... bin wieder zurück ins Haus meiner Eltern. Da bin ich jetzt immer noch, weil..... ich seither keine geeignete Stelle gefunden...
Natürlich findest Du keine geeignete Stelle, wenn das komfortable Fallback das kostenfreie Bett im Kinderzimmer ist. Es gibt keinen Druck, sich mal aufzuraffen und wirksame Massnahmen zu ergreifen. Immer hübsch in der maximalen Komfortzone bleiben.
Demzufolge nimmst Du Dir als Beispiele Länder in denen "zurück ins Kinderzimmer" angeblich Standard ist, die genau wie Du keine wirtschaftlichen Erfolgsmodelle sind (Südeuropa, Guatemala, Russland). Erkennst Du den Zusammenhang? Wer es sich bequem macht, dem fehlt der Biss.
Es ist kompletter Unsinn, dass die jungen Leute mit hoher Qualifikation heute schlechte Bedingungen am Arbeitsmarkt haben und dass die 50+er es doch so viel einfacher hatten.
Nie waren die beruflichen Aussichten besser für Hochqualifizierte, als heute. Die Arbeitslosenquote von Akademiker beträgt 3%, d.h. Vollbeschäftigung. Wer als Hochschulabsolvent dauerhaft befristete Arbeitsverträge hat, stellt sich dusselig an.
Von 1980-1988 (vor der Wiedevereinigung) war die Arbeitslosenquote viel höher als heute. Akademiker waren in den Statistiken garnicht abgebildet, weil sie wegen Elterneinkommen und fehlender Beitragszahlungen keine Ansprüche hatten. Die Statistik war bereinigt durch alle die aus politischen Gründen einem Berufsverbot unterlagen oder als Frauen mangels Kinderbetreuung nicht arbeiten könnten - gibt es heute nicht, also heult hier nicht rum über schlechte Bedingungen.
Damals gab es auch reichlich Fruhverrentungen über die Sozialkassen, damit Arbeitsplatze für die "junge Generation" geräumt werden, was aber nicht passierte.
Ich bin 1982 wie viele Kommilitonen aus den geburtenstarken Jahrgängen in einen befristeten Vertrag tariflich deutlich unter meinem Ausbildungslevel bezahlt gestartet - total normal damals.
Ein halbes Jahr vor Ende des Vertrages wollte ich mit dem AG die Weiterführung klären. Er sah noch keinen Bedarf. Ich bewarb mich breit und hatte, als der Arbeitsvertrag endete mehrere, bessere Jobangebote vorliegen.
Das Ganze habe ich 3 mal durchexerziert, jedes Mal mit Gehaltssteigerung und Karriereschritt, weil zunehmende Berufspraxis. Der 3. Arbeitgeger bot direkt einen Festvertrag zum Tariflohn, weil ich genug Berufserfahrung hatte.
Einem Einem Arbeitgeger gegenüber, der mit meiner vermeintlichen Notlage zockt, muss ich nicht loyal sein. Der lernt, dass ich die Gesetze des Kapitalismus genauso beherrsche wie er. Da bleibt kein Raum für Dating.
Woher ich die Strategie und Härte bei der erfolgreichen Jobsuche hatte? Kinderzimmer war keine Option für mich. Mit 32 hatte ich Sex im eigenen Haus, statt im Kinderzimmer.