser Teil dieser Menschen sieht sich wirklich sehr gerne als Opfer und kommen damit auch noch durch. Deutscher Staat, selber schuld
 
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  • #43
Die Moderation: Politische Diskussionen sind im Forum leider unerwünscht. Wir bitten darum, wieder auf das Hauptthema Grundschule zurückzukommen, auch wenn das Nebenthema und die unterschiedlichen Hintergrundinformationen sehr interessant waren. Danke!
 
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  • #44
Meine Bekannte bemerkte, dass die Mehrzahl der Kinder einen Migrationshintergrund habe und/oder aus sozial schwachen Familien stamme. Die entsprechenden Klischees würden weitgehend zutreffen (keinerlei Unterstützung von zu Hause, kein Essen dabei etc.). Man müsse sich nur mal die Frage stellen, wer heutzutage noch Kinder bekommt. Viele Kinder hätten auch ADHS oder andere psychische Probleme (Scheidungskinder etc.), was das Klima in den Klassen zusätzlich belaste.

Ich habe kurz an einer Grundschule bei Stuttgart gearbeitet und kann diese Erfahrungen weitgehend bestätigen.
Viele Kinder frühstücken zu Hause nicht, weil die Eltern oft Schicht im Niedriglohnsektor arbeiten, also entweder morgens wegen der Nachtschicht schlafen oder noch gar nicht zu Hause sind. Mittlerweile organisieren aber viele Schulen ein gemeinsames Frühstück für die Kinder, was zumindest an meiner Schule sehr stark angenommen wurde. Viele meiner Schüler hatten schon Essen dabei, aber immer fettiges, überzuckertes, ungesundes Zeug. Weil die Eltern eben auch nicht anders gegessen haben.
ADHS hatten auch einige, und zwar unabhängig von der Herkunft. Scheidungskinder gibt es unter Deutschen wahrscheinlich mehr als unter Migranten.
Grundsätzlich ist einfach der Umgangston unter den Kindern oft extrem aggressiv, sie benutzen Wörter, die wir früher als Kinder gar nicht kannten. Es gab 10jährige, die mir von Horrorfilmen wie "Saw" oder Videos auf "Youporn" erzählten - den Eltern war es egal oder sie waren nicht da. Begriffe wie "Schlampe", "Fotze", "Hure", "Wichser" und vor allem "Opfer" gegenüber Mitschülern waren an der Tagesordnung.
Außerdem haben Unterschichtenkinder zu Hause ganz andere Bedingungen: Da hat kein Kind ein ruhiges, eigenes Zimmer, in dem es die Hausaufgaben erledigen und die Nachmittags anwesende Mutter bei Bedarf helfen kann, wie es in vielen Mittelschichtsfamilien der Fall ist. Nein, diese Kinder leben oft auf engem Raum mit mehreren Geschwistern in einem Zimmer, den ganzen Tag läuft der Fernseher, die Eltern sind nicht da oder interessieren sich nicht für die Kinder, sie sind also den kompletten Nachmittag und oft auch Abend sich selbst überlassen.
Dann ist es kein Wunder, dass viele Kinder oft keine Arbeitsmaterialien dabei haben, die Hausaufgaben nicht machen, Fäkalsprache benutzen usw..
Weil sich eben niemand zu Hause darum kümmert. Und das gilt sowohl für deutsche als auch für Migrantenkinder aus der entsprechenden Sozialschicht.
 
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  • #45
#37:

Entschuldigung bitte aber woher weisst du WER meine Landsleute sind und warum sollte ich dann auf sie sauer sein???

MEINE Landsleute wissen sich sehr wohl zu benehmen, weil sie aus der Oberschicht stammen!

Du bist einfach von irgendeiner Nationalität ausgegangen ohne dass ich meine Nationalität preisgegeben hatte. Das spricht Bände über Dich!

Ich muss auch prinzipiell auf niemanden wütend sein. Ich bin nicht für die Menschheit und auch nicht für die Migranten verantwortlich, sondern nur für meine Ergebnisse und die meines näheren Umfeldes!

Und ja, es tut mir leid aber wenn Dtl. nicht aktiv Integrationsarbeit leistet, dann darf es sich nicht über diese Konsequenzen beschweren. Ich habe als Diplomatentochter in vielen Ländern gelebt und glaube mir, es gibt keinen Schulvergleich. In anderen Ländern wird viel mehr Disziplin eingefordert und es gibt klare Strukturen und Regeln. Die Migrantenkinder selbst können nichts dafür- sie tuen mir leid, denn sie sind sich über die Folgen für ihre Zukunft nicht bewusst.

[mod]
 
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  • #46
hier nochmal #40:

Es wurde in den Beiträgen mehrmals erwähnt, dass die MEHRZAHL der Migranten negativ auffallen würden.

DAS STIMMT NICHT!

Auch dafür gibt es gute aktuelle Studien. Es ist nämlich die MINDERHEIT! Die Mehrheit fällt gar nicht erst auf und ist sehr gut "integriert".

Siehe z.B die Sinus Mileu Studien oder der Migrationsbericht 2009

Die Menschen haben leider immer die Neigung von Dingen zu sprechen, von denen sie nichts wissen. Sie übertragen ihr kleines Universum auf den ganzen Kosmos ;-)

Die Moderation: Die Aussage, es würde sich um die Mehrzahl der Migrantenkinder handeln, die in Großstädten nicht integriert wäre, stammt von einer Lehrerin mit Migrationshintergrund. Alle anderen Beiträge bin ich nach Ihrem Hinweis nochmal durchgegangen, es wurde immer nur von "vielen" gesprochen
 
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  • #47
Liebe FS

der Anteil der hochqualifizierten Akademikerinnen mit Kind liegt aktuell unter 30 %.
Darunter sind natürlich auch Akademikerinnen mit Migrationshintergrund.
Es wurde etwas besser durch Elternzeit und anderes.

Ein Drittel ist die sogenannte mittlere Qualifikationsstufe: auch hier alles im grünen Bereich.
Der Rest kommt halt aus "bildungsfernen Haushalten". Da ist es fast egal, abgesehen vom schlechten Deutsch, woher jemand kam. Wichtig ist dass er nicht ankommen wird.
 
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  • #48
#37: Entschuldigung bitte aber woher weisst du WER meine Landsleute sind und warum sollte ich dann auf sie sauer sein???

MEINE Landsleute wissen sich sehr wohl zu benehmen, weil sie aus der Oberschicht stammen!

Du bist einfach von irgendeiner Nationalität ausgegangen ohne dass ich meine Nationalität preisgegeben hatte. Das spricht Bände über Dich!
Und ja, es tut mir leid aber wenn Dtl. nicht aktiv Integrationsarbeit leistet, dann darf es sich nicht über diese Konsequenzen beschweren.

Ich will hier nicht weiter mit dir politisch rumdiskutieren, ich habe bereits mehrmals erwähnt, dass ich EBENFALLS einen Migrationshintegrund habe, es aber nicht einsehe, dass ich nur deswegen immer alle Migranten als "arme Opfer" und alle Deutschen als "böse Rassisten" ansehen soll! Ich hatte sowohl in meiner früheren Tätigkeit als Lehrerin als auch jetzt immer viel mit nicht-europäischen Migranten zu tun und meine Erfahrungen zeigen eben, dass die Klischees nicht immer von der Hand zu weisen sind.
Und wie ich auch schon erwähnt habe: Die Situation gerade von muslimischen Einwanderern ist in den anderen europäischen Staaten oft ähnlich wie in Deutschland. Ich weiß das, weil ich viel mit Franzosen, Italienern, Spaniern und Skandinaviern zusammenarbeite und deren Tenor über die ALLGEMEINE Situation gerade von arabischen oder afrikanischen Einwanderern in ihren Ländern ist mehr oder weniger derselbe - jedenfalls nicht gerade positiv, Ausnahmen wie du als Diplomatentochter gehören da natürlich nicht dazu.
Aber du wirst mir sicher zustimmen, dass die Mehrzahl der Menschen aus diesen Ländern, die nach Europa auswandern, nun mal keine Diplomaten aus der Oberschicht sind. So realistisch muss man schon sein, ständiges politisch korrektes Schönreden macht die Situation der Einwanderer nämlich auch nicht besser.
 
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  • #49
Viel interessanter finde ich die Frage, warum gehen deutsche Kinder immer noch auf Hautpschulen und können teilweise schlechter schreiben und lesen als ausländische Kinder?

Noch interessanter wäre die Frage, was man den Kindern an deutschen Schulen in einer Zeitspanne von einem Jahrzehnt eigentlich beibringt, wenn sie am Ende nicht einmal elementarste Dinge beherrschen ?
Ich vermute, die meiste Zeit geht für so wichtige Dinge drauf wie Klimawandel, Kampf gegen Rechts, Bio-Öko-Kram.

m, 43
 
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  • #51
Danke an Gast 48. Es ist tatsächlich so, dass die Schulen ihre Kernkompetenz nämlich Lesen, Rechnen und Schreiben zu lehren vernachlässigen [mod] Aber zurück zu den Problemkindern -
ich mache das jetzt in Frageform, damit wir wieder beim Thema sind:

Was für Familien sind es die Problemkinder produzieren? Problemkinder wollen nichts lernen und ärgern / mobben / schlagen ihre Mitschüler.

Wieweit liegt der Problemkinderberg am Schulsystem - sollte schon auf der Grundschule eine Trennung in Sonderschulen für schwer verhaltensgestörte Kinder und nicht verhaltensgestörte Kinder die lernbereit sind stattfinden?

Wie lässt sich bei der Problemkinderdiskussion der Schutz der lernwilligen Kinder und Familien
organisieren - also welches Schulsystem würde diese Kinder schützen?

Sollte in der Schule die Regel gelten, während der Anwesenheit auf dem Schulhof wird nur Deutsch gesprochen?

Sollte es eine Regel sein, nur die Eltern, die ihren Kinden Frühstück machen und Schulbrot mitgeben bekommen das volle Kindergeld? Problemkinder sind auch die Kinder, die mangels falscher Ernährung konzentrationsunfähig sind !
 
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Angie

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  • #52
@ 50
Dein Beitrag trieft nur so von Vorurteilen. Problemkinder sind keine Aussätzigen und sollten (und werden) auch nicht so behandelt werden. Nicht jedes Problemkind mobbt und schlägt und ärgert seine Mitschüler. Dass das einigen Elite-Eltern gut in den Kram passen würde, wenn diese Kinder einfach in entsprechenden "Lernanstalten", -natürlich weit weg- von den sogenannten Normalos, unterrichtet werden, mag zwar in gewisser Weise nachvollziehbar sein, ist aber alles andere auch sozial. Auch aus Problemkindern kann durchaus noch etwas werden, davon ganz abgesehen, dass es auch unter den gutsituierten Familien Problemkinder gibt, die sich ausgesprochen unsozial ihren Mitschülern gegenüber verhalten und erhebliche Konzentrationsdefizite aufweisen.
Also, die Kirche ruhig noch im Dorf lassen.

Der Staat bzw die einzelnen Bundesländer muss sowieso Kosten einsparen, in Berlin sind die Sonderschulen größtenteils bereits geschlossen, Das neue Zauberwort heißt "Integration", selbst extrem lernschwache oder sogar geistig behinderte Kids sollen in den normalen Schulbetrieb integriert und binnendifferenziert (wie es so schön heißt) unterrichtet werden. Unter Umständen kann das bedeuten, dass ein Lehrer pro Kurs bis zu vier unterschiedliche Konzepte pro Klassenarbeit ausarbeiten muss, da jedes Kind je nach Lernstandard individuell abgetestet werden muss. Zumindest in der Theorie. Sonderschulpädagogen, die den Schulen eigentlich zugesagt wurden zwecks Doppelsteckung in einer Klasse, sind nur sehr selten vorhanden. Wir fragen uns ständig, wo die eigentlich alle geblieben sind..

Die keimfreie Bullerbü-Lernzone für eure Kinder könnt ihr euch abschminken, die Lage wird sich eher verschlimmern. És bleibt aber überaus engagierten Muttis, die ihre Zeit ansonsten gerne damit verbringen, den Lehrern und ihrer Arbeit auf die Finger zugucken und gegebenenfalls eine saftige Dienstaufsichtsbeschwerde (vielleicht auch gleich noch gegen den Schulleiter ;-) ) an den Schulrat zu schicken, unbenommen, sich sozial zu engagieren, ein gutes Frühstück anzubieten, sich an den Wandertagen als Begleitung anzubieten und außerunterrichtliche Freizeitaktivitäten mitzugestalten. Das wäre dann mal etwas sinnvolles.

Ansonsten kann ich nur sagen: achtet auf eure Kinder, interessiert euch für deren Arbeit, ermutigt sie und übt mit ihnen und versucht sie zum Lesen zu motivieren. Die Schule ist keine Vewahrranstalt für berufstätige Eltern, die keine Lust haben, in ihrer Freizeit ihre Kinder zu erziehen. Arbeitet mit den Lehrern zusammen, anstatt beleidigt auf deren Erziehungsmaßnahmen zu reagieren. Es ist ein alter Hut, dass Lehrer gefälligst die Kinder auch zu erziehen haben - nur bitte nicht das eigene.
 
  • #53
Angie, abgesehen vom Ton stimme ich Dir in vielen Punkten zu, auch die #50 hat ja teilweise gar nicht behauptet, was Du kritisierst.

Problemkinder: Ja, die gibt es, in unterschiedlichen Häufungen in unterschiedlichen Schichten in unterschiedlichen Milieus. Es bringt gar nichts, ständig beleidigt diesen Punkt hochzukochen ohne auf die sonstigen Fragen einzugehen.

Integration: Ist ohne zusätzliche Lehrer ein Unding, Berlin geht den falschen Weg. Selbst mit zusätzlichem Personal fühlen sich geistig Behinderte manchmal in einer eigenen Lernumgebung wohler.
Ich erinnere mich an das Kind mit Trisomie21, das in der integrativen Montissori- GS meiner Mittleren fast täglich weinend auf dem Teppich saß, weil es sich total überfordert fühlte.

Bashing gegen Zeit-habend "Muttis" (wie ich schon das Wort hasse, für meine Kinder bin ich Mama, ansonsten kann man die abwertende Verniedlichung doch bitte weglassen!) : In ebendieser Schule hab ich naturwissenschaftliche Versuche mit einer Teilgruppe durchgeführt. Lieber wäre es mir gewesen, mich mit diesem behinderten Jungen zu beschäftigen oder mehr Ruhe in der Gesamtklasse einzufordern. Du bist eben nicht Lehrerin, und strenger zu sein als das dafür abgestellte Personal geht nicht. Vieles, was daneben möglich wäre, geht dann folgerichtig auch nicht. Mütter können einfach nicht die finanzielle Schräglage mancher Länder so einfach abfedern. Abgesehen davon gibt und gab es in den staatlichen Schulen, die ich kennenlernte, immer genügend Eltern für die von Dir genannten Aktivitäten.

Zur Kürzung von Elterngeld und Kindergeld: Das hab ich mir auch schon oft gedacht, dass bestimmte, oder gar zusätzliche Leistungen wie das Betreuungsgeld nicht ohne weiteres ausgezahlt werden wsollten, sondern nur mit Kontrolle, auch wenn das wieder ein bürokratischer Aufwand wäre.
Sprachkompetenz, Ernährung, soziale Fähigkeiten: Wessen Kind die entsprechende Entwicklung zuhause machen kann, hat Anspruch auf diese Leistungen, wer sein Kind vernachlässigt nicht.
Schwierig nur, das Kind auf seine Rechte aufmerksam zu machen, meist solidarisieren diese Kinder sich mit ihren Eltern, stellen sich schützend vor sie, auch wenn die Eltern Kindergeld lieber vertrinken und verrauchen als ihren Kindern grundsätzliche Dinge zur Verfügung zu stellen. Da wünsche ich mir mehr Kontrolle. Natürlich könnten diese Maßnahmen nur bei finanziell schwach gestellten Elternhäusern verfangen.

Für missratenene Kinder aus finanziell bestens gestellten Elternhäuser ist Hilfe noch schwieriger zu organisieren, der Staat hat noch weniger Einflussmöglichkeiten und die Störung der Kinder tendiert gern in Richtung Dissozialität, das ist sogar auch schwer zu therapieren.
 
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  • #54
Ansonsten kann ich nur sagen: achtet auf eure Kinder, interessiert euch für deren Arbeit, ermutigt sie und übt mit ihnen und versucht sie zum Lesen zu motivieren. Die Schule ist keine Vewahrranstalt für berufstätige Eltern, die keine Lust haben, in ihrer Freizeit ihre Kinder zu erziehen. Arbeitet mit den Lehrern zusammen, anstatt beleidigt auf deren Erziehungsmaßnahmen zu reagieren. Es ist ein alter Hut, dass Lehrer gefälligst die Kinder auch zu erziehen haben - nur bitte nicht das eigene.

Kann deinem Beitrag weitestgehend zustimmen, insbesondere deinem Absatz oben.

Viele, junge Eltern sind heute teilweise total überfordert mit der Erziehung ihrer Kinder, wenn denn eine Erziehung überhaupt stattfindet. Heute ist eher die Anspruchshaltung da dass die Lehrer diese Erziehungsfunktion voll zu übernehmen haben. Nicht nur dass das mengenmäßig (aufgrund der Anzahl an Schüler) individuell garnicht geht - es ist die Hauptaufgabe der Eltern zu erziehen - Lehrer können nur flankierend beisteuern. Wichtig ist jedoch das sowohl Lehrer als auch Eltern an einem Strang ziehen bei Verhaltensauffälligkeiten des Kindes.

Aber auch daran hapert es meist. Die kleinen Prinzen und Prinzessinnen liegen ja nie falsch, es kann ja nur am bösen Lehrer liegen. Psychologisch oft kein Wunder in dieser narzisstisch veranlagten Welt, schließlich schließen die Eltern oft von ihren Kindern auf sich selber. Verhaltensauffälligkeiten werden somit gleich auf sich selber bezogen. Und es kann ja nicht sein, was nicht sein darf.
 
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Angie

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  • #55
Liebe Michaela, lies dir doch bitte den Beitrag Nr 12 noch einmal durch, dann weißt du, welche Mütter ich meine. Es geht mir nicht um Mütter, die zu Hause bleiben und sich um ihre Kinder kümmern, um Himmels willen.! Wünschte mir, es gäbe viel mehr von denen. Und ich weiß auch, dass es (immer noch) Lehrer gibt, die alles andere als geeignet für diesen Job sind. Es gibt aber auch leider eine ganz neue und sehr spezielle Elternschaft, die einerseits extreme Ansprüche an die Arbeit der Lehrer/Schule stellt, die nun alles andere als eierlegende Wollmilchschweine sind, andererseits extrem überempfindlich auf jede erzieherische Maßnahme usw reagieren und sofort mit dem Anwalt u.ä. drohen.
Im übrigen erleben wir Lehrer es häufiger, dass Eltern der Meinung sind, dass auch das Erziehen ihres Kindes ausschließlich Aufgabe der Schule sei, ich habe schon mehrmals in Gesprächen mit Eltern Aussagen wie "ich habe abends nun wirklich keine Lust, noch großartig Konflikte mit meinem Kind durchzuleben" usw. gehört. Und das übrigens von Eltern aus der Mittelschicht. Die Eltern der Problemkinder reagieren häufiger viel gutwilliger und einsichtiger als sich das vielleicht viele hier vorstellen können, sind aber hilflos und müssen halt entsprechend von uns "betreut" werden.Ich fände es auch toll, wenn das Personal in den Jugendämtern aufgestockt würde und die entsprechenden Mitarbeiter schneller und effektiver reagieren würden. Tun sie aber nicht, und von daher werden sich die Probleme mit den verhaltensauffälligen Kinder aus der Unterschicht nicht so einfach lösen lassen.

Es wird noch viel komplizierter werden, zumindest in den Großstädten. In den meisten Grund- und Oberschulen werden aller Wahrscheinlichkeit nach Flüchtlingsklassen eingerichtet werden, in den Oberschulen durchmischte Gruppen von Kids im Alter von 12-16!!!, die noch nie zuvor eine Schule besucht haben. Und glaubt nicht, dass sich das nur auf bestimmte Bezirke in Berlin bezieht.

Auch das Ausweichen auf die Suburbs in den Großstädten könnte sich in naher Zukunft als Fehler herausstellen. Viele einkommensschwache Familien verlassen die innerstädtischen Ghettos (Mietpreise steigen!!) und ziehen in die kostengünstigeren Vororte. Entsprechend ist dann auch das Klientel, welches die einstmals so entückend-ländlichenn Schule besuchen wird. Davon ganz abgesehen, dass Flüchtingsheime und Unterkünfte für Asylbewerber so gut wie nie in der City zu finden sind. Das wird alles hübsch in die Vororte verlagert.
Allein deswegen wird es in einigen Regionen Deutschlands in Zukunft noch schwieriger sein, ein wirklich schöne und effektiv arbeitende Grundschule zu finden.
 
  • #56
Ich finde es wichtig nicht aus dem Auge zu lassen, dass es immer die gesamte Gesellschaft ist welche ALLE Kinder erzieht, da Kinder wie kleine Schwämme aufsaugen auf was es anzukommen scheint, und sich dementsprechend an der Umwelt, in der sie überleben (müssen), ausrichten. Menschliche Anpassungsintelligenz. Daher ist das Verhalten der Kinder heute nichts anderes als ein Ausdruck der Gesellschaft, in welche sie hineingeboren sind, und der Vorbilder sowie der Rückmeldungen (feedback), welche sie erleben konnten.

Persönlich bin ich vollständig entsetzt über das "Erziehungs"-System in diesem Land und froh, wenn meine Kinder endlich und so heil wie möglich, was definitiv nicht einfach ist, aus diesen Fängen des Grauens heraus sind. Das einzige was als Eltern bleibt, ist ständig massive Schäden, welche dieses System und ihre Ausführenden an den Kindern anrichtet, zu reparieren. Lehrmethoden und Erziehungsstile sind einfach irgendwo mal stehengeblieben und auch das ist sehr logisch wenn man betrachtet, wie langsam Erneuerung und Entwicklung in starren und hierarchischen Systemen funktioniert und nach welchen Kriterien ausgewählt wird, welcher Typus Mensch die Menschen der Welt von morgen, welche wir heute erschaffen, am meisten beeinflussen soll.

"Erzieher(innen meist, aus bereits geschilderten Gründen)" wiederum sind auch nur Produkte von Elternhaus, Gesellschaft und Umwelt, in welcher sie sich diese "Position" (man muss auch die Motive betrachten) erarbeitet haben. Es gibt sicherlich einzelne Perlen unter Lehrkräften, die Mehrheit jedoch ist das nicht. Bewusstsein über Medien, Technologien, Erkenntnisse und Entwicklungen gibt es sehr selten, aber viel Geschwätz drumherum bei dem insbesondere "Lehrer" selten Wissens- oder Kompetenzlücken eingestehen können (liegt in der Natur der Rolle für die sie sich enstcheiden haben) und deshalb, ebenfalls ein Ausdruck der Gesellschaft, in Grabenkämpfe verfallen und sich von Kindern (und dann Eltern) "angegriffen" fühlen wo Kinder einfach nur Kinder sind, so wie Kinder es zu allen Zeiten waren.

Dass Lernen und sein Gehirn zu benutzen durchgehend Spass machen kann, haben Kinder spätestens ab der zweiten, dritten Klasse Grundschule verlernt.

Klar gibt es auch die Echseneltern deren einziges Ziel ist, dass IHR Nachwuchs den meisten Erfolg hat, und das sicher nicht wenige.

Es ist also immer ein Wechselspiel bei dem herauszufinden ist, wer wie tickt.
 
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  • #57
Ich finde es wichtig nicht aus dem Auge zu lassen, dass es immer die gesamte Gesellschaft ist welche ALLE Kinder erzieht, da Kinder wie kleine Schwämme aufsaugen auf was es anzukommen scheint, und sich dementsprechend an der Umwelt, in der sie überleben (müssen), ausrichten.

In der Theorie gebe ich dir da Recht, dass passt auch zu dem berühmten afrikanischen Sprichwort: "Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf."

Theorie deswegen da in unserer heutigen individualistischen, westlichen Gesellschaft es der Gesellschaft als Ganzes doch garnicht mehr zugestanden wird das Kind des einzelnen Paares auch mal zu "erziehen". Es wird ja praktisch gleich als Affront gegen die eigenen Erziehungsmaßnahmen betrachtet oder andersherum gesagt: "Was fällt dem oder der denn eigentlich ein mit MEINEM Kind so zu reden?".

Mit anderen Worten: Wer nicht will das andere auch die eigenen Kinder MITerziehen soll es dann bitte auch vollständig selber machen, dann aber bitte auch richtig und mit "richtig" meine ich: So dass ein Kind ein gesundes Sozialisationsverhalten entwickelt um in der Gesellschaft auch gut zurechtzukommen. Es liegt imho also an der Einstellung der Eltern - entweder ich schließe das "Dorf" in die Erziehung mit ein oder ich lasse es eben bleiben. Aber wenn man es bleiben lässt dann bitte auch nicht beschweren (auch nicht bei den Lehrern).
 
  • #58
Die Kanadier lassen ja auch nicht jeden rein, sondern nur die, von denen zu erwarten ist, daß sie unterm Strich ein Plus für das Land erwirtschaften. In Deutschland undenkbar.

m, 43
Das ist ein wesentlicher Punkt. Auch ist kein Land ausser D-Land aus diversen Gründen so "übertolerant" in Bezug auf eigentlich demokratischen Grundsätzen und Menschenrechten entgegenstehenden und die Freiheit von Mitmenschen schädigenden Verhaltensweisen. Auch solches fliesst in die Kinder im Laufe der Sozialisation an öffentlichen Schulen ein, da niemand wagt, klare statements auch ethischer Natur zu setzen. Und unter Ethik verstehe ich eine globale Ethik.
 
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  • #59
Man müsse sich nur mal die Frage stellen, wer heutzutage noch Kinder bekommt.

Die Broschüre "Geburten in Deutschland - Ausgabe 2012" des Statistischen Bundesamts (zu finden als PDF-Datei auf der Website der Behörde) ist in diesem Punkt sehr aufschlussreich. Der Anteil der kinderlosen Frauen unter den Akademikerinnen ohne "Migrationserfahrung" (so der in der Broschüre verwendete Begriff) ist mittlerweile erschreckend hoch: 40-50 % (je nach Fachrichtung) haben bei Erreichen der Menopause gar keine, der Rest im Schnitt nur ein Kind bekommen.

In der Altersgruppe von 25-29 Jahren, in der man früher als Frau üblicherweise gereiratet und Kinder bekommen hat, liegt die durchschnittliche Kinderzahl bei allen Frauen ohne Migrationserfahrung (Akademikerinnen und Nichtakademikerinnen zusammen) heutzutage gerade mal bei 0,4 (!) Kindern, bei den Frauen mit Migrationserfahrung ist sie mit 0,8 Kindern zwar auch niedrig, jedoch doppelt (!) so hoch. Und für die 0,4 Kinder ersterer Gruppe sind mehrheitlich unverheiratete Nichtakademikerinnen aus den östlichen Bundesländern verantwortlich... Was man sich mal bewusst machen muss: Die Durchschnittszahl von 1,4 Kindern, die immer durch die Medien geistert, bezieht sich auf alle in Deutschland lebenden Frauen, mit und ohne Migrationserfahrung und in allen Altersgruppen. Alles in o.g. Broschüre nachzulesen...

In Zukunft werden also große gesellschaftliche Veränderungen auf uns zukommen. Und da die Zahlen auf das gesamte Bundesgebiet bezogen sind, gibt es zwangsläufig gewisse regionale Brennpunkte. Immerhin leben in den östlichen Bundesländern fast keine Migranten, obwohl es dort insgesamt mehr Geburten gibt. Der Zensus 2011 hat bspw. ergeben, dass in Frankfurt am Main schon 78 % aller Kinder unter 6 Jahren einen Migrationshintergrund haben (ebenfalls auf den Seiten des Stat. Bundesamts zu finden).

Trotz aller Political Correctness: Da Staat und Gesellschaft beim Thema Zuwanderung und Integration offenkundig versagen und die entsprechenden Probleme auf ohnmächtige Lehrerinnen und Lehrer - vor denen ich höchsten (!!!) Respekt habe - abwälzen, bleibt Eltern nichts anderes übrig, als aus gewissen Schuleinzugsgebieten wegzuziehen, wenn sie ihren Kindern nicht die Chance auf eine gute und erfolgreiche Schulzeit nehmen wollen.

w32
 
  • #60
In der Theorie gebe ich dir da Recht, dass passt auch zu dem berühmten afrikanischen Sprichwort: "Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf."

Theorie deswegen da in unserer heutigen individualistischen, westlichen Gesellschaft es der Gesellschaft als Ganzes doch garnicht mehr zugestanden wird das Kind des einzelnen Paares auch mal zu "erziehen". Es wird ja praktisch gleich als Affront gegen die eigenen Erziehungsmaßnahmen betrachtet oder andersherum gesagt: "Was fällt dem oder der denn eigentlich ein mit MEINEM Kind so zu reden?".

Mit anderen Worten: Wer nicht will das andere auch die eigenen Kinder MITerziehen soll es dann bitte auch vollständig selber machen, dann aber bitte auch richtig und mit "richtig" meine ich: So dass ein Kind ein gesundes Sozialisationsverhalten entwickelt um in der Gesellschaft auch gut zurechtzukommen. Es liegt imho also an der Einstellung der Eltern - entweder ich schließe das "Dorf" in die Erziehung mit ein oder ich lasse es eben bleiben. Aber wenn man es bleiben lässt dann bitte auch nicht beschweren (auch nicht bei den Lehrern).
Deshalb steht das Wort "erziehen" bei mir auch fast immer in Anführungszeichen.

"Erziehen" nämlich geht gar nicht.

Kinder orientieren sich an allem was sie sehen und was aus ihrer jeweiligen Sicht erfolgversprechend erscheint. Sozialverhalten insbesondere lernen die Kinder vom Abgucken.

Jetzt verstanden? Natürlich hat niemand an anderen "herumzuerziehen".
Rollenmodell als Mensch sein - ist eine ganz andere Nummer ;)
 
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