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  • #1

Pauschale und genormte Vorurteile gegen beide Geschlechter?

Es fällt mir immer wieder schmerzhaft in diesem Forum und auch in der realen Welt auf - Pauschalierte und nachgesprochene Vorurteile gegen Männer, Vorurteile gegen Frauen. Mal ernsthaft: Wer von Euch, die/der sowas vom Stapel läßt, auch als sog. "Scherz": "..typisch Mann" ... "so kann nur eine Frau denken"..."naja, Mann halt..", Männer sind oberflächlich, gefühlsarm, drücken sich, Frauen sind berechnend, materiell und suchen den Finanzierer oder Versorger...und so weiter und so fort... wer von Euch, der/die so einen Film dreht, glaubt ernsthaft, daß er überhaupt eine ernsthafte und glückliche harmonische Beziehung führen kann, wenn er ohnehin schon von vorn herein ein feststehendes uind nicht positives Bild des anderen Geschlechts mit sich herumträgt? Wie kann man das auf Millionen standardisiert anwenden? Und dann noch die teilweise niveaulosen und haßerfüllten bis ordinären Äußerungen diesbezüglich?!
 
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Gast

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  • #2
Bravo, du sprichst mir aus der Seele. Ich, weiblich, habe zwar auch schon einige schlechte Erfahrungen gesammelt, aber es fällt mir nicht im Traum ein, das auf alle Männer zu verallgemeinern. Sonst müsst ich wohl jeglichen Kontakt voll Abscheu meiden, tu ich aber nicht, hab grad ganz nettes Exemplar entdeckt.
 
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  • #3
Die bisher beste Frage in diesem Forum.
Ich habe auch in den letzen zwei Wochen (mit Unterbrechungen) die Forumsbeitrage hier verfolgt und habe eine ähnliche Feststellung gemacht wie der Fragesteller. Ich habe mich auch schon gefragt, wer diese Forumsbeiträge schreibt. Doch hoffentlich nicht die bei EP angemeldeten Partnersuchenden? Wenn ja, wäre das ein Grund sich nicht bei EP anzumelden bzw. schnell wieder zu kündigen.
 
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volker

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  • #4
Es gibt hierzu diverse Theorien:

Menschen, die Vorurteile haben begründen dies meist mit "persönlicher Erfahrung".
Und die haben da meist auch nicht so unrecht , die machen wirklich diese Erfahrungen.

Die Frage ist nur: liegt es nun an den anderen, dass sie diese Erfahrungen machen, oder vielleicht auch an ihnen selbst?

Aus meinem Berufsalltag kenne ich sehr viele verscheiden Fälle der sogenannten "Selbstregulierung" - d.h. unterbewußt verhalten sich viele Menschen so, dass sie ihre Umwelt dahingehend manipulieren sich entsprechend der eigenen Vorurteile zu verhalten.
Innerhalb von Beziehungen ein weit verbreitetes Pänomen.

Die betreffenden sehen sich am Ende dann immer als Opfer. Das führt zunehemend zu Verbitterung und damit auch negativen Gefühlen und natürlich auch zur Manifestierung der Vorurteile.

Die anderen können wir nicht ändern und uns selbst wollen wir nicht ändern ... also eine scheinbare Machtlosigkeit.
Der Weg hier raus führt nur über das Erkennen der eigenen "Wahrheiten" und auch dann zu erkennen, warum man diese "Wahrheit" im Laufe seines Lebens entwickelt hat.

A.Adler erstellte die Theorie, dass wir dieses "immer wieder Ankommen" vermutlich brauchen.
Nicht weil es uns gut täte - nein - eigentlich nur, weil wir uns damit auskennen.

Solche Wahrheiten helfen uns einfach die Welt zu "erklären" und sie schützen uns unter Umständen davor einen schwierigen Prozess der kritischen Eigenreflektion zu durchlaufen.

Für das Individuum ist es einfacher zu ertragen in einer "schlechten Welt " zu leben, als ein schlechtes Leben auf der Welt zu führen.

Hier heißt das konkret:

Ich bin lieber allein als mit einem schlechten Partner - das umgekehrte wäre ja. ich bin wohl allein weil ich ein schlechter Partner bin.
Und wenn ich dann unter der Fülle von "Angeboten" hier niemanden finde, dann wird das Vorurteil bestätigt: Die Männer bzw. die Frauen sind einfach "nicht gut genug".

Wer hier überlegt schon beim Lesen eines Profils "könnte ich diesem Menschen ein guter Partner sein?"
die Fragestellung ist doch wohl eher umgekehrt:
"Ist dieser Mensch hier evtl. ein guter Partner für mich?"
"Was hat er mir zu bieten?"

Aber natürlich kann auch alles ganz anders sein ...
 
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  • #5
Sehr gut! Möchte deinem Statement fast nichts hinzu fügen. Genau dieser Gedanke beschleicht mich auch zunehmend, wenn ich die Meinungen einiger Teilnehmer/Teilnehmerinnen dieses Forums so lese. Bei so viel Verbittertheit, Engstirnigkeit, Vorurteilen, Intoleranz … wie sie einem hier (schon bei kleinsten Fragen) entgegenschlägt, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man mit so einer Einstellung glücklich mit einem anderen Menschen werden kann.
 
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  • #6
siri
ich denke, daß wir alle irgendwelche Vorurteile haben, das ist zutiefst menschlich und erleichtert das Leben ungemein... ;-)

Tragisch wird es, wenn ich mir meiner Vorurteile nicht bewußt bin, sie als eiserne Wahrheit vor mir hertrage und mit Zähnen und Klauen verteidige.
 
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Berliner30

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  • #7
Vorurteile hat jeder, der etwas Lebenserfahrung hat. Grundsätzlich gehe ich vollkommen neutral an ein Kennenlernen heran, aber im Nachgang sieht man oft parallelen zu ähnlichen Frauen (z.B. im Beruf, in der Vorgeschichte, ...). Ein paar Härtefälle sind ja noch lustig, aber wenn du immer wieder neue Dummheiten erlebst (z.B. absurde Ansprüche, schräge Dates), wirst du irgend wann diesen Typ Frau nicht mehr treffen und die entsprechenden Damen z.B. in EP gleich löschen (bei mir z.B. Frau mit vorhanden Kindern u.a.) und keine Chance mehr geben.

Es macht in meinen Augen auch keinen Sinn sich mit einer fast gar nicht passenden Frau einzulassen. Natürlich gibt es auch viele Leute, wo es nur darum geht irgend etwas abzubekommen, aber das ist nicht meine Welt und nicht meine Meinung. So verschieden wie die Menschen sind so verschieden sind auch ihre Erfahrungen, Meinungen, Handlungen etc.
 
  • #8
Mir ist die Fragestellung zu pauschal. Ich habe den Eindruck, als Vorurteil wird hier schon eine klar und konsequent vertretene Meinung angesehen. Wenn jemand z.B. schreibt, dass er mit aufgebrezelten Klunkerfrauen in High-heels, die auf R8-Autos stehen, nichts anfangen kann (so geht es mir z.B.), dann ist das eine klare Position, die sich auf Erfahrungen und der Kenntnis meiner Bedürfnisse gründet, aber kein Vorurteil.
Und selbst wenn es mal pauschale Verurteilungen bzw. Vorurteile gibt, was spricht dagegen, die auszusprechen. Die Verbitterung, die bei vielen mitschwingt, hat ihre Ursachen, die aus immer wiederkehrenden - bestätigenden - Erfahrungen resultiert. Vielleicht kann die Diskussion hier - im Idealfall - eine Haltung verändern.
 
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  • #9
Ist deine Frage nicht "ein genormtes Vorurteil" gegenüber den Teilnehmern dieses Forums?

Hier gibt es sehr viele, gut recherchierte Beiträge, und natürlich auch ganz persönliche Erfahrungsberichte. Viel niveauvoller alsin manch anderen Foren! Die Vielfalt macht den Reiz dieses Forums aus. Da gehört auch das ein oder andere Vorurteil dazu - das ruck-zuck von anderen widerlegt wird.
So muss es auch sein!

Angela, nicht eingeloggt.
 
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  • #10
es macht Spaß diesen Beitrag zu verfolgen.....wenn ich mit Vorurteilen an die/eine Sache heran gehe, dann kann das einfach nicht richtig sein....ist nicht jeder Mensch ein Unikat?....sicher wiederholen sich Charaktereigenschaften, aber immer anders gepaart und ausgeprägt.....
und seien wir mal ehrlich, ist es nicht einfach leichter sich einem "Vorurteil" hinzugeben, als hinter die Fassade zu schauen?....ich hoffe sehr daß das hier nicht so oft passiert, denn sonst habe ich das Gefühl hier falsch aufgehoben zu sein....ich finde es nämlich spannend und schön sich gegenseitig zu entdecken.....
 
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  • #11
@9 Das fand ich bei den ersten Dates auch schön, jetzt aber nicht mehr. Woran das liegt? Ganz einfach: es gibt viele Kombinationen die man gar nicht erst kennenlernen will.
Beispiel: eine oberflächliche Tussi-Frau kann in anderen Bereichen noch so gut sein, interessiert mich einfach nicht, brauch ich nicht.
Um hinter die Fassade schauen zu können, mußt du erstmal die Chance dazu bekommen und diese ist ohnehin nur sehr gering...
 
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  • #12
@10....Äüsserlichkeiten mußt Du ja auch nicht erst entdecken, das ist doch optisch ersichtlich und Tussi-Gehabe bemerkt man doch auch schon an gemeinsamen Gesprächen....oder lieg ich da falsch?...und ich hoffe daß sich Deine behauptung nicht bewahrheitet...lach...denn ich lass es auch zu hinter die Fassade zu schauen...
LG Manja
 
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  • #13
Klar, wir sind alles nur Menschen und die Anonymität dieses Forums erlaubt natürlich das offene Wort und auch gewisse Entgleisungen. Da ist sicher manch einer direkter und mutiger, als im realen, persönlichen Kontakt.
Trotzdem bin auch ich oft erschrocken, was hier so rausgelassen wird. Wie rigoros manche ihre Schubladen öffnen und die Menschen reinpacken.....das ist schon traurig. Ich beteilige mich manchmal und bin dann meistens die eher ausgleichende, beruhigende oder loyale Schreiberin. Es ist schon auch interessant, wenn man für sich selbst erkennt welche Rolle man so einnimmt in diesem Austausch. Auf jeden Fall weiß ich jetzt, dass ich großzügig mit den Schwächen anderer umgehe. Sollen die anderen ruhig schreiben, wonach ihnen der Sinn steht. Persönlich kennen lernen möchte ich aber viele nicht.
Tatsächlich bin ich dann auch erschrocken, weil es ja durchaus passieren könnte.
 
  • #14
Ich weiß gar nicht, was an solchen Äußerungen wie "typisch Mann" ... "so kann nur eine Frau denken" und "naja, Mann halt" so verwerflich sein soll. Sie sind doch fast schon nett gemeint. Mir zumindest ringen sie eher ein Schmunzeln ab. Also das muss man erst einmal trennen von eigentlichen Vorurteilen.

Und die Vorteile von Vorurteilen machen wir uns doch mal an einem Beispiel klar. Nehmen wir mal an, ihr (männliche Singles) trefft auf der Straße eine stöckelschuhtragende Frau im kurzen Minirock, die gerade aus einem Porsche aussteigt. Ohne es euch bewusst zu sein, überschlagt ihr kurz, dass von 100% aller Frauen mit High Heels, die ihr bislang kennengelernt habt, vielleicht 90% Tussis waren und 10% patente Damen. Und von 100% aller Porschefahrer fandet ihr 85% arrogant/affektiert, während der Rest nett war. Jetzt überlegt ihr euch, dass die Chemie zwischen euch und dem Objekt der Begierde vor euch nur mit einer Wahrscheinlichkeit von 1,5% stimmen wird. Rechtfertigt diese kleine Chance die Überwindung, sie anzusprechen? Nein. Und deswegen werdet ihr auch wortlos von dannen ziehen.

Auch wenn ihr euch nicht vorstellen könnt, dass ihr unter der Haube so rechnet - ihr tut es. Wir Menschen sind eben nichts anderes als Bayes-Klassifikatoren:

http://en.wikipedia.org/wiki/Bayesian_brain
 
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  • #15
Ich denke, dass es nicht so viele unterschiedliche Merkmale bei Menschen gibt wie hier tolerante Leute gerne hätten. Mir begegnen auch immer viele gleiche Verhaltensweisen, was bestimmte Schlüsse zulässt, Frau wie Mann sich darauf einstellen lässt und irgendwann auch empfinden, was man einfach nicht mag.
Als Vorurteile würde ich das nicht bezeichnen, aber als gut begründbare Erfahrungen. Leider werden die meist bestätigt und trotz aller Hoffnung nicht widerlegt.
Ich hab ein paar Tiere zuhaus - im Lauf der Zeit bin ich draufgekommen, dass auch diese artgerecht sich in vielen Verhaltensweisen ähneln und darauf kann Mensch sich einstellen. Also wieso sollte das bei unserer Art anders sein? w47
 
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Berliner30

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  • #16
#10 = mein Beitrag
 
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  • #17
Es gibt keine realen Klischees, nur hausgemachte.
Hierzu eine Leseprobe:
http://www.welt.de/welt_print/article3245551/Gleichklang-der-Geschlechter.html
 
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