Deine Frage ist so nicht zu beantworten.
Es hängt von Vielem ab
- Von der Art der psych. Erkrankung, einfach oder Psychose
- Merkmale, es gibt bei einem Krankheitsbild eine Bandbreite, die im Individualfall unterschiedlich zutreffen
- akut / revidierend / chronisch
- Gab es erfolgreich Therapien
- Wie geht der / die Patient*in damit um, d.h. Hat er / sie Wege gefunden, das im Alltag zu integrieren ohne weitere (größere) Einschränkungen .
Ich kenne einige, die mit entsprechender Achtsamkeit, sorgsamen Umgang mit der Symptomatik, diese gut mildern können auf ein erträgliches Maß, so dass es das Umfeld gar nicht mehr realisiert, oder ohne dass es zu nennenswerten Auffälligkeiten käme.
Es braucht bei psychischen Erkrankungen die Realisierung, dass etwas vorliegt, den Willen, an Ursachen / Einflussfaktoren zu (ver)arbeiten, die Durchführung der Veränderung - meist grundlegende Veränderungen von Denk- und Verhaltensmustern, Anpassung des Lebensumfeldes und der Lebensweise,
Wenn es rezidivierend / chronisch ist braucht es, wie bei allen chronischen Krankheiten den achtsamer Umgang.
Ein*e Diabetiker*in muss ihre Lebensweise auch adaptieren.
Manche Krankheiten können die Partnerfähigkeit mehr beeinflussen, alles was im Bereich Persönlichkeitsstörung bzw. Psychosen liegt, ist schwieriger, andere spielen dafür kaum / keine Rolle.
Für die Partnersuche - nachdem es so individuell ist, fände ich die Einschränkung nicht zielführend. Macht man bei anderen Krankheiten genauso wenig.
Es braucht eine *n Partner *in, der / die das akzeptiert und damit umgehen kann, wenn z.B. Der andere sagt, ich brauche heute mal ein paar Stunden Couch für mich oder wenn etwas vielleicht doch mal zuviel wird, dann sollte dies einfach akzeptiert werden, ohne Gewese.
Es braucht nie eine *n CoTherapheuten, den Retter / Kümmerer.
Außerdem, jemand, der gelernt hat, mit solchen Krankheiten gut umzugehen, Strategien entwickelt hat, und sein Leben bewusst und achtsam neu sortiert hat, bietet durchaus andere Stärken - Bewusstes Leben und Genuss, Lebensfreude, tiefere Lebensqualitäten, Einfühlungsvermögen, Gelassenheit...
In einem Profil würde ich es nie erwähnen, ich würde abwarten, ob mir der andere überhaupt so sympathisch ist, dass ich mir mehr vorstellen kann.
Wenn es sich aber abzeichnet, dass es zu einem ernsthafter Kennenlernen führt, dann sollte man es sagen.
Dann kann der / die andere entscheiden.
Wenn es mir jemand gleich beim 1. Anschreiben vor den Latz knallte, schreckte es mich ab - als ob bei diesem Menschen die Krankheit DAS Zentrale Thema sei.
Der Mensch ist nicht Die Krankheit, er hat neben vielen anderen Facetten eine Krankheit.
Zum Schluss - es gibt nicht unbedingt Heilung, aber man kann Symptome auf ein geringes Maß reduzieren oder auflösen. Man kann erfolgreich Therapie machen und sein Leben positiv verändern
Es gibt hier im Forum etliche, denen es gelungen ist, andere bei denen es nicht klappte, und manch eine*n, der evtl. Bedarf hätte.
W,49