an 23, du hast mich zitert:
1. man trifft jemanden. Internet.
2. nach einigen Verabredungen kommt von ihm die Frage, wie es weitergehen soll, wie ich es mir vorstelle.
3. ich könnte mir vorstellen, mich näher und länger auf ihn einzulassen.
4. vor weiterem Näherkommen erkläre ich, daß ich Exklusivitätsansprüche erwarte, sobald mehr als Händchenhalten ist.
5. noch einige Verabredungen später erkläre ich, daß ich schon erwarte, daß er mich am nächsten Tag noch kennt.
Einige Wochen später...:
"Oh, ich habe es mir aus Versehen jetzt doch anders überlegt..."
Ich gehe nicht sofort mit jemandem ins Bett und zusätzlich habe ich natürlich beobachtet, genau hingehört und weitere Punkte abgefragt, mehr oder weniger geschickt bzw. diplomatisch, das mag sein. Wer macht das nicht? Was ist daran jetzt so schwer bzw. nicht zu verstehen?
Ich bin nicht naiv, sonst hätte ich das nicht so gemacht. Ein Kennenlernen per Internet ist schließlich etwas anderes, als wenn man sich zufällig im Bekanntenkreis kennenlernt, wo man sich länger "beschnuppern" kann und vielleicht auch erwarten kann, daß man gleich deutlicher miteinander spricht.
Und bei Kennenlernen per Internet halte ich es keinesfalls für besonders clever, dem anderen sofort und unhinterfragt vollstes Vertrauen entgegenzubringen. Dieses Vertrauen sollte erstmal bewiesen werden.
Nein, ich stülpe meine Moralvorstellungen niemandem über. Ich habe nur keine Lust, mit Menschen zu tun zu haben, die nicht dieselben Moral- und Wertevorstellungen haben wie ich. Die Erfahrung auch mit Zufallsbekanntschaften männlich wie weiblich hat gezeigt, dass das einfach nicht passt. Deswegen bin ich jetzt also "gefährlich" und "suspekt". Gut, wenn du das so siehst, wirst du wohl Gründe dafür haben...
[mod]
Die wirklich "Gefährlichen" sind nämlich diejenigen, die sich wie die Schafe in der Herde der Mehrheitsmeinung anschließen, ohne selber nachzudenken. Aber sicherlich nicht jemand, der - wie ich - ganz klare Moral- und Wertevorstellungen hat und dieselben auch vom Anderen erwartet, wenn es passen soll.
Ich habe in meinem Leben schon genug Fehler gemacht und daraus gelernt. Vor allem, nicht jedem unhinterfrage alles zu glauben. Und ich war auch immer selbstkritisch genug, um mir einzugestehen, wo ich den Fehler gemacht habe. Trotzdem oder gerade deswegen habe ich diese festen Werte- und Moralvorstellungen, und die äussere ich auch und lasse mir nichts mehr gefallen.