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  • #1

Patchwork - Ideal im Interesse einer genetischen Vielfalt?

Mal abgesehen von den seelischen und monetären Problemstellungen der Patchworkerei: Früher hatten Eltern ein halbes Dutzend Kinder, hervorgebracht aus der selben genetischen Paarung. Heute sind es ein paar Kids weniger, dafür sind diese aber genetisch vielfältigerer Abstammung. Das kann - und ich denke da gerade an den Hype mit der Schweinegrippe - aus Sicht der Natur - und da soll sich der einzelne Mensch mal nich so wichtig nehmen - im Interesse eines möglichst vielfältigen Genmaterials doch nur gut sein?
 
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  • #2
Willst Du damit den Freibrief für Polygamie bekommen? Entschuldigung, aber was ist denn das für eine seltsame Theorie.

Übrigens bedeutet eine Patchworkfamilie keineswegs gemeinsame Kinder.

Meinst Du nicht, daß die Natur schon auch an dieser Stelle schon länger eingegriffen und uns anders gepolt hätte, wenn das so sinnvoll wäre?
 
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  • #3
Patchwork, eine fehlerhafte Laune der Natur in einem sehr komplexen Gebiet. Ein Trend der hoffentlich bald beendet ist.
 
  • #4
Na, lieber Fragesteller, das ist nun wirklich ein sehr kläglicher Versuch, Patchworkfamilien schönzureden und gesellschaftsfähig zu machen. :)

Die genetische Vielfalt reicht IMHO auch ohne gezieltes Patchworking aus, um das Überleben der Menschheit zu sichern. Der medizinische Fortschritt tut da ein Übriges. Und die Schweinegrippe überstehen wir mit einem stabilen Immunsystem.

Über die Nachteile von Patchworkfamilien haben wir hier hinreichend diskutiert. Die diversen Alleinerziehenden wissen ein (Klage-) Lied davon zu singen.
 
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  • #5
@ Fragesteller:

Patchwork gab es schon immer. Meine Urgroßmutter z.B. hatte ein erstes uneheliches Kind (meine Oma), ihr Geliebter starb im 1. Weltkrieg. Dann lernte sie einen anderen Mann kennen, einen Witwer mit 2 Kindern. Mit dem machte sie noch einmal 2 Kinder. Sind 5. Dieser starb wieder und sie heiratete erneut einen Mann, der wieder 2 Kinder mit in die Ehe brachte. Macht 7. Zum Schluss bekamen sie noch ein Kind zusammen (Nr. 8), meinen Großonkel, den brachten sie aber ins Heim. Das kann der bis heute mit knapp 90 nicht verwinden, der arme Kerl!

;-)

Marie
 
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  • #6
Patchwork in der Familie - ich denke, sicher nicht ideal und was hat das mit genetischer Vielfalt zu tun? Heißt doch nur, daß Einelternfamilie sich mit Single bzw. anderer Einelternfamilie zusammen tut.
 
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  • #7
Toll für die genetische Vielfalt?
Schlecht oft für die seelische Stabilität aller Beteiligten.
Für Patchwork sollte es schon gute Gründe geben. Vielleicht funktioniert das - aber bei jeder Patchworkfamilie die ich kenne (4 Familien), da haben die Kinder die größten Probleme - meist fühlen sie sich übergangen - haben ein gestörtes Verhältnis zu ihren leiblichen Eltern und nur bei sehr sehr jungen Kindern oder seelisch zuvor gekränkten Kindern, besteht aus meiner Beobachtung heraus die Möglichkeit zu einer "echten" Familie zu werden - nicht nur auf dem Papier. Die Anstrengungen der Eltern das zu erreichen sind enorm - Liebe (nur ein biochemischer Vorgang) überwindet nicht alle Hindernisse.

Was die genetische Vielfalt angeht - die verschiedenen Genvariationen - auch durch Einehen sind nicht zu vernachlässigen - immerhin haben diese Menschen, bis dahin trotz evolutionärer Selektion überlebt - verschiedene Variationen des Genmaterials sind durchaus vergleichbar mit denen, wenn man sich mit anderen paart.
Zudem ist der soziale Halt - evolutionär bedingt - durch die Selektion als wichtiger Überlebensfaktor nicht zu vernachlässigen. Vampirfledermäuse haben ein soziales Auffangsystem ähnlich wie wir Menschen - dort jedoch sind Männchen und Weibchen in Gruppen getrennt - Monogamie gibt es zudem bei einigen Tierarten zu beobachten - und auch dort hat sich das nach all den Jahrtausenden noch nicht als negativ herausgestellt.

Auf Patchworkfamilien würde ich eher nicht die natürliche Selektion anwenden - mir würde die Frage im Kontext der Übergroßen Babys, die "natürlicher Weise" gar nicht überleben hätten können - sowie die Mütter - mehr um die Zukunft der Menschheit Sorgen machen.

Aber selbst da würde ich mir keine ernsthaften Sorgen machen - solange wir die Wissenschaft nicht verteufeln und alle Errungenschaften der Menschheit verbrannt werden - solange haben wir Menschen die Chance unseren kurzen Augenblick in der Evolution des Lebens noch weiter zu verlängern.
 
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  • #8
Patchworkfamilien gab es schon in früheren Jahrhunderten, nur der Begriff ist (relativ) neu. Da früher z.B. die Sterblichkeit der Frauen (Geburt/Wochenbett) viel höher war als heute und da aus wirtschaftlichen Gründen ziemlich schnell wieder geheiratet wurde (meist nach einem(!) Trauerjahr), gab es sehr viele Familien mit Geschwistern, Halbgeschwistern, Stiefgeschwistern. Heute würde man sagen Patchworkfamilien. #4 hat es anschaulich beschrieben. Die Probleme waren vermutlich fast die gleichen wie heute (die böse Stiefmutter gibt es schon im Märchen).
 
  • #9
Angesichts der relativ niedrigen Fortpflanzungsquoten je Frau spielt die durch Patchwork hervorgerufene Erhöhung der genetischen Vielfalt keine evolutionsstatistisch signifikante Rolle. Zumal überhaupt erst die Rede davon sein kann, wenn es nicht nur "meine Kinder und deine Kinder" gibt (bringt genetisch gar nichts), sondern zusätzlich auch noch "unsere Kinder". Erst dann ist die Vielfalt überhaupt höher.

Mal ganz abgesehen davon, dass Vielfalt zwar eine notwendige Voraussetzung ist, aber nicht skaliert. Ganz im Gegenteil hat eine Optimierung der Vielfalt in der Regel keine signifikanten positiven Konsequenzen, während die Konzentration auf besonders gesunde und kräftige Männchen im Tierrreich oft bevorzugt wird (vgl. Hirsch oder Löwe: Nur einer darf rauf). Bei Bienen oder Ameisen sieht man noch deutlicher, dass eines der Geschlechter durchaus ein Monipol haben darf und die nötige Vielfalt schon durch das andere Geschlecht sichergestellt werden kann.

Um den Witz der Titelfrage wiederaufzunehmen: Nein, Vielfalt im Sinne von wechselnden Fortpflanzungspaaren würde die artspezifische Resistenz gegen Schweinegrippe sicherlich nicht erhöhen. Evolutiv wirksam wäre einzig, wenn die nicht betroffenen oder leicht heilenden Männchen (hier: Männer) sich besonders oft fortpflanzen würden und die schwer daran leidenden Männer weniger. So verläuft Evolution.
 
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