Wenn mir bei einer Beziehungsanbahnung erklärt, er sei Pessimist, dann schreckt mich das sehr ab. Ein Pessimist muss sich übrigens gar nicht "outen", man merkt seine Geisteshaltung schon beim normalen Smaltalk.
Ich bin gnadenlose Optimistin, würde mich selbst als Glückskind bezeichnen. Für mich ist das Glas immer voll (auch wenn es schon zerbrochen ist) und mit dieser Einstellung erlebe ich im Sinne der selffullfilling prophecy fast nur Gutes für mich. Und selbst wenn mal was schlecht läuft, ziehe ich noch irgendetwas Gutes daraus.
#1 hat mir die Worte eigentlich schon aus dem Mund genommen mit ihrer Beschreibung. Pessimisten ziehen mich total runter! Meine Mutter ist eine extrem destruktive Pessimistin. Wenn ich ihr erzählen würde, ich hätte 1 Million im Lotto gewonnen, käme von ihr als Erstes "ja, aber das kostet ja wahnsinnig viel Steuern!".
Ich hatte eine längere Beziehung zu einem Pessimisten, das hat mich enorm viel Kraft und Lebensfreude gekostet. Als Optimist versucht man ja immer, den anderen aufzubauen, ihm Hoffnung zu machen, dass etwas gut geht, dass der ständig befürchtete worst case ganz unwahrscheinlich ist. Besonders deprimierend fand ich an diesem Partner, dass er sich auch nicht richtig und von Herzen freuen konnte, wenn etwas dann wider seines Erwarten DOCH gut klappte.
Auch drängen Pessimisten dem Partner ihre negative Weltsicht ständig auf und ich empfinde das als starke Abwertung und fast schon als Bosheit. Manchmal denke ich, Pessimisten ziehen ihre Lebensfreude daraus, anderen Menschen alles schlecht zu reden und sich zu freuen, wenn etwas schiefgeht ("ich habs ja gleich gesagt!").
Also für mich ganz klar -Pessimisten nein danke!
w, 51