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  • #1

Polyamorie?

Guten Tag in die Runde,
der Begriff Polyamorie ist noch neu, ich habe ihn vor vielleicht 8 Monaten erstmals gehört. Er meint: Ein Mensch kann echte Liebesbeziehungen zu mehreren anderen unterhalten, die auch gegenseitig getragen werden, aber nicht wie in einer Spät-68-er-Großfamilie, in der es durcheinander geht. Der einzelne kann vielmehr quasi parallel Beziehungen gleicher Intensität haben, und seine Gegenüber ebenso.

Wo steht denn geschrieben, man könne nur eine lieben?

Bekannt ist ja die "serielle Monogamie", die mancher nolens volens durchmacht. Polyamorie ist dagegen die "parallele Monogamie". Vorab: Ich stelle mir diese Lebenssituation sehr anstrengend vor, denn ein bischen arbeiten muss man ja auch noch etc., vielleicht sind "Altlasten" zu berücksichtigen. Also: Wie funktioniert das? Ich bitte um rege Diskussion. Einen thread hierzu habe ich bislang nicht gefunden. Das liegt aber vielleicht auch daran, dass die Neugestaltung des Forums kein Fortschritt ist. Hierzu an anderer Stelle mehr.

Polyamorie-Erfahrene, meldet Euch!
 
  • #2
Hallo,

die Stichwortsuche im neuen Forum funktioniert doch! Hier ist schon mal 1 Link:

https://www.elitepartner.de/forum/polyamorie-als-ausrede-fuer-offenes-fremdgehen-15239.html

Ich halte nichts davon. Das ist was für Menschen, die sich nicht klar entscheiden/positionieren wollen/ können. Nicht bereit sind, für ihre Handlungen auch alle Konsequenzen zu tragen. Das schließt dann aber auch alle anderen Lebensbereiche ein. Solche unfertigen Charktereigenschaften vereinbaren sich nicht mit meiner Einstellung.

Aber, wie für fast alles im Leben, gibt es ja auch hier immer genug Menschen, die sich zusammen finden. Wer's braucht, soll ruhig so leben.

Was mich ärgerlich macht, sind Menschen, die mit dieser, ihrer Lebensart missionarisch hausieren gehen und sie als einzig richtige verkaufen wollen. Die gleiche Toleranz, die Polyamoristen erwarten, sollten sie auch anderen Lebensmodellen entgegen bringen. Niemand sollte sich dafür rechtfertigen müssen, weil er/sie die Monogamie (oder das Singledasein) bevorzugt.
 
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  • #3
Die Stichwortsuche funktioniert nur für registrierte Nutzer.
 
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  • #5
Also wenn man bedenkt wieviel Paarbeziehungen bereits am Zeitmangel und an Kommunikationsmangel scheitern, glaube ich definitv nicht, dass das rein theoretisch auch nur ansatzweise funktionieren würde. Außerdem müsste man dann auch noch zusätzlich zu Kindern auf Dritte Rücksicht nehmen, zu denen man gar keine Beziehung hat, z.B. Parallelbeziehung drei ist schwer krank und braucht Betreuung, soll Parallelbeziehung zwei bitteschön Rücksicht nehmen, dass es nicht klappt, weil Parallelbeziehung eins die Kinder noch am WE abgibt.... glaube, es ist nicht mal ansatzweise zu diskutieren, nur sehr oberflächliche Menschen mögen das interessant finden, und die sind eher an Affären interessiert als an dauerhaften Lebensgemeinschaften. Von der Hygiene mal ganz abgesehen.
 
  • #6
Ich habe keine Erfahrung damit, mich wundert aber, wie die, die keine Erfahrung haben, sich so sicher sein können, dass es nicht funktioniert.

In einem anderen Thread versuche ich gerade herauszufinden, was eine Beziehung ausmacht, was es bedeutet, jemandem (oder in diesem Fall mehreren Personen) treu zu sein, was auch immer dieses Wort genau bedeutet.

Ich würde nicht ausschließen, dass es funktioniert, es erfordert aber eine Menge Kommunikation. Die beteiligten müssen über ein gesundes Selbstbewusstsein verfügen und bereit sein, sich von ihrer sozialen Konditionierung weit genug zu lösen.

Alles Dinge, die auch den meisten Paarbeziehungen gut täten. Vielleicht sind polyamore Menschen in dieser Hinsicht sogar glücklicher?

Und, im Gegensatz zu #4, glaube ich, dass es den Menschen gelingt, die eben nicht oberflächlich, sondern im Gegenteil sehr nachdenklich sind und sich mehr Gedanken um Beziehungen gemacht haben als die, die halt eine Paarbeziehung eingehen, weil es halt so üblich ist, dafür ihre Partner wechseln wie andere die Unterhosen und sonst auch mal gerne heimlich was nebenher laufen haben.

Warum #4 glaubt, dass man darüber nicht diskutieren sollte, erschließt sich mir nicht. Mir scheint, hier wird sehr oberflächlich das alte Hollywood-Klischee transportiert.
 
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  • #7
Ich hätte da vor allem Angst, mich mit irgendwas anzustecken. Die Verbreitungswege sind ja grade bei polyamoren Beziehungen in größerem Umfang kaum anschätzbar. Und es geht nicht nur um AIDS. Da gibt es auch noch diverse andere Sachen. Außerdem hätte ich auch einfach keine Lust auf sowas. Ich will meinen Partner für mich alleine und ich brauche auch nicht mehrere davon.

Und ich glaube auch, dass es da keine echte Gleichberechtigung zwischen den einzelnen Beziehungen geben kann. FavoritInnen bilden sich da doch immer. Und ich meine, mal gelesen zu haben, dass die Erfinderin (oder so) der Polyamorie mit ihrem Partner entsprechend lebte und irgendwann herausfand, dass er sie trotzdem betrogen hatte (also eine heimliche Beziehung/Affäre zusätzlich führte).

w28
 
  • #8
Ich habe keine Erfahrung damit, mich wundert aber, wie die, die keine Erfahrung haben, sich so sicher sein können, dass es nicht funktioniert.

Hi Hugo, cool wie Du hier versuchst Deine Ansicht unter die Leute zu bringen. Von mir kriegst Du aber keine Absolution. Weisst, ich muss nicht jeden Mist selbst ausprobiert haben um zu wissen dass es wehtun wird. mir reichts wenn ich zum Beispiel Heute Interviews lese mit den Damen aus der Kommune1 der Blaupause schlechthin einer solchen Konstruktion. Der einzige der Heute noch das ganze als schön ansieht ist der Hahn im Korb- die Mädels haben gelitten, jede einzelne.

Es mag ja sein dass es tatsächlich Menschen gibt die damit glücklich werden könnten, sie sind aber sehr selten weils einfach der Natur des Menschen widerspricht.

Du solltest Dir einfach ein paar Damen suchen die das Experiment einer Kommune1- 2.0 mit Dir gerne widerholen möchten. Nur bitte von Anfang an offen sein was Du Dir vorstellst. Aber bitte keinem der das für sich nicht will einzuquatschen versuchen.
 
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  • #9
So ist das Leben werter Fragesteller, man kann nicht auf allen Hochzeiten tanzen.

Es sei denn, es ist einem schnuppe, dass die anderen Beteiligten vor sich hin leiden.

(achwas, die leiden doch nicht, die würden doch sonst nicht mitmachen! die machen das doch freiwillig! selten so gelacht)
 
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  • #10
13 und 9,5 Jahre polyamorer, gleichberechtigter und treuer Beziehung.
Von wegen "neu" *lächel*.

Es funktioniert, weil es auf Ehrlichkeit und Offenheit basiert, weil vor Problemen nicht weggelaufen wird und vor allem, weil alle Beteiligten glücklich sind.

Es ist Unsinn, zu behaupten, "dem Menschen" entspräche Monogamie, genauso wie es Unsinn ist, zu behaupten "dem Menschen" entspräche Polyamorie.

" es erfordert aber eine Menge Kommunikation. Die beteiligten müssen über ein gesundes Selbstbewusstsein verfügen "
In der Tat.

Auch muss man sich sehr klar entscheiden - Polyamorie hat nichts mit beliebiger Durch-die-Betten-Hopserei zu tun. Man muss auch bereit sein, Konsequenzen zu tragen und Krisen durchzustehen.

Übrigens, Polyamoren wird von Monoamoren wesentlich häufiger vorgeworfen,sie seien - beispielsweise - beziehungsunfähige emotionale Krüppel, als das umgekehrt der Fall ist. Soviel zur Toleranz/Akzeptanz der einen Lebensform gegenüber der anderen - was ja auch in diesem Forenstrang deutlich zu Tage tritt. Weswegen polyamor Lebende zumeist auch nicht sehr viel Lust verspüren, sich auf den "heißen Stuhl" zu begeben und ihre Lebensform zu verteidigen.


Letzten Endes, werte Monoamore, ist eine Beziehung eine Beziehung, egal, wie viele Beteiligte sie hat. Und diese Beziehung kann man eben wertschätzen und ernt nehmen oder eben nicht.

Freundliche Grüße
 
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