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  • #31
Liebe TE,

ich denke, Sie haben die entscheidenden Antworten bereits vorliegen.

Wenn Sie sich nicht hängen lassen, sondern versuchen, das Beste aus Ihrer Situation zu machen... dann wird Sie kein halbwegs anständiger Partner, der Ihnen sein Ja-Wort auch für schlechte Zeiten gegeben hat, der Behinderung wegen verlassen.

Ich drücke Ihnen ganz fest beide Daumen für Ihre Zukunft.

M50
 
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  • #32
Ich würde bleiben, aber ich bin auch eine Frau und ich kann sehr gut über Jahre auf Sex verzichten (habe es ja früher auch gekonnt), außerdem habe ich schon pflegebedürftige Erwachsene gewindelt und gefüttert und weiß, was da auf einen zukommt. Zudem bin ich beruflich unabhängig und kann daheim bleiben. Ich verstehe aber auch, wenn Männer sagen, sie können es nicht. Es ist eine riesen Verantwortung, geht an die eigene Substanz, vor allem wenn man noch mehr Stress im Alltag hat, wie mit der Arbeit und Geld verdienen, und ich würde nicht erwarten, dass mein Partner bei mir bleibt. Wie sollte ich es auch verhindert, wenn er gehen möchte? Er könnte auch gehen, wenn ich gesund bin.

Ich lebe nach der Devise: halte keinen Menschen fest, wer sich nicht halten lässt. Man macht damit zwei Menschen unglücklich. Sich selbst und den anderen. Ein Mann, der nicht bleiben will, wird auch nicht bleiben, oder dich anlügen und betrügen und außerhalb heimliche Affären haben. Deswegen binde ich keinen Menschen an mich, der nicht will.

Andersrum ist es für mich auch eine Frage, wie sehr man liebt und wie lange man schon zusammen ist. Die Liebe läßt nicht plötzlich mit einer Krankheit oder Einschränkungen nach.

Liebe FS, da du selbst betroffen bist und scheinbar noch fit im Kopf und klar denken kannst, ist doch alles in Ordnung. Du kannst für deine Pflege einen anderen Menschen beauftragen (nicht deinen Partner bzw. um deinen Partner zu entlasten). Ist natürlich auch ne Geldfrage, aber es gibt doch genug Rollstuhlfahrer, die auch ganz (fast) normal leben können und Beziehungen haben. In meinem Kreis gibt es einen Rollstuhlfahrer, der ist sehr unabhängig, hat einen eigenen Fahrer und Pfleger und lässt sich jedes Wochenende auf alle möglichen Partys fahren, hat viele Bekanntschaften, hin und wieder eine Freundin und durch viele Kontakte auch immer wieder Hilfe im Alltag.

Und zu deinem anderen Bedenken: natürlich kann man auch ein "für immer" zusammen planen. Wo Liebe ist, da ist auch ein Weg. Ich glaube eher, Männer, die ihre Frauen in diesem Zustand verlassen, da hat es dann schon vorher ziemlich gekrieselt oder der Mann war fertig und nur noch gestresst. So eine Krankheit kann dann das letzte i-Tüpfelchen zum Beziehungsbruch sein.
 
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  • #33
Ich würde bleiben!

Wir sind doch eine Familie, haben Kinder, ein gemeinsames Leben.

Leben besteht doch nicht nur aus Sonnenschein und eispompeia....

Natürlich kann es sehr schwierig werden, aber was wäre denn eine Beziehung wert, bei der man diese Sicherheit nicht hat? Wenn man befürchten müsse, bei Krankheit wird man entsorgt wie ein nicht mehr funktionsfähiger Fernseher? Das ist ja schrecklich!

Leute, wir werden alle sterben! So ist das nun mal. Glaubt keiner mehr an Gott?

Welche Hilfe man sich zukommen lässt, muss man sehen. Und Sex wäre für mich das kleinste Problem. Das kommt ja auch auf die Behinderung an.

Ich bin wirklich empört! Was ist denn mit allen Krankheiten, Krebs, MS, Unfälle....Pech gehabt? Und wenn euer Kind krank ist, steckt ihr das ins Heim?

Liebe FS, hoffentlich ist dein Mann wie meiner und die, die ich in unserem Bekanntenkreis habe. Die würden nicht gehen. Natürlich nicht.
 
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  • #34
Ich habe einige Bekannte mit körperlichen Einschränkungen und sehe immer wieder dass die Akzeptanz (zum Glück) beim anderen Geschlecht in den letzten Jahren gewachsen ist. Vielleicht hat das ja mit der Bewusstseinsbildung zu tun? Ich muss dazu sagen dass sie sich selber auch nicht als bemitleidenswert oder arm dran sehen sondern ihr Leben ganz einfach gerne annehmen und das Beste draus machen (genauso wie Menschen ohne Rollstuhl das auch tun)
 
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  • #35
ich würde ihn auf keinen Fall verlassen. Es wäre gut möglich dass ich eine Zweitbeziehung bräuchte, aber verlassen - niemals. Da könnte ich mich ja selbst nicht mehr achten. Außerdem hätte ich viel zu viel Mitleid. Davon abgesehen, die Liebe hört nie auf wegen einer Krankheit oder/und Behinderung. Sonst war es keine Liebe.
w43
 
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  • #36
Ich würde die Entscheidung ob bleiben oder verlassen nicht vom Rollstuhl abhängig machen.
Wenn die Beziehung in Ordnung wäre, dann könnte ich ihn nie verlassen, kein Gedanke daran. Ich würde das gemeinsame Leben neu gestalten, es gibt immer einen Weg, auch für Sex - er wird eben anders sein.
Wenn die Beziehung aber vorher schon einen Knacks hat, dann würde ich gehen. Hier ist das Problem, dass man nun plötzlich nicht mehr gehen darf ohne schlechtes Gewissen und ohne Anfeindungen der Außenwelt.
Man muss sich dann klarmachen, dass man nicht "wegen" des Rollstuhls geht sondern "trotz" des Rollsthls.
EIn Problem kann dann eben auch werden, dass der Rollstuhlpartner psychische Probleme bekommt, mit seinem Schiksal hadert und seine Launen am Partner auslässt. Eine gute Beziehung kann das aushalten, eine bröckelnde Beziehung nicht.
 
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  • #37
Ich bin 50, mein Freund 64. Er weiß seit sieben Jahren, dass er einen Hirntumor hat. Diesen Sommer sind zum ersten Mal ernsthafte körperliche Einschränkungen aufgetreten (Halbseitenschwäche, Sprachstörung) und damit verbunden eine schwere Depression. Da haben wir spontan geheiratet, um einander unsere unbedingte Liebe und Commitment auszudrücken. Soviel zur Frage der FS. (Reisen und Ausflüe hatte ich genug, jetzt ist etwas anderes "dran".)

[Frage gelöscht.]
 
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  • #38
Liebe Fragestellerin,

ich suche ein Frau für gute wie für SCHLECHTE Zeiten. Ich hoffe, dass ich in so einem Fall meiner zukünftigen Frau treu bleiben würde und sie mir.

m/33
 
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  • #39
Guten Morgen,
ich möchte, dass ihr bitte ehrlich auf die Frage die ich euch nun stelle antwortet ohne mit eurer Antwort "glänzen" zu wollen.
Bitte antwortet ehrlich und direkt! Würdet ihr bei eurem langjährigen Partner für immer bleiben, OHNE fremdgehen etc. mit all den Einschränkungen ?

Die erotische Anziehung wäre dahin, keine Frage.

Meine Frau hatte Brustkrebs, mit "allen Schikanen". Ihr "erotisches Kapital" hat gelitten. Hätte ich sie deshalb verlassen? NIEMALS. Ich habe ihr mein Wort gegeben. In "guten Zeiten" (Gesundheit...) könnte ich mir vorstellen, dass eine Beziehung zerbricht. In "schlechten Zeiten" wie von Dir geschildert: Charakterlosigkeit pur. Ich könnte mir beim Rasieren nicht mehr in den Spiegel sehen.

M50

Das schreibe ich nicht, um zu "glänzen". In einem anonymen Forum gibt es keinen Glanz zu gewinnen.
 
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