• #1

Respekt und Liebe, wo ist der Unterschied?

Ich hatte hier ja schon mal geschrieben dass ich ein Problem habe weil mein Partner mich meiner Meinung nach nicht besonders respektiert (und andere Leute in meinem Umfeld ebenso), und ich hatte jetzt eine längere Diskussion mit ihm darüber und wir konnten uns nicht einmal über die Bedeutung des Wortes einigen.

Er hat den Standpunkt dass man alle Leute respektieren sollte, ihnen soweit ich es interpretiere die Menschlichkeit damit zuspricht, und es an einem selbst liegt diesen Respekt aufzubringen.

Jetzt vertrete ich hingegen die Meinung dass der Respekt den ich gegenüber einem Menschen habe seiner Qualität für mich entspricht, an Wesensmerkmalen von ihm hängt und die Grundlage für die Liebe und sexuelle Anziehung bietet. Ich respektiere denjenigen mehr den ich auf eine ganz substanzielle Art besser finde. Es liegt also nicht an mir wieviel Respekt ich für jemanden habe sondern an ihm, und wenn ich jemanden Liebe respektiere ich denjenigen natürlich auch . Liebe wäre es dann bei jemandem der geistig von mir allerhöchsten Respekt verdient plus zu dem ich eine innere Verbindung und Vertrauen habe und der mir auch optisch gefällt.

Zb habe ich eine ganz schreckliche alkoholsüchtige Bekannte, aber sie hat ein paar tolle Eigenschaften, ist sehr lustig und schlagfertig und am Ende des Tages war ihr Freund ihr nach all den berechtigten Streitereien doch soweit verfallen dass er ihr ständig sexuell hinterherlief. Er kannte ganz einfach keine andere so schlaue Frau und unterm Strich hat er sie trotz ihrer Ausfälle respektiert und nach seinem Wertesystem hoch geschätzt. Im Kern sozusagen. Irgendwann war sie aber so primitiv geworden dass er den brillianten Menschen nicht mehr sehen konnte sondern eine Säuferin das Bild ausmachte und da hat er auch Schluss machen können und sie den anderen Männern lassen weil er DAS nicht mehr besitzen wollte und begehren konnte.

Ich habe jetzt auch schon einen anderen Bekannten gefragt und man teilt die Ansicht meines Freundes... wo liegt also mein Denkfehler ?
 
  • #2
Er hat den Standpunkt dass man alle Leute respektieren sollte, ihnen soweit ich es interpretiere die Menschlichkeit damit zuspricht, und es an einem selbst liegt diesen Respekt aufzubringen.
Und dann respektiert er dich nicht ? Passt irgendwie nicht zusammen.

Es gibt 2 versch. Wege
- die einen respektieren jeden Menschen. Dieser Respekt endet allerdings meist damit, dass man anderen zubilligt, auch Menschen zu sein. Quasi die Basics, man darf andere Menschen nicht umbringen und nicht versklaven.

- der 2. Weg ist eher deine Ansicht - Respekt ist etwas Persönliches und muss erarbeitet / verdient werden. Dieser Respekt geht dann auch deutlich weiter. Und ist individuell sehr unterschiedlich.

Liebe ist wieder etwas anderes - wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass Liebe ohne Respekt der 2. Art funktionieren kann.
 
  • #3
Jetzt vertrete ich hingegen die Meinung dass der Respekt den ich gegenüber einem Menschen habe seiner Qualität für mich entspricht, an Wesensmerkmalen von ihm hängt und die Grundlage für die Liebe und sexuelle Anziehung bietet. Ich respektiere denjenigen mehr den ich auf eine ganz substanzielle Art besser finde. Es liegt also nicht an mir wieviel Respekt ich für jemanden habe sondern an ihm, und wenn ich jemanden Liebe respektiere ich denjenigen natürlich auch . Liebe wäre es dann bei jemandem der geistig von mir allerhöchsten Respekt verdient plus zu dem ich eine innere Verbindung und Vertrauen habe und der mir auch optisch gefällt.
Ich finde, das ist eine sehr interessante und gesellschaftlich sehr tiefgreifende Frage.
Zum Beispiel ist es sehr sehr schwierig, unseren 10jährigen in der Grundschule schon zu vermitteln, was Respekt ist. Respekt wird spätestens seit dem Schuleintritt von ihnen eingefordert. Aber was das genau ist, diese Erklärung bleiben die Erwachsenen den Kindern meistens schuldig, weil sie das gar nicht genau benennen können.

Möglicherweise liegt der "Fehler" (sofern es einer ist) darin, dass du überhaupt eine Wertigkeit vornimmst.
Ich persönlich schließe mich der Ansicht deines Partners an, dass man jeden Menschen gleich respektieren sollte, ob es der Partner ist, oder ein fremder Mensch. In dem Moment, in dem ich Respekt an eine gewisse Wertigkeit, oder einen Nutzen koppele, nehme ich automatisch eine Abwertung (und sei es nur gedanklich) der Menschen vor, die ich eben als - sagen wir - minderwertiger empfinde. Und das ist sozusagen das ganze Gegenteil von Respekt. Ich denke, wirklichen Respekt kann man Menschen gegenüber nur haben, wenn man sein MindSet dahingehend polt, dass man grundsätzlich alle Menschen schon für ihr bloßes Dasein wertschätzt, ohne dass sie irgendwelche Erwartungen erfüllen oder etwas besonderes leisten.

Wenn man so an die Sache herangeht, erschließt sich auch, wieso du oft das Gefühl hast, dein Partner respektiere dich nicht richtig: Ich glaube, ihr habt einfach zwei völlig unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen an diesen Begriff. Aber gut, dass ihr drüber geredet habt.
 
  • #4
Ich teile ebenso die Ansicht Deines Freundes.

Wo Dein Denkfehler liegt? Nirgends, Du hast eben eine andere Einstellung zu der Sache. Respekt muss man sich bei Dir erarbeiten, Du bringst Menschen nicht grundsätzlich - weil sie eben Menschen sind - Respekt entgegen. Zumindest könnte man Deinen Text so interpretieren. Aber Du meinst es wahrscheinlich doch nicht so sondern meinst eher Abstufungen von Respekt.

Vielleicht solltest Du auch definieren, was Du unter Respekt verstehst.

Dieses Beispiel, das Du bringst, hat wenig mit Respekt zu tun. Ein Mensch hat sich verändert, damit starb die Liebe beim gegenüber (oder was auch immer).

ErwinM, 51
 
  • #5
Hallo @Sirikit,
für mich wirfst du einiges durcheinander. Vor allem empfinde ich deine Betrachtung als eher schwarz/weiß.
Einen gewissen Respekt genießt zu nächst mal jeder Mensch. Jedenfalls im Sinne von Achtung. Leider eine Sache, die in unserer Gesellschaft nicht mehr so selbstverständlich ist.
Je wertender der einzelne Mensch, um so weniger respektvoll tritt er meistens auf.
Ich habe mal eine Zeitlang im Einzelhandel gearbeitet. Es war unterirdisch, wie wenig respektvoll ich von manchen Zeitgenossen behandelt wurde.....Sagt das nun, deiner Meinung nach mehr über mich oder über den respektlosen Menschen aus, der mich auf Grund meiner Berufswahl respektlos behandelt?
Natürlich verstärkt sich mein Gefühl von Respekt, wenn der Mensch eine Lebensleistung vollbringt, die ich goutiere. Dennoch bemühe ich mich, die Kassiererin, genau so respektvoll zu behandeln, wie den Anwalt für Menschenrechte.
Ich mag Trump nicht besonders, ich respektiere aber seinen aktuellen Milliardenschweren Einsatz beim Thema Impfen. Unglaublich was die beiden Kontrahenten Biden und Trump da gemeinsam auf die Beine stellen.
Das Beispiel deiner alkoholkranken Freundin hat wenig mit Respekt zu tun. Liebe ist selten rational und wenn Süchte im Spiel sind, dann ist der Partner oft Co Abhängig. Das sind Themen, die sich nicht "einfach" mit Liebe oder Respekt erklären lassen. Besitzen? Das hat mit Liebe nichts zu tun!
Liebe in ihrer reinsten Form urteilt nicht, will nicht besitzen und ist einfach nur. Je reiner die Liebe, desto bedingungsloser ist sie. Sie ist ein Gefühl in einem selber. Man muss und kann sich Liebe nicht verdienen. Wenn du deine Liebe und deinen Respekt an die Art und Weise koppelst, wie sich jemand dir gegenüber verhält und wie derjenige sein muss, damit er sich das Verdient hat, dann hast du wohl noch nie wirklich aufrichtig geliebt.
Schau auf das Lebenswerk von Menschen, die es geschafft haben, das persönliche los zu lassen. Menschen wie Gandhi oder Nelson Mandela.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #6
Er hat den Standpunkt dass man alle Leute respektieren sollte, ihnen soweit ich es interpretiere die Menschlichkeit damit zuspricht, und es an einem selbst liegt diesen Respekt aufzubringen.
Der Meinung bin ich auch, wundere mich aber, wie es dann sein kann, dass Du Dich als Partnerin nicht respektiert fühlst. Liegt es an ihm oder an Dir?

Jetzt vertrete ich hingegen die Meinung dass der Respekt den ich gegenüber einem Menschen habe seiner Qualität für mich entspricht, an Wesensmerkmalen von ihm hängt und die Grundlage für die Liebe und sexuelle Anziehung bietet.
Also kannst Du einen Fremden, z.B. den Zeitungsverteiler nicht respektieren. Oder irgendeinen anderen Menschen, der "keine Qualität" für Dich hat. Wie gehst Du mit ihm um?

Und weiter: Wie sollten dann Leute mit Dir umgehen, die Dich so sehen, als hättest Du keine "Qualität" für sie?

Hier würde ich die Definition dran festmachen. Du willst ja auch nicht, dass sie Dich ignorieren, beleidigen, wie eine Dienerin behandeln, Deine Arbeit geringschätzen usw..

Er kannte ganz einfach keine andere so schlaue Frau und unterm Strich hat er sie trotz ihrer Ausfälle respektiert
Ich finde, er klingt er abhängig. Immerhin hat er sich befreit.

Liebe ist ein Gefühl. Man hat es oder nicht bei einem Menschen, und wenn nicht, kann es auch daran liegen, dass man sich irgendwo blockiert hat. Angst vor Gefühlen, verletzt zu werden, abhängig zu werden. Liebe kannst Du Dir nicht verdienen, nur Dankbarkeit.
 
  • #7
Respekt innerhalb einer Beziehung zu leben ist äußerst wichtig, wenn der Respekt fehlt, was wir sehr oft hier im Forum lesen können, so fehlt auch das Vertrauen, unter diesen Umständen kann sich keine echte und wahre Liebe entwickeln, die Beziehung geht bestimmt auseinander!
 
  • #8
Eine schwierige Frage.....Für mich ist respektieren die erste Stufe der Begegnung. Ich respektiere alle Menschen. Allerdings stelle ich sehr oft fest, dass viele Respekt und Furcht gleich setzen und nur respektieren können, was sie auch fürchten. Es ist somit eine Art Anerkennung der Macht.
Wie ist es zwischen euch? Respektierest du ihn nicht?
 
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  • #9
Ich habe mir im Umgang mit anderen Menschen eine gewisse Netiquette in verschiedenen Abstufungen zurecht gelegt seit ich erwachsen durchs Leben gehe.

Das fängt beispielsweise beim 'Nicken an wenn ein anderer Passant mir zunickt. Oder das man auch mal kommentarlos stehen bleibt wenn es vor mir mal enger zugeht und ich mich nicht einfach an fremden Menschen vorbei quetschen würde. Ausnahmen bestätigen die Regel, den Zug verpassen würde ich nicht gutheißen und sehe zu das ich rein komme.

In einer Partnerschaft kollidieren zuweilen Respekt und Liebe. Nämlich dann wenn kleine Respektlosigkeiten zu großen werden und damit die Liebe auf die Probe stellen. Oder wenn eine notwendige Abgrenzung und Freiraum RESPEKTIERT, ergo ohne in Frage zu stellen, wird.
 
  • #10
Ich finde, das ist eine sehr interessante und gesellschaftlich sehr tiefgreifende Frage.
Zum Beispiel ist es sehr sehr schwierig, unseren 10jährigen in der Grundschule schon zu vermitteln, was Respekt ist. Respekt wird spätestens seit dem Schuleintritt von ihnen eingefordert. Aber was das genau ist, diese Erklärung bleiben die Erwachsenen den Kindern meistens schuldig, weil sie das gar nicht genau benennen können.

Möglicherweise liegt der "Fehler" (sofern es einer ist) darin, dass du überhaupt eine Wertigkeit vornimmst.
Ich persönlich schließe mich der Ansicht deines Partners an, dass man jeden Menschen gleich respektieren sollte, ob es der Partner ist, oder ein fremder Mensch. In dem Moment, in dem ich Respekt an eine gewisse Wertigkeit, oder einen Nutzen koppele, nehme ich automatisch eine Abwertung (und sei es nur gedanklich) der Menschen vor, die ich eben als - sagen wir - minderwertiger empfinde. Und das ist sozusagen das ganze Gegenteil von Respekt. Ich denke, wirklichen Respekt kann man Menschen gegenüber nur haben, wenn man sein MindSet dahingehend polt, dass man grundsätzlich alle Menschen schon für ihr bloßes Dasein wertschätzt, ohne dass sie irgendwelche Erwartungen erfüllen oder etwas besonderes leisten.

Wenn man so an die Sache herangeht, erschließt sich auch, wieso du oft das Gefühl hast, dein Partner respektiere dich nicht richtig: Ich glaube, ihr habt einfach zwei völlig unterschiedliche Vorstellungen und Erwartungen an diesen Begriff. Aber gut, dass ihr drüber geredet habt.
Ich habe manchmal den üblen Verdacht das Problem resultiert irgendwie daher dass ich insgeheim 99% der Leute zu sehr abwerte da ich zu hierarchisch denke, und dass dann ständig ängstlich auf ihn projeziere. Auf der anderen Seite finde ich die Behauptung alle Menschen zu respektieren irgendwie Wiedersprüchlich.

Bei dieser Definition scheint mir etwas zu fehlen. Wenn man im Internet über Respekt in verschiedenen Kulturen liest tauchen eine ganze Menge begriffe auf die definitiv nicht damit vereinbar sind dass man das allen Leuten gleichermaßen entgegenbringt.
 
  • #11
tauchen eine ganze Menge begriffe auf die definitiv nicht damit vereinbar sind dass man das allen Leuten gleichermaßen entgegenbringt
Tatsächlich hat der Begriff "Respekt" sehr unterschiedliche Bedeutungen.

Der eine versteht darunter "Bewunderung" oder "Anerkennung",
Wobei für mich auch das Begriffe mit unterschiedlicher Bedeutung sind. Wenn ich jemanden "anerkenne" z.B. in seiner Leistung, muss das nicht bedeuten, dass ich denjenigen "bewundere".

Der nächste versteht unter Respekt (auch abhängig von der Situation) "Höflichkeit", "Mitmenschlichkeit", "Verständnis", "Toleranz" usw. Also jene Grundeinstellung gegenüber seinen Mitmenschen, die jedem menschlichen Leben einen Wert beimisst. So kann man z.B. einen Menschen respektieren, der von Geburt an nicht so gesegnet ist, wie es sein sollte. Weil er aus der Situation das Beste macht. Weil man die Person nicht abwertet für seine Defizite.

Eine weitere Bedeutung hat "Respekt. Nämlich in dem Sinne, dass man sich "Respekt verschafft", z.B. durch Autorität, Aggressivität, Macht. Wenn sich jemand über Andere positioniert und das z.B. aus Angst auch hingenommen wird. Das wäre dann eine negative Bedeutung in meinen Augen.

Wenn ich von Respekt rede, dann meine ich den höflichen Umgang.
Respekt entsteht nicht...., sondern es ist eine Grundeinstellung gegenüber anderen Menschen, mit der man unvoreingenommen auf diese zugeht. Es betrifft den Umgang mit anderen Menschen.
Da ich mich selbst nicht über andere Stelle als etwas Besseres oder Höheres ("Ich weiß, dass ich nichts weiß"), respektiere ich Andere. Dadurch respektiere ich auch mich selbst. Das hat auch viel mit Selbstreflektion zu tun. Das hat mit der Kenntnis über Irrungen und Wirrungen des Lebens zu tun, sowie über Prägungen, zufällige Umstände und Schicksalsschläge.

Ich beobachte Menschen, die den Begriff verwenden, wenn sie Menschen aus "Prestigegründen" respektieren. Zum Beispiel, weil sie reich sind, ein dickes Auto fahren usw.
Auch sehe ich Männer, die den Begriff verwenden, wenn eine Frau schön ist.
Das sind für mich völlige Fehlinterpretationen des Begriffs und eine Schieflage des Wertegefüges.
Jetzt vertrete ich hingegen die Meinung dass der Respekt den ich gegenüber einem Menschen habe seiner Qualität für mich entspricht
Das ist eben ein herausgegriffener Bereich, nämlich bezüglich der Partnerwahl. Denn der Begriff "Respekt" ist erstmal universell und hat nichts mit Sexualität zu tun.
Ich respektiere auch Menschen, die ich nicht sexuell attraktiv finde. Es dreht sich doch im Leben nicht alles um Fortpflanzung.
 
  • #12
Ich respektiere denjenigen mehr den ich auf eine ganz substanzielle Art besser finde. Es liegt also nicht an mir wieviel Respekt ich für jemanden habe sondern an ihm,
Ja da sieht man deine "hierarchische" Denkweise". Ich halte davon nicht sehr viel. Es liegt nicht am Gegenüber, ob du Respekt hast, sondern das liegt natürlich an deiner Einstellung. Menschen werden abgewertet, wenn derjenige sich selbst besser fühlen möchte. Da herrscht der Irrglaube, jene die abwerten, könnten sich so eine bessere Position verschaffen. Bei mir hätte dieses Verhalten die Gegenteilige Wirkung. Ich würde das als Schwäche erkennen, wenn das jemand nötig hat. Als Komplexe. Es wäre Einbildung, dass man etwas Besseres sei.

Ich lese hier ja auch immer wieder, dass sich manche Frauen einen Mann wünschen, "zu dem sie aufschauen" könnten. Deshalb schauen sie auch auf den Beruf, das Prestige. Darüber wollen sie den Wert bestimmen, den sie durch gesellschaftliche Prägung aufgesaugt haben und sich damit einen Vorteil ausrechnen. Der erfolgreiche und reiche Mann ist sexy und die Frau, die deshalb aufschaut legt sich direkt sexuell getriggert hin.
Mit Liebe hat das meiner Meinung nach nichts zu tun.
Liebe ist viel tiefer, als dieses Kratzen an der Oberfläche.
Es hat auch zur Folge, dass viele Männer versuchen sich auf diese Weise attraktiv zu machen. Sich in Konkurrenzkämpfe zu stürzen usw. Sie gestallten ihr Leben nach diesem Vorbild, obwohl es womöglich gar nicht der Persönlichkeit liegt.
Als Beispiel, studiert ein Sohn, ganz wie es sich die Frauen wünschen, Jura, obwohl er eigentlich lieber Fotograf geworden wäre. Typisches als allgemein geltendes "männliches Verhalten" wird kopiert und wie ein Schauspiel aufgeführt. Das geht schon beim Rülpsen und Saufen los z.B.

Ich würde mir keinen Partner wünschen, der glaubt mich zu lieben, weil er "aufschaut". Ich glaube, dass das umgekehrt auch viele Männer nicht wollen würden. Es hätte mit "Augenhöhe" nichts zu tun. Mit dieser Augenhöhe ist nämlich der "höfliche Respekt" gemeint und nicht der Rang oder der Status zu dem man aufschauen können müsste.
 
  • #13
Wenn man im Internet über Respekt in verschiedenen Kulturen liest tauchen eine ganze Menge begriffe auf die definitiv nicht damit vereinbar sind dass man das allen Leuten gleichermaßen entgegenbringt.
Ja, aber das Kastenwesen z.B. muss man ja nicht gutheißen.

Solche "Erfindungen" dienen doch auch irgendwelchen Machtverhältnissen und deren Festigung, und wenn das im Glauben verankert ist, kann man damit eine Masse Menschen beeinflussen. Die Unterdrückten können nicht "aufmucken", weil sie von jedem als unwert gesehen werden, nicht nur von der Handvoll Herrscher im Palast.

dass ich insgeheim 99% der Leute zu sehr abwerte da ich zu hierarchisch denke
Wie ordnest Du sie denn ein? Also wie ist das Wertesystem?

Es gibt ja dick gegen dünn z.B., die Dünnen sind was wert, die Beleibteren nicht, also darf man sie abwerten.
Oder arm gegen reich, die Reichen sind erfolgreich und fleißig, die Armen können nichts und sind faul.
Oder Single und Verpartnere: Die Singles wollte keiner, die mit Partner sind die tolleren Menschen.
Alt gegen Jung: Früher und vielleicht auch heute noch wurden schon mal junge Leute abgewertet von älteren. So in Richtung "der soll erstmal Berufserfahrung sammeln", dabei hatte "der" auch eine Lehre gemacht und könnte das, was gerade vom Kunden verlangt wird.
Mann gegen Frau.
Studiert gegen nicht-studiert.

Man kann alles mögliche finden, um sich aufzuwerten für ein bisschen Scheinselbstwertgefühl.

Vielleicht verbindest Du "einen Menschen respektieren" zu sehr mit ihn mögen, schön finden, bewundern.
Das ist alles schon viel zu viel, würde ich sagen. Respekt heißt einfach, dass man sich nicht über ihn erhebt und damit auch keine entsprechende Verhaltensweisen zeigt wie Übergriffigkeit oder Diskreditieren.

Man könnte ja sagen "so wie du behandelt werden willst, behandele andere", aber wenn Du es berechtigt findest, dass Menschen Dich selbst herabwürdigend behandeln, weil Du sie auf einen Sockel gestellt und erhöht hast, passiert ja automatisch, dass Du auch nach denen guckst, die Du "nach unten" stuken willst.
Da ich weiß, dass es bei euch viel um Schlankheit geht, könnte das so aussehen, dass Dein Partner, den Du erhöhst, den Standard vorgibt: Nur wenn eine Frau schlank ist, ist sie "was wert". Wenn sich das bei Dir als Wertemaßstab festsetzt, fühlst Du Dich nichts wert, wenn Du ein Kilo zugenommen hast, und erhöhst selbst schlanke Frauen und setzt un-schlanke Frauen herab.
Bringt Dir nur gar nichts, weil es in zwischenmenschlichen Beziehungen ja darum nicht geht, wie schlank jemand ist. Sich mögen und den gleichen Humor haben, gleiche Kunst gut finden usw. ist viel verbindender und macht eine Beziehung oder Freundschaft viel erfüllender, als nur, sich gegenseitig schlank genug zu finden.
Das nur mal als plakatives Beispiel, ich will Dir damit nicht unterstellen, dass es bei Dir bzw. euch so wirklich läuft.
 
  • #15
Respekt und der daraus resultierende respektvolle Umgang miteinander ist eine Charaktereigenschaft eines Menschen. Liebe ein Gefühl, dass sich irgendwann entwickelt.
Grundlage einer "echten" Liebe muss immer der Respekt sein.

Ich habe manchmal den üblen Verdacht das Problem resultiert irgendwie daher dass ich insgeheim 99% der Leute zu sehr abwerte da ich zu hierarchisch denke

Hieraische Denkweisen sind nicht besonderes. Die zeigen sich schon im Kindergartenalter, weil Menschen sich ständig einordnen müssen, vergleichen, wer über, wer unter und wer mit ihnen steht.
Gerade in einer neuen Gruppe ordnest Du Dich immer den hieraischen Strukturen unter.
Gewinnst Du in Deinem Leben Erfahrung und Selbstsicherheit wird dieses hieraische Denken mehr und mehr verschwinden und Du wirst mit Deinen Erfolgen in Deinem Leben aus einer anderen Perspektive auf Dritte blicken.

Ich versuche allen Menschen respektvoll zu begegnen, egal ob CEO oder Putzfrau. Dann schaue ich welche Reaktion erfolgt und die kann meinen Umgang mit dem Menschen ändern.

Auf der anderen Seite finde ich die Behauptung alle Menschen zu respektieren irgendwie Wiedersprüchlich.

Bei dieser Definition scheint mir etwas zu fehlen. Wenn man im Internet über Respekt in verschiedenen Kulturen liest tauchen eine ganze Menge begriffe auf die definitiv nicht damit vereinbar sind dass man das allen Leuten gleichermaßen entgegenbringt.

Kulturelle und religiöse Vorurteile gab und wird es immer geben. Die Geschichte der Menschheit ist eine Geschichte von Morden und Kriegen im Auftrag einer höheren Macht.

Nur reden wir hier jedoch von einem respektvollen Miteinander im persönlichen Kontakt Mensch zu Mensch. Du kannst heute über Menschen aufgrund ihrer Andersartigkeit respektlos urteilen, gerade die Distanz im Internet macht es möglich.

Aber im persönlichen Kontakt mit einem Menschen, den Du aufgrund seiner "Qualität" abwertest? Und dann gleich 99% aller Menschen in Deinem Umfeld? Da solltest Du an Dir arbeiten und schauen wo das her kommt.
 
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  • #16
dass der Respekt den ich ... habe seiner Qualität für mich entspricht

Das hat m.M.n. nichts mit Respekt zu tun. Du wertest die Menschen stark ab. Da bist Du innerlich etwas falsch verdrahtet.

Ich respektiere denjenigen mehr den ich auf eine ganz substanzielle Art besser finde.

Ich respektiere den Andern auch, nur schätze ich den Menschen, den ich "besser finde" mehr und suche mehr und intensiveren Kontakt.

Es liegt also nicht an mir wieviel Respekt ich für jemanden habe sondern an ihm

Nein, erstmal liegt es nur an Dir wieviel Respekt Du einem Dritten entgegenbringst. Den Respekt muss sich Dein Gegenüber nicht verdienen, den respektvollen Umgang bekommt er erst einmal von Dir als Vorkasse "geschenkt".

Wenn er sich dann dauerhaft respektvoll Dir gegenüber verhält zeugt es von Größe sich nicht auf dieses Niveau herabzulassen und weiterhin respektvoll mit ihm umzugehen. Automatisch würdest Du den Kontakt dann reduzieren.
 
  • #17
irgendwie daher dass ich insgeheim 99% der Leute zu sehr abwerte da ich zu hierarchisch denke, und dass dann ständig ängstlich auf ihn projeziere. Au
Wertest du dich selber insgeheim auch ab?
Nach dem Grundgesetz, wenn du schon am googeln bist, ist die Würde des Menschen unantastbar. D. h. auch der Schwerverbrecher wird bei uns nicht in den Kerker geworfen und gefoltert.
Es gibt einen unastbaren Grundkern.
Es gibt andere Gesellschaftssysteme, wie das Kastenwesen, wo schon durch Geburt festgeschrieben ist, wieviel jemand Wert ist. Das finde ich problematisch. Letzlich musst du für dich selbst entscheiden, wie du mit dem Thema umgehst.
Deine Sichtweise klingt auf jeden Fall für mich anstrengend.
 
  • #18
Ich teile auch die Ansicht Deines Freundes.

Respekt ist nicht etwas wo man wie eine Belohnung bekommt oder sich verdient.
Das wäre dann Wertschätzung.

Da könnte Dein Denkkfehler liegen...Allerdings ist es nicht ein Fehler, es ist einfach eine andere Werthaltung und Grundanschauung.
 
  • #19
Der Meinung bin ich auch, wundere mich aber, wie es dann sein kann, dass Du Dich als Partnerin nicht respektiert fühlst. Liegt es an ihm oder an Dir?
Ich konnte leider nicht früher antworten weil wir eine extrem anstrenge Umzugssituation haben. Aber ich glaube über diese Unterhaltung sollte ich wirklich meditieren, es liest sich für mich alles so als könnte mich die Auseinandersetzung mit dem Thema noch weiterbringen.

Auf die Frage von dir wie es sein kann dass ich mich nicht respektiert fühle : Na nach meiner Definition. Die hat, wie Schnuppe87 geschrieben hat mehr mit Aufschauen, Bewundern zu tun.

Ich habe schon selbst erlebt dass ich mir einen Partner genommen hatte den ich im Grunde gar nicht besonders bewunderte, weil ich die irgendwie die fixe Idee hatte das passt jetzt aus irgendwelchen Gründen und Einstellungen. Weil er aber meine Definition gar nicht anerkennt kann ich es nicht mit ihm besprechen.

Die Frage nach meinem Wertesystem : Mir scheint es ein zusammengewürfelter Haufen aus Werten die mir herausstechend wichtig zu sein scheinen. Hat sich wohl irgendwie so ergeben.

Die Sache mit dem dünn sein hast du komplett ins Schwarze getroffen, das ist sehr unangenehm und er selbst hat sogar bei dem Gespräch über Respekt gemeint dass er dort wohl selbst nicht so respektvoll ist wie er sollte. Er lästert auch ständig über dicke Frauen überall und ich verstehe nach wie vor nicht was er da eigentlich hat.

Aber so richtig oft werte ich Menschen ab die mir unauthentisch erscheinen. Also Leute bei denen ich denke sie kennen sich selbst nicht und halten sich für gute Menschen obwohl sie es nur oberflächlich dankt der Umstände sind. Und wenn man sie wirklich in Bedrängnis bringen würde, muss jetzt gar nicht der Gulag sein es reicht auch eine Scheidung, dann verwandeln sie sich in Unmenschen. Das ist ja auch zu einem Grad normal, aber es nicht zu wissen finde ich irgendwie minder. So ordne ich die meisten Leute in die Kategorie und komme mir viel geistig überlegen vor, einfach weil ich mich gar nicht fälschlicherweise erst für einen guten Menschen halte .

Und dann gibt es noch einen Haufen Sachen mit denen ich richtig Probleme habe, mit Ordnung und Struktur klarzukommen, eine gesellschaftliche Position zu erringen usw, da macht es mir schon Angst mit solchen Leuten die so etwas schaffen zu sprechen weil ich mich so unfähig fühle.

Und im Umgang bin ich fürchte ich sehr respektlos. Leute interessieren mich einfach nicht sehr, wobei ich gleichzeitig sehr hilfsbereit und tolerant bin, aber ohne aufmerksam und höflich zu sein. Es kommt mir gar nicht respektlos vor aber mein Partner meint ich behandle Leute schrecklich respektlos, das habe ich übrigens schon als Kind auffällig gemacht. Ich könnte mir vorstellen diese Eigenschaft aus irgendeinem Grund als Kind nicht ausreichend entwickelt zu haben, einfach irgendwie die normale Sozialisation verpasst.
 
  • #21
Eine schwierige Frage.....Für mich ist respektieren die erste Stufe der Begegnung. Ich respektiere alle Menschen. Allerdings stelle ich sehr oft fest, dass viele Respekt und Furcht gleich setzen und nur respektieren können, was sie auch fürchten. Es ist somit eine Art Anerkennung der Macht.
Wie ist es zwischen euch? Respektierest du ihn nicht?
Ich respektiere ihn sehr aber wenn mich etwas nervt weil mir sein Verhalten respektlos erscheint dann behandle ich ihn oft schrecklich respektlos.

Ein Beispiel : wir haben letztens Wohnungen besichtigt und Kindergarten gewechselt und in all solchen Situationen bin ich sehr stolz und froh weil er umsichtig intelligent und einfühlsam mit allem Umgeht. Zb schicke ich ihn bei der Kindergarten eingewöhnung mit weil ich denke er wird das perfekt händeln und unserem Kind einen guten Einstieg ermöglichen, Problemkinder sofort identifizieren und auch mit den Betreuern einen guten Draht aufbauen.

Wenn er aber zum 20ten Mal in der Woche fragt wo die Mützen sind, obwohl ich ihm das schon öfter erklärt habe werde ich respektlos und sage etwas giftiges...
 
  • #23
Dann ist es auf deiner Seite das Aufschauen und gleichzeitig möchtest du Anerkennung, die du nicht erhältst. Kommt dir das irgendwie bekannt vor, z.B. aus deiner Kindheit?
Statt Anerkennen zu erhalten, wirst du abgewertet (Figur), oder wertest dich selbst ab (unfähig). Dies wiederum löst eine gewisses Gefühl von Hilflosigkeit aus, was sich wiederum in Aggression äußern kann.
Dennoch suchst du dir solche Partner, denen du dich völlig unterlegen fühlst. Das kann ein Muster sein.
Man fühlt sich dort zuhause, wo es ist, wie zuhause.....als Kind.
da macht es mir schon Angst mit solchen Leuten die so etwas schaffen zu sprechen
Weil dich diese Situationen verletzt hatten, als du in einer naturgegebenen viel schwächeren Position warst, während der erfolgreiche (z.B. Vater) dir keine Anerkennung entgegen brachte.
Das sind dann jene Leute, bei denen dir der obige Thrill fehlt. Zu normal, zu nett, zu wenig anstrengend. Du siehst sie als Heuchler, weil du von einer anderen Art und Weise ausgehst, wie der Mensch innerlich wäre. Weil du es vergleichst, mit dem was du kennst. Du sehnst dich nach dieser "Normalität", ohne Querelen, ohne Aufregung, ohne Respektlosigkeit und gleichzeitig ist es dir so Fremd und langweilig. Das Grundrauschen wäre plötzlich weg. Nicht deine Welt.

Wenn das so zutreffen sollte, wie ich es beschreibe, dann finde ich es sehr schade für dich, dass dir nicht mehr Selbstvertrauen mitgegeben wurde. Ich könnte mir vorstellen, du bist in diesem Modus des Aufschauens und Bewunderns auch sehr abhängig und fühlst dich perspektivlos, womöglich unselbstständig. Dort müsstest du positive Erfahrungen machen. Nämlich die, dass du natürlich etwas erreichen kannst.
Das müsstest du dir als erstes selbst verzeihen.
Dir selbst dann Dinge im Kleinen anerkennen, die du erreicht hast. Selbst wenn es am Anfang ultraschleppend voran geht.
Das positive Betrachten, nicht das Negative das noch vor einem liegt. Denn du machst etwas und danach machst du dich runter, weil du nicht ALLES geschafft hast, anstatt dich für das zu loben, was du geschafft hast. Somit ist die Ordnung, die Struktur, der Erfolg immer irgendwie unangenehm und negativ. Man sollte versuchen, die Dinge, denen wir nicht begegnen wollen irgendwie positiv zu besetzen. Zum Beispiel wenn man lernen "muss", macht man sie die Situation angenehm mit einem Tee usw. Rituale pflegen hilft, wenn die Struktur fehlt.

Vielleicht kannst du da was rausziehen.
 
  • #24
einfach weil ich mich gar nicht fälschlicherweise erst für einen guten Menschen halte
Das finde ich sowieso eine kindliche Sicht, wenn einer sich für einen "guten Menschen" hält bzw. überhaupt eine Einordnung vornimmt. Menschen sind Menschen, keiner ist göttlich und ohne Fehler, jeder hat seine Grenzen.

wenn man sie wirklich in Bedrängnis bringen würde, muss jetzt gar nicht der Gulag sein es reicht auch eine Scheidung, dann verwandeln sie sich in Unmenschen.
Dann lernen sie auch selbst sich richtig kennen.

I was looking for you
I'm not glad I found me


Solche Leute sind gefährlich. Sie verblenden sich und andere, die gerne sowas glauben wollen. Ist mir auch schon begegnet bei sehr gläubigen Menschen.
Dann muss am Ende doch wieder das Selbstbild stimmen um jeden Preis, alles wird so lange hingedreht, bis man wieder seine Leute überzeugt hat und die Opfer als Nestbeschmutzer, Verleumder oder selbst als Täter dastehen. (am Missbrauch gut zu erkennen)

Ich würde sagen, einen wesentlichen Teil der persönlichen Ausstrahlung macht aus, wie man Menschen gegenüber eingestellt ist. Ganz allgemein.
Wenn ich mit jemandem, den ich nicht kenne, z.B. dem Menschen, der das Gemüse einräumt, oder einer Kassiererin, ... einen witzigen und angenehmen Wortwechsel habe, dann habe ich was davon. Mich beeindruckt schon manches an anderen Menschen, aber ich fühle mich deswegen nicht klein gegen sie. Ich empfinde auch niemanden als klein, der nicht das hat, was ich habe (was auch immer ich meine zu erkennen als etwas, von dem ich anscheinend mehr als er habe).

Frage: Hast Du nichts davon, wenn Leute, die Dir einfach begegnen, Dich als angenehmen Menschen empfinden?

Er lästert auch ständig über dicke Frauen überall und ich verstehe nach wie vor nicht was er da eigentlich hat.
Das ist mE immer eigenes fehlendes Selbstwertgefühl. Durch Andere-Abwerten fühlt er sich was wert, weil er sich heraushebt, beurteilt und weil er meint, eine Mehrheit auf seiner Seite zu haben, die Schlanksein auch als das Ideal empfinden.


mein Partner meint ich behandle Leute schrecklich respektlos
Ist ER denn respektvoll, zu dicken Frauen z.B.?
 
  • #25
eine gesellschaftliche Position zu erringen usw, da macht es mir schon Angst mit solchen Leuten die so etwas schaffen zu sprechen weil ich mich so unfähig fühle.

Du fühlst Dich anderen Menschen unterlegen und wertest sie für Dich ab, weil Du so besser in Deinem Wertesystem klar kommst. Fatal.

Aber so richtig oft werte ich Menschen ab die mir unauthentisch erscheinen.

Was ist denn unauthentisch für Dich?

Also Leute bei denen ich denke sie kennen sich selbst nicht und halten sich für gute Menschen obwohl sie es nur oberflächlich dankt der Umstände sind.

Das ist ja auch zu einem Grad normal, aber es nicht zu wissen finde ich irgendwie minder. So ordne ich die meisten Leute in die Kategorie und komme mir viel geistig überlegen vor, einfach weil ich mich gar nicht fälschlicherweise erst für einen guten Menschen halte .

Klar, Du wertest die Menschen radikal ab, um Dich damit aufzuwerten.

Hast Du ein schlechtes Bild von den Menschen! Das ist schon erschreckend, was ich hier lese. Und Dinge wie Gulag und Unmenschen lasse ich mal unkommentiert.

Du stellst Dich in Deinen Gedanken über die Menschen, weil Du glaubst zu erkennen, dass Du und die anderen schlechte Menschen sind. Und nur weil Du es erkennst bist Du ihnen überlegen. Das brauchst Du um Deinen Selbstwert zu stärken. Der ist sicher bei 0,0.

Du hast sicher keine echten Freunde.

Die Menschen spüren das und lehnen Dich ab. Und dafür muss Du ein Gegenrezept finden, um damit leben zu können.
 
  • #26
Ich respektiere ihn sehr aber wenn mich etwas nervt weil mir sein Verhalten respektlos erscheint dann behandle ich ihn oft schrecklich respektlos.
Man kann Kritik auch so üben, dass noch der Respekt da ist. Du musst ihn ja nicht verunglimpfen.

Das ist aber auch so ein Problem, das durch die Erhöhung kommt. Wer erst auf einem Sockel steht, darf sich kaum Fehler erlauben, sonst stürzt er viel tiefer als ein "Normalmensch", der auch Fehler machen darf. Mit dem ist man geduldiger, weil man ihn sowieso irgendwo "da unten" sieht und nichts von ihm erwartet.

Und dann gibt es noch einen Haufen Sachen mit denen ich richtig Probleme habe, mit Ordnung und Struktur klarzukommen, eine gesellschaftliche Position zu erringen usw, da macht es mir schon Angst mit solchen Leuten die so etwas schaffen zu sprechen weil ich mich so unfähig fühle.
Nimm es doch als Anregung, Dir zu überlegen, was Du für Dich tun könntest, um mehr von dem zu haben, was Du bewunderst.

Mal noch eine andere Frage: Kann es sein, dass Du sehr beeinflusst bist von dem Gedankengut und den Einschätzungen Deines Partners? War nur so eine Idee wegen

aber mein Partner meint ich behandle Leute schrecklich respektlos
Er selbst ist doch respektlos, und scheint es nicht zu merken oder richtig zu finden, weil er meint, dass diese Leute keinen Respekt verdient haben (dicke Menschen z.B.) - wie will er Dich dann dahingehend einschätzen. Vielleicht stimmt das gar nicht, was er Dir dazu sagt, aber Du hältst ihn für Dir total überlegen, dass Du seine Einschätzung Deiner Person glaubst.
 
  • #27
Da bin ich ähnlich. Ich war, bin und bleibe wahrscheinlich mein ganzes Leben einwenig chaotisch . Aber versuche ich mich immer zu motivieren ordentlicher zu werden. Ich habe eine kostenlose App für die Haushaltaufgaben. In jedem Raum gibt es Aufgaben mit Fälligkeitsdatum. Das hilft mir sehr und gibt mir Struktur. Dann habe ich auch eine Serie von Marie Kondo gesehen und viele Sachen gelernt und zuhause umgesetzt. Das hilft wirklich 😊.
 
  • #28
Dann habe ich auch eine Serie von Marie Kondo gesehen und viele Sachen gelernt und zuhause umgesetzt. Das hilft wirklich
Ohja das ist sehr motivierend. 👌
Es gibt auch auf Youtube viele Clean-Up-Motivation Videos. Da ist man dann irgwie nicht alleine mit der Aufgabe. Ich habe oft Dinge ewig aufgehoben. Z.B. im Bad diese ganzen oft geschenkten Duschgels, Schminkutensilien von anno dazumal, Sachen die ich gar nicht benutze. Oder irgendwelche Pröbchen Parfum, Parfum-Reste, alte Sonnencremes usw. Habe das dann alles weggeschmissen (das war wirklich nicht wenig) und die tatsächlich genutzten Dinge neu organisiert. Das ist so befreiend und fühlt sich so luxuriös und übersichtlich an im Anschluss.

Ich hätte auch gerne so eine Capsule-Wardrobe in Richtung Safari-Look. Aber im Kleidung-Einkaufen war ich schon immer etwas gehandicapt. Stück für Stück werde ich das verwirklichen. Dann nur noch Dinge im Schrank haben, die mir auch wirklich passen. ^^
 
  • #29
Ich habe manchmal den üblen Verdacht das Problem resultiert irgendwie daher dass ich insgeheim 99% der Leute zu sehr abwerte da ich zu hierarchisch denke, und dass dann ständig ängstlich auf ihn projeziere. Auf der anderen Seite finde ich die Behauptung alle Menschen zu respektieren irgendwie Wiedersprüchlich.
Tut er ja auch nicht, im Gegenteil, und du hast das übernommen. Er behandelt dich respektlos, du überträgst es ins Allgemeine und wertest fast alle anderen ab. Er redet von Respekt und lästert aber über alle, besonders in seinen Augen zu dicke Frauen. Und da du da voll anspringst, weiß er genau, wie er dich kleinhalten kann.

Du scheinst deinen überaus fragilen Selbstwert immer nur durch Bestätigung von aussen aufrecht erhalten zu können.

Sei es, 5 kg abzunehmen, damit dein Mann dich wieder begehrenswert findet, oder hier jetzt fast alle Menschen abzuwerten.
Das ist ja auch zu einem Grad normal, aber es nicht zu wissen finde ich irgendwie minder. So ordne ich die meisten Leute in die Kategorie und komme mir viel geistig überlegen vor, einfach weil ich mich gar nicht fälschlicherweise erst für einen guten Menschen halte .
Du hast nicht mal den Hauch einer Ahnung, wie du wirklich in einer Krise reagierst, solang dir nichts Schlimmes passiert ist.

Und im Umgang bin ich fürchte ich sehr respektlos. Leute interessieren mich einfach nicht sehr, wobei ich gleichzeitig sehr hilfsbereit und tolerant bin, aber ohne aufmerksam und höflich zu sein. Es kommt mir gar nicht respektlos vor aber mein Partner meint ich behandle Leute schrecklich respektlos, das habe ich übrigens schon als Kind auffällig gemacht. I
Das versteh ich nicht und passt auch überhaupt nicht zusammen. Ich glaube, dein Mann redet dir einen Haufen Blödsinn ein.
 
  • #30
Ich habe die anderen Beiträge nicht alle durchgelesen.

Für mich ist Respekt ein sehr wichtiger Wert. Leider habe ich schon oft festgestellt, dass es nicht allen Menschen so wichtig ist.

MMn ist Respekt einer der wichtigsten Werte überhaupt. Wo leben wir, ohne Respekt? Respekt sollte als Grundwert für ein soziales Leben auf der Strasse und im Alltäglichen erachtet werden. Ein gewisser Grundrespekt würde viele Probleme auf dieser Welt lösen.

Ich hasse es, wenn Leute sagen, dass man sich Respekt verdienen muss. Was ist das für eine gestörte Haltung? Diese Leute, die mir das sagten, waren selber belastet und sehr respektlos. Ich finde, ich gebe jedem Menschen Respekt. Warum auch nicht? Ich betrachte Menschen als Menschen und möchte sie wertschätzen und selber auch so behandelt werden. Wertschätzung finde ich, ist eine Stufe weiter als Respekt.

Aber Respekt sollte immer vorhanden sein. Wenn man z.B. streitet und dabei den Respekt verliert, so ist es das Schlimmste. Auch gehen viele Beziehungen im Laufe der Zeit mit kleinen Respektlosigkeiten einher. Z.B. über den Partner schlecht reden, meckern, lästern etc. etc. Das alles ist pures Gift!

Gesunde Liebe beruht meiner Meinung nach auf Respekt. Wie soll man eine harmonische Beziehung führen, wenn es an diesem essentiellen Grundwert fehlt?
 
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