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  • #1

Partnersuche mit Körperbehinderung - Tipps und Erfahrungen?

Ich möchte mich evtl im Laufe dieses Jahres etwas aktiver auf Partnersuche begeben und suche noch nach dem geeigneten Weg bzw. möchte meine Chancen bei relevanten Zielgruppen ungefähr abschätzen bzw. überhaupt erstmal eine realistische Zielgruppe finden.

Ich bin w, Anfang dreißig und körperbehindert (Rollstuhlfahrerin), berufstätig, FH-Diplom, FS und Wohnung vorhanden, ortsgebunden in Metropolregion, schlank, normales Äußeres, kein Kinder- oder Heiratswunsch vorhanden, gesicherte Verhältnisse. Soweit die Fakten.

Ich schätze mich als eher introvertiert und ruhig ein, bin bodenständig, Nichtraucherin und trinke wenig bis gar nicht. Aufgrund persönlicher Gründe habe ich in den letzten zwei, drei Jahren nicht aktiv gesucht und "zufällig" im Real Life (Arbeit, Freunde) hat sich bis jetzt nichts ergeben, zumal mittlerweile die meisten gerade geheiratet haben und Kinder bekommen.

Wie kann ich mit meinen Rahmenbedingungen meine Chancen etwas optimieren, welche Eigenschaften sind Männern bzgl. meiner Situation wichtig, was sollte ich bieten oder herausstellen können, wenn zB der klassiche Weg Familiengründung, Hausbau etc. wegfällt?

Vielen Dank für Eure Tipps oder Einschätzungen. (Die Themen zur Partnersuche mit Behinderung und wann diese anspechen, habe ich gelesen, das ist aber nicht meine Frage).
 
  • #2
Vorab: Du möchtest Deine Chancen bei der relevanten Zielgruppe einschätzen, nennst uns aber nicht, welche Zielgruppe dies nun ist. Besser wäre es, wenn Du Deine Zielgruppe, Erwartungen, Ansprüche nennen würdest, damit wir die ebenfalls diskutieren können.

Partnersuche mit Behinderung: Ich bin fest überzeugt, dass, wenn man ehrlich und geradlinig ist, offen zugeben, dass quasi niemand bewusst einen Partner mit Behinderung sucht. Gerade bei der Onliensuche sucht man "tolle Partner" und keine neuen Probleme. Die allermeisten Menschen wollen eben in ihrer Freizeit aktiv sein, zusammen Sport treiben, wandern, klettern, schwimmen, baden, unkompliziert in Urlaub fahren und so weiter. Mit einem behinderten Partner ist all das eingeschränkt und jeder kann sich an einer Hand ausrechnen, dass er anteilig viel mehr Aufgaben übernehmen wird müssen und irgendwie zur Pflegekraft wird. Das kann sich so gut wie niemand vorstellen. Dieser Tatsache muss man ins Auge sehen.

Die Behinderten mit Partner, die ich persönlich kenne, haben ihre Partner allesamt im Studium oder Beruf kennengelernt und sind sich allmählich nähergekommen, so dass Persönlichkeit, z.B. Humor, Verläßlichkeit, zwischenmenschliche Werte, die Hauptrolle spielen konnte und die Behinderung durch das lange Kennen und langsame Kennenlernen eine untergeordnete Rolle spielte -- man kannte sich eben und war längst über den Punkt Behinderung hinweg. Kurz gesagt: Die Zuneigung muss extrem groß sein, damit sie die offensichtlichen Nachteile der Behinderung kompensiert. So eine Zuneigung gewinnt man nur in längerem persönlichen Kontakt. Wer aber sonst keinen Kontakt zu Behinderten hat, der lässt sich bei einer Online-Information davon abschrecken, keine Frage.

Als Denkansatz: Wie wäre denn ein behinderter Partner für Dich? Würdest Du das wollen? Wäre das mit Nachteilen verbunden? Antworte mal darauf! -- Interessanterweise antworten viele Behinderte, "Nein, weil ..." (unzählige Nachteile folgen), aber sie sind nicht willens zu erkennen, dass Nichtbehinderte in ihnen genau die gleichen Nachteile sehen.

Generell hängen die Chancen einer Behinderten natürlich auch drastisch davon, inwieweit Sexualität erfüllend ausgelebt werden kann, also inwiefern ganz normaler Sexualverkehr, ganz normale Erregung, Orgasmen, Kopulation möglich ist und auf normal Weise genossen werden kann.
 
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  • #3
Ich finde, dass deine Art der Behinderung eine der weniger schlimmen ist. Sie entstellt dich nicht und du bist geistig und emotional voll da. Zudem führst du ein völlig eigenständiges und normales Leben. Ich bin auch der Meinung, dass du dadurch bei entsprechend veranlagten Männern den Beschützerinstinkt hervorrufen kannst. Außerdem werden es viele sicher auch bewundernswert finden, dass du trotz der Widrigkeiten dein Leben so gut lebst. Männer sind eben nicht so oberflächlich, wie sie immer dargestellt werden.

Ich glaube deshalb ehrlich gesagt nicht, dass sich deine Chancen auf einen Partner durch den Rollstuhl drastisch senken. Mein Vorschlag: Melde dich in einer ganz normalen Singlebörse an und gibt natürlich an, dass du einen Roilstuhl brauchst. Da wird sich sicher etwas ergeben.

w26
 
  • #4
Ich glaube deshalb ehrlich gesagt nicht, dass sich deine Chancen auf einen Partner durch den Rollstuhl drastisch senken.
w26

Ich wünschte mir für die FS, du hättest Recht!

In einer Partnerbörse jedoch wird erst mal rein nach pragmatischen Gründen eine Vorauswahl getroffen. So lange noch keine Gefühle im Spiel sind, ist dies auch ganz normal und keinesfalls verwerflich! Normalerweise wollen Suchende, egal ob Mann oder Frau, gesunde Partner an der Seite. Dieser Wunsch ist in unseren Instinkten tief verankert und deshalb völlig in Ordnung. Nur so war und ist eine Familiengründung problemlos möglich.
Trotzdem ist es nicht aussichtslos für die FS, einen passenden Partner zu finden. Beim näheren Kennenlernen verliert der Rollstuhl an Bedeutung, sobald Gefühle im Spiel sind. Im täglichen Leben ist es jedoch sicherlich um einiges einfacher, wenn sie mit ihrer Persönlichkeit punkten kann.
 
  • #5
Als Denkansatz: Wie wäre denn ein behinderter Partner für Dich? Würdest Du das wollen? Wäre das mit Nachteilen verbunden? Antworte mal darauf! -- Interessanterweise antworten viele Behinderte, "Nein, weil ..." (unzählige Nachteile folgen), aber sie sind nicht willens zu erkennen, dass Nichtbehinderte in ihnen genau die gleichen Nachteile sehen.

Wir hatten ja schon einige Threads zu diesem Thema, in denen die Betroffenen hell entsetzt waren, dass ihnen auch diese Möglichkeit zugemutet wurde. Für mich ist es unverständlich, denn oft sind Rollstuhlfahrer in ihrer räumlichen Umgebung bestens ausgerüstet und somit selbstständig.

Ich kenne einen jungen, Mann, Rollstuhlfahrer, der seine eigene, barrierefreie Wohnung hat, in der sämtliche Küchen- und Badmöbel auf seine Behinderung zugeschnitten sind. Ein super Typ, im Beruf stehend, der so seinen Alltag selbstständig meistern kann. Da wäre für eine potentielle, behinderte Partnerin bereits ein fertiges Nest gemacht!
Warum also nicht ganz praktisch denken und gemeinsam durchs Leben gehen?
 
  • #6
Gerade wenn du online suchst, solltest du im Profil deutlich machen, welche Einschränkung, bzw. Welchen Hilfebedarf du wirklich hast. Männer wollen ja gerade wissen, was für Unternehmungen mit dir gehen und welche nicht. Gerade was Urlaub oder so angeht. Ich denke auch du solltest vermehrt unter anderen Behinderten suchen, da gibt es doch bestimmt auch entsprechende Seiten und Plattformen. Hier Schätze ich die Chance sehr gering ein, da gesunde Menschen kaum einschätzen können was auf sie zu kommt und sich somit nicht einschränken und belasten wollen. Auch sollte erwähnt werden, ob es Einschränkungen beim Sex gibt. A ist halt oft die Größte Angst der Leute, klappt's im Bett und wird eher eine Pflegekraft benötigt statt ein Partner. Wenn du diese Befürchtungen ausräumen kannst bist du sicherlich einen Schritt weiter. Aber ich halte die Chancen im RL auch für deutlich größer weil da die Möglichkeit auszusieben nicht so besteht, sondern gleich Sympathie entscheidet
 
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  • #7
Die FS:
@Frederika: Ich möchte mit meinem Post erstmal herausfinden, ob eine normale Single Börse wie EP und Konkurrent überhaupt geeignet für mich ist. Deshalb schrieb ich auch "realistische Zielgruppe ermitteln".
Mir ist bewusst, dass noch vielmehr selektiert wird als im RL, ist ja auch logisch, das folgt unmittelbar aus der größeren Anzahl an möglichen Kandidaten. Die Tage habe ich zufällig hierzu auch den Stern-Titel "Sex und Hopp" gelesen, der mich auch veranlasst hat, mich mit dem Thema zu beschäftigen.
Ein Partner mit einer Behinderung, zB Querschnittslähmung oder Amputation/Prothesenträger, kommt natürlich für mich auch in Frage. Allerdings ist es mir wichtig, dass ein weitestgehend normaler Alltag mit schöner Freizeitgestaltung möglich ist, deshalb schließe ich z. B. MS-Betroffene mit häufigen Krankheitsphasen aus.
 
  • #8
Explizit nach einem körperbehinderten Partner suchen - das würde ich nicht tun. Und ob ich mit einer Behinderung leben könnte, das kommt auf die Art der Behinderung an.

Fall 1: An der Uni kannte ich jemanden, der eine Unterschenkelprothese trug - das war ihm im Alltag kaum anzumerken und hat auch kaum eine Frau abgeschreckt. Er war nämlich ein sehr charmanter und attraktiver Typ.
Fall 2: Ein Bekannter von mir hat eine ziemlich ausgeprägte Sehbehinderung, die man im Umgang mit ihm schon deutlich bemerkt. Aber er hat sein Leben im Griff, einen tollen Beruf und eine tolle, nicht behinderte Freundin.
Fall 3: Ich kenne auch ein paar Leute, die ein Hörgerät tragen. Wenn man das weiß und sich ein wenig darauf einstellt, ist die Beeinträchtigung eher gering.

In diesen Fällen könnte ich mir jeweils vorstellen, trotz der Behinderung eine Beziehung einzugehen. Sicher gibt es auch noch einige andere Behinderungen, die für mich "akzeptabel" wären, wenn ich mich in den jeweiligen Menschen verlieben würde.

Einen Rollstuhlfahrer würde ich aber ausschließen, weil ich mir Sex in diesem Fall überhaupt keinen Sex vorstellen könnte. Und den finde ich nun einmal verdammt wichtig. Anders wäre es natürlich, wenn ein geliebter Partner nach langen Beziehungsjahren im Rollstuhl landen würde...
 
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  • #9
M/54
Hallo FS,

einmal wäre es auch wichtig zu wissen, welcher Art deine Behinderung genauer ist. Du sollst es hier nicht ausbreiten, solltest es aber bei einer Partnerbörse vorab angeben, damit der "Interessent" die Situation besser einschätzen kann. Für mich wäre es schwerer, wenn die Behinderung sich vorraussichtlich verstärken könnte, wie bei MS.
Eine Partnerbörse wird die Wahrscheinlichkeit einen Partner zu finden natürlich erhöhen. Ich denke hier vor allem an Menschen, die mit Behinderten beruflich zu tun haben oder deren Eltern/Geschwister ein Handicap haben.
Es gibt auch eine Partnerbörse für Menschen mit Handicap, aber da bleibt man vermutlich mehr "unter sich". Viel Erfolg bei der Suche! M/54
 
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  • #10
liebe fs,

versuchs doch mal bei "gleichklang", da dürften deine chancen größer sein.

alles liebe dir und viel glück

w
 
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  • #11
Was ist das für ein Unsinn, nahezulegen, dass sich Behinderte ebenfalls behinderte Partner suchen sollen? Das macht das ohnehin komplizierte Leben noch schwerer.

Ich kenne nicht einen einzigen behinderten Menschen, der eine Partnerschaft mit einem oder einer anderen Behinderten hat. Mein Mann ist glücklicher Weise topfit; ich will nicht mal daran denken, wie schwierig unser Alltag wäre, wenn er ebenso unter Einschränkungen leiden würde wie ich.

Mein Vater war blind; unsere Mutter glücklicherweise sehend. Wie hätte das sonst gehen sollen? Sie ist Auto gefahren, sie hat uns Kinder im Auge behalten, sie hat ihm vorgelesen und im Kino die Dinge erklärt (leise, in sein Ohr flüsternd), die er sonst nicht verstanden hätte. Sie ist mit ihm Kleidung kaufen gegangen, sie hat ihm passende Sachen zum Anziehen rausgelegt, sie war seine Reisebegleitung und viele, viele Dinge mehr.
 
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  • #12
Es sollte kein Problem für dich sein, einen Partner zu finden, solange du nur Behinderte als Zielgruppe hast. Ideal wäre ein Rollstuhlfahrer. Er hat die gleichen Probleme wie du, kann sich auf dich einstellen und weiß mit der Behinderung umzugehen. Und wenn ihr zusmmenziehen solltet, muss nicht nur für dich alles rollstuhlgerecht umgebaut werden, sondern auch für ihn. So gibt es keinen Ärger.
Viel Glück.
 
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  • #13
Es sollte kein Problem für dich sein, einen Partner zu finden, solange du nur Behinderte als Zielgruppe hast. Ideal wäre ein Rollstuhlfahrer. Er hat die gleichen Probleme wie du, kann sich auf dich einstellen und weiß mit der Behinderung umzugehen. Und wenn ihr zusmmenziehen solltet, muss nicht nur für dich alles rollstuhlgerecht umgebaut werden, sondern auch für ihn. So gibt es keinen Ärger.
Viel Glück.

Hier nochmal die #10.
So einen - wahrscheinlich gut gemeinten -Tipp kann nur jemand geben, der mit Behinderung Null Erfahrung hat.

Lasst euch sowas nicht einreden. Es ist einfach Quatsch.
Ich selbst bin gehbehindert , nicht auf den Rollstuhl angewiesen, nehme ihn 1 oder 2x im Jahr, weil es dann (auch für meinen sehr fitten Mann) einfach bequemer ist: auf Städtetouren, langen Museumsbesuchen in großen Häusern und kann mir ein Leben mit einem behinderten Partner überhaupt nicht vorstellen. Unser Leben, unser Alltag wäre sehr viel beschwerlicher.
 
  • #14
Ich selbst bin gehbehindert , nicht auf den Rollstuhl angewiesen, nehme ihn 1 oder 2x im Jahr, weil es dann (auch für meinen sehr fitten Mann) einfach bequemer ist: auf Städtetouren, langen Museumsbesuchen in großen Häusern und kann mir ein Leben mit einem behinderten Partner überhaupt nicht vorstellen. Unser Leben, unser Alltag wäre sehr viel beschwerlicher.

Bitte nicht übersehen:
"Beschwerlicher" ist der Alltag erst recht für deinen "fitten" Partner, der die unangenehmen Begleiterscheinungen deiner Behinderung aus Liebe auf sich nimmt.

Tatsächlich ist nicht jede Behinderung gleich! Der bei #4, von mir beschriebene Rollstuhlfahrer ist selbst topfit und macht ganz alleine Urlaub, ohne zusätzliche Begleitung. Er könnte mit einer ähnlich behinderten Frau sehr wohl zusammen sein, zumal sein Umfeld und seine Urlaubsmöglichkeiten auf Behinderte bestens zugeschnitten sind.
 
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  • #15
@10 gehbehindert wie du dich beschreibst ist aber etwas ganz anderes als jemand der 24h am Tag im Rollstuhl sitzt. Das macht dann schon einen Unterschied. Da die FS nur geschrieben hat sie sei Rollstulfahrerin werden die meisten davon ausgehen, dass sie eben nicht wie du den Rollstuhl nur ab und zu braucht. Ich hab nichts gegen Behinderung generell. Jemand mit einer Beinamputation wäre für mich völlig ok, wenn er eine gute Prothese hat und seinen Alltag zum größten Prozentteil laufend erledigt. Es gibt ja auch Weltklasse Athleten, die schneller rennen, als normale Menschen und das mit 2 Prothesen. Aber jemand der NUR im Rollstuhl sitzt? Nein.

Und genau da liegt das Problem: Du kämst wahrscheinlich auch als Partner für viele Personen ohne Handycap in Frage, aber jemand wie die FS nicht. Weil wie du schon schreibst: du kannst dir das Leben mit einem behinderten nicht vorstellen. Das Leben mit einem behinderten ist viel umständlicher. Warum soll sich das also ein "normaler" Mensch vorstellen können und antun?
Hier gibt es so viele NoGos. Wenn ein Mann nicht wesentlich größer als die Frau ist, wird er ausgeschlossen, jemand mit Tattoo, roten Haaren oder Bierbauch. Die Liste ist lang. Und jemand mit einer schweren Körperbehinderung wird also nicht davon verschont sein auch auf der Liste zu landen, nur weils vielleicht politisch korrekt wäre.
 
  • #16
kann mir ein Leben mit einem behinderten Partner überhaupt nicht vorstellen. Unser Leben, unser Alltag wäre sehr viel beschwerlicher.
Richtig!

Und genau so denken und fühlen auch die meisten anderen, nicht-behinderten Menschen zu recht. Du hast nämlich recht: Das Leben ist beschwerlicher.

Seltsam nur, dass ein Behinderter völlig lässig von "mit einem Behinderten wäre es mir zu beschwerlich" reden darf, umgekehrt aber irgendwie zu erwarten scheint, dass ein Nichtbehinderter ebendies einfach so in Kauf nimmt. Für ihn ist der Abstand nämlich mindestens so groß!

Für mich ist die Sache damit eigentlich ausdiskutiert. Die Liebe muss schon sehr groß sein, damit man solche Beschwerlichkeiten in Kauf nimmt -- und das kann nur passieren, wenn man erst die inneren Werte in einem Umfeld kennenlernt, das gar nicht auf Partnersuche ausgerichtet ist, und sich dann zufällig ineinander verliebt. In allen anderen Fällen fühlen die Menschen nämlich genau so wie Du auch: Wäre mir zu beschwerlich.
 
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  • #17
Hier gibt es so viele NoGos. Wenn ein Mann nicht wesentlich größer als die Frau ist, wird er ausgeschlossen, jemand mit Tattoo, roten Haaren oder Bierbauch. Die Liste ist lang. Und jemand mit einer schweren Körperbehinderung wird also nicht davon verschont sein auch auf der Liste zu landen, nur weils vielleicht politisch korrekt wäre.

Wie du sagst: Die NoGos gibt es "hier". Das heißt aber nicht, dass es überall so ist. Ich bin da einfach anderer Meinung. Wenn die Frau ansonsten toll, klug und attraktiv ist, findet sie auch einen tollen Mann. Nicht jeder will nur Sport mit seiner Partnerin machen (wobei selbst das ja - eingeschränkt - geht).
 
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  • #18
Seltsam nur, dass ein Behinderter völlig lässig von "mit einem Behinderten wäre es mir zu beschwerlich" reden darf, umgekehrt aber irgendwie zu erwarten scheint, dass ein Nichtbehinderter ebendies einfach so in Kauf nimmt. Für ihn ist der Abstand nämlich mindestens so groß!

Nein, ich erwarte das nicht! Ich habe einen Mann gefunden, für den das Positive, das, was ihm an mir gefällt, weit überwiegt. Dass ich nicht für jeden in Frage käme, das ist mir völlig klar. Für mich käme auch nicht jeder in Frage.

Die Liebe muss schon sehr groß sein, damit man solche Beschwerlichkeiten in Kauf nimmt

Ist sie!

-- und das kann nur passieren, wenn man erst die inneren Werte in einem Umfeld kennenlernt, das gar nicht auf Partnersuche ausgerichtet ist, und sich dann zufällig ineinander verliebt.

Wir haben uns durch eine Partnerbörse kennengelernt. Zufällig haben wir uns nicht ineinander verliebt.
 
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  • #19
Ganz ehrlicher Rat von einem, der selber eine Schwerbehinderung hat: Ich denke, Du bist in diesem Forum nicht richtig. Schon bei Gesunden werden No-go-Listen erstellt, wo man nur den Kopf schütteln kann. Vielen Menschen hier geht es salopp gesagt zu gut.

Ich finde, dass deine Art der Behinderung eine der weniger schlimmen ist.

So kann nur jemand reden, der selber kerngesund ist. Finde ich gelinde gesagt "unpassend", wenn nicht frech.

Es sollte kein Problem für dich sein, einen Partner zu finden, solange du nur Behinderte als Zielgruppe hast. Ideal wäre ein Rollstuhlfahrer.

Sicherlich werden dort Deine Chancen, in die Vorauswahl zu kommen, größer sein. Aber schon mengenmäßig beschränkst Du Dich damit auf einen Partnerpool in Dtl., der einem 6er im Lotto nahe kommt. Außerdem kann ich mich nicht dem Eindruck erwehren, daß solche Ratschläge oft dazu dienen, Behinderte aus dem Sonnenleben nicht Behinderter zu verbannen, um ihr problemfreies Leben nicht zu belasten. Ich denke, Du solltest Behinderte und Nichtbehinderte daten. Viele Dates erhöhen die Chance. Lt. Anthropologe Grammer muß ein Gesunder statistsich 50 Datepartner daten, ehe ein Matching entsteht. Wir Behinderten vielleicht 250 (wurde nie ermittelt). Warum willst Du den pot. Partnerkreis schon von vornherein einschränken?

Bitte nicht übersehen:
"Beschwerlicher" ist der Alltag erst recht für deinen "fitten" Partner, der die unangenehmen Begleiterscheinungen deiner Behinderung aus Liebe auf sich nimmt.
Nein, es ist nicht beschwerlicher. Schließlich steht der fitte Partner auf und geht umher. Er hat einen kleinen Teil der Last des Behinderten zu tragen, aber natürlich mehr, als bei einem intakten Partner.

Für mich ist die Sache damit eigentlich ausdiskutiert. Die Liebe muss schon sehr groß sein, damit man solche Beschwerlichkeiten in Kauf nimmt

Friederika, die vermutlich kerngesund ist und diesmal nicht so recht weiß, worüber sie hier schreibt, hat es unmerklich auf den Punkt gebracht, was Gesunde davon halten. Sie fühlen sich belästigt und erniedrigt, daß sich ein gehandicapter Mensch erlaubt, sich für sie zu interessieren. Leute, die sich als "Elite" sehen, obwohl viele niemals das erreicht haben, was Du hast, erheben ganz selbstverstänlich den Anspruch, nur das Beste für sich zu haben. Egal, was sie selber (nicht) zu bieten haben.

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  • #21
hier ist die #14

Es war vielleicht ein unglückliches Beispiel mit dem Spitzenathleten, denn es geht mir nicht darum mit jemandem Sport zu machen, überhaupt nicht. Ich wollte damit nur verdeutlich, dass es behinderte Menschen gibt, die im Alltag, in ihrer Bewegung, anscheinend keinerlei Probleme haben und ganz normal und frei bewegen können.
Ich möchte im Urlaub am Strand spazieren gehen, mit ihm Arm in Arm durch die Stadt laufen... er soll mir das Gefühl geben, beschützt zu werden. Er soll mich hochheben können, mich küssen und dabei größer sein als ich. Er soll mich in meiner Wohnung besuchen, die im 5. Stock liegt und keinen Aufzug hat.
 
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  • #22
Ich habe eine tolle Figur, schöne lange Haare, bin nett, witzig, intelligent, warmherzig, gute Zuhörerin, unterhaltsam, gebildet, kann mich ernst unterhalten aber auch kindisch sein. Aber ich habe kein schönes Gesicht und eine seltsame Mimik für die ich nichts kann. Sollte das nicht egal sein, wenn ja doch alles stimmt? Es wäre schön, wenn Menschen nur nach den inneren Werten gehen, aber so ist es leider nicht.
 
  • #23
Leute, die sich als "Elite" sehen, obwohl viele niemals das erreicht haben, was Du hast, erheben ganz selbstverstänlich den Anspruch, nur das Beste für sich zu haben. Egal, was sie selber (nicht) zu bieten haben.

m

Naja, das "Beste" (ich hätte es nicht so drastisch ausgedrückt!) möchten sowohl Nicht- Behinderte, als auch Behinderte für sich - nämlich einen gesunden Partner an ihrer Seite. Ist dies nur dann verwerflich, wenn körperlich Gesunde diesen Wunsch haben? Ich verstehe deine unsachlichen Angriffe nicht.

An vielen gemischten Partnerschaften siehst du doch selbst, dass sich Nicht- Behinderte in Behinderte sehr wohl verlieben, wenn sie sich erst einmal kennen gelernt haben, also sind auch deine Vorwürfe bezüglich grundsätzlicher Ablehnung unhaltbar.
Abgesehen von Ausnahmen, wie der FS, lehnen es jedoch in erster Linie die Behinderten selbst ab, sich einen Partner mit Handicap zu zumuten.
 
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  • #24
Frederika hat Recht, dass wohl niemand bewusst einen Partner mit Behinderung sucht. Das schließt ein Verlieben und eine Partnerschaft aber auch nicht aus.
Allerdings ist gerade heutzutage die Parntersuche durchorganisiert und optimiert. Da ist manchmal schon der "falsche" Hut, die "falsche" Begrüßung oder eine schiefe Nase ein Grund es nicht weiterzuverfolgen.

Ratschläge bringen wenig, es gibt tolle Männer da draußen denen es nichts ausmacht. Allerdings brauchen Sie eben Glück diese zu treffen.Und ja das ist schwerer als ohne Behinderung. Ich denke einfacher wäre ein Verlieben im Bekanntenkreis/Freundeskreis (das ist aber sehr auf Zufall beschränkt) da man sich dort erstmal ohne "Druck" kennenlernt und vielleicht mehr entsteht.

Generell hätte ich kein Problem mit einer Rollstuhlfahrerin, mich persönlich beispielsweise würden aber mangelnder Ehe- und Kinderwunsch abschrecken. (Gibt aber genug Männer, denen es entgegenkommt)
 
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  • #25
Generell hätte ich kein Problem mit einer Rollstuhlfahrerin, mich persönlich beispielsweise würden aber mangelnder Ehe- und Kinderwunsch abschrecken. (Gibt aber genug Männer, denen es entgegenkommt)

Wieso gehst du davon aus, dass eine Rollstuhlfahrerin nicht heiraten und keine Kinder kriegen möchte? Ich kenne mehrere, die beides wollten und auch gemacht haben.
 
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  • #26
Naja, das "Beste" (ich hätte es nicht so drastisch ausgedrückt!) möchten sowohl Nicht- Behinderte, als auch Behinderte für sich - nämlich einen gesunden Partner an ihrer Seite. Ist dies nur dann verwerflich, wenn körperlich Gesunde diesen Wunsch haben? Ich verstehe deine unsachlichen Angriffe nicht.

Das ist nicht unsachlich, sondern der eiskalten Art Friederikas geschuldet. Ein Behinderter hat einen ganz anderen Wert am Leben erkannt, ähnlich einem, der eine schlimme Krankheit überlebt hat. Ihm geht es nicht darum, einen Behinderten als Partner auszuschließen. NoGo-Listen wie von den Sonnenkindern hier, werden sie nicht aufstellen. Aber sie lassen sich eben auch nicht gerne in die Ecke stellen, sie sollen gefälligst unter Ihresgleichen bleiben und keinen Gesunden mit einem Beziehungswunsch belästigen. Wie oben schon gesagt, haben sie es schon statistisch nicht leicht, bei selben Partnerpool einen Partner zu finden. Warum sollen sie, dem leicht daher geplenkelten Rat, ausschließlich einen behinderten Partner zu suchen folgend, ihren Wahlkreis nochmals erheblich einschränken? Wehrt sich dann ein Behinderter, daß er nicht ausschließlich einen behinderten Partner will, wird ihm das so ausgelet, als sei er genauso oberflächlich wie der Unversehrte.

An vielen gemischten Partnerschaften siehst du doch selbst, dass sich Nicht- Behinderte in Behinderte sehr wohl verlieben, wenn sie sich erst einmal kennen gelernt haben, also sind auch deine Vorwürfe bezüglich grundsätzlicher Ablehnung unhaltbar.

Meine Aussage bezog sich auf die eiskalte Denkweise von Friderika und einger anderer hier, die über Schicksale von Menschen oberflächlich urteilen und Rat geben, wo sie aufgrund mangelnder Lebenserfahrung keinen geben können, ohne verletzend zu wirken. "Ratschhläge sind auch Schläge", das trifft hier zu.

Abgesehen von Ausnahmen, wie der FS, lehnen es jedoch in erster Linie die Behinderten selbst ab, sich einen Partner mit Handicap zu zumuten.

Genau das stimmt nicht. Sie wollen sich nicht ausschließlich auf Behinderte konzentrieren müssen, wie es manche so gedankenlos vorschlagen.

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  • #27
Hier schreibt die FS.
Für mich war von vornherein implizit klar, dass ich sowohl Behinderte als auch Nicht-Behinderte in Betracht ziehe. Rein statistisch, sowohl off- als auch online, ist es nunmal so, dass es weniger offensichtlich sichtbar Behinderte gibt als andersrum.
Ebenso ist es für mich klar, dass ich hier in der Gruppe der Nicht-Behinderten suchen würde und mich damit in Konkurrenz zu einer großen Menge an nicht-behinderten Frauen befinde. Das ist genauso wie im echten Leben auch und dessen bin ich mir bewußt.
Meine Eingangsfrage
welche Eigenschaften sind Männern bzgl. meiner Situation wichtig, was sollte ich bieten oder herausstellen können
wurde nur am Rande beantwortet, nie wurden Eigenschaften angeführt, immer nur Aktivitäten aufgezählt, die nicht möglich sind.

<MOD: Persönliche Angriffe entfernt.>

Ratschläge bringen wenig, es gibt tolle Männer da draußen denen es nichts ausmacht. Allerdings brauchen Sie eben Glück diese zu treffen.Und ja das ist schwerer als ohne Behinderung. Ich denke einfacher wäre ein Verlieben im Bekanntenkreis/Freundeskreis (das ist aber sehr auf Zufall beschränkt) da man sich dort erstmal ohne "Druck" kennenlernt und vielleicht mehr entsteht.
Ich sehe das genauso, mir geht es darum, genau wie allen anderen Teilnehmern, die online suchen (wollen), um die Erweiterung der Wahlmöglichkeiten und der Vergrößerung der Reichweite, um nicht ewig auf "das Glück/ den Zufall" warten zu müssen.
Auch weiß ich, dass es eine große Single Börse für Behinderte und Menschen, die so jemanden suchen, gibt. Das habe ich mir angeschaut, jedoch gefällt mir nicht die mangelnde Vertraulichkeit der Daten und die öffentliche Sichtbarkeit der Profile, Fotos können nicht verpixelt werden und sind ggf für jeden sichtbar. Das Kriterium der Seriösität ist für mich nicht gegeben.
Das mir empfohlene Gleichklang werde ich im Hinterkopf behalten.
Abgesehen von Ausnahmen, wie der FS, lehnen es jedoch in erster Linie die Behinderten selbst ab, sich einen Partner mit Handicap zu zumuten.
Zumutung ist an dieser Stelle ein völlig deplazierter Ausdruck.
Nein, ich erwarte das nicht! Ich habe einen Mann gefunden, für den das Positive, das, was ihm an mir gefällt, weit überwiegt. Dass ich nicht für jeden in Frage käme, das ist mir völlig klar. Für mich käme auch nicht jeder in Frage.
Genau so sollte es sein. Wenn ich mal so überlege, finde ich potentiell 1 -3 Männer pro Jahr interessant, die mir so im Alltag begegnen und ich diese soweit kennenlerne, dass ich das beurteilen kann. Nicht jeder davon ist erstens Single und zweitens ebenso an mir interessiert, unabhängig ob behindert oder nicht-behindert!
Für mich ist die Frage mit Nein beantwortet, ob ich mich bei einer "normalen" Single Börse wie EP & Co anmelden werde.
 
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  • #28
@26, FS

Hier nochmal die #17.

Mein Mann, mit dem ich jetzt schon ein paar Jahre zusammen und seit einiger Zeit auch verheiratet bin, hat mich niemals als Zumutung empfunden - das Wort habe ich nie auch nur andeutungsweise von ihm gehört. Er sagt im Gegenteil oft, wie glücklich er mit mir ist und dass er sich ein Leben ohne mich gar nicht mehr vorstellen kann.

Wie bereits gesagt, wir haben uns bei einer Partnerbörse kennengelernt - nicht EP. Er war mein 3. Date, ich war nur wenige Wochen dort. Er hat 2 Jahre lang gesucht, viele Dates gehabt. Alle anderen Frauen waren in keinster Weise eingeschränkt, einige sehr sportlich, wie er. Er hat sich sehr schnell für mich entschieden, und ich war fast von Anfang an begeistert von ihm.

Also, Partnerbörse finde ich keineswegs abwegig. EP halte ich, wie auch schon jemand vor mir geschrieben hat, für Menschen mit unserer Problematik nicht für geeignet. Bei EP war ich ein Jahr lang, kaum Zuschriften, kein einziges Date. Die No-Go-Listen hier sind, wie bekannt, endlos, und es wird gnadenlos ausgesiebt, nach Kriterien, die sehr äußerlich sind. Die hier oft beklagte Kaltschnäuzigkeit und Herzlosigkeit existiert anscheinend wirklich.

Dir viel Glück! Es ist hier nicht erwünscht, Links anzugeben. Darum google mal nach "kein mensch ist perfekt nur das leben ist es manchmal". Vielleicht dient das auch zu deiner Ermutigung. Alles Gute!
 
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  • #29
Die FS:

Danke, bin jetzt ein bißchen schlauer bzw hab Ideen, was die nächsten Schritte/ Möglichkeiten sind.
 
  • #30
Das Leben mit einem behinderten ist viel umständlicher. Warum soll sich das also ein "normaler" Mensch vorstellen können und antun?.
Also die Frage ist wirklich naiv ;-) Niemand tut sich so etwas an. Man verliebt sich halt in die Person - nicht mehr und nicht weniger. Ich bin Rollstuhlfahrerin ausserhalb meiner Wohnung aber laufe zu Hause sehr gut mit Krücken. Mit dem Rollstuhl bin ich schneller unterwegs und kann natürlich längere Strecken zurücklegen als wenn ich zu Fuss ginge. Für mich eine Erleichterung, dass es überhaupt Rollstühle gibt. Und welch ein Wunder: ich hatte immer nicht behinderte Partner, die von mir tief beeindruckt waren und sich in mich verliebten :).
(...) Dieser Wunsch ist in unseren Instinkten tief verankert und deshalb völlig in Ordnung. Nur so war und ist eine Familiengründung problemlos möglich.
Stimmt nicht liebe Angela. Die Familiengründung war nicht und ist nicht nur mit sog. kerngesunden Menschen möglich! Ich kenne Frauen mit meiner Erkrankung, die gesunde Kinder haben. Zu unserem Treffen mit den Menschen aus unserer Selbsthilfegruppe an einem medizinischen Vortrag, kam vor 3 Wochen eine hochschwangere junge Frau, die ihr erstes Kind erwartet. Sie erkrankte vor einem Jahr.

Ein positives Beispiel in der Schweiz ist die Paraplegikerin Edith Hunkeler, die mit 37 Mutter einer süssen Tochter wurde und paar Monate später ihren Partner geheiratet hatte (ihre Website findest du bei Interesse im Netz). Sie ist berühmt und darum kennt sie jeder, obwohl es auch viele andere gibt. Was du schreibst ist zum Glück nicht korrekt! Nur ca. 1%-2% aller Krankheiten sind genetisch vererbbar. Also eine verschwindend kleine Zahl! Und das ist völlig irrelevant, weil die FS-in gar keinen Kinderwunsch hat und einen Partner ohne Kinderwunsch oder gar einen Partner, der bereits Kind(er) hat, zur Wahl stehen könnte.
 
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Es sind keine weiteren Antworten möglich.
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