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  • #1

Partner mit psychischen Problemen hat sich getrennt

Wir waren 2 Jahre ein Paar. Wir hatten eine turbulente aber unglaublich schöne Zeit u waren total verliebt. Er hat(te) Depressionen, nahm Meds u ging zur Therapie. In der Beziehung hat sich sein Zustand stabilisiert. Zukunftspläne, urlaube, Hochzeit... Kurz vor dem Ende hat er mich sogar überredet in einen Juwelierladen mit ihm zu gehen um einen Verlobungsring anzuprobieren.
Ende 2012 hat er mit den Meds aufgehört.
Jobverlust, kaum mithilfe im Haushalt. bin nicht mehr an ihn rangekommen, hat alles verdreht, sich immer öfter abgeschottet, die Wohnung verlassen...
Dann hatten wir wieder Streit, der für ihn - wie er sagt - der Bruch der beziehung war. Eine Woche waren wir noch zusammen. Wir haben beide viel geweint, er hat gesagt, das sei das traurigste, was er je gemacht habe. Er ist noch in der Nacht zu seinen Eltern. Das letzte, was er gesagt hat war "danke"
Die Trennung ist gut 6 Wochen her. er behauptet es gehe ihm gut, seine Psyche tue alles, damit er nicht abstürzt, er sei frei u unabhängig, würd nicht mehr wie ein Fisch an der Angel hängen wollen, ständig in der Angst, fallengelassen zu werden, würde nur manchmal trauern u verdrängt (weil es sonst kaum auszuhalten wäre). fAst jeder Kontakt endete im Desaster, hat mich beschimpft (Scheusal, wenn du sterben solltest, wird es mich nicht weiter berühren, dann verreck eben...) u mich gekränkt.
Die Kontakte waren alle nachts und gingen von ihm aus. Anrufe, SMS, Chats. Er sagte, ich solle mich endlich lösen, es gäbe keine Möglichkeit die Beziehung weiterzuführen, ich hätte nie was mit ihm anfangen können... Ein einziges Mal hab ich ihm ein Mail geschickt um ein paar Dinge loszuwerden. Seine Reaktion "kotz doch wen anderen damit voll" u "ich hab das mail doch gelesen und bin wütend und traurig u bitte lass mich in ruhe".
Es war einige Tage Sendepause u ich habe bemerkt, dass mir das gut tut. Nun will er ein paar Möbeln haben, war total freundlich, weil er was braucht.
Gestern Nacht wieder 2 SMS. HAt mir einen schönen Tag gewunschen u danach noch ein sms "ich mag dich übrigens. wir werden nur nie wieder :/ :( :_("
er hat schon so oft gesagt, dass es nix mehr mit uns wird u es ist, als ob er es sich einreden würde. ich hab ihn nie danach gefragt.
er wollte den kontakt vollständig abbrechen, hat mich aus facebook und skype gelöscht u kommt doch immer wieder auf eine art zurück.
er is unausstehlich u fremd. weicht jeder konfrontation aus u redet wie aufgezogen, ständig unterwegs, geht fort bis in die früh etc. er ist einfach nicht er selbst.
momentan reagier ich nicht auf seine kontaktversuche. es ist alles ambivalent u es wirft mich jedesmal zurück.
ich liebe diesen mann, momenten is er aber ein anderer. ich glaube nicht, dass ich das, was ich für ihn empfunden hab/empfinde mit jemand anderen haben kann. unsere liebe war besonders u groß.

hat jemand ähnliche erfahrungen gemacht mit psychisch kranken partnern? wie war die trennung? gab es ein revival?
würd mich über feedback freuen!
 
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  • #2
Liebe FS,

bei allem Respekt, kann es sein, dass du inzwischen Co-Abhängig geworden bist?

Warum tutst du dir so einen Mann an? Was ist mir dir selber los, dass du so eine kranke Beziehung liebst?

Es gab vor kurzem einen anderen passenden Thread dazu, mit sehr interesanten und wichtigen Gedanken zu deiner Frage.

Ich halte weder dich noch diesen Mann für psychisch stabil und zu einer gesunden Beziehung zwischen Mann und Frau fähig.

w 50
 
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  • #3
liebe fs,

diese seite des mannes, den du liebst, gehört zu ihm. sie ist immer da, setzt sich manchmal durch, manchmal nicht. auch wenn du es für momente nicht spürst, es gehört zu ihm, wie sein körper. es macht keinen sinn, den mann in so liebe ich ihn und so halte ich ihn nicht aus zu trennen. das gesamte paket ist nicht zumutbar.

zum einen kann seine depression dafür verantwortlich sein, aber es ist keinesfalls so, dass ein depressiver seine liebst beschimpft, verletzt und quält. das ist seine ureigene persönlichkeit, die eben in den verschiedenen stadien seiner krankheit zum tragen kommt.

du kannst ihm nicht helfen, hilf dir selbst. trenne dich vollständig, unternimm alles, damit er nicht mit dir in kontakt treten kann. wenn du immer wieder reagierst, hälst du diesen schlimmen zustand am laufen.

dir alles gute
w
 
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  • #4
Hier die FS,

ja, bin bestimmt auch coabhängig gewesen, denke aber nicht, dass ich es zur Zeit bin, da ich mich eh zurücknehm und nicht mehr auf ihn reagier. Nur die Sache mit den Möbeln gehört halt geklärt, so fair will ich ja sein (wobei das eh schon wieder im Drama ausartet).

Ich liebe ihn, weil er ein sehr guter, intelligenter Mensch ist und ich bin einfach nicht der Meinung, dass man Menschen kategorisch ablehnen soll, "nur" weil sie psychische Probleme haben. Solang er die Meds genommen hat, war es auch gut.

Finde es ein wenig anmaßend, zu behaupten, ich wäre nicht stabil genug um eine Beziehung zu führen. Ja, ich hab viel in diese Liebe inverstiert und tue es wahrscheinlich auf eine Art immer noch, nur hab ich mich immer bemüht, sachlich zu bleiben, was mir auch, denk ich, ganz gut gelungen ist. Woraus schließt du denn, das ich dazu nicht in der Lage wäre? Ich seh sehr wohl, wie unnatürlich die ganze Situation auch ist.

Dass JETZT keine Beziehung möglich ist, seh ich ja. Das würd ich auch nicht wollen. Aber mit etwas Abstand kann ich vielleicht auch verzeihen (das kann ich jetzt noch nicht beurteilen) und wenn er sich bis dann wieder mehr im Griff haben sollte und einsieht, dass er Hilfe braucht, würd ichs nicht von vornherein ausschließen. Und Depression ist das im Moment keine mehr, da steckt wesentlich mehr dahinter, das ist mir klar.
Ich distanzier mich so gut es geht und bin gespannt, wie es sich weiterentwickelt.
Heut ist übrigens sein Geburtstag. Überleg hin und her, ob ich ihm gratuliere oder nicht.

LG
 
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  • #5
Beende den Kontakt, das ist das Beste, was du für dich tun kannst. Sieh nach vorn und nicht mehr zurück. Du ersparst dir viel Leid, denn dieses widersprüchliche und demütigende Verhalten und diese Respektlosigkeiten würden dich ansonsten noch stärker belasten.
Er hat sich von dir getrennt, das war doch eine deutliche Ansage. Ich würde mich konsequent abgrenzen und den Kontakt endgültig beenden. Das ist doch die reinste Zeitvergeudung, du bist keine Therapeutin. Er braucht Hilfe von erfahrenen Psychotherapeuten.
 
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  • #6
Hier FS,

danke, ja, das versuch ich ja grad. Was die Zukunft bringt, wird man sehen. Ich hab leider während der Beziehung einiges über seine Vergangenheit NICHT gewusst (in Bezug auf psychische Probleme).
Es geht mir eh schon wesentlich besser, aber abgeschlossen hab ich eben nicht. Is ja auch normal nach gut 6 Wochen.

Hat irgendwer Erfahrungen mit psychisch kranken PartnerInnen/ExpartnerInnen gemacht?
 
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  • #7
Ja, ich habe Erfahrungen. Depression, Borderline, alles dabei. Mein Tipp:
- da es bei ihm NIEMALS gut oder besser wird (NIE NIE NIE)
- da er das "du bist schuld-Spiel" immer wieder spielen MUSS
- da es ein Wechselbad der Gefühle aller 2-3 Tage ist
- da du deine ganze Energie da rein stecken musst und selbst sehr unruhig wirst
- da du dein Selbstbewusstsein nur verlieren kannst
- da er IMMER eine verdrehte Wahrnehmung haben wird...
geh so schnell wie möglich so weit weg wie möglich und gratuliere NICHT zum Geburtstag.
DU musst eindeutige, klare Signale setzen.
 
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  • #8
Finde es ein wenig anmaßend, zu behaupten, ich wäre nicht stabil genug um eine Beziehung zu führen. Ja, ich hab viel in diese Liebe inverstiert und tue es wahrscheinlich auf eine Art immer noch, nur hab ich mich immer bemüht, sachlich zu bleiben, was mir auch, denk ich, ganz gut gelungen ist. Woraus schließt du denn, das ich dazu nicht in der Lage wäre? Ich seh sehr wohl, wie unnatürlich die ganze Situation auch ist.

LG

Ich arbeite seid zig Jahren mit solchen Männern und die ändern sich nie. Die sind ernsthaft krank und wer glaubt solche kranken Menschen lieben zu können, der braucht in meinen Augen, bei allem Respekt, selber Hilfe.

Eine psychisch gesunde und stabile Frau wird immer auf eine gute Balance achten und nicht umsonst gilt das Sprichwort. Gleich und gleich gesellt sich gerne.

Ich frage mich, ob es der FS nicht zu denken gibt, dass andere Gäste sie warnen.

Liebe FS, es ist dein Leben klar, aber das Leben ist zu kurz und zu wertvoll, es an eine psychisch kranken Menschen zu vergeuden. Klingt hart, aber die Gefahr, dass du selber richtig psychisch krank wirst, ist zu groß. Daher sei froh, dass er die Beziehung beendet hat.

Hole dir prof. Hilfe, um alles zu verarbeiten. Übrigens Frauen von Alkoholiker und Drogenabhängigen und Fressüchtigen habe ähnliche Probleme wie du. Es sind immer schädigende Beziehungen für beide Seiten.

w 49
 
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  • #9
Ich hab ihn halt damals ermutigt dazu, die Meds wegzulassen. Ich empfand ihn damals als sehr stabil und wusste eben nur von der Depression. Mit Meds wärs vielleicht gar nicht so weit gekommen.
Naja, ich block eh ab und merke auch, wie ich mich langsam entferne. Aber es gibt traurige Zeiten, denn wir haben sehr viel Schönes erlebt und wollten eben auch heiraten. Daran gabs, soweit ich das beurteilen kann, für uns beide keinen Zweifel. Das lässt sich eben nicht so schnell wegschieben.
 
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  • #10
hat jemand ähnliche erfahrungen gemacht mit psychisch kranken partnern? wie war die trennung? gab es ein revival?
würd mich über feedback freuen!

Liebe FSin. Du wirst hier ein 99,99 % tiges Feedback erhalten, das Dir rät, diesen Mann NIE wieder in Dein Leben zu lassen. Ich hoffe für Dich, das Du diese geballte Einhelligkeit der Antworten, annimmst und nicht auf die 00,01 % wartest, die Dich in Deinem Tun und Handeln unterstützen und Dir das gehoffte Alibi verschaffen.
 
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  • #11
(FS) Es gibt mir selbst zu denken, dass alle mich davor warnen. Mir ist bewusst, dass das was hier abging in und vor allem nach der Beziehung total destruktiv ist. Ich sehe auch, dass es besser für mich ist, wenn diese Exbeziehung auch eine Exbeziehung bleibt.
Was ich mich aber sehr wohl frage ist, wieso und woran man mit psychisch kranken Menschen arbeitet, wenn man sowieso der Überzeugung ist, dass die sich nicht ändern und eh alles nix nutzt?!
Und ich find eure Kommentare sehr wertend und hoffe, dass ihr nie in eine Situation kommt, wo ihr selbst psychische Probleme bekommt. Denn psychisch kranke Menschen so abzustempeln, find ich respektlos und es schockiert mich. Das heißt, psychisch kranke Menschen sollten am besten niemals eine Beziehung führen?!
Unabhängig von meiner beziehungsgeschichte.
Ich bin auch zum Erfahrungsaustausch hier und habe nach ähnlichen Erfahrungen gefragt.
 
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  • #12
Das ist wohl eher manisch-depressiv, jetzt gerade scheint er sich in der manischen Phase zu befinden (ganze Nacht auf, geht aus, schreibt wie besessen SMS etc). Wie hießen die Medis, die er nahm? Daran kannst du genau ersehen, um welche psychische Erkrankung es sich handelt. Wahrscheinlich sagte er zu dir, er sei depressiv, weil das für den Normalverbraucher einfach weniger hart klingt als manisch-depressiv oder schizophren.
 
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  • #13
(FS)
Und ich find eure Kommentare sehr wertend und hoffe, dass ihr nie in eine Situation kommt, wo ihr selbst psychische Probleme bekommt. Denn psychisch kranke Menschen so abzustempeln, find ich respektlos und es schockiert mich. Das heißt, psychisch kranke Menschen sollten am besten niemals eine Beziehung führen?!

Ich hatte psychische Probleme, war AE-Mutter, hatte Depressionen, musste 6 Jahre Therapie neben Job und Kleinkind machen und war dementsprechend nicht beziehungsfähig.

Heute bin ich fast gesund, stabil, Kind ist fast ausser Haus und jetzt geht es mir so gut, dass ich es mir zutraue eine Beziehung einzugehen. Aber als gebranntes Kind achte ich sehr darauf, keine Beziehung zu einem psychisch kranken Mann einzugehen.

Es ist Fakt, dass man psychisch halbwegs stabil sein muss, um eine emotional reife und gesunde Beziehung aufbauen zu können.

Hier stempelt keiner psychisch kranke Menschen an, sonder legt einfach Fakten dar. Wenn das der FS weh tut, ist es nicht schön, aber wir haben auf ihre Gefühle keinen Einfluss. Negative Gefühle macht sich jeder selber. Wäre ja ganz schlimm, dass wir über das Forum Macht über andere Menschen bekämen.

w 50
 
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  • #14
Ja, habe auch Erfahrung mit psychisch kranker ex-Partnerin.

Wenn man sich im Leben etwas aufbauen möchte, das normale spießbürgerliche Programm mit Familie und so, dann ist so eine chronische, schwere psychiche Erkrankung ein dermaßener "Klotz am Bein", da kann man sich abstrampeln wie man will, es wird nie etwas und man muss aufpassen, dass man sich nicht selbst total verausgabt und selbst krank wird.

In jüngeren Jahren oder wenn man eher so in den Tag hinein lebt, macht einem das nicht so viel aus und man ist ja auch idealistisch und sozial eingestellt.

Ich wundere mich nur, wie weit verbreitet diese Krankheiten sind.
 
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  • #15
Hier die FS,

ja, an bipolare Störung hab ich natürlich auch gedacht. bin mir nicht sicher, inwiefern er sich über seine manische Seite bewusst ist (falls es das wirklich sein sollte).
Unter Therapie und mit den Meds gings ja auch sehr gut, problematisch wars vor allem nach Absetzen dieser.
Er hat sich in der Zeit mit mir extrem gut aus seinem Loch rausgebuddelt, deswegen war ich auch so optimistisch und dachte nach einiger Zeit, dass die Meds eben nicht notwendig sind.
Er hat gesagt, er hat sie öfter vergessen zu nehmen und sie dann eben abgesetzt (mit meinem Zureden auch). Inwiefern er tatsächlich 'vergessen' hat, weiß ich natürlich nicht.
Ich finds halt traurig, wenn man Menschen eben dann abstempelt aufgrund psychischer Probleme und es hieß hier ja auch 'die ändern sich NIE'...
 
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  • #16
Ich finds halt traurig, wenn man Menschen eben dann abstempelt aufgrund psychischer Probleme und es hieß hier ja auch 'die ändern sich NIE'...

Liebe FS, merkst du was?

Du hast Schuldgefühle, weil du ihm geraten hast, die Medis abzusetzen, warum eigentlich?

Du bist Laie, spielst aber die Therapeutin und empfiehlst dazu einem chronisch kranken Menschen, daher das sich NIE ändern kann, seine Medis abzusetzen. Wie schräg ist denn das? Das kann doch nur sein Arzt. Fraglich ist auch, warum der Mann auf dich hören sollte.

Wäre genauso einem Astma-Kranken zu empfehlen, weil durch sein Spray seine Beschwerden besser geworden sind, sein Spray nicht mehr zu nehmen.

Du scheinst entweder relativ jung zu sein, oder älter und naiv. Wie gesagt, hier stempelt keiner jemanden ab, sondern du hast gefragt und bekommst dementpsrechend Antworten. Auch Antworten, die dir nicht gefallen werden. Damit musst du aber in einem Forum, egal welcher Art rechnen.

Was möchtest du lesen? Das du alles richtig gemacht hast? Das du eine arme tolle Frau bist, die ihr ganzes Leben und Denken einem psychisch kranken Mann geopfert hat und nun von dem ganz böse verlassen wurde? Vielleicht denkt dieser Mann auch, wie schräg die Frau drauf sein muss, ihm zu raten, seine Medis abzusetzen?

Schreib doch mal, was du dir von uns zu lesen wünscht.

w 50
 
  • #17
Das ist natürlich bitter, dass ihr Euch selbstständig dazu entschlossen hattet, die Medikamente abzusetzen. Zusätzliche Vorwürfe dazu sind wirklich nicht angebracht. Wenn er sich jetzt deshalb so geändert hat, seid genau Ihr beide diejenigen, die darunter ohnehin am meisten leiden. Mir tut es sehr leid!

Ich sehe bei Dir auch große Geduld, sehr großes Einfühlungsvermögen und die Bereitschaft, jemanden nicht wegen seiner großen Einschränkungen abzulehnen, das ist gar nicht Standard. Leider. Das würdigen in diesem Thread hier auch zu Wenige.

Der Thread mit der Bindungsstörung wird Dir nur eingeschränkt helfen, das alles zu verstehen. Das mag nur insofern tröstend sein, als Du da Geschichten von etlichen Frauen liest, die auch bereit waren, massive Abwertungen seitens des Partners hinzunehmen, da sie spürten, dass dieses Verhalten nicht freie Entscheidung dieses Mannes/ dieser Frau war, sondern krankhaft bedingt und sich auch bei diesen Leuten intensive Nähe zu Abwertung abwechselte und diese Frauen Co-Abhängigkeit zeigten.

Unabhängig davon, ob dieser Mann wieder bereit sein wird, die Therapie fortzuführen und die notwendigen Medikamente zu nehmen, solltest Du Dir in der Zwischenzeit Luft zum Atmen verschaffen, Dich auch wegen dieser gemeinsamen Dummheit nicht weiter quälen, passiert ist passiert, und anfangen, Dir Deine Zukunft Partner-unabhängig, sozusagen vorübergehend mit Leerstelle, auszumalen.

Es gibt viele wunderbare Männer, es gibt auch viele andere, und es ist verständlich und menschlich hoch zu bewerten, einen psychisch kranken Partner nicht fallenzulassen. Klarere Prognosen zur psychischen Weiterentwicklung können aber auch hier keine Laien geben, da solltest Du mal einen Fachmann fragen, vorzugsweise den, der Deinen Expartner kennt. Alles andere hat was von Glaskugel.
 
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  • #18
Ich sehe bei Dir auch große Geduld, sehr großes Einfühlungsvermögen und die Bereitschaft, jemanden nicht wegen seiner großen Einschränkungen abzulehnen, das ist gar nicht Standard. Leider. Das würdigen in diesem Thread hier auch zu Wenige.

Es ging doch bei der Frage nicht darum, die zu große Geduld, dass zu gorße Einfühlungsvermögen, was in meinen Augen gar nicht so groß ist, denn ansonsten hätte sie vorher überlegt, ob es wirklich sinnvoll ist, die Medis abzusetzen, wenn es mit den Medis doch so gut lief, zu würdigen. Warum sollten dann die Medis abgesetzt werden? Welchen Grund hat es wirklich?

Ich lehne solche Menschen als Mensch nicht ab, aber als potentieller Partner schon, weil ich selber weis, dass so ein Mensch kein gesunder Beziehungspartner sein können. Wie auch?

Die Balance zwischen geben und nehmen ist gestört. Es dreht sich ständig nur um ihn. Ein normaler Tagesablauf, ein normales Freizeitverhalten ist meistens nicht möglich, er ist nur auf sich fokusiert, ist ja normal, wenn man so krank ist usw. Der andere Partner steht immer hinten an, muss immer nur geben, Rücksicht nehmen, Verständnis zeigen, auf die Dauer geht das nicht, weil es frustiert und es traurig macht. Muss ich mir nicht mehr antun.

w 50
 
  • #19
Auf den Ton hatte ich meine Kritik bezogen, in dem der FS hier von Manchem Vorhaltungen gemacht werden. Die Anerkennung ihrer Liebe entschärft den Ton.
Aus meiner Kindheit bin ich es so gewohnt, dass mir, wenn ich schon den Schaden hatte, harscheste Vorwürfe nicht mehr gemacht wurden. Der Zusammenhang des Scheiterns war "Strafe", natürliche Konsequenz, genug. Meine Mutter versicherte sich nur, dass ich das nicht verdrängte. Das empfinde ich immer noch als sinnvoll- so kann man sich weiterentwickeln- und menschlich - man tritt nicht auf Leute, die verzweifelt sind.
Und in ihrem Fall: Was kann schlimmer sein, als einen geliebten Menschen nicht mehr wiederzuerkennen? Alle Träume mindestens auf Eis legen zu müssen? Da widerstrebt es mir, sachlich Korrektes in diesem Ton rüberzureichen.
 
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  • #20
Liebe FS
Dein Expartner hat EINEN grossen Fehler gemacht und die Medis abgesetzt. Leider meinen viele psychisch Kranke, sie bräuchten die chemischen Keulen nicht mehr, sobald es ihnen besser geht. Wer nimmt schon gerne Medikamente! Ich verstehe nicht, warum er sich selber dieses Gefühlschaos und die "Aussetzer" antut. Ich bin überzeugt, dass er NICHT tief in seinem Inneren einen bösen, gemeinen Kern hat, der jetzt zum Vorschein kommt, das ist Quatsch. Gerade ihr zwei seid (wärt) ein tolles Beispiel gewesen, dass auch ein psychisch kranker Mensch durchaus im Stande ist, eine glückliche, erfüllende Partnerschaft zu führen, allen Unkenrufen zum Trotz. Schade.....

w, 38
 
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  • #21
Ich verstehe nicht, warum er sich selber dieses Gefühlschaos und die "Aussetzer" antut. Ich bin überzeugt, dass er NICHT tief in seinem Inneren einen bösen, gemeinen Kern hat, der jetzt zum Vorschein kommt, das ist Quatsch.
w, 38

Das er sich das antut ist ein Teil seiner Krankheit. Ist wie beim Alkoholiker, der weis, dass er mit dem trinken aufhören muss, eine Zeitlang trocken bleibt und dann doch wieder zur Flasche greift und dann kommt der Teufel raus. Manche schaffen es, manche nicht.

Ich habe beruflich mit solchen Männern zu tun und selbst wenn ein Mann dann doch trocken wird, drückt sich seine labile Seele dann oft in anderen Süchten, wie Fressucht, Spielsucht, oder Aggressionen raus. Es gibt sogar Fälle, da hat eine langjährige Psychotherapie nichts geholfen.

Solche Menschen sind nicht beziehungsfähig, sie sind wirklich schwer gestört, sind unheilbar krank.

w
 
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  • #22
Da du gebeten hast, dass sich Leute mit ähnlichen Erfahrungen melden, hier mein Kurzbericht:

Ich (w41) hatte im letzten Jahr einen Beziehungsversuch mit einem Mann, der sich nach ein paar Monaten als psychisch krank entpuppte und ähnliche Verhaltensweisen und Symptome zeigte wie dein Ex. Diagnostiziert wurde, laut seiner Aussage, eine schwere Depression. Er gab dann auch zu, dass er in den letzten 20 Jahren mehrfach solche Schübe hatte, im Leben schwer klar kommt und auf Psychopharmaka angewiesen ist. Zu Beginn hatte er mir diese Krankheit verschwiegen, wohl weil er wusste, dass ich mich dann nicht eingelassen hätte.

Im Gegensatz zu dir habe ich mich, nachdem ich Hilfe in seiner Verwandtschaft organisiert hatte, direkt von ihm getrennt, weil mir klar war, dass mit so einem Menschen keine normale Beziehung zu führen ist. Ich wäre selbst daran kaputt gegangen und möglicherweise selber krank geworden, wäre ich bei ihm geblieben. Ich habe aber weder ein Helfersyndrom noch will ich in eine Co-Abhängigkeit kommen noch bin ich masochistisch veranlagt.

Das klingt jetzt hart, aber ich bin nicht dafür verantwortlich, wenn jemand krank ist. Genauso ist es bei dir auch. Eine Beziehung soll was Schönes sein und das Leben bereichern und einen nicht krank machen. Was ganz anderes ist es, wenn man jahrelang oder jahrzehntelang mit jemandem zusammen ist und er wird plötzlich krank. Dann lässt man ihm nicht im Stich, das ist klar. Sich aber von vorneherein mit jemandem einzulassen, der so krank ist, dass er keine richtige Beziehung führen kann und unter dem man leidet, und dann bei ihm bleiben zu wollen, das ist nicht normal. Und deshalb solltest du bei dir ansetzen und schauen, was mit dir eigentlich los ist.

Keiner schaut auf psychisch kranke Menschen herab, ich auch nicht. Ich schaue auch nicht auf Alkoholiker, Obdachlose oder Drogenabhängige herab, aber als Partner kommen sie für mich dennoch nicht in Frage. Warum sollte ich mir so was antun? Mein depressiver Ex wollte nach der Trennung weiterhin Kontakt, hätte gerne die Beziehung wieder aufleben lassen, ich habe abgeblockt. Wie ich dann gehört habe, ist er, nachdem die Medikamente gewirkt haben, direkt wieder auf die Suche nach einer neuen Frau gegangen. Oft wollen solche Leute einfach nur jemanden, der sich um sie kümmert. Liebe sieht anders aus.
 
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  • #23
Hier die FS,

@w, 50 ja, ich "merke", dass ich auch Schuldgefühle hab. Wieso spiel ich Therapeutin? Ich habs ihm nicht eingeredet, sondern wir haben gemeinsam darüber gesprochen und ich empfand ihn als stabil und hab ihm gesagt, er solle es probieren. Er hatte damals in der Zeit wirklich viele "Fortschritte" gemacht, viel gelernt und sein Leben in den Griff bekommen.
Ich war vielleicht ein wenig naiv, was aber eben auch daran lag, dass es für mich keine Anzeichen gab, dass er in Wirklichkeit und ohne Medikamente so instabil war. Er hat diese Medikamente schon ein paar Jahre genommen und innerhalb unserer Beziehung so viel auf die Beine gestellt wie nie zuvor, weswegen ich seine Entwicklung eben nicht auf die Medikamente bezogen hab.

Ich möchte Meinungen lesen, aber keine Bewertungen. Hab ich denn danach gefragt, ob ich alles richtig mache? Ich brauch weder die Bestätigung, dass ich supertoll bin, noch hab ich mein "ganzes Leben und Denken einem psychisch kranken Mann geopfert". Ich bin nicht verantwortlich für ihn, also wenn er denkt, wie blöd ich bin, dass ich ihm dazu geraten hab, dann gäbs doch nach der Trennung keinen Grund die Meds nicht mehr zu nehmen, wenn er es selbst merken würde.
Dazu muss ich noch sagen, dass ich ihm sehr wohl geraten habe, das mit seinem Psychiater zu besprechen.

Die Balance zwischen Geben und Nehmen war erst später umverteilt. Er war/ist sogar ein sehr liebevoller Mann, der mich (wie ich es noch nie erlebt habe) verwöhnt hat und oft selbstlos gehandelt hat. Erst nach Absetzen der Meds hat sich das dann gedreht.

Danke an die vielen Rückmeldungen. Ich bin froh, dass es sehr wohl Menschen gibt, die eine Situation und Personen nicht werten, wenn psychische Probleme im Spiel sind.
Ich mach mir sehr viele Gedanken auch um mich selbst und mir ist auch klar, dass ich selbst einen Anteil daran habe, warum ich grad an diesen Partner gekommen bin. Ich komme selbst aus dem sozialen Bereich und bin nicht durch und durch Laie in dem Gebiet und habe mir nun überlegt, Selbsterfahrung zu machen.

Es ist sehr schwierig für mich, damit umzugehen. Ich reagiere nicht auf SMS von seiner Seite, weil ich ja selbst merke, was das dann wieder verursacht. Gestern Nacht kam ein sehr nettes, wo er sich bedankt hat für alles und wie traurig er selbst ist und er, wenn er an die schönen Situationen denkt, immer weinen muss, aber dass das mit uns nix mehr wird. Das hat er nun schon so oft geschrieben. Naja, ich werd schon sehen, was da noch kommt. Soweit halt ich mich eben zurück...
 
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  • #24
Hier die FS,

@w, 50 ja, ich "merke", dass ich auch Schuldgefühle hab. Wieso spiel ich Therapeutin? Ich habs ihm nicht eingeredet, sondern wir haben gemeinsam darüber gesprochen und ich empfand ihn als stabil und hab ihm gesagt, er solle es probieren. Er hatte damals in der Zeit wirklich viele "Fortschritte" gemacht, viel gelernt und sein Leben in den Griff bekommen.
Ich war vielleicht ein wenig naiv, was aber eben auch daran lag, dass es für mich keine Anzeichen gab, dass er in Wirklichkeit und ohne Medikamente so instabil war. Er hat diese Medikamente schon ein paar Jahre genommen und innerhalb unserer Beziehung so viel auf die Beine gestellt wie nie zuvor, weswegen ich seine Entwicklung eben nicht auf die Medikamente bezogen hab.

Liebe FS:

Du warst in der Beziehung unbewusst seine Therapeutin, das wird Frau meistens, ohne es zu wissen. Ist so. Schreibst ja selber, dass er in der Zeit eurer Beziehung so viel auf die Beine gestellt hat, wie nie zuvor und sich sehr gut entwickelt hat. Also war er schon vor eurem Beginn der Beziehung psychisch krank und hat in seinem Leben, so wie ich deine Zeilen lesen, wenig auf die Reihe bekommen. Du schreibst auch von turbolenten Zeiten in eurer Beziehung. Du scheinst einen großen Anteil an seiner Entwicklung gehabt zu haben, oder?

Naiv warst du wirklich, denn wenn du so dich an ihm ran warst, hättest du dich beim Psychiater erkundigen können, es gibt auch Selbsthilfegruppen, wo Angehörigen/Lebenspartner genau erklärt wird, was passieren kann, wenn ein Mensch, der Psychopharma nehmen muss und er Kranke diese absetzt.

Meinst du nicht, dass es für die Gestaltung einer Beziehung wichtig ist, einen Mann an seiner Seite zu haben, der sich ohne Mithilfe von Frau und Therapie, sich so entwickelt hat, dass er eine Beziehung führen kann? Vorausgesetzt natürlich, das er psychisch halbwegs gesund ist und dementsprechend die notwendige psychische Stärke mitbringt und keine psychischen Probleme, die Mann sogar mit Medis, abfedern muss?

Es ist dein Recht, Meinungen und Gedanken andere Gäste hier als "Bewertungen" zu lesen. Daher musst du mir und den Anderen hier aber selber auch das Recht zugestehen, das ist eine Lebensweisheit, dass Gesagtes bzw. geschriebenes, so wie du es auffast, nicht so gemeint ist. Du musst in einem Forum damit rechnen und auch damit leben müssen, Dinge zu lesen, die dir nicht gefallen. Wenn du das nicht aushalten kannst, ist so ein Forum für dich nicht der richtige Ort. Dann gehe in eine Selbsthilfegruppe für Angehörige von psychisch kranken Menschen.

Alles Gute für dich.

w 50
 
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  • #25
Liebe FS
Wenn Du hier schreibst, wirst Du immer zig Sachen lesen, die sich zum Teil gar nicht auf Deine Frage beziehen. Ich habe Dir zwar schon eine Antwort gegeben (w, 38), aber du möchtest Erfahrungsberichte, also dann: Ich, nicht genau diagnostizierbar, da zu viele Aspekte von verschiedenen psychischen Krankheiten vorhanden, 1. längere Beziehung selber beendet, da Partner fremd ging. 2. Beziehung selber beendet. Zuvor habe ich mich 2 Jahre liebevoll um meinen "Burnout"-Partner gekümmert (so viel zum Thema Egoismus und Egozentrik von "psychisch Kranken"!). Ich war nicht co-abhängig und hatte kein Helfersyndrom, sondern habe diesen Mann einfach nur geliebt. (Womit das Argument, psychisch Kranke könnten keine Beziehung führen und nicht richtig lieben, auch widerlegt wäre). Kein Revival, da ich keinen Wert auf Markenuhren, Villa u.ä, lege, er dafür immer mehr. Jetzige Beziehung: Sehr schön, ein Geben und Nehmen. Ab und zu ein Taucher von mir, Partner nimmt mich in die Arme und tröstet mich. Dafür schenke ich ihm z.B. etwas, von dem ich weiss, dass er sich sehr darüber freut.
ABER: Ich nehme regelmässig meine Medikamente, ohne sie könnte ich gleich von der nächsten Brücke springen! Ich behaupte nicht, dass es mir immer gut geht, aber ich kann mit meinen Phasen umgehen, sie sind nicht mehr so schlimm, und ich passe gut auf mich auf. Mittlerweile weiss ich, wann ich was machen muss und mein Partner weiss meine positiven Charaktereigenschaften sehr zu schätzen. Und es stellt sich mir nochmals die Frage, warum Dein Expartner seine Medis nicht mehr nimmt, ohne Vorwurf an Dich...

PS: Ich bin übrigens selber Ärztin und beziehe mittlerweile eine Rente.
 
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  • #26
FS

ja, ein bisschen therapeutin war ich wohl unbewusst schon, obwohl ich das nie sein wollte u das mehrmals auch gesagt hab.
ja, er hat in der vergangenheit wenig auf die beine gestellt. es gibt (wie immer) da auch eine schwierige familiengeschichte auch u ich war mir sicher, dass es für ihn nur gut ist, wenn er da ein wenig abstand hat (womit ich keinen kontaktabbruch zur familie meine, sondern einfach ein wenig distanz u mehr eigenständigkeit). inzwischen is mir klarer geworden, warum die familie teilweise skeptisch war, wenn er dinge gewagt hat, die er in der vergangenheit entweder nicht geschafft hat oder sich nicht zugetraut hat. die haben einfach mehr erfahrung u natürlich auch angst vor einem absturz.
ich war mir unsicher, inwiefern der psychiater mir überhaupt infos geben darf. ich würds nun gern nachholen u es wenigstens versuchen, aber ich werds nicht tun, weil es mich ja nichts mehr angeht u ich keine "angehörige" mehr bin.
unsere beziehung bestand schon auch aus geben u nehmen. er hat mir sehr viel gegeben u war in vielen dingen eine große stütze für mich. ich war anfangs auch sehr skeptisch, ob ich mich auf ihn einlassen soll, hab aber erkannt, dass er ein sehr intelligenter mensch ist u dass er eigenständiger ist, als ich es gedacht hab. hab ihn natürlich unterstützt u ihm versucht, mut zu machen - was in einer beziehung ja nicht unbedingt ungewöhnlich sein sollte.
nur hat sich das dann gedreht u es war einfach nicht mehr möglich, auf gesunder ebene zu kommunizieren u ab da war ganz deutlich ein ungleichgewicht.

es geht mir ja nicht darum, hier nur dinge zu lesen, die mir gefallen aber ich wünsch mir dabei einfach ein wenig offenheit, weil es auch schwierig ist, meine gesamte situation hier zu schildern und das, was ich schreibe natürlich nur ein teil vom ganzen ist.

danke für den erfahrungsbericht.

ich denke, dass menschen entwicklungen durchmachen müssen und auch fehler begehen müssen, dass man irgendwann weiß, was gut für einen ist u was man braucht. aber wir alle machen fehler. und sich selbst kennenzulernen ist ein lebenslanger prozess, der unterschiedlich schnell oder vielleicht auch gar nie wirklich stattfindet. fehler sollten uns zum nachdenken anregen u bestenfalls sollten wir draus lernen. manchmal dauerts länger. ich denke auch nicht, dass man grundsätzlich davon ausgehen muss, dass psychisch kranke menschen nicht lieben u geben können, denn das hab ich sehr wohl auch anders erlebt.

vielleicht muss er einfach auch ins loch fallen, damit er erkennt, dass diese meds wichtig sind für ihn. oder er erkennt es nicht. ich denke aber, irgendwann wird er es wissen. es gehört ja auch eine große portion selbsterkenntnis dazu u sich das einzugestehen ist vielleicht auch nicht leicht.

heute nacht kam wieder ein email mit den worten "ich bin so traurig". ich bin standhaft und ignoriere es, aber es beschäftigt mich natürlich und macht es mir schwer, standhaft zu bleiben, wenn er so kommt...
 
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  • #27
Liebe FS:

Du warst in der Beziehung unbewusst seine Therapeutin, das wird Frau meistens, ohne es zu wissen. Ist so. Schreibst ja selber, dass er in der Zeit eurer Beziehung so viel auf die Beine gestellt hat, wie nie zuvor und sich sehr gut entwickelt hat. Du schreibst auch von turbolenten Zeiten in eurer Beziehung. Du scheinst einen großen Anteil an seiner Entwicklung gehabt zu haben, oder?


w 50

Ich sehe keinen Hinweis darauf, dass Du, FS, Therapeutin gespielt hättest oder co-abhängig wärst, das ist Quatsch. In einer Beziehung sollte es doch so sein, dass der eine das Beste im anderen zum Vorschein bringt, oder nicht??? Mein Partner erlebte seit seiner Jugendzeit immer mal wieder Phasen, in denen es ihm psychisch schlecht ging, 2011 erlitt er einen Zusammenbruch, dem aber ein paar einschneidende Lebensereignisse voraus gingen. Seither nimmt er ein Antidepressivum und fühlt sich gut und stark. Wir haben uns im März 2012 kennen gelernt. Er ist ein unheimlich liebevoller, sensibler Mann und ich würde ihn für keinen Preis der Welt eintauschen! Soviel zum Thema Erfahring mit psychisch kranken Partnern...
Kann es sein, dass sich Dein Expartner von Dir bevormundet oder bemuttert fühlte? Oder von der ausgleichenden Wirkung der Medis "beschnitten"? Jetzt gerade scheint er sich ja sehr wohl zu fühlen mit seiner sich selbst geschenkten Narrenfreiheit. Ein Revival? Ja, ist durchaus möglich. Kannst Du ihn im Moment so annehmen, wie er ist? Hinter all dem Verletzenden und Untragbaren den Menschen sehen, den du liebst? Du schreibst, er sei nicht sich selbst...doch, das ist auch ein, ungefilterter, Teil von ihm. Ich denke, er testet im Moment seine Grenzen und damit auch Deine Liebe zu ihm aus. Ein zentraler Satz ist für mich: Ich muss nicht mehr in der ständigen Angst leben, fallen gelassen zu werden. Weil er eben ganz genau weiss, was viele hier immer wieder schreiben: Ich will nichts mit einem psychisch Kranken zu tun haben! oder: So etwas würde ich mir nie antun! usw. Zudem sind 6 Wochen keine lange Zeit! Ich muss auch ganz ehrlich sagen, dass ich sein Verhalten jetzt nicht soooo schlimm finde, vorausgesetzt, er wird nicht gewalttätig oder übergriffig. Ich glaube nicht, dass er Dich nicht mehr liebt, aber er möchte um seiner selbst Willen angenommen und ebenso geliebt (und nicht bemitleidet) werden, trotz seines anders Seins. Er ist in erster Linie ein Mensch und erst an zweiter Stelle krank.Ich könnte mir gut vorstellen, dass er dann auch seine Medis wieder nimmt. Ich weiss aus eigener Erfahrung, wie schwierig das ist, als persönlich Betroffene und als Aussenstehende. Leider musste ich alles etwas komprimieren, was ich schreiben wollte, aber ich hoffe, Du verstehst mich ;-)
 
G

Gast

Gast
  • #28
Zuvor habe ich mich 2 Jahre liebevoll um meinen "Burnout"-Partner gekümmert (so viel zum Thema Egoismus und Egozentrik von "psychisch Kranken"!). Ich war nicht co-abhängig und hatte kein Helfersyndrom, sondern habe diesen Mann einfach nur geliebt. (Womit das Argument, psychisch Kranke könnten keine Beziehung führen und nicht richtig lieben, auch widerlegt wäre).

Ab und zu ein Taucher von mir, Partner nimmt mich in die Arme und tröstet mich. Dafür schenke ich ihm z.B. etwas, von dem ich weiss, dass er sich sehr darüber freut.

Sicherlich gibt es Einzelfälle, aber ich finde es sehr gewagt und gefählich für sich selbst, als psychisch kranker Mensch, sich um einen anderen psychisch Kranken zu kümmern. Ich könnte das nicht und ich würde das auch nicht wollen.

Selbst wenn es nur Liebe war, dann ist das für mich eine nicht gesunden Form von Liebe. Es hat hier keiner behauptet, dass psychisch Kranke nicht lieben könnten.

Sicherlich können psychisch Kranke auch eine Beziehung führen, aber ob die Balance zwischen beiden Partnern stimmt und stimmen kann, normale Abweichungen sind normal, wage ich zu bezweifeln. Man muss natürlich sehen, inwiefern der Schweregrad der Beeinträchtigung ist und inwiefern die Medis helfen.

Es gibt sicherlich psychisch Kranke, die mit Medis sehr gut den Alltag meistern, aber bis dahin war es sicherlich kein einfacher Weg. Sicherlich lernt so ein Mensch aus der Vergangenheit und macht es in der Zukunft besser.

Schön ist es, wenn Frau dann einen Mann gefunden hat, der sie so aktzeptiert, wie sie ist.

w
 
G

Gast

Gast
  • #29
Ich habe 1994 mit meinem Ex Schluss gemacht da er immer wieder Depressionen hatte - mal heftiger, mal mit eingewiesen werden, mal war alles gut.
Wir waren 2 Jahre zusammen und in dieser Zeit habe ich ihn mehr zu Ärzten und Kliniken begleitet als "Schöne Freizeit" gehabt.
Es ging mir wie der FS - er war der beste Mann der Welt wenn er gesund war, er hat alles für mich getan, er war perfekt!
Aber er war krank und so schwer es mir fiel, ich musste gehen. Erstens war ich kurz davor, daran kaputt zu gehen, 2. sagten mir die Ärzte voraus dass eine Besserung kaum in Sicht wäre.
Wir haben jetzt 2013 - ich bekomme manchmal ein halbes Jahr keine E-Mails, manchmal 500 über Nacht, ich kann nicht öffentliches mit meinem Namen machen und habe schon mehrfach alles gewechselt da er immer wieder den Kontakt sucht.
Und er versucht heute noch, mir ein schlechtes Gweissen einzureden (über Mail, ich reagiere seit ca. 13 Jahren nicht mehr) und alles, er gibt mir die Schuld da ich ihn aufgegeben hätte usw.
Dann kommen wieder Mails das ich seine Traumfrau bin und so weiter...
Einfach krank !!
Es interessiert mich nicht mehr und fertig aber wenn ich deinen Bericht lese dann gibt es nur einen Rat:
Lauf so schnell und so weit du kannst !!!
w, 40
 
G

Gast

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  • #30
FS

#26, danke für deinen Bericht. Ich hab sicher auch einiges falsch gemacht und seine Krankheit nicht ernst genug genommen. Fühl mich grad sehr verstanden :)
Ich hätte meinen Expartner auch nicht eintauschen wollen.
Ja, bin mir sicher, dass bemuttern auch eine Rolle gespielt hat. Er hat auch einmal gemeint, dass ich nicht glauben würd, wie ähnlich ich seiner Mutter bin und dass er nicht mit seiner Mutter liiert sein möchte. Wollte ihn eigentlich nur unterstützen, aber bin das wohl falsch angegangen...
Naja, langsam scheint es ihm mit seiner "Narrenfreiheit" nicht mehr so gut zu gehen. Gestern Nacht gabs 3 Kontaktversuche, Google Talk, Facebook und ein langes SMS wie schlecht es ihm gehe, dass ich ihm so sehr fehle und er viel weint und es sei, als wären wir gestorben. Ob es mir inzwischen besser ginge und dass er hofft, es würd mir gut gehen. Auf facebook hat er mir ein Lied von einer meiner Lieblingsbands geschickt, ein Cover, total traurig. Hab weiterhin nicht drauf reagiert (habs ja erst am Morgen gesehen). Und vorhin noch auf whatsapp, dass ich ihm ein lied, das er selbst geschrieben hat, schicken soll (der text liegt noch bei mir). bin mir nicht sicher, ob das nicht auch einfach ein kontaktversuch is... hach, wenn ich wüsste, was ich tun soll... ich hoff eben, dass ihn diese depriphase nun anregt, tatsächlich über meds nachzudenken und hilfe in anspruch zu nehmen...

naja, ich lieb ihn halt noch immer. ich mag ihn so wie er ist, aber ich muss halt für mich grenzen setzen und verletzungen nicht persönlich nehmen.
es ist halt schade, dass er diese liebe überhaupt testen muss, wenn dem so sei. ich hab immer wieder versucht, ihn zu bestärken, dass er sich keine sorgen machen muss.
ich seh das so wie du. er ist in erster linie ein mensch und dann eben als 2. krank. aber der mensch ist für mich einzigartig und besonders. es geht nicht um mitleid sondern ich will ihn unterstützen.
falls es doch wieder was werden sollte, werde ich vermutlich in eine angehörigengruppe gehen, vielleicht hilft mir das dann auch, besser damit umzugehen.
wie gehst du mit tiefschlägen um?

#28, wow das klingt extrem heftig. tut mir sehr leid, dass das so furchtbar abgelaufen ist.
 
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