Ich finde euer Ansatz hier zu klären ob ich schuld bin oder etwas falsch mache, er Entschuldigungen nicht annimmt weil ich mich zu schlecht ändere usw. ist ja eigentlich nicht zielführend.
Es gibt Reaktionsweisen die einfach nie sinnvoll oder angebracht sind, und das wollte ich hier klären. Es wäre ja beispielsweise auch nicht angebracht, wenn man über 40 wäre und der Partner sagt etwas Gemeines, dann deswegen eine Stunde laut zu heulen und weinend im Kreis zu gehen. Für ein Kind in der Trotzphase eventuell normal, für einen Erwachsenen nicht. Von dieser Perspektive aus wollte ich die Situation beleuchten.
Grundsätzlich denke ich, ich fühle mich oft alleinegelassen. Wir haben tagelang Streit und ich denke mir, dann er müsste doch irgendeiner Verantwortung für die Situation übernehmen, statt mich immer mehr abzulehnen und mir Vorwürfe zu machen. Schwierig ist es, weil jeder diese Sichtweise teilt. Alle, Kinder, Freunde, mein Partner geben mir die Schuld, wenn immer ich mich aufrege und Stress mache, Harmonie zerstöre.
Zb hat sich der Konflikt, wegen dem ich hier begonne habe zu schreiben, sich inzwischen in ca. 6-7 Tagen extrem hochgeschaukelt, aber eigentlich merkt das kaum wer, weil wir in ca. 48 h nur 5 min relativ ruhig "streiten". Es wirkt dann so, als würde ich alle 2 Tage unberechenbar gemein oder grob sein (während wir dazwischen ganz harmonisch oder entspannt und froh wirken, weil wir ja mit den Kindern unseren Konflikt vergessen).
Irgendwann ging es los, ich war unfreundlich, er verärgert. Ich will mich sofort versöhnen und er verweigert das, weil er Zeit braucht. Dann vergeht zb 1 Tag, das Leben geht weiter mit Stress, wir haben zb Besuch, er ist angeregt und gutgelaunt, ich nicht so sehr.
Ich warte auf wieder "mehr Nähe", habe Alpträume vom Alleingelassenwerden, nach 24 Stunden, wenn alle relativ gut drauf sind, rege ich mich wieder auf, werfe ihm an den Kopf, er wäre wie ein Teenager und kümmert sich nicht darum, dass wir Familienzeit haben. Nachdem so was in einer Woche öfter passiert ist, hat sich seine Meinung über mich so verschlechtert, dass er mich seit ein paar Stunden nur noch extrem unfreundlich und distanziert behandelt, stimmungsmäßig hat es Minusgrade und wenn ich am Sofa sitze, setzt er sich demonstrativ weit weg auf den Sessel. Gesagt hat er mir außerdem, ich hätte keinerlei Selbstrespekt, weil sonst würde ich ihn nicht so respektlos behandeln und schaut mich an wie einen aussichtslosen Fall.
Er sieht null Verantwortung bei sich, und wenn ich mit Agumenten komme wie "ich habe dir schon gestern früh gesagt dass es mir zu viel sein wird, wenn wir Gäste haben, ohne uns richtig versöhnt zu haben, werde ich nicht glücklich sein" bringt das überhaupt nichts, weil er mich inzwischen als aussichtslosen Fall sieht... Ich denke eigentlich, dass es schon meist einen Grund hat, wenn ich mich ärgere, aber meine Position halt eine sehr schwache ist und ich ausgesprochen langsam mit meinen Anliegen weiterkomme.