• #1

Politik in der Beziehung: wie wichtig?

Da es im Nebenthread zum Atheismus plötzlich (unbeabsichtigt) sehr politisch geworden ist (wobei ich selber nicht unschuldig bin daran...), stelle ich die Frage in einem neuen Thread. Also:

- Wie wichtig ist euch generell die politische Einstellung eures Partners? (Hatten wir vor längerem schon mal, ich weiss...)

- Was ist euch wichtiger: Dass euer Partner politisch interessiert ist (und evtl. eure eigene Meinung nicht teilt)? Oder dass euer Partner eher unpolitisch ist (und es somit auch zu keinen Konflikten kommt)?

- Was würdet ihr punkto Politik beim Partner nie akzeptieren? Wo hört die Toleranz auf?

Meine persönliche Meinung: Weder Links- noch Rechtsextremismus kommen für mich in Frage. Was moderat dazwischen ist, geht eigentlich (fast) alles, wobei mir eine Frau mit einer bürgerlichen Einstellung lieber wäre, da ich selber bürgerlich denke und wähle. Völliges politisches Desinteresse würde mich etwas stören, weil ich selber politisch sehr interessiert bin und mich gerne darüber informiere und diskutiere. Was mich die Wände hochtreibt, sind unqualifizierte Äusserung à la "die machen doch eh was sie wollen da oben".
 
  • #2
Zitat von FS:
Meine persönliche Meinung: Weder Links- noch Rechtsextremismus kommen für mich in Frage. Was moderat dazwischen ist, geht eigentlich (fast) alles, wobei mir eine Frau mit einer bürgerlichen Einstellung lieber wäre, da ich selber bürgerlich denke und wähle. Völliges politisches Desinteresse würde mich etwas stören, weil ich selber politisch sehr interessiert bin und mich gerne darüber informiere und diskutiere. Was mich die Wände hochtreibt, sind unqualifizierte Äusserung à la "die machen doch eh was sie wollen da oben".

Ich sehe das ziemlich genau auch so. Allerdings, ich hasse (verwende dieses Wort selten), politische Diskussionen. Das ist aber bei allen Themen, die großes Konfliktpotential haben, so. Wenn ich meine Meinung gesagt habe, höre ich mir die anderen an. Und dann gehen die Debatten los. Da blockiere ich regelmäßg, weil es einfach niemals zu etwas führt. Politiker machen das auch sehr gut vor.

Natürlich habe ich eine eigene Meinung, bin am politischen Geschehen interessiert und auch immer unfassend informiert, und ich gehe auch überlegt zur Wahl. Und ich bin auch kein 'Mehrheitsmitläufer'. Aber ich gebe zu, dass ich einfach diskussionsmüde bin. Das bedeutet natürlich nicht, dass ich nie darüber rede. Ich kann es nur einfach nicht ertragen, wenn die Menschen nicht erkennen, wann man eine Diskussion beenden sollte.

Ich könnte also keinen Partner brauchen, der mit mir über jede politische Meldung diskutieren muss und mich evtl. auch noch überzeugen will, dass seine Meinung richtiger ist. Das würde ich ja auch nicht machen, da ich immer Menschen respektiere, die eine eigene Meinung haben und vertreten (Hauptsache, sie haben überhaupt eine akzeptable) - Aber ich würde schon darauf bestehen, zu wissen, wo mein Partner politisch 'steht' - aus den zitierten Gründen.

Ich bin allerdings auch davon überzeugt, dass dieser Aspekt bei einem Partner, der zu mir passt, gar nicht so einen hohen Stellenwert haben würde, da Harmonie bei mir nur mit charakterlich Gleichgesinnten entstehen kann. - Wenn's passt, dann passt es.
 
  • #3
Mir ist die politische Meinung insofern schon ziemlich wichtig, als dass die Basiswerte stimmen müssen, z.B. Leistungsbereitschaft, Eigenverantwortung, Gerechtigkeit, Freiheit, Marktwirtschaft. Ich möchte am Wahlabend nicht für entgegengesetze Parteien fiebern und ich möchte mit meinem Partner gemeinsame Lebensziele verfolgen und dafür auch einen gemeinsamen Weg finden. Die politische Grundeinstellung gehört absolut dazu. Es geht darum, wie man die Welt sieht, ob man eine gemeinsame Perspektive hat und sich irgendwie wohl, geborgen, zuhause in den Ansichten und Wertvorstellungen des Partners sieht.

Ebenso stoßen mich übermäßig politisch-motivierte Personen ab, ich bin nicht für krasse Ideologien zu haben, ganz egal ob nun linksextrem oder rechtsextrem, ob religiös oder estoterisch.

Bedenkt bitte alle, dass selbst wenn man sich für vergleichsweise unpolitisch hält, Ansichten und Wertvorstellungen, Überzeugungen und Persönlichkeit ganz eng mit vielen politischen Themen verknüpft sind. Sei es Umverteilung vs. Eigenverantwortung, Schwangerschaftsabbrüche, Säkularisierung, EU, Währungsprobleme und so weiter. Ich möchte, dass ich mit meinem Partner darüber diskutieren kann, und dass wir eine halbwegs ähnliche oder zumindest kompatible Meinung haben.
 
  • #4
Ähnluch wie im Atheismus Thread denke ich auch hier: Die politische Einstellung spiegelt ein gewisses Wertesystem wider, und das sollte einigermaßen zu dem des/der Liebsten passen. Wobei ich nun im Gegensatz zu Angeline #1 politische Diskussionen gern mag und mich gern über spannende Themen austausche. Aber alles in Maßen und auf einer freundschaftlichen Basis. Wenn es zu enst wird und die Meinungen zu hart aufeinander prallen, macht es eine Partnerschaft sicherlich schwerer.
Das alles gilt für einigermaßen im Rahmen der Demokratie angesiedelte Meinungen, so braune K*cke, da ware bei mir die Toleranz sofort vorbei.
 
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  • #5
O ja, das Thema Politik ist für mich ein Entscheidungskriterium für oder gegen eine Partnerschaft mit einem Menschen. Dies eben deshalb, weil sich in der politischen Haltung auch allgemeine Lebenseinstellungen spiegeln.
 
  • #6
Ich sehe es eigentlich genauso wie Du, Peter. An einer gelegentlichen politischen Diskussion kann ich durchaus Spaß haben, da können auch gerne mal die Wogen hochgehen.

Aber die Grundrichtung muß stimmen: Eigenverantwortung, Leistungsbereitschaft, Freiheit, Marktwirtschaft, Gerechtigkeit (Gruß an Frederika).

Ernsthafte Probleme habe mit rechtem und linkem Gedankengut, trägen, auf den Staat oder die anderen schimpfenden Menschen (ohne dafür oder dagegen etwas zu unternehmen), mit Reliösen, Paschas, Faulen, Egozentrikern und Maulfaulen.
 
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  • #7
Eine echte Fanatikerin käme für mich sowieso nicht in Frage. Mit dem Rest kann ich leben. Die politische Einstellung meiner Partnerin kann gerne auch abweichen.

Ich kann darin kein grosses Problem sehen, wenn eine grundsätzliche Übereinstimmung da ist, andere Haltungen zu respektieren und den Menschen im Vordergrund zu sehen.
 
  • #8
Wobei ich nun im Gegensatz zu Angeline #1 politische Diskussionen gern mag und mich gern über spannende Themen austausche. Aber alles in Maßen und auf einer freundschaftlichen Basis. Wenn es zu enst wird und die Meinungen zu hart aufeinander prallen, macht es eine Partnerschaft sicherlich schwerer.

Da war ich wohl nicht ganz konkret genug bzw. du hast den nächsten Satz nicht berücksichtigt. Ich mag diese Diskussionen deshalb nicht, weil die Erfahrung mich gelehrt hat, dass mit meisten Menschen nicht bermerken, wann es genug ist. Irgendwann erzeugen diese Unterhaltungen nur noch Aggressionen und daran habe ich absolut keinen Bedarf.

Deshalb habe ich auch geschrieben, dass ich mich ab einem gewissen Punkt zurückziehe, aber grundsätzlich gehe ich solchen Debatten auch nicht aus dem Wege. Das heißt ja aber nicht, dass ich sie mögen muss. Es gibt jede Menge interessante Themen, über die ich mich viel lieber unterhalte - durchaus auch konträr.
 
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  • #9
Für mich ( w 50) Politik in der Beziehung wichtig. Extreme Links und Rechts toleriere ich nicht. Ein politisch interessierter Partner ist mir lieber als ein Uninteressierter.
 
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  • #10
Die Grundgesinnung muss stimmen, ganz klar. Jedoch hätte ich ein Problem mit einem sehr politisch engagierten Menschen, der auch noch Diskussionen darüber führen will, das wäre mir etwas zu viel des Guten.

w
 
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  • #11
Die politische Grundhaltung muss schon stimmen. Das ist eines der wichtigesten Kriterien. Mit einer nicht ganz so tollen Optik könnte ich mich vielleicht arrangieren, wenn sonst alles stimmt. Linksliberale oder gar linksgrüne Ansichten wären für mich ein absolutes Ausschlusskriterium.

m (32)
 
  • #12
Solange Politik nicht religiöse Züge annimmt (Glauben, nicht wissen) finde ich schon dass Sie politisch interessiert sein sollte. Dazu muss Sie nicht dieselbe Partei präferieren, das gibt sogar eine etwas andere Sicht der Dinge. Die Grundwerte müssen zusammenpassen, aber in der Heutigen Parteienlandschaft kann man diese eh nicht mehr so wirklich einordnen. So sind doch die vom Image her progressiven Grünen im Kern Stockkonservativ- nur keine Veränderungen bitte!

Was nicht geht sind extreme Ausrichteungen- weil eben hochdogmatisch und geradezu religiös.
 
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