• #91
Siehst du, und darin ist der Unterschied zwischen uns

Dies finde ich mal eine geniale und mehr als notwendige sowie wieder einmal überfällige Feststellung, die im Grunde in jeder Antwort hier standardmäßig, vielleicht als eine Art Wasserzeichen, stehen sollte, denn das wird leider immer wieder in der Diskussion zu leicht und oft vergessen. Andererseits gäbe es sie dann auch nicht und das wäre wiederum schade.

Rein praktisch: Du meldest Dich in einer SB an und zahlst einen Haufen Geld dafür.

Wie kommst Du darauf, dass ich dafür Geld zahlen würde. Da fängt es doch schon an. Ich habe noch nie Geld für das Kennenlernen von Frauen, und für diese selbst erst recht nicht, gezahlt. Lieber haben wir gemeinsam meine, und natürlich auch ihre, Kohle für Sinnvolleres und -licheres auf den Kopf gehauen.

In meinen 1,5 Jahren der Teilnahme am Singleleben und -markt habe ich 1/4 der Frauen online, davon den größten Teil über regionale Medien, und die anderen offline kennengelernt, indem ich einfach das getan habe was ich sowieso gerne tue und getan hätte. Ich habe die Frauen einfach eingeladen teilzunehmen und mit mir zu gehen. Scheinbar hat das nicht wenigen gefallen.

Um Deiner Feststellung und der Frage der FS gerecht werden zu können, könnte und müsste ich über alle Themen hier einen großen Bogen schlagen, weil vieles für mich untrennbar zusammenhängt und eine Beziehung nicht nur die hier mühsam bemühten Einzelaspekte ausmacht. Grundsätzlich aber fängt vieles, fast alles, bei mir, einem selber, an und das wollen oder können viele hier nicht wahrhaben. Darum sind sie hier. Auch ich (noch).

Für mich gibt es ein recht umfangreiches Leben neben einer potentiellen und meiner jetzigen Freundin, so wie auch bei ihr, ich habe die früher klassischen 3K's und heute vieles mehr für mich geregelt und ich weiß wie es sich anfühlt und laufen muss, damit es sich für mich richtig ist. Eine Frau ist ein Me(h)er an Buntheit, Schönheit und Vielfalt des Lebens und ich hoffentlich bei ihr. So fallen viele Frauen, übrigens nicht nur die, aber die natürlich für anderes, sehr (!) früh und schnell durch mein für eine Beziehung Kennenlern-wollen-raster, ob das nun eher gut oder nicht ist und für wen sei mal dahingestellt. Die die dann übrig bleiben haben meine volle Aufmerksamkeit von Anfang an verdient. Ich finde es weder erstrebenswert, sinnvoll noch notwendig parallel zu daten. Mein "Marktwert" reicht offensichtlich aus, um mir die für mich ausreichenden Möglichkeiten zu bieten.

So bleibe ich dabei, wenn für die FS Paralleldating eine Option, ob versteckt oder offen, ist, dann bitte nicht nur die Rosinen, denn das ist aus meiner Sicht halbherzig sowie Augenwischerei und -verschließen. Schade für sie selbst.
 
  • #92
Ich denke parallel Dating erübrigt sich in dem Augenblick, sobald man jemanden getroffen hat, wo die Anziehung und Sympathie so stark ist, dass es schon beiden bewusst ist, dass sie sich wieder treffen werden. Wenn das der Fall ist, so wird das zweite Date sehr zeitnah geplant, so dass dazwischen niemand anderes mehr eingeplant wird, auch wenn ein oder zwei weitere Kontakte sich bereits schriftlich über eine gewisse Zeit erstrecken.

Ich hab das doch genauso erlebt. Bei manchen wusste ich sofort, dass ich diese Person wieder sehen werde und der Mann genau das gleiche. Vom ersten Moment an ging es weiter bis wir ein Paar wurden und an die anderen hat man keinen einzigen Gedanken mehr verschwendet.

Doch wenn nur bei einem Date, der eine Kandidat Interesse am anderen hat aber nicht auch umgekehrt, dann bleibt dem abgewiesenen Kandidaten doch nichts übrig ausser selbst weiter zu suchen, obwohl er diesen gerne weiter kennen gelernt hätte.

Wenn von beiden Seiten die Gedanken beim anderen sind, die Vorfreude die Person wieder zu treffen, die Nervosität, das Bauchkribbeln oder wie @void sagt, die Seelenverwandtschaft beidseitig empfunden wird, so vergisst man alle anderen Kandidaten mit denen man geschrieben hatte, obwohl man überlegte sich auch mit diesen zu treffen. Weil man geflasht wurde und an niemanden sonst denken kann.

Alle andere verschwinden plötzlich um einen herum und wenn es gut kommt, dann kommt es zu weiteren Treffen und beide verlieben sich in einander. Wer denkt im Augenblick der Verliebtheit an andere Kandidaten die man treffen wollte oder denen man wenigstens absagen sollte. Selten jemand weil man euphorisch von der Begegnung ist.

Deswegen ist es doch müssig darüber zu debattieren, ob parallel Dating gut ist oder nicht. Parallel Dating ist so lange gut bis sich zwei Passende gefunden haben und wenn wirklich beide keine Zweifel mehr haben und mit voller Überzeugung ja zueinander sagen können! Das muss nicht unbedingt eine Ehe sein aber eine Partnerschaft.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #93
...die will ich nicht in meinem Leben haben. Kann jeder machen, wie er will, ich habe da moralische Bedenken. Für mein Leben.
Und wenn ich eins und eins zusammenzähle, haben genau die Männer diese Haltung,die Paralleldating betreiben. Deshalb schließe ich die aus. Eigentlich logisch. Oder?

Logisch und völlig in Ordnung ist, dass Du das ausschliesst. Mag sein, dass Menschen (nicht nur Männer) mit dieser Haltung eher Paralleldating betreiben, weil sie insgesamt weniger "Regeln" für ihr Leben haben. Du wärst für mich schlicht eine inkompatible Partnerin.

Und nochmal klar angemerkt: mit meinem Verhalten in einer Beziehung hat das nichts zu tun. Sobald ich eine Partnerin habe (oder klar auf dem Weg dahin bin), date ich nicht parallel, da habe ich auch gar keinen Bedarf mehr. Wenn ich aber keine habe, dann mache ich genau das, was ich möchte. Auf irgendwelche Frauen, die das irgendwann mal für moralisch bedenklich halten könnten, nehme ich nicht im Voraus Rücksicht, denn es ist ja mein Leben. Für mich ist es kein Wert an sich, mit 80 auf ein allgemein anerkannt moralisch einwandfreies Leben zurückblicken zu können. Für mich bedeutet leben auch erleben und so mache ich das, was ich erleben möchte und was ich mit meiner Moralvorstellung rechtfertigen kann
.
Und auch dazu klar: selbstverständlich so, dass ich nicht andere damit übermäßig verletze.
 
  • #94
Man erkennt recht schnell, ob jemand parallel datet. Bis zum zweiten oder dritten Date finde ich das auch okay. Wenn dann aber immer wieder Hinhaltetaktiken kommen, z.B. die nächsten zwei Wochen hat die Frau ach so viel zu tun, checkt sie offenbar noch einen anderen Kandidaten ab.
 
  • #95
genauer gesagt, welche Befürchtungen oder Ängste.
Das ist eben die Einstellung von Menschen, die keine Angst vor dem Mitbewerber bzw dem Wettbewerb haben
Moooment... Das ist durchaus eine Wesensfrage, ob einer exklusiv tickt und ansonsten gern allein ist oder nicht. Wenn einer exklusiv tickt, wird ja der andere Mensch, der ins eigene Leben gelassen wird und mit dem man essen gehen will usw., was ganz Besonderes, kann immer auf einen zählen und bekommt bedingungslos Energie, Hilfe usw., und wer nichts Besonderes ist, mit dem muss man auch nicht Kaffeetrinken gehen, da Zeit- und Energievergeudung. Das sind bei mir z.B. auch meist Menschen gewesen, die jemanden zum Quatschen brauchten, um sich verbal zu erleichtern, oder der sie mal wohin fährt, aber wenn ich mal was brauchte, ging es nicht aus irgendwelchen Gründen.

Weil ich mich auch nicht auf zehn andere Leute konzentriere und mir was Schönes ausdenke, was ich mit denen unternehmen will, muss ich auch nicht in der Liste von jemandem sein, der mich anruft, wenn ihm mal langweilig ist und er gerade nicht weiß, mit wem er sich ins Café setzen und quatschen soll. Ich mag solche losen Kontakte nicht, weil ich selber viel gebe in einer Freundschaft oder Beziehung, und die aber nicht.

Manche Leute haben auch zig Freunde und würden die als "enge Freunde" betrachten. Andere haben einen oder höchstens zwei, die sie als "eng" bezeichnen würden, der Rest sind eigentlich befreundete Bekannte oder nur Bekannte. Und mit denen Zeit zu verbringen, ist eigentlich nicht so wichtig, wenn es sich um mehr als zweimal im Jahr handelt.

Beim Daten wird das genauso sein - man weiß genau, wen man näher kennenlernen will, und mit dem Rest Zeit zu verbringen, wäre Zeit totschlagen.
 
  • #96
Ich finde, dass die Diskussion hier langsam ins Absurde abschweift.

Es sollte doch einfach langsam klar sein, dass es zum Thema Parallel- Daten keinen Konsens gibt. Das Problem ist ja schon, dass es gar keinen Konsens gibt, was überhaupt Parallel-Daten ist, ja nicht einmal, was ein Date ist.
 
  • #97
Naja, beliebig ist in dem Sinne gemeint, dass Du die Frau gesehen hast und trotzdem nicht dachtest "wow, die oder keine".…Ich denke, das ist eine Wesensfrage. Die, die sich begeistern können, leidenschaftlich sind?, haben vielleicht Probleme mit so einer pragmatischen Mentalität.

Da hast du recht, es ist auf jeden Fall eine Wesensfrage. Die Male in meinem Leben, in denen ich mich in eine Frau verliebt habe, war es nie die sprichwörtliche Liebe auf dem ersten Blick. Das waren immer Frauen aus meinem Umfeld, die ich erst besser kennengelernt habe. Ich will natürlich nicht ausschließen, dass mir das beim ersten Date auch mal passiert, ich würde mich darüber freuen. Aber da ich mich kenne und die Wahrscheinlichkeit gering ist reicht mir Sympathie beim ersten Date aus, um die Frau nochmal wieder zu treffen. Auch wenn es so rüberkommt, das hat nicht wirklich etwas mit Pragmatismus zu tun, sondern einfach damit wie ich ticke. Ich wäre gern in dieser Hinsicht etwas begeisterungsfähiger aber so ein Mensch bin ich einfach nicht bzw. nicht sofort am Anfang, wenn ich einen mir fremden Menschen kennenlerne. Ich bin absolut sozialverträglich, verstehe mich mit fast allen Leuten gut, habe einen ausgeprägten Sinn für Humor, aber ich gehöre auch zu den Leuten, die ein wenig Zeit brauchen um "aufzutauen". Nicht gerade die besten Voraussetzungen also, wenn mein Gegenüber bereits beim ersten Date seine Entscheidung treffen will, ob sich weiteres Kennenlernen lohnt ;-) Vielleicht bin ich schlicht und einfach aber auch noch nicht der richtigen Frau begegnet.


Wie würde denn Dein Auswahlprozess konkret vonstatten gehen und was hast Du für Kriterien? Die Frage ist reine Neugier.

...

Ich frage mich aber, warum wenndann beim Abwägungs- und Auswahlprozess dort eine Grenze gesetzt wird bzgl. Paralleldaten, weil das ja nun ein wesentlicher Punkt in einer Partnerschaft ist, dass die sexuellen Energien stimmig sind.

Ich denke, mein grundsätzlicher Auswahlprozess ist nicht anders als der von denen, die kein Paralleldating betreiben. Der entscheidende Unterschied ist glaube ich lediglich der Zeitpunkt, an dem man sagt, diese Person kommt für einen als potentieller Partner in Frage, sprich dass man ihr Exklusivität einräumt. Diejenigen, die nicht parallel daten, sind bereits während des Schreib- oder Telefonkontaktes an diesem Punkt angelangt. Leute wie ich brauchen dafür etwas länger bzw. bevorzugen reale Treffen, um eine solche Entscheidung zu fällen.

Eine klare Grenze, wann Paralleldating bei mir aufhören würde, schwer zu sagen, aber ich denke spätestens nach 2-3 gut gelaufenen Dates hätte ich gar keine Lust mehr auf parallele Kontakte. Was den Sex betrifft bin ich eher ein Typ, der das langsamer angehen lässt und als wichtigen Schritt in Richtung Beziehung betrachtet. Eine Frau, mit der ich ins Bett steige, hat für mich also längst Exklusivität.
 
  • #98
Danke an Alle für ihre zahlreichen Meinungen.

Ich sehe es nicht als verwerflich an, wenn man gleichzeitig mehreren Personen schreibt. Die Chance, dass man beim ersten Anschreiben gleich den Richtigen erreicht, ist relativ klein. Ich mache grundsätzlich ein Treffen aus, schaue mir die Person an und merke relativ schnell, ob die Chemie stimmt, oder nicht. Wenn sie nicht stimmt, gibt es kein zweites Treffen, kein Warmhalten und auch kein "andere Kandidaten vergleichen". Treffe ich jemanden, bei dem ich das Gefühl habe, dass das stimmig ist, konzentriere ich mich auf diese eine Person, dann gibt es auch keine Treffen mit anderen Männern.

Wenn ich einem Mann sage, dass ich mich erst entscheiden kann, wenn ich die anderen "Kandidaten" geprüft habe, degradiere ich ihn zum Bewerber, dem ich dann gfls mitteile, dass ich als nicht gut genug erachtet habe. Das käme für mich nie infrage, ich muss andere Menschen nicht bewußt verletzen.

Nein, ich bin nicht der Meinung, dass man eine Lebenspartnersuche mit Jobbewerbungen vergleichen kann. Mir geht es nicht darum, den Kandidaten mit den meisten Vorzügen auszusuchen, sondern jemanden, mit dem ich eine Bindung auf Gefühlsebene eingehen kann. Ein Mann, der mich offen in einen Konkurrenzstatus versetzt, hat mir nicht genug Empathie dafür.

Und ganz ehrlich, wenn ich Aussagen lese wie " zu geringer Marktwert" " kommt mit Konkurrenz nicht klar" wird mir übel.
Mich wundert es nicht, wenn solche Menschen Single sind oder nur oberflächliche Kurzzeitbeziehungen mit Partnern haben, die wahrscheinlich genauso abgebrüht sind.
 
  • #99
Für mich liegt das Hauptproblem der ganzen Missverständnisse im Sprachgebrauch. Jeder glaubt er hat Dates, weil das Ganze sich Onlinedating nennt.

Für mich waren die ersten 5+ Treffen keine Dates. Es waren Treffen zum ersten kennenlernen und abklären, ob sich ausser Partnersuche weiterreichende Gemeinsamkeiten finden, die auf die Möglichkeit einer Partnerschaft schließen lassen. Erst dann beginnt für mich die Datingphase.

Wer dann noch parallel fährt ist tatsächlich raus. Das hat nichts mit Angst vor Konkurrenz zu tun (schon allein dieser Gedanke passt nicht zu meinem Partnerschaftsbegriff), sondern damit, dass ich mich auf mehrere solche Aktionen parallel nicht konzentrieren kann. Wer glaubt das zu können, passt für mich als Partner nicht
- zu oberflächlich
- zu unfähig, eine Bindung einzugehen
- unwillig sich einzulassen und entscheiden zu können
 
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