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  • #1

Psychologisches Gutachten, bitte!

Ich bin nun 27 (m) und habe immer noch keine richtige Erfahrung mit dem anderen Geschlecht sammeln können. Bin Einzelgänger, recht introvertiert. Hatte nie so richtigen Freundeskreis. Erschwerend hab da sehr genauen Geschmack in Sachen Frauen - die meisten wirken auf mich einfach zu "tussenhaft" - achte auf den ersten Blick viel auf das Äußere (Klamotten) - man zeigt sein Inneres ja auch im Äußeren. Sie sollte zudem halbwegs dieselben Interessen haben. Und da ist die Auswahl schon sehr eingeschränkt. Kann es sein, das ich zu Oberflächlich bin? Komme ja aber auch ganz gut allein zurecht, hab einen guten Job, mach gern verschiedene Sportarten, geh gern zu Sportveranstaltungen, Kino, Konzerte - aber alles eben allein. Bin halt nicht der Partytyp - da les ich lieber gern ein guten Krimi oder schau einen niveauvollen Film. Bin ich "assozial", sollte ich zum Psychiater, die "Blokade" beheben? Oder ist das in der heutigen Zeit normal - naja, was ist schon normal?
 
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xela32

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  • #2
Ich musste gerade überlegen, ob ich diesen Beitrag geschrieben habe, weil es mir genau so ergeht. Ich habe Diplom, treibe gerne Sport, gehe gerne ins Theater, gehe aber nicht auf Partys, weil ich es dort unerträglich finde. Die Gesellschaft von Menschen mag ich sehr, jedoch im kleinen Rahmen. Man kennt mich als introvertiert und schüchtern.

Vielleicht bist du Asperger Autist und weißt nur noch nichts davon.
 
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  • #3
1. Ich kann das, was er und Nr. 1 schreibt, auch nur unterschreiben.

2. Ich bin deutlich älter als beide.

3. Ich lese "guten job" - studiert, gebildet, rational.

4. Ich blicke mal Deine Zeilen quer. Du bist intelligenter, erfolgreicher, rationaler, zielbewußter als andere und gehst kopflastig ran.

5. Aber: Wie *empfindst* Du die Leute um Dich rum ? Langweilig ? Geben Sie dir auch nur intellektuelle Langeweile ? Es gibt Fälle, bei denen kommt es drauf an, daß der Kopf des Andern erst akzeptiert wird und der Rest ergibt sich dann.

6. Ich glaube aber weniger, daß es ein krankhafter Zustand ist; als es mir mies ging, kam das Asperger Autismus auch geprüft, doch denke ich heute, daß ich einfach nur deprimiert war.

7. Weißt, wenn Du Frauen Tussenhaft siehst, hast genau mein Problem; sexuell macht es mich überhaupt nicht an, wenn sie in meinen Augen nur ein langweiliges, tussenhaftes, langweiliges Weib ist; die Schocktherapie hilft da ned.

8. Was hilft ? Viel treffen, versuchen, Freundeskreis zu erweitern, zu Reisen - und damit meine ich außereuropäisches Ausland und einfach das Leben zu genießen so gut es geht, vor allem, weil Du Dir wohl ein Problem machst, das es m. E. nicht gibt.
 
  • #4
Ich glaube, Du bist eigentlich ganz normal. Viele Männer sind eher Einzelgänger, stehen nicht auf Tussen, Disco-Partys, lesen gerne und habe kleinere Freundeskreise. Nach außen wird immer viel von Freundeskreis geredet, aber die mit den großen Freundeskreisen haben meist nur viele Bekannte und wenige richtige Freunde. Es ist nichts schlecht daran, etwas introvertiert zu sein, allerdings erschwert es die Partnersuche. Versuche doch mal, regelmäßig Singleveranstaltungen zu besuchen oder einen Single-Tanzkurs zu belegen, so dass Du etwas mehr unter die Leute kommst, auch wenn es ein klein wenig Überwindung kostet.

Mach Dir keine Sorgen, Du bist nicht gestört!
 
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  • #5
Also für pathologisch halte ich an Deinem Verhalten nichts. Ein Psychiater wird keine "blokade" lösen können, auf daß Du zum Partylöwen wirst. Er wird Dir schlimmstenfalls eine zehnjährige ergebnisoffene Therapie angedeihen lassen, wenn Du Dich daruf einläßt, auch ein Leben ohne Partydrang als zufreidenstellend zu empfinden - ob es dafür eines Psychiaters bedaf, überlasse ich Deiner eigenen Urteilskraft.
Etwas ändern könntest Du an Deiner "outfit"-zentriertheit, denn Kleider machen zwar Leute, aber die wechsel man ja nun auch täglich. Wenn das aber nicht möglich ist, und ich "tussenhaft" richtig verstehen (Pink Jeans, grelle Neonfarben, Kaugummi kauend: "Boah eij, hasse gesehn?") dann folgende Empfehlungen.
Für Businesslook und Eleganz: Wähle Dienstleistungszentren wie Frankfurt oder Düsseldorf, allgemein: Großanlagen des Passagierverkehrs (Flughäfen, Hbf. etc.), Banken, Versicherungen
eher schlicht, aber nicht tussenhaft: Universitäten. Hoher Frauenanteil: Kunstgeschichte, Latein, Romanisitk, vielfach auch schon Jura. Todsicher: Lehramt Primarstufe.
Viele attraktive junge Frauen, die garantiert nicht tussenhaft gekleidet sind, oft sogar sehr elegant findet man an Orten, wo man es nicht vermutet: die gesamte kommunale Verwaltung (v. a. Einwohnermeldeämter), Finanzämter, Agentur für Arbeit, Hartz-IV-Behörden (dort natürlich Tussenhäufung unter den "Kundinnen"), Bibliotheken und Museen (dort zumeist auch "Kundinnen" für Dich akzeptabel).
Wenn Dienstkleidung das Problem für Dich behebt: selbstverständlich Krankenhäuser, in Norddeutschland mittlerweile auch: Polizei (aber bitte Vorsicht!)
Allgemein werden nicht tussige Frauen vor allem dort zu finden sein, wo sich Menschen bewegen, denen entweder materieller Wohlstand oder materielle Sicherheit und berechenbare Verhältnisse wichtig sind. Oder die eben eher intellektuell sind. Aber Du schreibst ja selbst, daß man sein Innres durch das Äußere darstellt.
 
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  • #6
w/39 geht mir oft genauso. Ich komme mir auch häufig als ein Einzelgänger und Eigenbötler vor. Oft sind mir die Männer auch zu hipp und stylisch. Danke nein, ich will keinen Mann der länger im Bad braucht als ich. Ich brauch keinen Mann, dem sein Aussehen extrem wichtig ist und der nur trendy sein muss, um Eindruck zu machen. Ein anständiger, sauberer und gepflegter Mann wäre mir sehr recht. Typ Jeans und Hemd/Shirt als casual und, der aber auch einen Anzug trägt, wenn man entsprechend ausgeht.
Auch mir fällt es extrem schwer auf andere Menschen locker zuzugehen, ein Gespräch zu beginnen, manchmal sogar einfach nur zu lächeln. Ich blockiere auch dann völlig.
Deshalb mag ich auch keine grossen Gesellschaften oder Parties. Das gefällt mir einfach nicht. Ab und an mal ein Ball - aber das war es dann auch schon, an grossen Events. Ansonsten hat sich ein kleiner Stamm an wirklich wichtigen Menschen ausgebildet, dem ich vertraue und mit denen ich hier und dort (je nach Zeit) etwas unternehme. Das ist dann immer sehr schön.
Aber das Allein sein bleibt und ich weiß nicht, ob man so über seine Hemmschwelle springen kann. Und ich zweifle an, dass ein Psychologe helfen kann. Ganz schnell ist eine Depression oder Neurose diagnostiziert - und dann, was mache ich mit dem Wissen. Mich neu konditionieren. Das ist ein jahrelanger Prozeß. Früher nannte man das Lebenserfahrung sammeln, über sich hinauswachsen. Je länger das Leben ist, desto mehr persönliche Krisen wird es geben und desto mehr Prozesse muss man bewältigen, also warum immer gleich einen Psychologen. Nur nicht unterkriegen lassen und jeden Tag aufstehen und versuchen das Beste aus einem Tag zu machen und die Dinge positiv zu sehen. Ausserdem -> es kann nicht schaden, zu üben auf eine Party zu gehen und andere Leute anzusprechen. Hat natürlich viel mit Selbstüberwindung zu tun. Aber Mut tut gut. Nur zu.
Und Mut - das kann man auch finden, ohne Psychologen.
Alles Liebe und viel Glück - Du schaffst das.
 
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  • #7
Mir geht es genauso. Partys, Discos und ähnliche Veranstaltungen, wo man wegen des Lärms schon stumm rumsteht sind mir ein absoluter Graus. Small Talk fällt mir schwer. Bin viel zu schnell viel zu tiefsinnig.

Meine Strategie: Ich lade Freunde und deren Freunde zum Essen ein; auf Dauer ist das eine Art Schneeballprinzip. Gemeinsames Kochen entspannt, ist lustig und man kann auch mal die Klappe halten wenn man schnibbelt....

m/48
 
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  • #8
Ich habe keinen Ratschlag hinzuzufügen, will aber ein aufrichtiges Kompliment an dieser Stelle loswerden: Erstens gefällt mir die formulierte Problemstellung. Das ist kein Pseudoproblem wie einige andere -ziemlich unwichtige Dinge, wie beispielsweise: soll ich mein Schamhaar jetzt gescheitelt tragen oder ganz wegätzen?... -, sondern eine ehrliche Frage. Zweitens sind die Antworten ausnahmslos ehrlich und helfend gemeint, fern jeder Belehrungssucht, sie sind mitfühlend und können wegweisend sein. Sie beinhalten echte, paktikable Tipps und sind für meine Begriffe Mut machend. Danke, dass es in solchen Foren noch solche Menschen gibt, die nicht ausschließlich genitalgesteuerte Themen behandeln.
 
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  • #9
Ich versteh Euch nicht...Es ist doch nicht so, dass es nur aufgedonnerte, oberflächliche Frauen gibt. Im Gegenteil- da, wo ich wohne, ist der größere Anteil der Menscheit eher unauffällig und durchschnittlich. Es gibt Museen und andere Orte, wo man auch anspruchsvolle Menschen trifft.
Wenn man Menschen kennen lernen will, muss man vor allem aufgeschlossen und offen auf sie zugehen (umgekehrt funktioniert das eher nicht).
Übrigens habe ich die Erfahrung gemacht, dass man in festen Gruppen (Chor, Sportverein usw.) viel leichter Mencshen näher kennen lernt als zum Beispiel bei der VHS. Wer aus einer Sicherheit heraus handelt, scheint aufgeschlossener zu sein.
Ich habe gute Erfahrungen mit psychologischen Gesprächen gemacht! Allerdings war ich nicht beim Tiefenpsychologen, sondern bei Gestalt- und Gesprächstherapie. Das waren nur ein paar Termine, haben aber eine Menge in Gang gebracht. Mal bei der Kirche fragen- dort gibt es unabhängige, das heißt von Glaubensdingen unbeeinflusste Begleitung und Beratung, ohne dass die Krankenkasse was davon erfährt.
Die Frage ist ja letztlich: Leidet man selbst darunter, dass sich nichts bewegt bei der Partnersuche? Oder ist man zufrieden mit seinem Leben? Dann geht´s ja auch ohne Partner. Gespräche können auch helfen, mit dem Alleinsein unverkrampfter umgehen zu können, seine eigene geschlechtliche Identität zu finden, Ängste zu überwinden usw. Worauf es hinaus läuft, werden Therapeut(in) und Klient(in) zusammen heraus finden.
 
B

Berliner30

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  • #10
Mir geht bzw. ging es ähnlich. Aber vielleicht betrachtest du das ganze Mathematisch und kommst zu dem Schluß, das es unglaubliches Glück ist jemand passendes zu finden und freust dich dann umso mehr.
Also zur Mathestunde am Beispiel Berlin: 3,5 Millionen Einwohner, davon etwa 45 % weiblich und davon vielleicht geschätzte 20 % in meiner maximal Tolerierten Altersgrenze, davon -50% Raucher davon -50% vergebene davon nur ca. 5% Onlinsuchende in EP und davon nur etwa 25 % Antwortfähige (inkl. 14 Tage Kostenlos Profile) davon dann mit Kinder ca. 5 % abziehen und 10% Studentinnen und vielleicht nochmal 35 % anderweitig unpassende ... heißt also infrage kommen: ca. 492 Damen.
So ganz stimmt die Rechnung nicht bzw. läßt sich nicht genau nachvollziehen (wieviel Frauen könnten den Antworten? usw.). Natürlich kommen noch Alltagslaunen, Zeitfaktor, Entfernungs und Anspruchsdenken auf beiden Seiten und sonstiges dazu bzw. schmälern den Wert ...

Auch kommt hinzu, das ich ja nicht der einzigste Mann bin und der Wettbewerb sehr hart ist (Thema Schönheit, Vermögen, usw. ...)

Deswegen spiel ich auch ab und an für ein paar Euro Lotto, die Wahrscheinlichkeit ist dort auch sehr gering (ok deutlich kleiner aber das fällt kaum auf).
 
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  • #11
@7 du sprichst mir aus der Seele.
Es ist schön diesen lebensnahen Thread zu lesen.
@ Fragesteller...mach dir mal keine Gedanken, ich denke du bist mindestens genauso normal wie viele andere hier auch. Wenn ich deine Frage lese, zeigst du dich wie du bist und verstellst dich nicht. Das bist du!

Bleib so wie du bist. Irgendwann triffst du deinen weiblichen Gegenpart und eure Seelen schwingen im Einklang.
 
J

JoeRe

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  • #12
Zuerst einmal: Wir sind hier keine Psychater, sondern zum größten Teil einfach Singles. Und selbst ein Psychater kann nicht anhand eines Absatzes eine Persönlichkeitsanalyse machen. Ein brauchbares "Gutachten" kannst Du hier nicht bekommen, aber vielleicht ein paar Ansätze.

Meine Meinung: Du klingst nicht asozial, sondern einfach introvertiert. Das sind sehr viele Leute, nur von denen hört man sehr wenig, weil sie eben introvertiert sind. Das gekoppelt mit Deinem Anspruch und ohne Freundeskreis macht es sehr schwierig, Frauen kennenzulernen, weil Du -- vermute ich -- Schwierigkeiten hast, "einfach so" Frauen anzusprechen, die Du nicht kennst. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass es dann wahnsinnig hart ist, allein Frauen in einer Gruppe anzusprechen und sie "rauszuziehen". Über Freunde lernt man halt mehr Leute kennen.

Eine Möglichkeit, Frauen kennenzulernen -- eine sehr harte, die sehr viel Ausdauer, Glück und Frustrationstoleranz erfodert -- sind Singlebörsen wie diese. Manchmal passiert es im Job, aber das ist auch eher Glückssache, und wird schwieriger, wenn Du in einem männerlastigen Bereich arbeitest (z.B. als Ingenieur). Ansonsten gibt es noch Freizeitgruppenaktivitäten, z.B. Sportvereine, Filmvereine, Musikfangruppen, Urlaubsgruppen, etc. Dort treffen die meisten Leute ihren Partner. Wichtig dabei ist, dass a) die Sache Dir Spaß macht und b) es dort überhaupt Frauen gibt. Der Schalke-Fanclub oder Deine WoW-Gilde ist nicht das beste Umfeld, um Frauen zu finden. Ein Tanzseminar ist erfolgsversprechender.

Ärztliche Hilfe würde ich erst dann holen, wenn Du so weit unten bist, dass es gar nicht anders geht. Hilfreich empfinde ich oftmals entweder vorrübergehende Coaches oder Selbsthilfebücher, die einem einfach einen neuen Blickwinkel auf manche Dinge zeigen.

Schlußendlich kann ich Dir eins sagen: Nur Mut! Du bist nicht allein!

--JoeRe, 7E1F7A5D
 
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