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  • #1

Partner kümmert sich um Ex-Freundin

Seit 5 Monaten habe ich (w/47) einen ganz lieben Freund (53). Er ist aufrichtig, liebevoll, unterstützt mich sehr und zeigt mir mehrmals täglich, wie wichtig ich für ihn bin und wie ernst er es mit mir meint. Ich könnte durch und durch glücklich sein.

Vor zwei Jahren lernte er eine deutlich jüngere, psychisch labile/kranke Frau mit kleinem Kind kennen. Da sie in einer schlechten Wohnsituation lebte und kein soziales Netz hatte, nahm sie mein Freund bei sich auf. Das kleine Kind war tageweise bei den beiden und lebte ansonsten beim Vater.

Die Frau trennte sich vor etwa einem Jahr von meinem Freund und zog aus. Mein Freund fühlt sich aber bis heute in gewisser Weise verantwortlich für die Frau und ihr Kind.
Er hat ihr bei der Trennung versprochen, dass er ihr immer helfen würde, wenn es bei ihr mal „eng“ wird und ihr auch angeboten, ab und zu mal bei ihm zu übernachten.
Sie macht mittlerweile eine Ausbildung in einer anderen Stadt und kommt alle zwei Wochen in die Heimat, um ihr Kind zu besuchen. Da aber die Kindesübergabe mit dem Kindsvater nicht klappt, findet der Besuch im Haus meines Freundes statt. Mein Freund, seine Ex und ihr kleiner Sohn verbringen dann einige Stunden dort oder gehen zusammen auf den Spielplatz.

Nun kam die Ex-Freundin meines Freundes tatsächlich auf das damalige Angebot meines Freundes zurück und bat darum, ein Wochenende in seinem Haus übernachten zu dürfen, weil sie im Moment keinen anderen Schlafplatz gefunden hätte. Mein Freund wollte in dieser Zeit bei mir sein oder mit mir einen Ausflug machen. In dem Moment, in dem er das sagte, hat es mir die Sprache verschlagen.

Er sagt, er hat sich von seiner Ex gelöst. Sie ist aber für ihn ein wertvoller Mensch und er ist im Moment ihr letzter Rettungsanker. Er möchte, dass sie wieder gut ins Leben findet. Ich bin für ihn die Nr.1, aber er könnte es nicht verkraften, wenn sie abstürzen würde (und damit ihr Kind), wenn er sich jetzt zurückziehen würde.

Am vergangenen WE war sie nun in seinem Haus und mein Freund war bei mir. Das war für mich fast unerträglich. Solche Wochenendaktionen sind nun für die nahe Zukunft immer mal wieder angedacht, bis es ihr wieder besser geht. Für mich eine extrem belastende Aussicht. Mein Freund sieht sich in einer Zwickmühle und möchte unbedingt zu seiner Verantwortung stehen. Er empfindet meine emotionalen Reaktionen unangemessen.
 
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  • #2
Solange er nicht mit ihr in seiner Wohnung schläft, würde ich da nicht so ein Drama draus machen.
 
  • #3
Hallo FS

Das ist natürlich eine ganz schön schwierige Kiste, er scheint gegenüber der Frau ein Helfersyndrom zu haben. Du solltest für dich überlegen, ob DU damit klarkommen kannst und ihm das auch sagen. Ist ja zum einen die Sache, ob du dir nicht mehr wert bist oder die Beziehung zu ihm und er als Person so viel aufwiegt, dass du da so weit zurückstecken kannst. Falls die Situation für dich nicht tragbar wäre und er nicht nachgeben will/kann, dir aber viel an ihm liegt kannst du es mit einem Ultimatum versuchen und ihm sagen innerhalb der nächsten 2,3 Monate möchtest du, dass das geregelt wird und sie nicht mehr auftaucht.
 
  • #4
Ein schwieriges moralisches Problem. Liebe vs. Nächstenliebe.
Sein Verhalten ist eindeutig. Er will der Frau helfen, mit Beziehung oder alten Gefühlen hat das nichts mehr zu tun.
Zum Einen ist es nicht einfach, die Frau einfach so in die Wüste zu schicken. Denn wahrscheinlich erlebt sie dann genau das, was sie bei vielen erlebt hat, die Leute kommen und gehen, es gibt keine Verlässlichkeit. Gleiches betrifft auch das Kind, für das er einmal Veratwortung übernommen hat.
Denn - das sehe zumindest ich so - es ist wichtig, Dinge durchzuhalten und zu seinem Wort zu stehen. Nicht mal Hü und mal Hott, gerade wie man lustig ist oder es andere von einem verlangen.
Zum anderen sind "Überreste" einer anderen Beziehung nicht gerade angenehm für den neuen Partner. Hat er dann doch nicht die ungeteilte Aufmerksamkeit. Mit seinen vergangenen Dingen abgeschlossen zu haben, ist für eine neue Beziehung wichtig. Hier gab es mal den Fall, dass sich eine Frau sich ihrem schwer alkoholkranken Mann noch sehr stark verpflichtet fühlte. Hier war für mich vor allem die Unkalkulierbarkeit, in welchem Maße und wie oft sie gefordert ist, das NoGo, denn das gehört zur Alkoholkrankheit dazu. (Und etwas ganz persönliches: Ich will mit Alkoholikern nichts, aber auch nichts zu tun haben.)
Für mich wäre es eine Abwägungsfrage. Wie stark beeinträchtigt diese Verpflichtung eure Beziehung tatsächlich? Bei der Geschichte, die du schilderst, scheint alles recht gut kalkulierbar zu sein. Es geht um ein paar Stunden auf dem Spielplatz, um die Nutzung der Wohnung, um ein Hilfeangebot, falls es Probleme gibt.
Ich würde weder mit pauschaler Ablehnung noch mit einem Ultimatum arbeiten. Du bist die Frau an seiner Seite. Also kannst du dir die Sache ansehen und dein Urteil fällen. Lerne die Frau und das Kind kennen. Markiere dein Revier, zeige, dass du da bist. Unzickig und präsent. Damit klärt sich sicher einiges.
Es ist nicht zu viel verlangt, dass die Frau in Zukunft mit dem Kind allein spielt und nur noch die Kindesübergabe in der Wohnung von deinem Freund stattfindet. Wäre aber schade für das Kind, das auf eine Bezugsperson verzichten muss. Wäge ab, ob es dich sehr beeinträchtigt. Ich würde es zulassen. Es tut mir nicht weh und ist gut für ein Kind, das es schwer hat.
Ihr mal die Wohnung zu überlassen, halte ich für das geringste Problem. Einer Freundin, die zu Hause rausgeflogen ist, würdest du auch helfen.
Die Blanko-Hilfeangebote für die Zukunft würde ich ihn bitten, rigide einzugrenzen. Du weißt nicht, was noch passiert, ob sie nicht ggf. durch den Aufmerksamkeitsverlust noch labiler wird (diese Übernachtungsgeschichte scheint mir der erste Versuch zu sein). Es gibt genügend andere Hilfemöglichkeiten von Institutionen.
 
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  • #5
Ein Mann, der eine feste Beziehung eingeht, übernimmt Verantwortung auch über das Ende der Beziehung hinaus. (beispielsweise Unterhaltsverpflichtung) Wer sich dessen nicht bewusst ist - ist kein Mann.
Für einen Mann ist ein Versprechen ist eine verbindliche Zusage, die ungeachtet der Umstände eingehalten wird.
Stichwort: Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Redlichkeit oder auch soziale Kompetenz.
Man kann sich nicht selbst von einem Versprechen entbinden. Das kann nur diejenige dem das Versprechen gegeben wurde.

Warum ist das schwer zu verstehen? Wegen des fehlenden Nettovorteils? Der mag kurzfristig in einem guten Gewissen bestehen, dass ihn ruhig schlafen lässt. Langfristig wird er seine Redlichkeit behalten und auch weiterhin ernst genommen und respektiert werden.

Du solltest dich Fragen, ob du einen Partner willst, der sich nicht an Zusagen hält und der ruhig schlafen könnte, obwohl er wüsste, dass die Frau die er mal geliebt hat jetzt große Schwierigkeiten hat ihr Kind zu sehen.
 
  • #6
ich schließe mich insbesondere Bäärbel an...

So etwas soll es geben das Menschen auch nach einer Beziehung noch füreinander da sind und was er da macht halte ich für tragbar.

Im Moment führe ich auch eine Fernbeziehung und sie hat ein Kind.
Sie hat auch ein gutes Verhältnis zum Ex (der in der selben Stadt wohnt) und da sie kein Auto hat, hilft er Ihr oft mit Einkäufen, Arztterminen usw. ich vertraue ihr da ganz das da nichts ist.
Soll ich deswegen an allen zweifeln?
Nein sie sind freundschaftlich immer noch für einander da aber da wird nie wieder etwas sein.

Das Selbstbewusstsein solltest du auch an den tag legen!
 
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  • #7
Wenn der "ganz liebe Freund" ein WE in Deiner Wohnung verbringt, ist das schon "fast unerträglich"? Der Kerl verhält sich grundanständig und das ist ein Problem? Sag' ihm doch, er soll lieber in ein Hotel gehen! Dann weiß er wenigstens Bescheid.
 
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  • #8
Für einen Mann ist ein Versprechen ist eine verbindliche Zusage.

Auch mir fällt immer öfter auf daß Männern, die fest zu ihrem gegebenen Wort stehen, gerade deshalb ein zweifelhafter Charakter unterstellt wird. Er wird es überleben, wenn Du Dich deswegen enttäuscht von ihm abwendest, er hat ja offenbar ein stabiles Rückgrat. Du solltest Dich aber nicht beklagen, wenn sich irgendwann mal jemand zu Deinen Lasten so verhält, wie Du es jetzt offenbar von diesem im Wort stehenden Mann erwartest.
 
  • #9
Du hast einen unglaublich lieben Mann als Partner!
Frischlinge sind wir alle nicht mehr, haben unser Vorleben und sich daraus ergebende Verpflichtungen, und seien sie nur menschlich-freundschaftlicher Natur wie bei Deinem Freund.
Du brauchst weder besorgt zu sein -sein Verhalten ist eindeutig im freundschaftlichen Rahmen, sehr integer und nobel- noch neidisch, schließlich kommt die Fürsorge einem bedauernswerten Kind zugute, und darüber hinaus einer Frau, die es auch nicht einfach hatte, für Dich aber keine Gefahr darstellst, solange Du Dich selbst nicht unbarmherzig oder kleinlich und damit menschlich abschreckend präsentierst.
Aussagen wie
Am vergangenen WE war sie nun in seinem Haus und mein Freund war bei mir. Das war für mich fast unerträglich.
und
...ein Wochenende in seinem Haus übernachten zu dürfen, weil sie im Moment keinen anderen Schlafplatz gefunden hätte. Mein Freund wollte in dieser Zeit bei mir sein oder mit mir einen Ausflug machen. In dem Moment, in dem er das sagte, hat es mir die Sprache verschlagen....
würde mich an Stelle Deines Freundes komplett abschrecken.
Welches Zeichen muss er Dir denn noch geben, damit er auch anderen gegenüber großherzig sein darf?

Du hast einen Idealisten zum Freund.
Wenn Du das nicht von ganzem Herzen schätzen kannst, bist Du nicht die richtige Partnerin für ihn.
 
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  • #10
Ich würde grundsätzlich davon ausgehen, dass er anständig ist.

Er will ihr helfen? Bring Dich mit ein. Sieh es als soziales Projekt. Du könntest ihm deutlich sagen, dass Du - da sie ja die Ex ist - es nicht gut findet, wenn sie in seinem Haus übernachtet. Das ist nachvollziehbar.

Sag ihm auch, dass es für Dich natürlich eine grundsätzlich schwierige Situation ist, da sie ja einfach nun mal die Ex ist, die er geliebt und mit der er Sex hatte.

Aber dass Du es sehr edel und ritterlich von ihm findest, zu seinem Wort stehen zu wollen.

Vorschlag: Wenn sie in der Stadt ist, sponsert Ihr beide (Du und er, jeder zahlt die Hälfte) 2 Nächte im Hotel für sie.

Dann zeigst Du, dass Du ihn unterstützt.

Ein ganz anderes Thema ist die Kindesübergabe des leiblichen Vaters im Beisein Deines Freundes.

Welche Beziehung hat er zum Kind?

Er sollte hierbei keine Rolle mehr spielen. Das - und nur das - ginge mir zu weit.

Letztendlich ist die Situation grenzwertig. Es wäre völlig ok, wenn sie nicht die Ex wäre. Auf lange Sicht sollte sich hier eine klare, eindeutige Lösung finden.

w47

<- mod Es wäre nett, wenn Sie in Zukunft nicht zwischen jeden Satz eine Leerzeile setzen würden. Wir haben keine Zeit, so etwas zu korrigieren und auf der Website erscheint massenhaft Leerraum. Vielen Dank. >
 
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  • #11
FS
Hallo, vielen Dank für Eure Antworten.

Ich sehe schon, dass ich wohl sehr an mir arbeiten muss. Ja, ich denke, ihr habt alle Recht: Ich habe einen wirklich wunderbaren Freund!!!
Am Anfang unserer Beziehung war mir nicht klar, was auf mich zukommt und die jetzige Konstellation nimmt mir ganz schön den Wind aus den Segeln. Nach der Unbefangenheit der ersten Monate plötzlich mit einer Ex-Geliebten konfrontiert zu sein, hat bei mir eben erst mal Panik ausgelöst. Mein Beitrag war wohl sehr emotional und ich-bezogen. Das war der Druck, der sich in mir in den letzten Tagen angestaut hat.

Ich rechne es meinem Freund hoch an, dass er Verantwortung übernimmt (ich würde wahrscheinlich genauso handeln), nur habe ich, wie Bäärbel schreibt, die Befürchtung, dass diese Übernachtung der erste (vielleicht sogar unbewusste) Versuch war, wieder „einen Fuß in die Tür zu kriegen“. Es kommt jetzt vielleicht darauf an, ob es der Ex-Freundin gelingt, sich mit der Zeit psychisch zu stabilisieren oder ob sie sich in eine Abhängigkeit mit meinem Freund verstrickt. Von Institutionen oder Therapeuten möchte sie angeblich nichts mehr wissen. Mein Freund und ich wissen im Moment nicht, wie wir damit umgehen sollen. Er ist zurzeit angeblich ihre einzige Bezugsperson.

Die Idee, ihr ein Hotelzimmer zu finanzieren, hatte ich auch schon. Mein Freund findet es aber sinnvoll, dass sich das Kind in seinem Haus aufhalten kann, weil das eine vertraute Umgebung ist. Auch wieder verständlich.
Außerdem hat mein Freund den Kleinen in der kurzen gemeinsamen Zeit lieb gewonnen und möchte den Umgang mit ihm nicht mehr missen. Es ist ja wiederum wunderschön, wenn ein Mann sich so rührend um ein Kind kümmert, das nicht mal sein eigenes ist.

Ich fühle mich gar nicht wohl in der Rolle der Eifersüchtigen, kenn ich nicht in dem Ausmaß. Ist aber alles sehr schwierig für mich.
 
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  • #12
liebe fs,

die situation ist schwierig und ich denke, du reagierst völlig normal.
so wie du das schreibst, ist die ex psychisch nicht nur labil, sondern krank. nicht umsonst erzieht sie ihr kind nicht selbst, hat keinerlei bezugspersonen, weist hilfsangebote zurück usw. und hat kein problem deinen freund als alleinigen anker zu benutzen. das ist nicht normal.
das kind ist völlig außen vor. wenn einem kind geholfen wird, ist das immer gut.
die problematik liegt in der beziehung deines partners zu seiner ex. er hat sich da in etwas hineinmanövriert, das auf den 1. blick hin vorbildlich aussieht und will ein gegebenes versprechen halten. damit gibt er aber der ex quasi einen freifahrschein, ihr verhalten bei zu behalten, es geht ja auch so.... damit läuft er gefahr, ein krankes system weiter zu stabilisieren - sein zuhause zu verlassen um platz für eine ex im 14-tage-rhythmus zu schaffen ist weit von der normalität.... und darauf scheint es hinaus zu laufen, entscheiden tut das wie es aussieht die ex, sie braucht nur keine bleibe zu finden...
sich auf so etwas einzulassen halte ich nicht mehr für angemessen. wenn, wie ich vermute tatsächlich eine psychische störung der ex vorliegt braucht sie professionelle hilfe und das verhalten deines freundes kann ihr krankes psychisches system so stabilisieren und dein freund gerät in eine art co-abhängigkeit von ihrer psychischen störung. so was ist leider nicht hilfreich und hilft auch in letzter konsequenz dem kind nicht. wenn ihr nicht wisst, wie damit umzugehen ist, dann lasst euch doch beraten - dazu sind fachleute da. und es ist völlig normal, dass wenn man jemanden hilft - und das ist sehr vorbildlich - das nach bedingungen abläuft, die soziale normalität beinhaltet, dazu gehört, bedingungen zu stellen, dinge einzugrenzen, auch"nein" zu sagen.

euch allen viele gute gedanken und praktikable lösungen.

w
 
  • #13
Liebe FS, ich schließe mich meiner Vorrednerin, #11, vollkommen an... der Gedanke an Co-Abhängigkeit kam mir auch als ich Deinen Beitrag gelesen habe. Überaus anständig, sozial, und verlässlich mag es ja auch treffen... aber eine psychisch kranke ExPartnerin dermaßen selbstlos und ohne für die Zukunft Einschränkungen in Aussicht zu stellen, zu unterstützen - das würde mich auch verunsichern.

Wünsche Dir Kraft, Gelassenheit und Geduld! Alles Liebe!
 
  • #14
<Mod. Chat entfernt> Der Freund macht das doch auch für das Kind, an dem er hängt. Er selbst trifft sich nicht mit der Ex, sondern bietet in dieser Zeit der FS Ausflüge an.
Da erkenne ich keine Co-Abhängigkeit, seine Hauptbezugsperson lebt auf Augenhöhe, sondern nur ein Verantwortungsgefühl und eine Großherzigkeit, die bei manchen Menschen eben bleibt, nachdem die Liebe gegangen ist.
Das Kind bleibt wohl ein bisschen "sein" Kind, für das er sehr gern sorgen würde.

Solange man nicht zusammen wohnt, sehe ich kein Problem darin, das gewohnte Haus zur Verfügung zu stellen, dem Kind das Umfeld zu erhalten.
Wenn sich die FS dagegen auflehnt- was sie ja laut #10 gar nicht mehr tut, das waren ja Anpassungs-probleme, die sie zum Glück nicht mit ihrem Freund toddiskutiert hat- würden die Chancen, dass sie mal mit ihrem Freund zusammenzieht, wesentlich schlechter stehen.

@FS: Ich glaube wirklich, je mehr Souveränität Du momentan aufbringen kannst, desto intensiver wirst Du von Deinem Freund als Mensch geschätzt.
Hat Dein Freund auch eigene Kinder?
 
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  • #15
Dein Freund scheint von der ganz edlen Sorte zu sein. Er fühlt sich einfach verantwortlich für die Menschen mit denen er mal in Beziehung stand. Finde ich toll.
Ganz abgesehen davon, er lässt sie in seine Wohnung und schläft bei dir. Also er zeigt dir ganz klar du bist mir wichtig, mit dir bin ich zusammen, ich bin an deiner Seite.

Sicherlich müsst ihr irgendwann mal über die Tragweite dieses Verantwortungsbewusstseins reden, nicht mit eifersüchtigen Untertönen sondern mit ganz sachlichen Argumenten. Auf Dauer muss die Frau ihr Leben ja auf die Reihe bekommen und das schafft sie nur wenn sie sich entweder Hilfe von außen holt oder lernt wieder selber auf die Füße zu kommen. Dabei könnt ihr beiden ihr nur begrenzt helfen.

Ich würde deinem Freund auch deine Ängste mitteilen was evtl. aufkeimende Gefühle anbelangt. So wie ich deinen Freund einschätze gibt er dir alle Sicherheiten die du brauchst um dich mit ihm wohlzufühlen.

w46
 
  • #16
Die FS soll froh sein, um so einen Mann. Der auch ihr helfen würde, wenn sie Hilfe bräuchte.

Die FS wird nie gegen sein Helfer-Syndrom ankämpfen können, und soll sie auch nicht.
Schließlich achtet er ja dabei, daß er seine neue Partnerin nicht vernachlässigt.
Die FS hat also ein Problem..... mit sich selber. Das ist alles.

Auch ich helfe meiner Ex und ihrem Kind - aus den gleichen Gründen. Davon lasse ich mich nicht abhalten. Die brauchen meine Hilfe, weil die Anderen nicht so weit helfen (können). Besonders ihr Kind(11) hängt jetzt relativ "alleine" da - ohne mich.
Das scheint aber so mancher Frau zu stören = Absagen bekommen - also waren es die falschen Frauen für mich.

Ich kehre ganz bestimmt nicht zu meiner Ex zurück. Da hätte ich genug Gelegenheiten gehabt.
Außerdem hat sie einen neuen Partner. Deren Sache, und ggf. deren Probleme.
 
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  • #17
FS

#11, #12
Eure Beiträge haben mich irgendwie erleichtert, aber ich weiß eigentlich nicht mehr, was richtig oder falsch ist. Vielleicht ist hier tatsächlich Co-Abhängigkeit im Spiel. Ich habe schon ein wenig die Befürchtung, dass seine Ex durch diese Übernachtungen versucht, sich Stück für Stück wieder in sein Leben einzuschleichen. Es kann doch wirklich keine Dauerlösung sein, dass ich alle paar Wochen mit meinem Freund aus seinem Haus flüchte, damit die Ex-Freundin dort übernachten kann … allerdings weiß ich Moment auch keine andere.

Sie hat angeblich viele Symptome einer Borderline-Störung. Mein Freund sagte mir, er habe während der letzten Monate in der Beziehung mit ihr eine Depression entwickelt, was für ihn völlig ungewöhnlich ist. Die Kommunikation und das Leben mit ihr war eine Berg- und Talbahn. Die Stimmung schlug oft von der einen auf die andere Sekunde um180° um. Er hat sich intensiv über die Erkrankung informiert und mehrere Bücher zu dem Thema gelesen, um mit seiner Ex-Freundin besser umgehen und ihr helfen zu können. Er war sogar mit ihr in der Paarberatung, aber sie hat das ganze bald wieder abgebrochen. Er hat es letztendlich nicht geschafft und eingesehen, dass mit ihr eine normale Beziehung nicht möglich ist.

Mein Freund hat nach der Trennung von sich aus keinen Kontakt zu ihr gesucht. Erst als wir schon etwa 3 Monate zusammen waren, sagte sie ihm am Telefon unter Tränen, dass sie nicht mehr leben will. Seitdem macht er sich wieder ernsthaft Sorgen. Er telefoniert mit ihren Freundinnen und mit dem Vater des Kindes, um herauszubekommen, wie es ihr geht. Sie selbst spricht kaum über sich. Die Kommunikation mit ihr ist angeblich oft sehr anstrengend.

Mein Freund hat übrigens auch eigene Kinder, die bei deren Mutter leben. Er hat guten Kontakt zu seiner „alten“ Familie. Ich komme sehr gut mit seiner Ex-Frau und den Kindern aus. Da gibt es für mich überhaupt keine Probleme.
Das Kind der Ex-Freundin hat einen liebevollen Vater bei dem es lebt und der sich liebevoll kümmert.
 
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  • #18
Liebe FS,
ich sehe mehr und mehr ein Durcheinander von Beziehungen bei Deinem Freund. Die Ex ist die Ex, ihre Persönlichkeitsstörungen scheinen doch ziemlich gravierend zu sein und Dein Freund noch nicht davon befreit. Ich persönlich würde das nicht wollen. Natürlich sind wir alle älter, haben unsere Trennungen, Scheidungen hinter uns und akzeptieren die Umstände soweit es geht. Aber in solch einer Situation, wie Du sie nun mehr und mehr schilderst, würde ich mich als Randfigur sehen. Alte Beziehungen hin oder her, Du bist seine Liebste und Du musst Dich wohl mit dem Durcheinander fühlen.
Ich würde langfristig auch nicht wollen, dass sie im Haus meines Freundes wohnt. Das ist viel zu verstrickt und ohne klare Linie.
Du scheinst es auch so zu empfinden. Ich denke, Du hast eine gesunde Einstellung und ich meine, Du versuchst ernsthaft und ruhig die Sache anzugehen. Respekt.
Höre auf Dein Bauchgefühl. So nett er auch ist. Vielleicht bist Du doch nicht seine große Liebe. Sondern die Ex.
w47
 
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  • #19
Liebe FS,
Du, als psychisch Gesunde, solltest Deine innere Stimme und Deine Bedenken sehr ernst nehmen. Bei aller "Ritterlichkeit" Deines Freundes- im gesamten System dominiert die Krankheit der Ex- Freundin seine Entscheidungen und damit auch Eure Partnerschaft.
Weil die Ex- Freundin profesionelle Hilfe ablehnt und selber bestimmt, was Hilfe für sie ist, heißt das noch lange nicht, dass erfüllte Forderungen durch Deinen Freund wirkliche Hilfe sind. Im Gegenteil, wenn die Krankheit den Lauf der Dinge vorgibt, wird das gesamte System kränker und gesundet keinesfalls.
Denk doch mal konsequent weiter:
Wenn die Ex jetzt unter Tränen bemerkt, so nicht mehr leben zu wollen, bindet sie Deinen Freund emotional in krankhafter Weise an sich, indem sie ihn zu ihrem einzigen "Retter" kürt. Das schmeichelt uns Menschen sehr, die Falle ist jedoch vorprogrammiert: "Ich kann ohne Dich nicht leben und Du allein bist verantwortlich für mein Leben...!"
Wenn sich Dein Freund dieser Aufgabe weiterhin ohne jegliche kritische Distanz stellen wird, ist das ein 24- Stunden- Job. Da bleibt für ein eigenes Leben oder gar für eine Beziehung mit Dir keine Energie mehr übrig.
Die einzige wirkliche Hilfe für die kranke Ex- Freundin kann der klare Verweis Deines Freundes auf Profis sein und gleichermaßen die Erklärung, dass er keiner sei und die Aufgabe demzufolge nicht übernehmen wird.
 
  • #20
Mit der ergänzenden Information, dass die Ex-Freundin Borderlinerin ist und Behandlung ablehnt, ändert sich für mich die Geschichte sehr. Ich ging davon aus, dass es sich um jemanden in Behandlung handelt, der nur immer mal wieder kippelt.
Die bemäntelte Selbstmorddrohung ist typisch, ich habe kaum Ahnung davon, aber einige solche Leute live erlebt. Da ging es immer um Einfluss auf andere. Nähe nicht zulassen können - Angst vor dem Alleinsein - Selbstverletzung etc. Das ist nicht kalkulierbar, für jemanden, der sich mal in einer emotionalen Verbindung zu einem Kranken befand, schon garnciht.
Schlag ihm vor, daß ihr euch zusammen beraten lasst, wie ihr mit der veränderten Situation umgeht. Ihre Krankheit führt ihn und auch bald dich sonst herum wie Marionetten am Faden.
 
  • #21
Liebe FS, ich kann dein Unbehagen sehr gut verstehen, mir ginge es an deiner Stelle ebenso!

Du musst hilflos zusehen, wie eine andere Frau (immerhin die Ex!) in der Lage ist, Macht über deinen Partner auszuüben, wie auch immer. Sie weiß ganz genau, wie sie ihn wieder in ihren Bann ziehen kann, und nützt dies schamlos aus. Solange er sich das gefallen lässt, wird er niemals ganz frei sein für eine Beziehung mit dir.

Spätestens bei der Erwähnung, nicht mehr leben zu wollen, müsste dein Freund hellhörig werden und ein Machtwort sprechen: "Entweder du suchst dir professionelle Hilfe, oder ich ziehe mich komplett aus deinem Leben zurück!" Ohne fachkundige Hilfe, keine weitere Unterstützung, keine Übernachtung, keine Gespräche nichts!

Diese Frau ist krank, und dein Partner darf nicht die Verantwortung für ihr Leben übernehmen, das müsste sie selbst tun. Ich fürchte schon, dass dieser Wochenendaufenthalt in seiner Wohnung erst der Anfang eines folgenden Psychoterrors ist, pass also bitte auch auf dich auf!

Vielleicht ist dein Partner wirklich co- abhängig, das glaube ich fast, was die Situation nicht einfacher macht.

Mein Rat: Bewahre diesmal noch Ruhe, vielleicht war diese "Notsituation" ja wirklich ein Einzelfall. Ich glaube es allerdings nicht! Ein weiteres Mal solltest du dich jedoch nicht mit einem ernsthaften Gespräch mit ihm zurückhalten, denn sonst bist du die dritte im Bunde, die sich in eine Abhängigkeit zu dieser Frau begibt.
Das darf nicht passieren!
 
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  • #22
Der Kerl hat mit dem Kind nichts zu tun, stellt aber jedesmal seine Wohnung zur Verfügung, wo diese Frau sich mit ihrem Ex und Kind zusammen treffen können und er mittendrin und alle zusammen spielen sie dann womöglich stundenlang Ringelmatz im Kreise tanzen. Das ist dann doch eine sehr "klebrige" Einstellung zum Ex und zu Dingen, die einen eigentlich nichts angehen.

Dein Partner ist kein Paartherapeut, aber er wird das nicht mehr ändern, weil er schon sehr lange in seiner Rolle lebt.

Schon aufgrund dem was du schreibst, würde ich mit dem Typen nicht mehr warm werden wollen, egal wie gut er aussieht und wie toll er sonst noch charakterlich ist. Das machst einfach unheimliche Probleme, wenn ein Mann sich vor anderen Leuten, auch Freunden oder guten Kollegen nicht gut durchsetzen kann/will.
Erste Wichtigkeit sollte der Partner im Leben spielen (darauf lege ich heute sehr viel wert) und danach kommen erst ehemalige Freunde (für viele Menschen hat der Partner aber immer nur zweiter Stellenwert im Leben nach Freunden, Eltern, usw. ).

Sonst wird das nämlich zukünftig so laufen: Wenn jemand am Telefon pfeift, ist er sofort zur Stelle und du liegst daheim im Bett oder kannst warten bis er sich wieder interessiert dir zuwendet.

Wo stehst du denn dann eines Tages? Willst du immer das Anhängsel deines Freundes sein? Ich hab so ähnliche Konstellation auch schon erlebt.

Aber jeder ist seines Glückes eigener Schmied. Wenn du so behandelt werden möchtest, dann nur zu. Jeder kriegt, was er verdient.


Die Frau mit Kind vereinnahmt ihn grundlos, und er fühlt sich dazu verpflichtet helfen müssen. Das geht in meinen Augen zu weit. Eines gewisses Grad Unterstützung ist verständlich, aber wenn es zum grundlegenden Problem wird, und ihm die Frau mit dem Kind dauerhaft so wichtig ist, dann weißt du ja schon, welchen Rangplatz du hast! Hier solltest du ganz deutlich machen, dass deine Spielregeln anders aussehen und du dich nicht den Launen seiner Ansichten unterwerfen wirst. Und notfalls danna uch konsequent gehen!

Die Kunst eines ausgewogenen Charakters macht aus, zwar helfen zu können, aber im richtigen Moment auch bedingungslos sagen zu können: "Nein, tut mir leid, ich kann dir nicht helfen" . Und das kann eben nich jeder - leider.

Wenn dir der Mann wichtig ist, dann würde ich irgendwie gucken, schnellstmöglichst eine professionelle Adresse für die Frau zu organisieren, damit die raus aus seinem Leben ist.
 
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  • #23
Es ist die Frage, ob ich ihn mit einem Machtwort oder einem ernsten Gespräch nicht an die Wand drücke und er sich eher zurückzieht. Ich habe ihm zumindest schon oft gesagt, dass ich das nicht gut/gesund finde und mehrfach geäußert, dass dieser Zustand für mich eine emotionale Zumutung ist.

Er kann mein Unbehagen verstehen. Er sagt, er sitzt nur zwischen allen Stühlen und möchte sich später mal in den Spiegel schauen können. Er möchte mir einerseits nicht auf die Füße treten, aber andererseits hinter seinem Wort stehen. Ich habe heute das Gefühl, dass ich unserer Beziehung langsam wieder vertrauen kann.

Die Selbstmorddrohung seiner Ex-Freundin hätte ihn damals angeblich nicht berührt. Er war mit mir zusammen und emotional ganz weit weg von ihr. Der Frau geht es im Moment wohl recht gut und er hat große Hoffnung, dass sie langsam ihr Leben in die Hand nimmt.
Wir werden sehen! Ich bin mal vorsichtig und werde die nächsten Wochen abwarten, wie die Sache weitergeht. Bei einer weiteren Übernachtungsplanung werde ich sicher deutlicher reagieren.

Ich möchte mich bei Euch allen ganz herzlich für Eure Gedanken, Kritik, Trost bedanken und an dieser Stelle mal sagen, dass ich dieses Forum richtig klasse finde!!!
Im Moment fühle ich mich wieder etwas ruhiger und vielleicht kommt der nächtliche Schlaf auch wieder.

LG
 
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  • #24
ich weiß nicht, aber ich bin wohl die einzige, die diese übertriebene verantwortung für eine ex ziemlich seltsam findet! leben wir nicht in deutschland, mit einem gut ausgebauten sozialen netz, das dafür da ist, sich um solche fälle zu kümmern? warum fühlt sich dein freund so für die frau verantwortlich? er ist ja noch nicht mal der vater das kindes....
wir sind doch um gottes willen nicht für unsere ex-partner für den rest unseres lebens verantwortlich, nur weil wir mal mit ihnen eine partnerschaft hatten!
ich persönlich bin immer für klare grenzen nach einer trennung und was mich hier stört ist, dass du die einzige bist, der es mit der situation nicht gut geht. du, als seine aktuelle partnerin! das wohl der aktuellen partnerin sollte vor denen von exen vorgehen, oder nicht?!
ich finde die ex deines freundes kann sich sehr gut an die diversen beratungsstellen wenden und dein freund sollte mal an seinem ziemlichen verqueren verantwortungsgefühl arbeiten, das irgendwo auch an eine abhängigkeit zu seiner ex gekoppelt ist.
ich kann dich gut verstehen und das solltest du dir hier nicht von leuten mit ähnlichem helfersyndrom ausreden lassen...
w
 
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  • #25
FS

o.k., in unserem letzten Gespräch sagte er lediglich, dass er mich verstehen kann. Er hat nichts davon gesagt, wie es weiter gehen soll. Ich habe mich mal wieder von seiner netten Art beruhigen lassen. Eigentlich ist alles beim alten. Ich halte diesen Zustand langsam nicht mehr aus. Er ist freundlich wie immer. Ich muss dauernd dran denken und kann doch dieses Thema nicht dauernd auf den Tisch bringen. Ich soll weiterhin ein freundliches Gesicht machen. Wie soll das funktionieren?

Abwarten oder ein deutliches Zeichen setzen?
 
  • #26
Liebe FS,
lenke doch Deinen eigenen Fokus auf ihn, Dich und das, was ihr gemeinsam machen könnt.
Verbreitere Eure Basis, ihr kennt Euch erst fünf Monate. Momentan stellt er ja nur Sachwerte für die Ex zur Verfügung, kümmert sich ein kleines bisschen um den Jungen.
Es kommt bestimmt nicht gut, auch wenn er nicht über diese Irritation sprechen wird, wenn Du ihn kritisierst für seine Nächstenliebe, obwohl er alle Zeit DIR zur Verfügung stellt.
Wenn Du jetzt Druck machst, geht es nach hinten los. Dann stellt er Dich in Frage.
Wenn Du aufmerksam abwartest, souverän bleibst und Eure Basis vertiefst, Motto
Markiere dein Revier, zeige, dass du da bist. Unzickig und präsent
wird er Dich nicht fallen lassen.
Leb in der Gegenwart, genieße Deinen Freund, sichtlich, und der Rest wird sich klären, besser, als Du es Dir jetzt vorstellen kannst. Dir Zeit arbeitet für Dich, er WAR schon einmal krank wegen ihr, zeigt dir doch,
mehrmals täglich, wie wichtig ich für ihn bin und wie ernst er es mit mir meint. Ich könnte durch und durch glücklich sein.
Zu einer Beratung würde ich an Deiner Stelle momentan eher allein gehen. Erst, wenn das Ganze sich wirklich noch mehr als zwei Monate hinziehen sollte, und es Dir zu schwer fallen sollte, in dieser Zeit mit ihm unbeschwert zu leben, obwohl ihr den Kontakt beide meidet, würde ich ihn bitten, zur Beratung mitzugehen.
Stresse ihn nicht, auch wenn es Dir schwer fällt. DAS ist einer DEINER großen Pluspunkte.
 
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  • #27
Ich kann dich verstehen FS. Ich hätte damit auch ein Problem.
Bei meinem Temperament würde ich wahrscheinlich irgendwann zu ihm sagen: Die oder ich!
Ich möchte mal die anderen hier sehen, wenn sich ihr Partner fleissig um die EX/den Ex kümmert und die bei denen ins Haus rein und raus laufen.
Geht gar nicht, wenn man nach dem Motto: "Trautes heim, Glück allein" lebt.
Gegen Helfen habe ich nichts, aber die Ex meines Freundes möchte ich nicht in meinem Umfeld haben.Basta!
 
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  • #28
ich weiß nicht, aber ich bin wohl die einzige, die diese übertriebene verantwortung für eine ex ziemlich seltsam findet! leben wir nicht in deutschland, mit einem gut ausgebauten sozialen netz, das dafür da ist, sich um solche fälle zu kümmern? warum fühlt sich dein freund so für die frau verantwortlich?

Im Prinzip hast du recht. Allerdings hast du anscheinend eine Kleinigkeit überlesen: Der Freund der FS hat seiner Ex bei der Trennung ein Versprechen gegeben. Das mag im Nachhinein nicht besonders klug gewesen sein, aber so ist es nunmal.
Ich weiß nicht, wie du das siehst, aber für mich ist ein Versprechen eine bindende Verpflichtung, die anständigerweise nur von demjenigen gelöst werden kann, dem es gemacht wurde. Die FS könnte natürlich ihrem Freund Feuer unter dem Hintern machen, um diese Frau loszuwerden, oder sich im Extremfall sogar trennen (ich will es nicht herbeireden, nur wird ja hier im Forum so oft dazu geraten). Nur, was wäre das denn für ein Signal an ihren Freund? Doch wohl, dass er dafür bestraft wird, wenn er sich korrekt verhält. Das ist dann das Patentrezept für einen weiteren beziehungsgeschädigten Mann, über den sich dann wieder die Frauen im Forum beschweren können und so schließt sich der Kreis. Wieder ein Beleg für meine These, dass Frauen, die sich über Männer im Allgemeinen (nicht im Speziellen) beschweren, mit dieser Kritik eigentlich auch genauso sich selbst meinen (und umgekehrt).
Die FS hat m.E. nur eine Möglichkeit, nämlich gute Miene zum bösen Spiel zu machen und zu hoffen, dass das Ganze bald beendet ist und die Ex wieder auf die Beine kommt. Möglicherweise könnte sie ihren Freund ja auch darin unterstützen, damit die Situation schneller geklärt ist. Das hätte den Vorteil, dass die beiden ein gemeinsames Ziel hätten, was sicherlich für die angespannte Partnerschaft förderlich wäre.
 
  • #29
Im Prinzip hast du recht. Allerdings hast du anscheinend eine Kleinigkeit überlesen: Der Freund der FS hat seiner Ex bei der Trennung ein Versprechen gegeben. Das mag im Nachhinein nicht besonders klug gewesen sein, aber so ist es nunmal.

Die Lebensumstände dieses Mannes haben sich geändert, und Hilfe muss keinesfalls bedeuten, dass er seiner Ex plus Kind sein eigenes Haus überlässt.
Hilfe ist es ebenso, ihr Wege zu zeigen, sich selbst aus ihrer Lage zu befreien, und zwar mit professioneller Hilfe! Dies zu organisieren, wäre wohl der weit bessere Weg, sein Versprechen einzulösen.

Diese Frau will dies jedoch nicht, und verspielt dadurch den Anspruch auf die Unterstützung des EX.
 
G

Gast

Gast
  • #30
FS

Warum fühlt sich mein Freund für diese Frau so verantwortlich? Das ist hier wirklich die Frage. Wo ist die Grenze zwischen einer angemessenen Hilfsbereitschaft und einer unguten, emotionalen Verstrickung? Hier geht es überhaupt um das Thema „Grenzen“.

Gestern Abend habe ich meinen Freund mal wieder besucht und die Nacht bei ihm verbracht. Ich wollte am liebsten gar nicht hin, habe sogar beim Hinweg überlegt, ob ich nicht wieder umkehren soll. Ich war sehr angespannt.

Am vergangenen WE war SIE also hier, ist auf dem Stuhl gesessen, auf dem ich sonst sitze, hat die Badewanne benutzt, die ich seit fünf Monaten benutze, in der mein Freund und ich schon zusammen geduscht haben, hat vielleicht auch mein Duschgel benutzt, hat in den Kühlschrank gegriffen, in der die Marmelade steht, die mein Freund und ich im Sommer gemeinsam gemacht haben, hat am PC gesessen, an dem mein Freund und ich normalerweise arbeiten, hat sich vielleicht auf das Sofa gekuschelt, auf dem mein Freund und ich oft gekuschelt haben … usw.

… und wenn ich mit meinem Freund ins Bett gehe, dann muss ich immer wieder daran denken, dass er vor eineinhalb Jahren mit IHR genau in diesem Bett Sex hatte. Und nun war sie also wieder da und hat sich frei in diesem Haus bewegt, in dem doch zurzeit ich zuhause bin. Da kommen einem schon Phantasievorstellungen hoch! Hat sie sich nicht doch mal in „unser“ Bett gekuschelt, hat sie nicht vielleicht doch an seinem Pyjama geschnuppert, …? Das sind natürlich alles nur Gegenstände, aber sie sind verbunden mit meinen Erlebnissen und Gefühlen mit IHM.
Mit diesen Gedanken stand ich also im Bad rum, war ziemlich verwirrt und fühlte mich einfach nicht mehr wohl. Klingt vielleicht total bescheuert, aber ich fühlte mich in UNSERER Privatsphäre extrem verletzt, da waren die Grenzen so verwischt, in meinem Bauch war da so ein „Knoten“, … oder so ähnlich.

Ich war so angespannt, dass es dann zu einer verbalen Auseinandersetzung kam.
Mein Freund räumte ein, dass es wohl unklug war, damals dieses Versprechen gegeben zu haben. Er könne jetzt aber nicht vor seine Ex-Freundin treten und sagen: „Die Zeiten haben sich geändert, Du musst in Zukunft sehen, wie Du allein klarkommst. Mein Versprechen gilt nicht mehr.“ Wenn sie und ihr Kind seelisch abstürzen würden, könnte er sich das nicht verzeihen … und wenn SIE alle paar Wochen oder Monate mal zum Übernachten kommt, … was soll da schon passieren?

Ich komme mit diesen verschwommenen Grenzen nicht klar.

Ich kann das alles verstehen und ich rechne es ihm auch hoch an, aber da gibt es eben auch meine Gefühle. Er kann zwar verstehen, dass es für mich schwierig ist, … aber
wir kommen zusammen irgendwie nicht weiter. Da wir uns im Kreis drehen, bat er darum, dieses Thema bei einer Lebensberatungsstelle anzusprechen.
 
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