@#11 - Leider hat Frederika in #1 absolut Recht! Und du irrst, wenn du denkst, das wären die Befürchtungen von Ahnungslosen!
Ich (w,43, keine eigenen Kinder) war vorurteilsfrei und habe mich zweimal auf eine Beziehung mit Vätern eingelassen. Und was soll ich dir sagen: Ich habe exakt die Erfahrungen gemacht, die Frederika beschreibt. Es ist genau so!
Es waren Beziehungen über Jahre und ich könnte haufenweise erlebte Geschichten erzählen, die illustrieren, dass genau die oben beschriebenen Probleme auftreten ... da wurde z.B. der zärtliche zweisame Abend abgebrochen und aus dem Bett aufgesprungen, weil die Ex anrief, dass die Kinder ihre Schwimmsachen beim Papa vergessen haben, morgen aber in der Schule bräuchten - also fuhr der Papa nochmal durch die Stadt - unser Abend war gelaufen. Und sowas passierte nicht nur einmal.
Wochenenden mit Kind/Kindern zu verbringen, ist natürlich etwas komplett anderes, als zu zweit als verliebtes Paar! Mit Sex muss man den ganzen Tag warten, bis die Kinder abends endlich im Bett sind und (hoffentlich) nicht mehr rauskommen!
Am Frühstückstisch sitzt man nicht mit dem Geliebten alleine, sondern man fühlt sich wie in einer WG! Man kann sich den ganzen Tag mit seinem Partner nicht so unterhalten, wie man es zu zweit tut - man muss ganz andere Gespräche führen! (Das fand ich besonders frustrierend.) Der Partner hält sich mit Zärtlichkeiten zurück, um das Kind/die Kinder nicht "eifersüchtig" zu machen. Die Wochenendgestaltung richtet sich danach, was für Termine und Aktivitäten oder Interessen das Kind hat - muss ja zum Sport hingebracht und wieder abgeholt werden ... und, und, und.
Kurz: Die gesamte Intimität und Vertrautheit einer Zweisamkeit/Liebesbeziehung ist nicht mehr gegeben.
Man hat den Mann nicht für sich, man muss ihn mit anderen teilen - und das ist hart, wenn es nicht das gemeinsame Kind ist.
Und genaugenommen, teilt man den Mann nicht "gerecht", sondern das Kind/die Kinder spielen immer die erste Rolle. Die Beziehung des Vaters zu seinem Kind ist die ältere und deshalb auch für ihn die wichtigere. Das ist quasi ein Naturgesetz, da kann man nicht mal etwas gegen tun.
Ich habe aber das vermessene Bedürfnis, für EINEN einzigen Menschen auf der Welt (nämlich meinen Partner) die Nummer 1 zu sein! Bei einem "schon" Vater wird man das nie sein!
Und nicht zuletzt ist meine Erfahrung, dass der jeweilige Mann/Vater nicht mal dankbar ist und es wertschätzt, welches "Opfer" man bringt, wenn man trotzdem bleibt, sondern eigenartigerweise taten die Männer auch noch so, als müsste ich total froh und begeistert sein, dass sie Kinder haben und so gute Väter sind.
Ein guter Freund, mit dem ich mich darüber unterhielt, stellte die interessante Vermutung an, dass Mütter sich möglicherweise deutlich mehr bemühen, dass ihr neuer Partner und ihr Kind gut "zusammenwachsen" und deutlich "dankbarer" sind, wenn ein neuer Mann sie trotz Kind nimmt - als Väter dies tun.
Außerdem glaube ich auch, dass es neue Partnerinnen deshalb schwerer haben, weil Kinder zu ihrer Mutter eine emotional engere Beziehung als zum Vater haben, und deshalb mit einer neuen Frau an Vaters Seite schwerer warm werden.
Zudem sind Väter häufig in einer defensiven Situation ihrer Exfrau gegenüber, sie buhlen ständig um die Liebe der Kinder, weil sie fürchten, dass ihnen sonst der Kontakt zu ihnen in irgend einer Weise gekürzt wird. Sie sind also in Gedanken ständig damit beschäftigt, der Ex keinen Anlass zur "Verstimmtheit" zu geben.
Ich habe mich bisher bewusst nicht für eigene Kinder entschieden (nicht weil ich Kinder hasse, sondern aus verschiedenen anderen Gründen). Ich will an dieser Stelle mal sagen, dass dies auch keine leichte Entscheidung für eine Frau ist, es ist einem schon bewusst, dass man auch auf etwas verzichtet. Es ist und bleibt häufig eine gewisse emotionale Ambivalenz bei diesem Thema.
Aber man wird die Konsequenzen dieser Entscheidung viel stärker ganz allein tragen müssen, als es bei der Entscheidung für Kinder ist - niemand wird später groß Verständnis dafür zeigen, wenn man später doch unter seiner freiwilligen Kinderlosigkeit leiden sollte. Obwohl auch das "legitim" und menschlich wäre.
Mich dann doch mit einem (fremden) Kind in meinem privatesten Leben arrangieren zu sollen - empfinde ich angesichts meiner (nicht leichtfertigen) Entscheidung gegen eigene Kinder dann z.T. als Zumutung...
Man "fasst" dann praktisch nur das "negative" an Kindern ab - nicht die Freude und das Besondere, dass es die eigenen sind und auch nicht die Freiheit, die man gänzlich ohne Kinder hätte.
Ich könnte noch seitenweise weiterschreiben, ganz viele Aspekte mehr ... - alles selbst und ausgiebig erlebt!