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  • #61
Das ist ein wesentlicher Punkt. Auch ist kein Land ausser D-Land aus diversen Gründen so "übertolerant" in Bezug auf eigentlich demokratischen Grundsätzen und Menschenrechten entgegenstehenden und die Freiheit von Mitmenschen schädigenden Verhaltensweisen. Auch solches fliesst in die Kinder im Laufe der Sozialisation an öffentlichen Schulen ein, da niemand wagt, klare statements auch ethischer Natur zu setzen. Und unter Ethik verstehe ich eine globale Ethik.

Das stimmt doch nicht. Respekt vor anderen Kulturen, Toleranz, Freiheit und Demokratie sind Werte, die sowohl in der Gesellschaft als auch im Bildungssystem in Deutschland eine große Rolle spielen und die sowohl von der Mehrheitsgesellschaft als auch von Minderheitenkulturen gefordert werden.
Und nach allen vorliegenden Studien wird in keinem anderen Land im Bildungssystem so sehr ausgesiebt, selektiert und segregiert wie in Deutschland. Im Zweifel landen die nicht angepassten Migrantenkinder größtenteils auf der Hauptschule.

Nach meiner Erfahrung als Vater finden diejenigen Kinder und Eltern zusammen, die eine ähnliche "Wellenlänge" haben, unabhängig von der Herkunft.

Insgesamt denke ich, dass es gerade in der Großstadt auch darauf ankommt, dass das Kind lernt, sich durchzusetzen und mit den Realitäten klarzukommen.

Allerdings rate ich auch zur Gelassenheit. In der Tat hat man sich schon immer Sorgen gemacht. Meine Großeltern haben aber ganz andere Zeiten durchgemacht (Krieg etc.). In meiner Kindheit waren Schläge noch normal. Insgesamt haben sich die gesellschaftlichen Bedingungen im Vergleich zu vor hundert Jahren deutlich verbessert.

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  • #62
Respekt vor anderen Kulturen, Toleranz, Freiheit und Demokratie sind Werte, die sowohl in der Gesellschaft als auch im Bildungssystem in Deutschland eine große Rolle spielen

Genau. Respekt vor ANDEREN Kulturen, nicht der eigenen Kultur.

und die sowohl von der Mehrheitsgesellschaft als auch von Minderheitenkulturen gefordert werden.

Falsch. Von den Vertretern der herrschenden Meinung und Minderheitskulturen.

Insgesamt denke ich, dass es gerade in der Großstadt auch darauf ankommt, dass das Kind lernt, sich durchzusetzen und mit den Realitäten klarzukommen.

"Sich durchzusetzen". Daher wohl die Fixierung auf scharfe Klingen bei gewissen Kulturkreisen.

m, 43
 
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  • #63
In meiner Kindheit waren Schläge noch normal.

Dies war bei mir (Jahrgang 1980) auch noch so und hat mir aus heutiger Sicht in keiner Weise geschadet. Es gab hier und dort mal Ohrfeigen (auch in aller Öffentlichkeit, ohne dass sich jemand daran gestört hätte), Hausarrest oder ähnliche Unannehmlichkeiten. Ich kann mich noch sehr gut an das Theater erinnern, das es gab, als ich in der Grundschule mal eine Fünf mit nach Hause brachte. Ein Jahr später war ich dann eines von gerade einmal drei Kindern aus unserer Klasse, die auf's Gymnasium durften und wiederum das einzige von diesen drei Kindern, welches bis zum Abitur durchgehalten hat.

Die heutigen "Erziehungs"methoden (bei denen z.B. mit Kindern alles ausdiskutiert wird, Kinder zur Belohnung für Selbstverständlichkeiten übermäßig mit materiellen Dingen überhäuft werden etc.) sind in ihrer Wirksamkeit sehr fragwürdig. Auch trauen sich viele Eltern gar nicht mehr, eine härtere Gangart zu fahren, da aufgrund unklarer, schwammiger Gesetzeslage seit dem Jahr 2000 ("entwürdigende" Erziehungsmaßnahmen sind seither gem. § 1631 Abs. 2 BGB verboten) eine ständige Angst vor dem Jugendamt herrscht und die Kinder teilweise selbst mit der Einschaltung desselben drohen (bei Bekannten so erlebt). Hier sollte dringend wieder ein gesellschaftliches Umdenken einsetzen.

m33
 
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  • #64
@Gast 62: Doch, es hat Ihnen geschadet, und zwar massiv. Sie haben jedoch resigniert und diese Mißhandlungen Ihrer Eltern als "normal" für sich adaptiert, da Sie Ihre Eltern sonst in Frage stellen müssten, was Sie sich selbst nicht gestatten.
Haben Sie schon einmal vom "Stockholm-Syndrom" gehört? Kommt zwar aus einer ganz anderen Ecke - trifft aber auf Sie zu. Ihre Verletzungen sind immer noch vorhanden, und ja, es hat Ihnen geschadet, vor aller Leute Augen von Ihren Eltern geschlagen und gedemütigt worden zu sein.
Ihr Gehirn dreht es nur ins Positive um - eine Strategie, um heil durchs Leben zu kommen...
 
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  • #65
insbesondere als Replik an #61, m, 43:

Sie wollen wohl Stimmung machen. Ich glaube kaum, dass Sie selbst ein eigenes Kind an einer deutschen Grundschulde haben. Bei uns gibt es keine "scharfen Klingen", bei keinen Kulturkreisen.

Was Leute wie Sie nicht wahrhaben wollen: Wir Deutsche sind die Mehrheitskultur und prägen das gesamte öffentliche Leben inklusive des Bildungswesens. Es gibt keinen Grund, sich als Opfer einer falschen Migrationspolitik zu sehen.

Die "Türkenkinder" landen größtenteils auf der Hauptschule, die Deutschen in der Realschule oder auf dem Gymnasium.

Wir Deutsche sind immer noch in der Mehrheit und können nicht herumjammern, dass ein paar Migrantenkinder Quatsch machen.

m
 
  • #66
@Gast 62: Doch, es hat Ihnen geschadet, und zwar massiv. Sie haben jedoch resigniert und diese Mißhandlungen Ihrer Eltern als "normal" für sich adaptiert, da Sie Ihre Eltern sonst in Frage stellen müssten, was Sie sich selbst nicht gestatten.
...
Ihr Gehirn dreht es nur ins Positive um - eine Strategie, um heil durchs Leben zu kommen...
Dem stimme ich zu. Das zu erkennen muss man sich diesem aber stellen.

Das stimmt doch nicht. Respekt vor anderen Kulturen, Toleranz, Freiheit und Demokratie sind Werte, die sowohl in der Gesellschaft als auch im Bildungssystem in Deutschland eine große Rolle spielen und die sowohl von der Mehrheitsgesellschaft als auch von Minderheitenkulturen gefordert werden.
und
insbesondere als Replik an #61, m, 43:

Sie wollen wohl Stimmung machen. Ich glaube kaum, dass Sie selbst ein eigenes Kind an einer deutschen Grundschulde haben. Bei uns gibt es keine "scharfen Klingen", bei keinen Kulturkreisen.

Sh. oben.

Scharfe Klingen sind evtl, aber nicht immer, wohl mehr metaphorisch. Vielleicht sollten sich manche in ihrer Möchte-gern-heilen-Welt mal mit der realen Umwelt der Kinder und Jugendlichen auseinandersetzen, auch mit dem was global auf uns zukommt. Ungern gesehene Tatsache ist, dass aus 'falscher Toleranz' sowohl Freiheit als auch Demokratie das Nachsehen haben. Beides sind Güter die nicht geschenkt werden sondern für welche Menschen sich tagtäglich einsetzen müssen, dies bedingt hinzusehen und nicht immer die Augen verschließen resp. anderen den Mund verbieten.

Man kann Probleme auch so lange leugnen bis eine massive Gegenbewegung entsteht. Vielleicht sollte man einfach mal mit Leuten jeglicher Herkunft und jeglicher sozialen Schicht reden, dann erfährt man weitaus mehr und kann differenzieren. Es gibt nämlich wie überall, solche und solche. Gewalt, Unterdrückung und immer wieder stattfindende Bedrohungen zu tolerieren ist schönreden, mehr nicht. Man sitzt da wie der Hase vor der Schlange. Auch schön - für die die es (noch) nicht betrifft.

Dass Übergriffe kleingeredet und verschleiert werden mag den Eindruck erwecken, es wäre nicht so. Wir sind aber längst, und das ebenfalls im in dieser Hinsicht noch sehr harmlosen Bayern, da angekommen dass Bedrohungen und Übergriffe dermaßen toleriert werden dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis das Fass überläuft. Vielleicht merkt das nicht jeder in seiner eigenen kleinen abgeschotteten Welt. Ein bisschen Öffentliche Transportmittel benutzen, mal in Gegenden kommen wo nicht nur Vororthäuschen stehen würde sicherlich helfen zu erweiterten Ansichten zu gelangen.

Es trifft nämlich immer als erstes die, die nicht in ihrer Burg verharren und sich schön verstecken. Die merken dann einfach auch ein bisschen mehr was 'in real life' abgeht und setzen sich mit diesen Problemen bewusst auseinander.
 
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  • #67
@Gast 62: Doch, es hat Ihnen geschadet, und zwar massiv

Hier Gast 62:

Es ist ein himmelweiter Unterschied, ob ein Kind täglich vom alkoholisierten Vater bei kleinsten Anlässen mit dem Gürtel grün und blau geprügelt wird oder es bei einer massiven Grenzübertretung des Kindes (hierzu gehört das Schreiben einer Fünf in einem einfachen Grundschultest, die auf pure Faulheit des Kindes zurückzuführen ist) mal eine(!) Ohrfeige setzt und eine Woche Hausarrest ausgesprochen wird. Nein, das hat mir nicht geschadet! Hier wird einfach nicht genügend differenziert!
 
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  • #68
... oder es bei einer massiven Grenzübertretung des Kindes (hierzu gehört das Schreiben einer Fünf in einem einfachen Grundschultest, die auf pure Faulheit des Kindes zurückzuführen ist) mal eine(!) Ohrfeige setzt und eine Woche Hausarrest ausgesprochen wird. Nein, das hat mir nicht geschadet! Hier wird einfach nicht genügend differenziert!

Sorry, aber Gast 63 hat recht. Es hat dir insofern geschadet weil du das Verhalten deiner Eltern dir gegenüber auch heute noch als "normal" betrachtest, Alleine deine Rechtfertigungsversuche hier sprechen Bände. Ich vermute stark dass du bei eigenen Kindern zu gleichen Maßnahmen greifen würdest, korrekt?

Im übrigen empfinde ich das Schreiben einer 5 in einem Test nicht als Grenzüberschreitung. Eine Grenzüberschreitung bei mir ist, wenn ein Kind trotz mehrfacher mündlicher Aufforderung, bestimmte Dinge nicht unterlassen möchte und es praktisch herausfordert.

Und ob du es glaubst oder nicht: Auch mir wurde, jedoch sehr selten und Gott sei Dank nie in der Öffentlichkeit, in solchen Fällen mal der Hintern von meinem Vater versohlt. Und ich bin auch ganz ehrlich: Hätte ich denn Kinder würde ich es evtl. auch als "normal" ansehen dies zu tun. Ich schreibe bewusst "eventuell" um mich selber immer wieder daran zu erinnern dass solch' ein Verhalten eben nicht "normal" ist. Dies wird eine große Herausforderung für mich werden - ständig.

Tipp an Dich - fange an den "gordischen Knoten" in deinem Kopf durchzuhauen. Gehe auf deine zukünftigen Kinder anders zu, trage Konflikte anders aus, hinterfrage das was du für "normal" betrachtest - deine Kinder werden es dir danken. Deine Eltern haben es leider selber nie gelernt, mache ihnen jedoch keinen Vorwurf daraus. Es liegt an dir es nun zu erkennen und besser zu machen.

Die Moderation: Nach diesem Ausflug in die Pädagogik bitte wieder zurück zur Grundschule!
 
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  • #69
Festzuhalten wäre dann auch mal, dass das deutsche Schulsystem über 100 Jahre alt ist und nur wenige Adaptionen an die Neuzeit erfahren hat. Früher waren keine "kreativen" Köpfe gefragt, sondern man wollte im Gros brave Staatsdiener haben: kaisertreu, gehorsam, fleißig, ausdauernd, systemkonform. Diese Tugenden werden auch im heutigen Schulsystem noch belohnt. Kinder, die über Fähigkeiten wie Konzentration, Ausdauer (auch bei sterbenslangweiligen Aufgaben), Fleiß und Selbstorganisation (soweit man in der Grundschule überhaupt davon sprechen kann) verfügen, werden auch durch das heutige Schulsystem noch "belohnt". Diese Kinder (sogenannte Hochleister) sind jedoch nicht zwangsläufig das, was unsere hochspezialisierte Gesellschaft heutzutage braucht. Natürlich braucht macht man auch sie, aber um die Probleme zu lösen, die heute auf der Welt herrschen, bedarf es kreativer Köpfe, die anders denken, als es ihnen in Schulen und an Hochschulen beigebracht wird. Denn unsere heutigen Probleme werden nicht mit den Strategien gelöst werden können, mit denen sie entstanden sind. Diese kreativen Köpfe sind oftmals in Ghettos, unter Schlägern, Klassenschlechtesten, ADS-Kindern zu finden. Das soll jetzt nicht heißen, dass jedes Ghetto- oder ADS-Kind hochbegabt ist. Aber unser Schulsystem filtert kreative Köpfe systematisch aus. Schon in der Grundschule - mit verheerenden Folgen. Wer in der Grundschule kein ausreichendes Selbstwertgefühl entwickeln kann, braucht später Jahre, um sich das zurückzuholen. Unser Schulsystem verstümmelt jeden, der nicht in die Schablone des fleißigen, ausdauernden Schülers passt. Den wenigsten Schülern mangelt es an Intelligenz, dafür umso mehr an einem Schulsystem, das jedem bestmöglich gerecht wird. Unter diesem unsäglichen Schulsystem leiden übrigens nicht nur die Kinder, sondern auch Lehrer und Eltern.
 
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  • #70
Als überzeugt gewaltfrei Erziehender von drei Kindern kann ich auf meine eigene Erfahrung zurückgreifend nur sagen, ich möchte heute kein Kind sein. Die Kinder müssen heute teilweise 5x mehr sinnlosen Stoff pauken, wobei die Ausbildung der Pädagogen diesem Anspruch meist nicht angepasst wurde. Dass da aus normalen Kindern im Handumdrehen Problemkinder werden, wundert mich also nicht. Mir blieb nur viel reden mit den Kids und versuchen zu filtern, also helfen zu lernen Wichtiges von Unwichtigem zu trennen, ich hoffe ich war ihnen eine Hilfe.

M49
 
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  • #71
Ich wünschte mir, manche Erwachsene würden heute noch geschlagen werden, z.b. jene die meinen, Kinder dürfe man schlagen. Wie wäre es, wenn du morgens zu spät ins Büro kommt, und dein Chef knallt dir erstmal eine für dein Zuspätkommen ins Gesicht? Ist ja schließlich dein Vorgesetzter, der mit dir alles machen darf, was er will.

Ich finde es schlimm, wie respektlos manche Leute ihre eigenen Kindern behandeln, als wären sie Leibeigene, die man hinformen kann, wie es einem passt. Auch eine 5 in der Schule ist kein Begründung, jemanden zu schlagen. Da sollte man mal als Erwachsenere zuerst auf sich selbst schauen, woher das kommt. Denn der Fehler liegt in der Regel nur bei den Eltern.
 
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  • #72
Schlagende Eltern bestrafen zunächst mal sich selbst- durch ihre Hilflosigkeit, sich argumentativ durchzusetzen.
Ich verstehe allerdings nicht, wieso diese Diskussion auf dieses Thema abgedriftet ist. Schlagen gibt es in Deutschland in Schulen im Grunde nicht mehr. Selbst in meiner Schulzeit kam es nicht vor (70er-Mitte 80er.)
Problematisch ist meist eher der Ehrgeiz, den manche Eltern an den Tag legen, um das ihrer Meinung nach beste für das Kind zu tun, ihm eine "gute Startposition" zu ermöglichen.
Das führt zu massenhaften Nachhilfestunden, Förderung, Diskussionen mit Lehrer und Bestrafungen für schlechte Noten. Die Kinder werden durchgeschleift, auf die Uni geprügelt (mein Kind studiert) und schliesslich haben sie irgendwann ihren Master/Bachelor. Dann steht man Akademikern gegenüber, die menschlich noch nicht mal die Grundbegriffe verstanden haben und auf Nichtstudierte herabschauen. Fachlich haben sie aber viel auswendig gelernt. Das ganze ist eine bessere Lehre..
Unser Wirtschaft freut sich, einen Student muss man im Gegensatz zum Lehrling nicht bezahlen und nach dem Studium werden die meisten Akademiker dann zu Gehältern eingestellt, die nur gering über dem eines Facharbeiters stehen, natürlich völlig zu recht, da die Ausbildung ja nur marginale Unterschiede zeigt.
Der Staat freut sich, da die Akademikerquote ja immer ein Anzeichen für eine gute Bildungspolitik ist, die Wirtschaft freut sich, weil sie für die Ausbildung nichts zahlen muss, die Studenten freuen sich, weil sie Akademiker sind und sich als Elite bezeichnen (bei über 40% Studierten).
Und der Grundstein dazu wird in der Grundschule gelegt. Vielleicht sind die Problemkinder gar nicht diejenigen mit Migrationshintergrund, sonder die überbehüteten (meist Einzel)Kinder, die schon mit 6 ihre Karriere beginnen müssen und zwar so, wie Mami und Papi das geplant haben.
Wer einmal auf einem Elternabend (oder auf dem Fussballplatz) die kampferprobten meist Mütter aber auch Väter sieht, die versuchen, für ihre Kinder jegliche Vorteile durchzusetzen, wird wissen, was schief läuft.
 
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  • #73
Früher waren keine "kreativen" Köpfe gefragt, sondern man wollte im Gros brave Staatsdiener haben: kaisertreu, gehorsam, fleißig, ausdauernd, systemkonform. Diese Tugenden werden auch im heutigen Schulsystem noch belohnt. Kinder, die über Fähigkeiten wie Konzentration, Ausdauer (auch bei sterbenslangweiligen Aufgaben), Fleiß und Selbstorganisation (soweit man in der Grundschule überhaupt davon sprechen kann) verfügen, werden auch durch das heutige Schulsystem noch "belohnt".

Daß Kinder, die sich konzentrieren können und sich selbst zurechtfinden von Ihnen runtergeputzt werden, find ich unfaßbar.
Man kann nicht kreativ sein, wenn man von nichts eine Ahnung hat. Ich möchte mal jemanden sehen, der kreative Vorschläge über unserer Energieversorgung macht, wenn er Plus und Minus einer Batterie nicht unterscheiden kann. Solche Leute nennt man nicht Kreative, sondern Dummschwätzer.

m, 43
 
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  • #74
Konflikte sollten nicht durch Gewalt/Schlagen gelöst werden. Wenn wir wollen, dass die Kinder untereinander gewaltfrei miteinander umgehen und ihre Konflikte verbal regeln, müssen wir das als Eltern vorleben.
Wenn Eltern zur Gewalt greifen ist das ein Armutszeugnis.

Zum zweiten finde ich gut, dass im deutschen Bildungswesen auch auf die "soft skills" Wert gelegt wird. In dieser Diskussion wird teilweise auf Pappkameraden geschossen, die es real nicht gibt.
In der Grundschule wird viel "Fachwissen" vermittelt, Konzentrationsfähigkeit gefordert und gleichzeitig Kreativität gefördert.

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  • #75
In der Grundschule wird viel "Fachwissen" vermittelt, Konzentrationsfähigkeit gefordert und gleichzeitig Kreativität gefördert.

Um mal wieder auf das eigentliche Thema zurückzukommen: Das mag sicher das hehre Ziel der Grundschule sein, doch es wird nur erreicht, wenn die Mehrzahl der Kinder in einer Klasse keine Defizite (in Richtung bildungsfernes Elternhaus, ADHS etc.) aufweist.

Als Expartner einer Lehrerin habe ich bis vor kurzem tagtäglich mitbekommen, dass die Schüler im Vergleich zu unserer Schulzeit um mindestens zwei Schuljahre im Rückstand sind, weil einfach kein vernünftiger Unterricht mehr möglich ist. Man muss ja nur mal seine eigenen Schulhefte von früher hervorholen und Vergleiche zu heutigen Heften ziehen. In der vierten Klasse können die meisten Kinder beispielsweise noch nicht sauber und leserlich schreiben.

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  • #76
Man muss ja nur mal seine eigenen Schulhefte von früher hervorholen und Vergleiche zu heutigen Heften ziehen. In der vierten Klasse können die meisten Kinder beispielsweise noch nicht sauber und leserlich schreiben.

m

Das mag sein, dafür können Kinder heutzutage sehr viel besser mit Tastaur schreiben.
Ich schreibe beruflich fast ausschliesslich mit Tastatur. Ist es heutzutage nicht wichtiger, mit Tastatur zu schreiben?
 
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  • #77
Liebe Mitschreiber,
können wir wieder auf das Thema zurückkommen. Es geht nicht um die Veränderung der Curricula
im Laufe der Jahrzehnte sondern das Thema ist: Gibt es tatsächlich eine Quote von 90 % Problemkindern an öffentlichen Grundschulen ? Ändert sich diese Quote - zum Guten oder Schlechten - an ländlichen Schulen, an Schulen in der Ex-DDR. Ich möchte darauf hinweisen, wie gut Schüler dieser Schulen in den Naturwissenschaftlichen Fächern abschneiden. Vielleicht kann auch die Frage angesprochen - nicht beantwortet nur angesprochen - werden- welche Möglichkeiten es gibt, die Quote der Problemkinder zu minimieren. Sind Privatschulen ein Ausweg ? Ist es Verfassungswidrig, wenn die Politiker die Privatschulgründungen - die vermutlich für den Staat billiger sind wie öffentliche Schulen - verhindern? Mutter mit Kindern im öffentlichen Schulsystem dieses Landes.
 
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  • #78
Ich bin selber Mutter (und Alleinerziehend zu 100%) von 2 Kindern (Junge 11 J. und Mädchen 6 Jahre).

Ich wohne in einer Kleinstadt und auch dort gibt es sozial-schwache Familien, aber dieser Hintergrund bedeutet nicht sogleich, dass diese Kinder mit Problemen belastet sind und im Unterricht nichts leisten können.

Es liegt einzig und allein an den Eltern, wie sieht das Familienleben zu Hause aus, gibt es Strukturen, Grenzen, Konsequenzen, Aufgaben, Liebe, gemeinsame Erlebnisse.

Und dieser Umstand hängt nicht von dem Finanziellen oder Bildungsstand der Eltern ab, es gibt auch Kinder auf Gymnasien, die andere vermeintlich schwächere Kinder mobben (hat mir eine betroffene Mutter erzählt).

Wenn die Eltern sich "gleichgültig" verhalten und ihrem Kind die Richtung nicht weisen, sucht es sich selber seine eigene.

Ich würde mir an Deiner Stelle die Schule Deiner Wahl genauestens angucken, wie sehen die Eltern aus beim Info-Abend, wie wirkt der Schulleiter, die Lehrer, wie stellt insgesamt gesehen die Schule vor. Kennst Du andere Eltern, deren Kinder bereits diese Schule besuchen?

Was Deine Freudin (Lehrerin) berichtet, hört sich sehr, sehr schlimm an. Ich denke in ihrer Aussage steckt allerdings auch ein wenig Frust, da sie als Pädagogin diesem Umstand doch ziemlich machtlos gegenüber steht. Eigentlich müssten die Eltern erzogen werden, nur das würde helfen.

Alles Gute W46
 
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  • #79
Dieser Artikel in der "Zeit" sagt alles, was es zu unserem "wahnsinnigen" Schulsystem zu sagen gibt. Jeder der Kinder hat, kriegt Tränen in die Augen. http://www.zeit.de/2011/22/DOS-G8
 
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  • #80
Ich finde es schlimm, wie respektlos manche Leute ihre eigenen Kindern behandeln (..).

Das fängt doch alles schon viel früher an, wenn Kinder zu dick und ungesund ernährt werden,
Im Fernsehen wurde mal der Begriff körperliche Misshandlung in Zusammenhang mit falscher Ernährung der eigenen Kinder genannt, eigentlich stimmt das.

Solange die Eltern mit sich selber selbstschädigend umgehen, schaut euch mal an, was viele, nicht alle an Unwichtigem [mod] kaufen, aber bei der Qualität des Schulessen streiken wollen, weil ihnen die Preiserhöhung zu hoch ist. Nach dem Streiken wird gleich irgendwelcher Mist geshoppt, oder erstmal ne Runde zu MC Doof eingeladen, damit die Kinder endlich was "ordentliches" zu essen bekommen. Das ist krank!
 
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  • #81
An FS:

Ich kann natürlich nicht sagen ob es HEUTE nur noch Problemkinder an den Grundschulen gibt.

Ich denke einmal, diejenigen, welche am lautesten Krach schlagen in einer Klasse, fallen eben am ehesten auf. Zudem ist mir aufgefallen, dass Eltern oft ihre Kinder verhätscheln, anstatt zu sagen.. sitzenbleiben, Strafarbeit ? Na wird schon einen Grund haben, mach das Ding fertig und benimm Dich nächstes mal.

Übrigens, ich war früher einmal so eine Schülerin. Stinkfaul, Schule geschwänzt, frech gewesen, wer frech wurde hat welche verbraten bekommen... Jungs inklusive ! Es war ein übliches Mittel der Meinungsverstärkung gewesen, einfach welche auszuteilen... es wurde aber nie jemand schwerer verletzt, außer aufgeschürften Knie oder so nix los.

Ich ging auf eine Schule in einen schlechten Stadteil, meine Eltern haben sich nie so richtig um alles gekümmert, hatten weder die Kraft, noch die Zeit, noch den bildugsmäßigen Hintergrund, sie lebten eine Zeitlang von Sozialhilfe.

Ab ca. 16 dämmerte mir, was ich den mit meinem Leben will, und ging meinen eigenen Weg..... Lehre, Beruf, 7 Jahre Auslandsaufenthalt, Fortbildung, nun bin ich meinen Lebensweg gegangen und kann sagen, einmal unten, heisst NICHT immer unten !

Ich finde aber, wenn es solche Tendenzen an einer Grundschule gibt, man lernt auch, sich durchzusetzen und ist nicht so behütet.

Für Eltern: Bitte für die Kinder eine Büchereikarte sowie Mitgliedschaft in diversen Sportvereinen, Ferienaktionen in der Natur, mit Basteln, Töpfern etc. Das hat mir damals ganz viel gebracht, und obwohl mir meine Eltern nicht viel geben konnten, was sie evtl. auch wussten, haben sie mir mit diesen Dingen etwas Wichtiges fürs Leben mitgegeben !

w,40
 
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  • #82
Die größte Gewaltbereitschaft zeigen einer Studie zufolge Kinder an Waldorfschulen, sogar noch vor Hauptschülern. Wenn bei uns Kinder in der Umgebung Ärger machen, dann auch gern Waldörfler.

Was für eine Studie ist das denn, die zu diesem Ergebnis gekommen ist? Ich kenne da vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen recht andere Daten: http://bit.ly/1aXydYF
 
  • #83
Das hatte ich in der FAZ-Sonntagszeitung gelesen, die genaue Studie kann ich nicht benennen, aber Dein Link nimmt ja auch darauf Bezug. Ich habe gerade hineingeschaut:
Bei einfachen Körperverletzungsdelikten zeigen sich in der Tat zu Waldorfschulen im Vergleich aller Schultypen die höchsten Opferraten.
Aber:
Dies gilt jedoch nicht, wenn wir die Gesamtopferrate in Bezug auf alle erfassten Gewaltdelikte betrachten. Dann liegen die Waldorfschüler im Durchschnitt...
...zudem gäbe es die niedrigste Rate an "Gewalttätern", was bedeutete, dass
eine vergleichsweise kleine Gruppe von gewalttätigen Schülern als Mehrfachtäter von einfachen Körperdelikten aktiv ist.

Aber ganz ehrlich: Mir ging es weniger um die Frage, wieviele Schüler potentiell gewalttätig werden, sondern wie oft ein Kind dort durchschnittlich Gefahr läuft, blutig geschlagen zu werden.

Im Artikel wird festgehalten, dass sich auf Waldorfschulen wenig Schüler über verbales Mobbing beklagten, weshalb man davon ausgehe, dass es ein friedliches Schulklima gäbe. In Bezug auf das Klima wird das meiner Meinung nach aber mit dem antroposophischen Konformitätsdruck mehr als ausgeglichen. Ich wurde mal drei Stunden von einer Waldorferzieherin antroposophisch "aufgeklärt", habe mit etlichen Müttern, die Kinder dort hinschickten, gesprochen.

Diese Woche allein gab es drei Veranstaltungen an den staatlichen Schulen meiner Kinder, und ich war mit dem Klima innerhalb der Elternschaft und heute, am Vorlesetag in der Grundschule, mit der Aufmerksamkeit der Schüler und der Organisation eines solchen Tages wieder sehr zufrieden. Für mich passt das so.
 
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  • #84
Eine Bekannte von mir ist Grundschullehrerin in einer westdeutschen Großstadt.

In den Großstädten ist es in der Tat schwerer geworden. Man darf nicht vergessen, dass in vielen Großstädten, so evtl. auch auf ihrer, schon bis zu 80% Kinder mit Migrationshintergrund und oft aus unteren sozialen Schichten sind.

in Frankurt am Main haben 70% der Grundschüler Migrationshintergrund. Da in DE viele Migranten eher sozialschwächer sind, kann es eben schwieriger sein für Lehrer.

In Schleswig-Holstein, ländlichen Regionen ist es aber nicht so, weil dort die Klassen und Schulen eben mehr Vielfalt noch haben, heterogener sind in dem Sinne, das man dort nicht nur untere Schichten hat, sondern eben gemischtere Grundschulklassen.

DE ist Einwanderungsland und in den Städten potenzieren sich Problemlagen, weil sich dort sozial Schwächere konzentrieren und Migranten konzentrieren.
 
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  • #85
Privatschulen sehe ich allerdings auch nicht als Lösung. Hier "kaufen" sich Eltern oftmals für ihre z. T. lernschwachen oder schwierigen Kinder den Schulabschluss. .

In meinem Bekanntenkreis waren viele auf Privatschulen --- aber ALLE waren dort, weil sie Schulprobleme hatten! Alle gingen auf Privatschulen, damit sie einen Realabschluss oder das Abitur schaffen, viele hatten Erziehungsprobleme oder Verhaltensdefizite.

Privatschule = Elite stimmt oft nicht. Es hat schon seinen Grund, das manche Eltern viel Geld ausgeben -- eben den Kauf eines Abschlusses, den es sonst nicht kriegen würde.

Bei einer Privatschule in Schweinfurt sind letztens alle Schüler durchgefallen. Die staatliche hatte viele gar nicht angenommen. Privat ist nicht besser als Staat.
 
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  • #86
Zur Kürzung von Elterngeld und Kindergeld: Das hab ich mir auch schon oft gedacht, dass bestimmte, oder gar zusätzliche Leistungen wie das Betreuungsgeld nicht ohne weiteres ausgezahlt werden wsollten, sondern nur mit Kontrolle, auch wenn das wieder ein bürokratischer Aufwand wäre.
Sprachkompetenz, Ernährung, soziale Fähigkeiten: Wessen Kind die entsprechende Entwicklung zuhause machen kann, hat Anspruch auf diese Leistungen, wer sein Kind vernachlässigt nicht.
Kinder aus Familien die von Hartz IV und ähnlichem wie aufstockung leben bekommen weder Kindergeld, noch Elterngeld noch Betreuungsgeld -- alles wird mit dem Hartz, Aufstockungsbetrag, Kinderzuschlag etc. verrechnet.

Einzig jene mit etwas Wohngeldanspruch sind da außen vor. Alle anderen Leistungen erhalten diese nicht. Die meisten Problemkinder kommen oft aus diesen Familien mit Hartz und Aufstockung in den Großstädten - ich kenn einige solcher Familien.

in den Großstädten leben in vielen Regionen bis zu 1/3 der Kinder von Hartz IV, Sozialgeldern und ähnlichem.
 
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  • #87
insbesondere als Replik an #61, m, 43:

Wir Deutsche sind immer noch in der Mehrheit und können nicht herumjammern, dass ein paar Migrantenkinder Quatsch machen.

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in den Großstädten werden die Deutschen die Minderheit. In Frankfurt a.M. sind 70% der Grundschüler und damit der angehenden Erwachsenen schon Kinder mit Migrationshintergrund. Die Deutsche Minorität wird sich nur auf dem Lande noch bewähren, die aber von Abwanderung und Alterung geprägt sind. Es liegt damit aber in unser aller Interesse das dieses Integrationsexperiment auch gelingt.

Da kollidieren wir aber manchmal mit der Tatsache, dass nach DE wirklich viele einwanderten, die eben eher zu den sozial Schwächeren ihrer Länder zählten. Das dauert mehrere Generationen, das aufzuholen.

in der Türkei können viele übrigens höhere Schulen nicht bezahlen und nicht besuchen. Dort ist es sehr viel schwerer eine gute Bildung zu erhalten als hier. Genauso wie es dort keinen Sozialstaat gibt.
 
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  • #88
Ich kenn mich gut mit sozialen Brennpunkten aus:

Nur mal ein paar Zahlen zur Situation in den Großstädten:

in meiner Stadt Kiel leben 29% der Kinder im gesamten Stadtgebiet von Hartz IV und Sozialgeld. Hinzu kommen noch Tausende die Wohngeldanspruch in der Familie haben und Kinderzuschlag und ähnliches.

allein in meinem Kiez leben 61% aller Kinder des Stadtteils von Sozialgeld/Hartz. 43% der Einwohner insgesamt leben von Transferzahlungen. 17% gelten als arbeitslos. In diesem Stadtteil haben 45% Migrationshintergrund.
 
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  • #89
Ferner meinte sie, dass die wenigen Kinder, die wirklich Potential hätten und früher Kandidaten für's Gymnasium gewesen wären unter den schlechten Rahmenbedingungen in öffentlichen Grundschulen leiden würden, so dass sie weit unter ihren Möglichkeiten blieben. Sie könne jedem, der es sich leisten kann, nur ausdrücklich nahe legen, sein Kind in eine private Einrichtung zu schicken.

Ich würde gerne mal Meinungen zu diesem heiklen, doch nicht unwichtigen Thema hier im Forum lesen. Ist es wirklich so schlimm? Bitte gebt auch an, in welcher Region ihr wohnt. Meine Tochter soll nämlich nächstes Jahr eingeschult werden und ggf. würde ich vorher einen Umzug in Betracht ziehen.w39

An eurer Stelle würde ich an den ländlichen Raum oder eine Kleinstadt ziehen und das Kind dort einschulen. Da könnt ihr eine ganz normale staatliche Schule wählen. Außerdem ist das für Kinder viel schöner dort aufzuwachsen, finde ich.

Oft sind dort die Klassen kleiner, die Schüler sind oft unauffälliger. Man hat auch noch Klassen, wo die Kinder alle gut Deutsch können.

in den Großstädten wie Berlin ist es wirklich krass:

wer Geld hat, wählt dort mittlerweile Privatschulen, wo dann ein Großteil deutsche Kinder sind. Es gibt also eine ethnische Segregation. Dann gibt es dort staatliche Schulen, wo 90% türkische Kinder oder Unterschichtenkinder sind

Ich weiß ja nicht, wo Du wohnst. Aber in Berlin hätte ich auch schon Bedenken und würd mir die Schüler dort erstmal genau ansehen, bevor ich das Kind da hingehen lasse.

Die sozialen Unterschiede zwischen den Stadtteilen sind wirklich krass geworden. Man muss nachher viel Geld in die Hand nehmen, um einen guten Wohnort zu haben, wo man das Kind bedenkenlos dann hingehen lassen kann. Hat sich in Berlin genauso entwickelt, wie in den USA.
 
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  • #90
Da Menschen mit höherer Bildung heutzutage kaum noch Kinder in die Welt setzen (da sich ihnen vielfach gar nicht die Möglichkeit hierzu bietet), versammeln sich eben die "Problemkinder" aus den unteren Schichten in unseren Schulen.

Hier hat die Politik m.E. in den letzten Jahrzehnten vollkommen versagt, indem Kind und Karriere für Frauen immer noch quasi unvereinbar sind und sich bei der gegenwärtigen Rechtslage inkl. 50%igem Scheidungsrisiko kein besserverdienender Mann noch freiwillig auf (Hausfrauen-)Ehe und Reihenhausfinanzierung einlässt. Gleichzeitig findet in manchen Regionen (Ruhrgebiet, westl. Bezirke Berlins etc.) eine nahezu ungebremste Zuwanderung statt, der sich der political correctness wegen kein Verantworlicher einen Riegel vorzuschieben traut.

Ich wage auch zu bezweifeln, dass es auf dem platten Land für die Kinder besser ist. Es wurden wegen des dort besonders krassen Kindermangels ja schon viele Schulen geschlossen oder zusammengelegt. Die Schulen haben dann einfach größere Einzugsgebiete, was mit langen Schulwegen und sehr frühem Aufstehen verbunden sein kann (weil der Bus schon um 6:30 Uhr abfährt). Und die Eltern müssen dann ja täglich auch irgendwohin pendeln. Da geht dann schnell ein ganzer Jahresurlaub für die Mobilität drauf. Oder der Hauptverdiener hat ein Zimmer in der Stadt und ist nur am Wochenende zu Hause....

Es geht aber auch anders: In der ehemaligen DDR war eine voll berufstätige Akademikerin mit Kindern keine Seltenheit (meine Mutter zum Beispiel). Eine kostenlose Ganztagesbetreuung für jedes Kind war selbst in kleinen Dörfen sichergestellt. Die Frauen mit normalem Lehrberuf waren fast alle spätestens mit 25 Mutter, ohne ihren Beruf aufgeben zu müssen. Das hat sich dann natürlich auch in den Schulklassen wiedergespiegelt. Die Problemkinder pro Klasse waren an zwei Fingern abzählbar. Und jede Schule bot außerdem eine kostenlose Hortbetreuung bis zum späten Nachmittag an, inkl. warmer Mahlzeit!

w39
 
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