• #1

Scheidung als berufstätige Mutter

Hallo zusammen,
die Scheidung von meinem Mann steht (endlich 🥳) bevor. Nun stehe ich leider vor folgendem Problem: Unsere 3 Kinder leben bei mir. Der jüngste ist 4, die älteste 10. Solange die Kleinen betreut sind, bin ich arbeiten, dann Kinderbetreuung, Kochen, Haushalt, Arbeit für den nächsten Tag vorbereiten. Ich habe einfach keine Zeit für eine Scheidung. Ich habe mit meinem Anwalt des Vertrauens telefoniert, der meinte einfach nur frech "Frau x, wenn sie keine Zeit haben, sich scheiden zu lassen, sollten sie mal über ihre Prioritäten nachdenken." Und ganz ehrlich, natürlich liegen meine Prioritäten da, mein Leben halbwegs auf die Reihe zu bekommen. Das ist so schon chaotisch genug alles. Gibt es irgendeine Möglichkeit, sich ohne Termine scheiden zu lassen? Einfach nur per Papier, was ich zuhause ausfüllen kann oder so? Ich weiß nicht, wie ich Anwalts- und Gerichts- und Behördentermine stemmen soll. Kinderbetreuung geht auch nicht, weil.. Naja.. So eine Scheidung ist jetzt auch nicht günstig. Und da schließt sich der Kreis. Es ist viertel vor 10, ich sitze komplett geschafft zuhause und weiß nicht, was ich noch machen soll. Hat hier irgendjemand Tipps für mich?
 
  • #2
Oh je, Du Arme, das klingt wirklich gestresst. Vielleicht mal eine Mutter-Kind- Kur in Anspruch nehmen? Wäre das eine Option?

. Ich habe mit meinem Anwalt des Vertrauens telefoniert, der meinte einfach nur frech "Frau x, wenn sie keine Zeit haben, sich scheiden zu lassen, sollten sie mal über ihre Prioritäten nachdenken
Was soll der Mann auch anderes sagen als Scheidungsanwalt?

. Gibt es irgendeine Möglichkeit, sich ohne Termine scheiden zu lassen? Einfach nur per Papier, was ich zuhause ausfüllen kann oder so?
Kann ich mir nicht vorstellen. Die Scheidung muss von einer Partei eingereicht werden, und ein Gang zum Amtsgericht wird vermutlich auch verpflichtend sein.

Ich kann Dir von meiner Scheidung sagen, dass es sich absolut um kein Hexenwerk handelte.
Da war aber alles vorab geklärt: gegenseitiger Verzicht auf Versorgungsausgleich, keine Unterhaltszahlungen und es herrschte Einigkeit über die Kindesversorgung. Das wird in Deinem Fall alles etwas anders laufen.

Der Scheidungstermin beim Gericht dauerte 20 Minuten, und das Gespräch beim gemeinsamen Anwalt eine Stunde. Aufgrund des gegenseitigen Verzichts auf Versorgungsausgleich musste unser Anwalt noch zum Gerichtstermin eine zweite Anwältin hinzuziehen.
Die Kosten hielten sich in Grenzen, da das Vermögen bereits vorher aufgeteilt wurde. Ist aber auch schon ein paar Jahre her. Und wie gesagt, alles war vorab geklärt.

Eine Freundin hängt seit 3 Jahren in der Scheidung und bei einer anderen hat es auch jahrelang gedauert. Ich versteh' sowas ehrlich gesagt nicht. Nach der Trennung hatte bei mir die Scheidung tatsächlich oberste Priorität. Tabula rasa. Aber da sind die Menschen und natürlich auch die Umstände unterschiedlich.
W,57
 
  • #3
die Scheidung von meinem Mann steht (endlich 🥳) bevor
Das liest sich aber nicht so, sondern so als hättest Du noch nichtmal angefangen Dich um das Thema zu kümmern. Du weißt doch garnicht wie Scheidung geht.

Ich habe einfach keine Zeit für eine Scheidung.
Meine Scheidung hat 10 Minuten gedauert. So viel Zeit hast auch Du.

Gibt es irgendeine Möglichkeit, sich ohne Termine scheiden zu lassen?
Nein, man muss persönlich vor dem Familiengericht erscheinen.

Ich weiß nicht, wie ich Anwalts- und Gerichts- und Behördentermine stemmen soll.
Das geht alles ohne diese Termine.
Man muss nicht mit dem Anwalt im persönlichen Termin reden. Ich habe ihn per Internet beauftragt. Er weiß was er zu tun hat, sagt Dir was Du beibringen musst (Rentenauskunft, Vermögensinfo, Heiratsurkunde, Geburtsurkunden der Kinder etc).

Wenn Du Deinen Kram immer schon in Ordnung hattest und nicht irgendeinen Unfug machen willst um Deinem zukünftigen Exmann einen reinzuwürgen (dito Dein Mann Dir in Einkommens- und Vermögensfragen) ist Scheidung kein überforderndes Hexenwerk und macht nur wenig Aufwand.

Naja.. So eine Scheidung ist jetzt auch nicht günstig. Und da schließt sich der Kreis.
- Einige Dich mit Deinem Mann
- nehmt nur einen Anwalt
- streitet nicht rum um Eurobeträge wenn es kein Vermögen, keine Immobilien aufzuteilen ist
- versucht nicht euch gegenseitig über den Tisch zu ziehen
- klärt im Vorwege die Belange um die Kinder. (Sie leben bei Dir, also hat er Unterhalt zu zahlen)
- und wenn Du keine Geld für die Scheidung hast, dann bekommst Du Prozesskostenhilfe. Auch darum kümmert sich der Anwalt, den der will sein Geld.

Ich habe mit meinem Anwalt des Vertrauens telefoniert, der meinte einfach nur frech
Vergiss das Exemplar. Benutz Google und versuch Scheidungsberatungsvereine in Deiner Gegend zu finden. Die vermitteln Dich bevorzugt an kompetente Anwältinnen, die Verständnis für Deine Lebenssituation haben und Dir so viel wie möglich vom Hals nehmen.

Es ist viertel vor 10, ich sitze komplett geschafft zuhause und weiß nicht, was ich noch machen soll. Hat hier irgendjemand Tipps für mich?
s.o. Beratungsverein. Lass dir einen Termin geben, wenn die Kinder in der Betreuung sind und nimm Dir einen Tag frei. Oder lass Dir einen Spättermin geben und Deinen Mann die Kinder in der Zeit betreuen.

Im Zweifelsfall lässt Du Dich ein paar Tage wegen Erschöpfung krank schreiben und machst Dich verfahrenskundig während die Kinder in der Betreuung sind.
 
  • #4
Nö, von mir hier keine Tipps, meine Eltern sind seit über 20 Jahren komplett getrennt (ohne irgendwelche Ansprüche aneinander und auch mit jeweils neuen Partnern), aber offiziell auf dem Papier immer noch verheiratet, weil Scheidung bürokratisch und zeitlich zu aufwendig, sie wollten es mal machen und haben im Laufe der Jahre ein paar Versuche unternommen und waren kurzfristig motiviert, aber dann gab es immer irgendwelche Komplikationen und es ist dann wieder im Sande verlaufen, war letztlich auch nicht wichtig genug, da es im Alltag keinen Unterschied macht und sie Besseres zu tun haben, also auch egal. 😅
w27
 
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  • #5
Also - ganz kurz
Um den Gerichtstermin kommst du nicht herum
Bei 3 Kindern würde ich von einer Stunde ausgehen - wenn alles gut vorbereitet ist.
Ist die Scheidung bereits eingereicht ? Wenn nein - einer von beiden muss diesen Schritt gehen .....
Die grosse Frage ist, inwieweit dein Mann und du euch über die Dinge wie Kinder, Vermögen, Versorgungsausgleich und Wohnung bereits im Vorfeld geeinigt habt.
Falls alles freundschaftlich abläuft reicht ein Anwalt. Dieser kümmert sich um alles, fragt nach und reicht ein. Meist reicht ein Termin mit diesem Anwalt dann aus. Auf diesen würde ich in keinem Fall verzichten.

Allerdings - es gab schon Scheidungen, bei denen um eine Zahnbürste (!) gestritten wurde - und das nicht von armen Leuten. So etwas zieht das Verfahren in die Länge, kostet Geld, Zeit und Nerven.
Die Faustregel lautet - je einiger sich das Ehepaar ist, desto unkomplizierter und günstiger die Scheidung.

Du siehst - es liegt an euch beiden, welcher Aufwand betrieben werden muss.

Alles Gute

Tom
 
  • #6
Such Dir einen anderen Anwalt, und macht vorher die Vermögensauseinandersetzung per Notar, senkt die Kosten.
Wenn man sich einig ist, geht es schnell, keine Zeit ist ein Vorwand, heisst keine Lust, da hat der Anwalt recht.
 
  • #7
Ich habe mit meinem Anwalt des Vertrauens telefoniert, der meinte einfach nur frech "Frau x, wenn sie keine Zeit haben, sich scheiden zu lassen, sollten sie mal über ihre Prioritäten nachdenken."
Er hat recht. Zeit ist immer eine Frage von Prioritäten. Für eine Scheidung braucht es ein paar nicht mal lange Termine mit dem Anwalt und eine Viertelstunde Gericht. Man kann sich natürlich auch über Details endlos streiten.
Und ganz ehrlich, natürlich liegen meine Prioritäten da, mein Leben halbwegs auf die Reihe zu bekommen.
Dann ist das Deine Priorität und das ist ja auch in Ordnung. Wenn Scheidung nicht zu „Deinem Leben“ gehört, dann bleibst Du einfach verheiratet. Wie sieht Dein Mann das?
 
  • #8
Nö, von mir hier keine Tipps, meine Eltern sind seit über 20 Jahren komplett getrennt (ohne irgendwelche Ansprüche aneinander und auch mit jeweils neuen Partnern), aber offiziell auf dem Papier immer noch verheiratet, weil Scheidung bürokratisch und zeitlich zu aufwendig, sie wollten es mal machen und haben im Laufe der Jahre ein paar Versuche unternommen und waren kurzfristig motiviert, aber dann gab es immer irgendwelche Komplikationen und es ist dann wieder im Sande verlaufen, war letztlich auch nicht wichtig genug, da es im Alltag keinen Unterschied macht und sie Besseres zu tun haben, also auch egal. 😅
w27
Ja aber findest du das gerecht von deinem Vater, für euch Kinder keinen Unterhalt gezahlt zu haben, und deine Mutter musste alles alleine stemmen und euch alleine finanziell durchbringen?

Dein Vater lebt ja im Ausland, aber ich finde es extrem ungerecht, wenn sich einer komplett aus der Verantwortung für die Familie entzieht, und der andere muss alles alleine stemmen.

Die FS hat drei kleine Kinder, Ich glaube kaum, dass das ein Modell für sie wäre.
Finanziell wäre das ein Desaster für sie und die Kinder.
 
  • #9
Ich glaube es liegt bei dir nicht an der Scheidung, Du scheinst sehr gestresst zu sein und überfordert.

Ich bin seit 2019 geschieden und alleinerziehend mit einer Tochter, voll berufstätig mit Haushalt und allem was da so noch kommt. Meine Tochter hat dazu noch eine Zwangsstörung, die mit einer Therapie begleitet wurde damals. Und irgendwie habe ich das alles hinbekommen.

Und glaub mir, für die Scheidung hatte ich Zeit und Energie. Mir kommt es so vor, als wenn dir nicht klar ist, wie eine Scheidung abläuft.

Welche Behördengänge hast Du denn dazu? Bis der finale Scheidungstermin bei Gericht terminiert wird, läuft doch alles über die Anwälte. Ich hatte eine schwierige Scheidung, mein Ex wollte keine Vermögensaufteilung, keinen Unterhalt zahlen oder über eine Klärung im Zusammenhang mit unserem gemeinsamen Haus überhaupt nachdenken. Das ging alles über meinen Anwalt, mit dem ich telefoniert oder per Mail geschrieben habe. Selbst die Lohnsteuerklassen Änderungen habe ich schriftlich mit dem Finanzamt geregelt.

Selbst wenn Du zum Anwalt persönlich musst, hatte meiner immer einen Abendtermin für mich und meine Tochter war in dieser Zeit bei einer Freundin.

Ich verstehe nicht ganz dein Problem. Wenn Du Luft zum atmen brauchst, suche Dir Hilfe. Das ist keine Schande.
 
  • #10
Unsere 3 Kinder leben bei mir. Der jüngste ist 4, die älteste 10. Solange die Kleinen betreut sind, bin ich arbeiten, dann Kinderbetreuung, Kochen, Haushalt, Arbeit für den nächsten Tag vorbereiten. Ich habe einfach keine Zeit für eine Scheidung.
Also hierzu erst einmal: Dein Ex ist nicht raus aus der Kindersache, nur weil er jetzt nicht mehr bei euch wohnt. Nimmt er die Kinder denn nie, auch nicht am Wochenende? Dann würde ich einmal schauen, ob er auf den Unterhalt eventuell mehr Geld für ein Kindermädchen oder so zahlt. Es kann nicht sein, dass du damit komplett allein gelassen wirst, jeder Mensch braucht Auszeiten. Und da meine ich nicht einmal andere Termine, sondern wirklich mal ein paar Stunden in Ruhe für dich.

Ich habe mit meinem Anwalt des Vertrauens telefoniert, der meinte einfach nur frech "Frau x, wenn sie keine Zeit haben, sich scheiden zu lassen, sollten sie mal über ihre Prioritäten nachdenken."
Damit wäre er dann Anwalt meines Vertrauens gewesen. Geht gar nicht, so ein Satz, nachdem man sich öffnet und von seinen Sorgen erzählt. Das einzige, was mir dazu einfällt, ist die Möglichkeit der Online Scheidung. Die nimmt dir allerdings leider nicht alle Termine ab, sondern nur die beim Anwalt. Die hast du dann per Telefon, Mail und Skype. Am Gerichtstermin kannst du aber nicht rütteln, der muss stattfinden.

So eine Scheidung ist jetzt auch nicht günstig.
Wenn es finanziell wirklich arg knapp ist, kannst du vielleicht Prozesskostenhilfe beantragen. Ansonsten kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen: Je weniger Streit, desto günstiger.
 
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  • #11
Scheidung dauert 15 Minuten. Wenn man sich einig ist und auf Zugewinn und Versorgungsausgleich verzichtet, der Umgang geklärt ist, braucht man auch sonst nichts weiter tun und keine Anwaltskosten generieren.
Generell hat derjenige ein Interesse an Scheidung der mehr verdient (mit jedem Jahr das man verheiratet ist steigt ja die Höhe der Rentenansprüche der anderen Seite). Wenn du diejenige bist die weniger hat, kannst du dich auch zurück lehnen und abwarten, da du dann ja nur profitierst.
Ist dann nur ein emotionales Ding.
 
  • #12
Mein Tip: dann eben keine Scheidung, sondern getrennt bleiben. Steuerklassen-Änderung und Trennungsunterhalt stehen dir auch im Trennungsfall zu. Gibt zig Menschen, die das so handhaben.

Man muss sich schon Zeit nehmen für die Dinge, die einem wichtig sind. Zeit hat man nicht, man nimmt sie sich 😉.
 
  • #13
Ich weiß gar nicht, warum die Foristen auf dem Anwalt rumhacken, er hat recht. Und wahrscheinlich hat er genug zu tun und tut sich sowas erst gar nicht an. Wenn du dich scheiden lassen willst, musst du auch was dafür tun. Das kann man nicht einfach in den Wind sprechen und zack, erledigt. Das trägt die ja auch der Anwalt nicht hinterher, da musst du einfach selber ran. Natürlich nur wenn es wirklich wichtig ist, wenn es nicht wichtig ist, machst du einfach so weiter.
 
  • #14
Zum Anwaltstermin kannst du die Kinder auch mal mitnehmen, du bist schließlich Kundin. Nach einem persönlichen Erstgespräch kann man meist auch Telefontermine vereinbaren oder Unterlagen per mail/Post schicken. So kenne ich das. LG w33
 
  • #15
Die FS hat drei kleine Kinder, Ich glaube kaum, dass das ein Modell für sie wäre.
Finanziell wäre das ein Desaster für sie und die Kinder.
Das sehe ich ganz genauso. Sie wird wohl kaum Vollzeit arbeiten. Und mit 3 Kindern fällt so einiges an: Große Wohnung finanzieren, Wocheneinkauf, Klamotten, Schuhe, Schulsachen, Ausflüge, Hobbys, Haushalt, putzen usw.

Das ist ja mit einem Kind schon teuer! Ich will gar nicht wissen, was die FS da für Ausgaben hat.

Mein Tipp: Zeit nehmen für einen ordentlichen Anwalt, damit alles richtig läuft. Entweder er nimmt die Kinder zur Hälfte (wechselmodell ohne wesentliche Zahlungen an dich) oder die Kinder sind bei dir und er zahlt je nach Lohn und Tabelle dafür. Rein rechtlich steht es dir zu. LG w33
 
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  • #16
Die FS hat drei kleine Kinder, Ich glaube kaum, dass das ein Modell für sie wäre.
Finanziell wäre das ein Desaster für sie und die Kinder.
Dann sollte sie erst recht ausreichend motiviert sein, die Scheidung durchzuziehen… Die Kinder sind alle schon im Kindergarten- bzw. Schulalter. Die Zeit fürs Forum findet sie ja auch.

Ich finde auch, dass der Anwalt recht hat. Alles eine Frage der Prioritäten.
 
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  • #17
Ich habe mit meinem Anwalt des Vertrauens telefoniert,

Gibt es irgendeine Möglichkeit, sich ohne Termine scheiden zu lassen? Einfach nur per Papier, was ich zuhause ausfüllen kann oder so? Ich weiß nicht, wie ich Anwalts- und Gerichts- und Behördentermine stemmen soll. Kinderbetreuung geht auch nicht, weil.. Naja..
Warum hast du das nicht deinen Anwalt des Vertrauens gefragt?
 
  • #18
Wer will findet Wege, wer nicht will findet Ausreden. Willst du dich wirklich scheiden lassen. Ich habe mit 2 Kindern und Vollzeitarbeit die Zeit auch gefunden. Deshalb muß ich deinem Anwalt Recht geben.
 
  • #19
Die einzige Frage, die sich stellt, lautet:
willst du eine Scheidung, wenn ja, so wirst du alles entsprechend planen auch die dafür nötige Zeit finden!
 
  • #20
Scheidung mit 2 minderjährigen Kindern, 1 Anwalt, 15 Minuten.

Im Vorfeld steht Formulare ausfüllen an. Mir war meine Scheidung SEHR wichtig. Ich habe eine neue Beziehung, klare Fronten.
 
  • #21
Hallo zusammen,
die Scheidung von meinem Mann steht (endlich 🥳) bevor.
Wie kann die Scheidung "bevor stehen", wenn du gar keine Zeit hast, um die Dinge zu erledigen, die nun mal wichtig sind, inkl. Termin beim Anwalt und zum Scheidungstermin bei Gericht?
Meine Scheidung dauerte 10 Minuten. Ich habe auch drei Kinder und habe alles geregelt bekommen, weil es mir wichtig war.
Selbst wenn du Vollzeit beschäftigt wärst, könntest du dir mal einen Tag Urlaub nehmen, um gewisse Dinge zu regeln oder einen Termin wahrzunehmen.
Was bedeutet der Satz "die Scheidung von meinem Mann steht endlich bevor", wenn deine nächsten Sätze aussagen, dass du bisher nicht das Geringste diesbezüglich geregelt hast?
"Scheidung steht bevor", heißt bei mir, dass der Scheidungstermin bei Gericht ansteht. Doch das ist bei dir ja nicht der Fall.
 
  • #22
Wie kann die Scheidung "bevor stehen", wenn du gar keine Zeit hast, um die Dinge zu erledigen, die nun mal wichtig sind, inkl. Termin beim Anwalt und zum Scheidungstermin bei Gericht?
Meine Scheidung dauerte 10 Minuten. Ich habe auch drei Kinder und habe alles geregelt bekommen, weil es mir wichtig war.
Selbst wenn du Vollzeit beschäftigt wärst, könntest du dir mal einen Tag Urlaub nehmen, um gewisse Dinge zu regeln oder einen Termin wahrzunehmen.
Was bedeutet der Satz "die Scheidung von meinem Mann steht endlich bevor", wenn deine nächsten Sätze aussagen, dass du bisher nicht das Geringste diesbezüglich geregelt hast?
"Scheidung steht bevor", heißt bei mir, dass der Scheidungstermin bei Gericht ansteht. Doch das ist bei dir ja nicht der Fall.
Na ja, sie hat es schon mal geschafft, den „Anwalt ihres Vertrauens„ anzurufen, nur hören will sie auf ihn nicht und stellt ihre Frage lieber ins Forum.
 
  • #23
Meine Scheidung dauerte 15 min, die Kiddies waren im Hort oder in der Schule, ich bin aus dem Büro zum Gericht gegangen und danach auf einen sehr traurigen Kaffee mit meinem Exmann, bevor ich ins Büro zurückkehrte. Davor gab es mal einen dreiviertelstündigen Termin mit unserer gemeinsamen Anwältin.

Bist du dir sicher, dass du die Scheidung willst ("steht endlich bevor.."), wenn dir dieser nicht emotional, aber formal sehr wohl minimale Aufwand als unüberwindliche Hürde erscheint?
 
  • #24
Ich kann meine Vorredner*innen nicht so recht verstehen, die meinen eine Scheidung sei nur ein Klacks und eine Sache von Minuten. Richtig ist, dass der eigentliche Scheidungstermin nicht lange dauert. Das ist aber doch nur der letzte Termin in einer für gewöhnlich doch langwierigen Auseinandersetzung mit dem Thema. Ich selbst habe mich auch einvernehmlich und ohne Streit getrennt, dennoch gibt es bei einer Scheidung normalerweise einige Dinge zu regeln, von Kontotrennung, Trennung der Haushalte, Handhabung von Versicherungen und Verträgen, Wohnung, Auto usw. Auch wenn nur ein kleines Vermögen oder wenig Werte vorhanden sind, ist die Aufteilung mit Aufwand verbunden. Und auch bei einer einvernehmlichen Trennung, bei der die Trennung des Vermögens und das Umgangs- und Sorgerecht nicht strittig sind, ist nicht von einem psychisch vollständig stressfreien Verfahren auszugehen. Es wäre ein Wunder, wenn nicht emotionale Faktoren die Sache belasten.
Alles in allem würde ich daher empfehlen, der Sache realistisch ins Auge zu blicken. Ab dem Zeitpunkt der Trennung bis zur Scheidung muss schon allein von Rechts wegen ein Jahr vergehen. Dieses Jahr wird nicht einfach und wird Zeit und Ressourcen binden. Stelle dich daher darauf ein, organisiere dich entsprechend um, nimm Hilfe in Anspruch, um dich zu entlasten.
Sortiere deine Papiere, mach eine genaue Auflistung von To do's und verzichte nicht freiwillig auf Dinge, die dir zustehen. Als Alleinerziehende mit drei kleinen Kindern wirst du es brauchen.
 
  • #25
Ich kann meine Vorredner*innen nicht so recht verstehen, die meinen eine Scheidung sei nur ein Klacks und eine Sache von Minuten. … dennoch gibt es bei einer Scheidung normalerweise einige Dinge zu regeln, von Kontotrennung, Trennung der Haushalte, Handhabung von Versicherungen und Verträgen, Wohnung, Auto usw.
Das ist richtig, doch viele Dinge lassen sich schriftlich regeln.
So war es jedenfalls bei mir. Alles in allem dauerte das Verfahren ein Jahr, eben das Trennungsjahr. Doch dieses Jahr ging schnell vorbei und das ist ein sehr wichtiges Jahr.
Ohne diese Trennungszeit wäre ich nicht geschieden worden, weil man Ex sich beim Termin weigerte in die Scheidung einzuwilligen.
Wenn einem eine Sache wichtig ist, nimmt man sich die Zeit, statt darüber zu jammern, dass man keine Zeit hätte. Das ist bei allem so. Ob ich eine Sprache lernen oder einen Malkurs machen oder mich scheiden lassen will. Ohne mir die Zeit dafür zu nehmen geht es nicht.

Sortiere deine Papiere, mach eine genaue Auflistung von To do's und verzichte nicht freiwillig auf Dinge, die dir zustehen. Als Alleinerziehende mit drei kleinen Kindern wirst du es brauchen.
Und suche dir einen Anwalt, der mit deinen Gegebenheiten umgehen kann und alles Erforderliche erledigt. Einmal wirst du ihn schon aufsuchen müssen, um alles mit ihm zu besprechen, doch alles Weitere kann man schriftlich regeln.
Einen Termin vor der Scheidung und - nach einem Jahr - einen Termin am Tag der Scheidung, das wirst du doch hinkriegen.
 
  • #26
Also - ganz kurz
Um den Gerichtstermin kommst du nicht herum
Bei 3 Kindern würde ich von einer Stunde ausgehen - wenn alles gut vorbereitet ist.
Ist die Scheidung bereits eingereicht ? Wenn nein - einer von beiden muss diesen Schritt gehen .....
Die grosse Frage ist, inwieweit dein Mann und du euch über die Dinge wie Kinder, Vermögen, Versorgungsausgleich und Wohnung bereits im Vorfeld geeinigt habt.
Falls alles freundschaftlich abläuft reicht ein Anwalt. Dieser kümmert sich um alles, fragt nach und reicht ein. Meist reicht ein Termin mit diesem Anwalt dann aus. Auf diesen würde ich in keinem Fall verzichten.

Allerdings - es gab schon Scheidungen, bei denen um eine Zahnbürste (!) gestritten wurde - und das nicht von armen Leuten. So etwas zieht das Verfahren in die Länge, kostet Geld, Zeit und Nerven.
Die Faustregel lautet - je einiger sich das Ehepaar ist, desto unkomplizierter und günstiger die Scheidung.

Du siehst - es liegt an euch beiden, welcher Aufwand betrieben werden muss.

Alles Gute

Tom
Die finanziellen Kosten einer Scheidung hängen in erster Linie vom "Streitwert" ab. Gibt es kein oder wenig Vermögen, ist der Streitwert gering und auch bei einer konfliktreichen Scheidung mit zwei Anwälten bleibt es rein finanziell betrachtet relativ kostengünstig. Dagegen kann auch eine einvernehmliche Scheidung mit einem einzigen Anwalt, bei der im Vorfeld z. B. über eine Scheidungsfolgenvereinbarung alles geregelt wurde, recht teuer werden, da sich die Anwaltskosten eben über den sog. Streitwert definieren. Grundsätzlich gibt es in Deutschland Anwaltspflicht, auf diesen kann nicht verzichtet werden. Zu beachten ist, dass der Anwalt rechtlich nur eine der beiden Parteien vertreten darf. Wird der Anwalt vom Partner beauftragt, nimmt der Anwalt in erster Linie dessen Interessen wahr.
Der Versorgungsausgleich kann nicht verhandelt werden, sondern erfolgt von Amts wegen. Hierzu müssen dem Gericht alle relevanten Informationen hinsichtlich gesetzlichen und privaten Rentenversicherungen sowie Lebensversicherungen etc. mitgeteilt werden. Dies kann sich kompliziert gestalten, insbesondere wenn die Versicherungszeiten bei der gesetzlichen Rentenversicherung erst noch geklärt werden müssen.
 
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  • #27
…gibt es bei einer Scheidung normalerweise einige Dinge zu regeln, von Kontotrennung, Trennung der Haushalte, Handhabung von Versicherungen und Verträgen, Wohnung, Auto usw. Auch wenn nur ein kleines Vermögen oder wenig Werte vorhanden sind, ist die Aufteilung mit Aufwand verbunden.
Richtig. Lässt sich alles über ein Trennungsjahr strecken und ist letztlich nur normale Lebensorganisation. Der Wechsel eines Autos erfordert beispielsweise auch Aufwand, genauso wie die regelmäßige Prüfung von Versicherungsverträgen. Im Zweifel macht das der Vertreter.
Und auch bei einer einvernehmlichen Trennung, bei der die Trennung des Vermögens und das Umgangs- und Sorgerecht nicht strittig sind, ist nicht von einem psychisch vollständig stressfreien Verfahren auszugehen.
Das ist aber unabhängig von der Scheidung und muss sowieso geregelt werden.
Es wäre ein Wunder, wenn nicht emotionale Faktoren die Sache belasten.
Ebenso.
Ab dem Zeitpunkt der Trennung bis zur Scheidung muss schon allein von Rechts wegen ein Jahr vergehen. Dieses Jahr wird nicht einfach und wird Zeit und Ressourcen binden. Stelle dich daher darauf ein, organisiere dich entsprechend um, nimm Hilfe in Anspruch, um dich zu entlasten.
Genau das. Und der Aufwand fällt wegen der Trennung an, nicht wegen der Scheidung.
 
  • #28
Ich bin ja auch eine Verfechterin von, weniger Worst Case gedanklich bilden. Mehr machen. Dann ist es erledigt.

Ich fand den Austausch mit meinem Ex Mann im Vorfeld das Anstrengendere. Der ist ja aber so oder so nötig, auch schon bei Trennung (ohne Scheidung). Das Haus musste auf mich umgeschrieben werden, die Finanzierung geklärt werden. Das waren ein paar etwas aufwendigere Termine, wofür ich mir dann im Vormittagsbereich, wenn die Kinder in der Kita und Schule waren, Zeit genommen habe.

Nachdem das geklärt war, sind wir zum Notar gegangen (ich erinnere mich, dass unsere Kinder unter dem Tisch des Notars mit Autos gespielt haben, eins hat gemalt). Geht alles. Dort wurde eine Scheidungsfolgevereinbarung gefertigt.

Die eigentliche Scheidung erfolgte erst 3 Jahre später (wir hatten da keine Not und keinen Stress, da alles geregelt).

Und da hat mich eigentlich nur noch das Ausfüllen der ewigen Formularwerke für den Rententräger genervt, bezüglich des Versorgungsausgleichs. Den gemeinsamen Anwalt habe ich im Vorfeld nicht einmal gesehen. Den hat mein Ex-Mann beauftragt.

Anschließend wurden wir in 15 Minuten im Vormittagsbereich geschieden. Dafür habe ich mir auf der Arbeit kurz frei genommen.

Und das mit 2 Kindern, 2 Hunden, Haus und einem Fast-Vollzeitjob.

Und wenn du jetzt nicht kannst, muss du das Ganze halt dahin verschieben, wenn du wieder kannst.
 
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  • #30
Unsere 3 Kinder leben bei mir. Der jüngste ist 4, die älteste 10.
Nimmt er nicht auch mal die Kinder zu sich. Das hättet ihr doch auch absprechen können. Leider ist es oft so, dass die Kinder bei den Müttern und die Väter dann völlig aus dem Schneider sind. Sicher sie müssen Unterhalt bezahlen. Das reicht meiner Meinung nach allerdings nicht. Wie würdest du das Wechselmodell finden? Dann hättest du in der Zeit auch etwas Ruhe.

Es sind genauso seine Kinder. Also hat er sich auch um sie zu kümmern.
 
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