In der Verliebtheitsphase (~ die ersten 18 Monate) kommt sowas eher selten vor, danach ist der Hormonschub normalerweise vorbei und der Paarungstrieb normalisiert sich wieder - will heißen: Hat der Mann bis dahin keine guten anderweitigen Gründe gefunden, monogam zu bleiben, reckt er wieder den Hals und geht erneut auf Brautschau.
Je unattraktiver die eigene Partnerin einem erscheint, desto eher geht man(n) auch mal auf einen harmlosen Flirt ein und kokettiert mit anderen, hübschen Damen. Das gibt Selbstwertgefühl, weil es anzeigt, dass der eigene Marktwert immer noch was hermacht. Mehr als ein Flirt kann aber eigentlich nur daraus werden, wenn in der Beziehung ganz gewaltig was nicht stimmt. Meist ist die Grundlage der Beziehung - also das Sexualleben - aus dem Gleichgewicht.
Oder die Frau hat es geschafft, dass durch ihre Art, mit ihm umzugehen, sein Selbstwertgefühl eher leidet als gesteigert zu werden (wie es ja in einer gesunden Beziehung der Fall sein sollte). Dann wird er über kurz oder lang alternative Möglichkeiten suchen, sich selbst wieder gut fühlen zu können. Attraktiv, stark, männlich, potent...
Dem Klischee nach (das ja auch nicht nur so einfach aus der Luft gegriffen ist) flirten Frauen eher aus Berechnung und Kalkül, um sich irgendwo einen Vorteil zu verschaffen. Studentinnen flirten ihre Seminarteilnehmer und Projektmitglieder an, damit die deren Arbeit teilweise mit übernehmen, flirten mit Professoren, um bessere Noten zu bekommen... Frauen, die von einem Streifenpolizisten einen Strafzettel verpasst bekommen, setzen gerne mal nen Hundeblick plus Schmollmund auf und streichen sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht...
Mädels, die an einem Türsteher vorbei in die Disco wollen, legen gerne mal den Kopf schief, spielen mit den Fingern vor der Brust und knicken ein Knie leicht ein und sagen mit ganz weicher Stimme "och bütte!"
Alles schon erlebt. Und das war unabhängig vom Beziehungsstatus der beteiligten Weiblichkeiten.