Ich hatte auch eine gute Freundin, ... Es war eine rein platonische Geschichte, die mir aber sehr viel bedeutet hat. Wäre meine damalige Freundin mitgekommen zum Tanzen, hätte ich ständig zwischen den beiden pendeln müssen, und es hätte auch nicht die Pausengespräche gegeben, die ich an diesen Treffen so schätzte.
Das sehe ich ja wie Du. Ich meine auch nicht, daß die Fragestellerin, ihr Freund und diese Bekannte einen ganzen Abend gemeinsam verbringen müssen. Das habe ich auch nicht geschrieben, ganz im Gegenteil. Ich sprach davon, sie solle ihren Freund einfach mal abholen oder hinbringen. Das Problem der Fragestellerin scheint mir nicht zu sein, daß sich ihr Freund überhaupt ohne sie mit einer Frau trifft, sondern, daß es eine für sie völlig fremde Frau ist. In diesem Punkt kann ich sie auch verstehen.
Deshalb wäre die einfachste Lösung, daß sich die beiden irgendwann beiläufig und unaufgesetzt kennenlernen. Das funktioniert beispielsweise, indem die Fragestellerin gegen Ende des Abends zu einem Treffen der beiden dazustößt und ihn abholt. Bei der Gelegenheit entwickelt sich ein bißchen Smalltalk, man lernt sich kennen, findet sich vielleicht sogar sympathisch, trinkt noch einen Kaffee oder Wein und die "anonyme Bedrohung" löst sich auf. Das hätte auch bei Deinen Tanztreffen wunderbar funktioniert.
Die Lösung muß doch (m. E.) so aussehen: Er kann die Freundschaft weiter pflegen und hat auch den Freiraum, sich alleine mit dieser Bekannten zu treffen. Gleichzeitig soll die Fragestellerin nicht im Ungewissen sein, was das für eine Person ist, was da läuft und ob die Bekannte ihres Freundes überhaupt weiß, daß er in festen Händen ist.
Wenn er sich weigert, daß seine Freundin diese Frau überhaupt kennenlernt, hätte ich an Stelle der Fragestellerin auch ein Problem. Zwar würde ich dann nicht denken, daß er fremdgeht. Sonst hätte er ihr nicht gesagt, daß er sich mit einer Frau trifft, sondern ein unverdächtiges Alibi ersonnen. Aber so sehr ihm sein Freiraum zusteht, so sehr sollte er auch bereit sein, verständliche Ängste und Befindlichkeiten seiner Freundin zu berücksichtigen. Es kann doch kein Problem sein, daß sich die Wege (nicht die Klingen) dieser beiden Frauen mal für eine halbe Stunde kreuzen.
@FS: Falls Du dieser Frau in einem solchen Rahmen begegnest, solltest Du sie als das ansehen, was sie ist: Eine gute Freundin Deines Freundes und nicht Deine Konkurrentin. Genauso muß Du sie dann auch behandeln. Wenn sie Dich sympathisch findet ist das gut für Dich. Viele Männer sprechen mit Freundinnen über mögliche Probleme in der Beziehung. Wenn Du vor ihr herumzickst, wird sie ohne bösen Willen und nachvollziehbar geneigt sein, in solchen Gesprächen nicht Position für Dich zu ergreifen.