Grade eben erst stieß ich auf deine Frage, las aber nicht den ganzen Thread, ist mir zu lang, will dir trotzdem antworten.
"Partner in Krisenzeiten finanziell unterstützen, auch wenn man nicht zusammen wohnt? Welche Möglichkeiten seht ihr / gibt es? Wie regelt ihr das mit dem Zurückzahlen? Oder nur ideel unterstützen? Kommt es für euch überhaupt in Frage?"
Ok. Ja, ich habe schon mehrfach verschiedene Personen (2x Freundinnen, 3x Männer jeweils selbständig in Einkommenskrise) finanziell unterstützt.
Was meinst du mit den "Möglichkeiten, die es gibt/die ich sehe"?
Ich stellte einen Betrag X und eine gewisse Zeit zur Verfügung (beispielsweise 2000 Euro ein halbes Jahr, 2000 Euro ein ganzes Jahr, 1000 Euro auf unbestimmte Zeit etc.). Ich muss dazu sagen, dass ich keine Ersparnisse habe, deshalb kann ich weder größere Beträge noch längere Zeiträume anbieten. Mein Konto ist die natürliche Grenze.
Ich will keine Zinsen dafür. Es sind Freunde und keine Geschäftspartner.
Jedesmal schrieb ich einen Vertrag in doppelter Ausführung mit allen Bedingungen, die wir jeweils aushandelten, Datum und beiden Unterschriften.
Erfahrung: Rückzahlungen klappten bis auf einmal (Mann) problemlos. In einem Fall wurde um mehr zeitlichen Aufschub gebeten und den konnte ich gewähren, weil bei mir selber nichts finanziell anstand (im Vertrag war geregelt, dass ich das Geld sofort bekomme, wenn ich es brauche. - Dann muss es eben anderswo geliehen werden. Dieser Fall ist nie eingetreten. Wenn ich mein Geld brauchte, war es schon wieder da.)
Mir selber hat eine Freundin die berufliche Existenz gerettet, als ich innerhalb weniger Wochen 40.000 Euro brauchte und nicht hatte. Grauenhaft. Die Bank gab mir nichts, weil ich selbständig bin. Schlaflose Nächte.
Die Freundin gab es mir mit Vertrag und ich bestand auf den Zinssatz, zu dem sie es angelegt hatte. Für sie machte es also keinen Unterschied, ob es auf der Bank lag oder ob ich damit arbeitete. Sie vertraute mir. Das werde ich ihr nie vergessen. Ich brauchte zwar drei Jahre zur Rückzahlung, aber dann hatte sie all ihr Geld zum Zinssatz, wie gehabt. Für sie war im Grunde nichts geschehen und für mich war mein Fortkommen gesichert und mein Betrieb gerettet.
Diese Erfahrung gebe ich in meinem mir möglichen Rahmen weiter.
Habe auch schon ein paarmal einer Freundin und einem ebenfalls selbständigen krisengeschüttelten Freund Geld geschenkt.
Ich finde, das darf Platz haben in einer Freundschaft.
(Vorüber gehende Geldnöte sind menschlich und manchmal nicht über die Bank zu regeln. Dann können vielleicht Freunde helfen.)
Nein, bei mir hört Freundschaft nicht beim Geld auf!
Im Gegenteil, dann zeigt sich's, ob es Freundschaft IST (oder nur so heißt).
w/56