• #1

Scheidung - Gütliche Trennung oder soll ich meine Rechte einfordern?

Hallo,
mein Mann und ich haben uns einvernehmlich getrennt.
Nun läuft die Scheidung.
Da wir beide davon ausgingen uns gütlich und fair zu trennen , haben wir nur einen Anwalt (bisher), dieser vertritt meinen Mann.

Bisher war ich vielleicht zu naiv.
Ich habe mich nicht schlau gemacht, was mir zusteht, wollte schnell wieder auf eigenen Beinen stehen.

Wir haben zwei Kids und ich war in der Ehe "für die Kinder da" - so war unser Plan.

Kindesunterhalt werde ich von meinem Mann bekommen. Versorgungsausgleich auch.

Mein Mann hat ein sehr hohes Einkommen und mir steht nachehelicher Unterhalt bzw Aufstockungsunterhalt zu.
Dieses ist mir erst seit kurzem bewusst.

Ich möchte meinen Mann nicht "ausnehmen". Aber dieser Unterhalt würde es mir natürlich erleichtern.

Mit meinem neuen Job brauche ich lange, um auf mein früheres "Niveau" zu kommen.
Ausserdem hat sich in der Ehe ein gewisser Lebensstandard entwickelt. Den auch die Kids kennen gelernt haben.

Dieser Standard ist mir sicher nicht immens wichtig. Aber nice to have.

Freunde/Bekannte und natürlich ein Anwalt, den ich bzgl einer Beratung konsultiert habe, raten mir, meine Rechte einzufordern.

Ich tue mich sehr schwer.
Ich weiß, dass es mir zusteht.
Trotzdem ist da ein riesiges schlechtes Gewissen und natürlich Angst vor einem kleinen oder größerem Rosenkrieg.

Was genau mich am meisten "stoppt", weiß ich nicht.

Wie seht ihr es?
Habt ihr euch gütig getrennt?
Kam es dann doch des Geldes wegen zu Streit?
Diejenigen, die unterhaltspflichtig waren - fühlt ihr aus "ausgenommen"?

w, 42

Hier handelt es sich bei den Antworten jeweils um eine Laienmeinung und ersetzt keinen juristischen Rat vom Fachmann. Ihr Moderationsteam.
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #2
Liebe Lichtblick, warum hast Du ein schlechtes Gewissen? Was war der genaue Grund für die Scheidung? Davon abgesehen haben Deine Kinder ein Recht auf Unterhalt vom Vater. Du hättest also gar nicht das Recht, darauf zu verzichten. Der Unterhalt wird entsprechend dem Einkommen berechnet. Das ist auch völlig in Ordnung.
Ich habe so den Eindruck, bei Euch liegt was anderes im Argen. Warum rechnest Du mit einem Rosenkrieg, wo Ihr Euch doch einvernehmlich scheiden lassen wollt? Irgendwie ein Widerspruch.
Mein Tipp: sei ehrlich zur Dir selbst und führe ein klärendes Gespräch mit Deinem Mann, um Eure Probleme aus der Welt zu schaffen. Das er einen Rosenkrieg vom Zaun bricht, weil er entsprechend seinem Einkommen Unterhalt zahlen muss, kann ich mir nicht vorstellen. Nur Sprechenden kann geholfen werden und Kleinkrieg bei und nach der Scheidung kostet alle Energie und Nerven. Das muss doch nicht sein. Einen Rosenkrieg zwischen Euch würden auch Eure Kinder merken und es würde sie zusätzlich belasten. Mach also Nägel mit Köpfen und suche das Gespräch!
 
  • #3
Ich habe mich vor 10 Jahren getrennt und wir wurden 2012 geschieden. Dass es so lange mit der Scheidung dauerte lag daran, dass er lebensbedrohlich erkrankte und wir dann anderes zu tun hatten, als sich um die Scheidung zu kümmern. Ich habe bei der Scheidung auf alles verzichtet, einschließlich dem gemeinsamen Haus, das er sonst hätte verkaufen müssen. Dafür hat er auf den Rentenanteil von meiner Seite verzichtet. Wenn ich es aufrechne, bin ich finanziell deutlich schlechter gefahren. Ich habe ihn mal geliebt, es hat sich leider im Laufe der Zeit auseinanderentwickelt, was ich sehr schade fand, aber es ist einfach so. Unseren Kindern wollte ich das Haus erhalten, was auch geklappt hat. Mein Ex und einer unserer Söhne bewohnen es nun. Wenn du den Unterhalt brauchst, würde ich ihn auf jeden Fall einfordern, wenn nicht, würde ich es mir überlegen. Ich mag dieses Aufrechnen nicht, sondern orientiere mich daran, was ist notwendig, nicht an dem, was man gerne hätte und man denkt, dass es einem zusteht. Ist wohl aber eher die seltenere Denke. Bei und hat es sich so entwickelt, wenn er Geld für etwas Größeres braucht helfe ich ihm auch heute noch aus, ebenso er mir. Wir haben immer noch ein sehr gutes Verhältnis, sind nur kein Paar mehr. Er ist einer meiner besten Freunde, aber bei uns ist nichts vorgefallen außer den verschiedenen Richtungen in die wir uns entwickelt haben und dass es letztendlich nicht mehr gepasst hat. Wir waren insgesamt 23 Jahre ein Paar und 21 Jahre verheiratet. Eine solch lange Zeit wollte und kann ich nicht einfach wegwischen.
w50
 
  • #4
Hallo Kaktus,

ich möchte meinen Mann nicht schlecht machen.
Nach der Trennung ist mir aber bewusst geworden, dass ich in der Ehe nie eine Lobby hatte.
Mein eigenes "Pech", das ist mir bewusst.

Uns ging es finanziell immer gut.
Das war nett, aber nicht wesentlich für mich.
Aber egal, mit welchen Bitten oder Wünschen ich ankam (sei es der Wunsch, arbeiten zu gehen, eine Fortbildung zu machen oder Wünsche die Ehe betreffend), sie würden immer mehr oder weniger dezent niedergemacht.
Ich war ihm in allem zu anspruchsvoll ubd habe "nur gemeckert".
Das habe ich geglaubt.

Erst nach der Trennung ist mir klar geworden, dass ich in der Ehe nie für mich und meine Bedürfnisse eingestanden bin.
Das ist mir heute bewusst und ich möchte wenigstens jetzt dafür einstehen.
Aber irgendwie ist da "die Angst" vor der Reaktion meines Mannes.

Dass ich mal wieder zu anspruchsvoll bin.
Dass man es mir nicht recht machen kann.
Dass ich es doch gut habe und immer gut hatte.

Ich ziehe also aus Angst den Kopf ein.
Auch im Bezug darauf, wie er mich vor den Kindern darstellt.
Oder dass er mich dann bzgl Kindesunterhalt oder seines Umgangs mit den Kindern "hängen" lässt, worunter dann in letzter Konsequenz die Kinder "leiden" würden.
 
L

Lionne69

Gast
  • #5
Liebe Lichtblick,

Ich habe mich 2mal einvernehmlich getrennt, und gerade, wenn es Kinder gibt, halte ich es für sehr wichtig.
Leider gab es nach der Scheidung mit den Vater der Kinder irgendwann doch Stress, und da ging es dann ums Geld, weil er sich zu kurz gekommen fühlte. (Außer Mindestunterhalt für die Kinder zahlte er nie, und auch das stellte er ein - er wollte eine gute Portion einer nach(!)ehelichen Erbschaft).

An Deiner Stelle würde ich dies trotzdem ohne Streitereien und einvernehmlich regeln.
Erkundige Dich, was Dir zusteht, vielleicht bei einem anderen Anwalt, nur damit Du weißt, was Du für Rechte - und Pflichten - hast. Nicht als 2.Anwalt für die Scheidung.

Und dann setze Dich mit Deinem Ex zusammen und findet eine Lösung.
Er wird wohl auch eine Idee haben, was er leisten möchte - vielleicht ist sein Angebot nicht weit weg?
Es reicht auch vorerst ein Anwalt, wenn ihr zusammen Lösungen findet.
Auch Anwälte kosten Geld, und wenn ihr Euch streitet, gewinnen vor allem diese.
Zahlen, und leiden werdet Ihr, und Eure Kinder.
Ggf. gäbe es auch die Möglichkeit mit Hilfe einer Mediation Wege zu finden.

Es ist immer traurig, wenn eine Ehe endet, aber zeigt Euren Kindern, dass es gut laufen kann und ihr zwar als Paar getrennt seid, aber als Eltern weiterhin funktioniert.

Du wirst, sicher auch hier, sicher die Tipps bekommen, nimm, was Du kriegen kannst.
Mein Tipp, handele so, dass Du auch morgen in den Spiegel schauen kannst.
Schlammschlachten, außer dass sie Nerven kosten, sind würdelos.

Allerdings, dauerhaft wirst Du Deinen Lebensstandard selbst finanzieren müssen.

Alles Gute.

W,48
 
  • #6
@Lichtblick27
Wenn deinem Mann an einer gütlichen und fairen Scheidung gelegen ist, kannst du ihn offen auf den nachehelichen Unterhalt ansprechen und das mit ihm im Gespräch einmal klären. Ich gehe eher davon aus, dass er dich über den Tisch zieht, indem sein Anwalt dir diese rechtliche Seite nicht aufgezeigt hat. Klärt das also zusammen. Er ist bald nicht mehr dein Ehemann und du musst nicht auf ihn Rücksicht nehmen. Bringe deine Schäfchen ins Trockene und sorge gut für dich. Wieso solltest du dich bewusst schlechter stellen lassen? Das Recht ist auf deiner Seite? Bezüglich der Höhe des Unterhalts könnt Ihr Euch sicher einigen oder eine einmalige Zahlung vereinbaren. Du weißt tatsächlich nicht, was dich im Berufsleben erwartet und in deiner Zukunft. Bedenke, dass du auch einmal krank sein kannst oder einen Unfall haben. Du bist jetzt nicht mehr in der Ehe abgesichert, sondern musst für dich alleine sorgen. Also wirst du diverse Versicherungen abschließen müssen und auch für dein Alter vorsorgen. Glaub' mir, dein Ehemann wird sicher nicht, wenn du später einmal unverschuldet in eine finanzielle Misere gerätst, für dich einspringen oder dich im Alter oder Krankheitsfall pflegen. Eure Familie ist auseinandergebrochen, das ist schlimm genug. Du kennst das Sprichwort: "Wie man sich bettet, so schläft man." Ich war in meinem Leben immer viel zu großzügig, habe beim Erbe mit meinem Bruder mich großzügig zu seinen Gunsten geeinigt und auch meinen Ex-Freund großzügig in den Urlaub eingeladen in guten Zeiten. Im Fall meines Bruders ging ich davon aus, dass wir uns friedlich im Erbe geeinigt hatten auf einen fairen Bruder-Schwester-Preis. Er hatte mir eine Schätzung des Elternhauses bewusst vorenthalten und ich hatte ihm vertraut. Fakt ist und das kam erst Jahre später heraus, dass ich übervorteilt wurde um eine größere Summe im 6-stelligen Bereich. Das Geld fehlt mir heute beim Aufbau meiner Selbständigkeit bzw. ich hätte es gut gebrauchen können und ein leichteres Leben führen können. Mein Bruder schwelgt derweil mit seiner Familie im Luxus... Ich musste mir alles hart erarbeiten. Zurückbekommen habe ich von beiden Männern nie etwas und im Krankheitsfall bekam ich ebenfalls keine Hilfe von ihnen. Also, sei sparsam mit deinem Geld und wirtschafte gut. Du stehst jetzt auf eigenen Beinen.
 
  • #7
Freunde/Bekannte und natürlich ein Anwalt, den ich bzgl einer Beratung konsultiert habe, raten mir, meine Rechte einzufordern.

Liebe FS,
wie lange wart ihr verheiratet?

Bei den Gedanken, die du dir jetzt machst, kommt es mir fast vor,
als hättest du ein schlechtes Gewissen deinem Mann gegenüber.
Wolltest du vielleicht die Scheidung und aus welchem Grund? Immerhin habt ihr zwei Kinder. Ganz gleich, wie alt sie sind, da trennt man sich nicht einfach so.

Eine "gütliche" Trennung/ Scheidung muss nicht bedeuten, dass man seine Rechte nicht wahrnimmt.
Im Idealfall sollte keiner mit Nachteilen aus der Verbindung gehen und wenn doch, dann sollten sie sich die Waage halten.

Ein gemeinsamer Anwalt verursacht u.U. weniger Kosten, doch du solltest dir sicher sein, dass er auch wirklich deine Interessen wahrnimmt und nicht nur die deines Mannes. Im Zweifelsfall ist ein eigener Anwalt immer die bessere Wahl.
 
  • #8
Die FS sollte einmal hochrechnen, ob es sich lohnt einen eigenen Anwalt zu beauftragen. Wie hoch könnte der Mehrbetrag sein und was kostet ihr der Anwalt. Natürlich wird jeder Anwalt sagen, dass er dies oder das herausholt. Wenn er es nicht, dann hätte er ja keinen neuen Klienten.

Und manchmal ist es besser nicht auf sein Recht zu pochen. Meine Exfrau und ich haben dies auch so gemacht. Während unserer Ehe über 15 Jahren lebten wir in Deutschland, Spanien und Österreich und bei dem Rentenausgleich konnte das deutsche Gericht nur den Anteil von Deutschland festlegen. Wobei man dafür eigentlich keinen Anwalt oder Richter benötigt. Dies geht automatischen von der Rentenanstalt.

Für Spanien und Österreich hätten wir wieder ein Verfahren in den jeweiligen Ländern gebraucht und da kam meine EX + ich zu dem Schluss, dass wir wahrscheinlich über 100 Jahre alt werden müssen, dass sich die Mehrkosten refinanziert sind, da ja das deutsche Gericht nur für innerhalb von Deutschland entscheiden kann.
 
  • #9
...dann ist jetzt der richtige Zeitpunkt, selbstbewusster zu werden und Dein Leben in die Hand zu nehmen. Lass Dich nicht einschüchtern!
So wie Du es schilderst, brauchst Du einen eigenen Anwalt, der Deine Interessen und die der Kinder vertritt. Werde da schnell tätig!
Dein Mann kann Dich wegen dem Kindesunterhalt gar nicht "hängen lassen". Das wird Dir auch Dein Anwalt bestätigen. Zahlt er nicht freiwillig, kannst Du den Unterhalt einklagen und notfalls pfänden lassen. Das leitet der Anwalt in die Wege.
Wenn er Dich wegen dem Umgang hängen lassen will, kannst Du es eh nicht ändern. Klar kann man auch Umgang einklagen, aber ob das sinnvoll ist, wenn der Vater kein Interesse hat? Sicher nicht.
Die Gesetzeslage ist eindeutig. Da brauchst Du keine Angst zu haben. Du kannst Dich auch beim Jugendamt kundig machen.
Am Wichtigsten aber ist derzeit: Kopf hoch und Rücken gerade. Du schaffst das und wirst danach stolz auf Dich sein. Deine Kinder werden dann eine Mutter erleben, die sich durchsetzen kann und nicht mehr einknickt. Ich finde, das ist es wert. Du willst Dich doch nicht ewig abwerten lassen und dann auch noch den Kopf einziehen.
 
  • #10
So wie Du es schilderst, brauchst Du einen eigenen Anwalt, der Deine Interessen und die der Kinder vertritt.
Der Anwalt wird nur das erzählen, was die zukünftige Klientin gerne hören mochte. Wie sagte ein ehemaliger Prof. von mir vor ca. 30 Jahren. Vor Gericht geht es nicht um Recht zu haben, sondern nur darum, um das Recht zu bekommen, was der Anwalt so denkt.

Wenn der Mann nicht zahlen möchte, dann hat er andere Möglichkeiten und da kann sich der Anwalt nur aufregen, aber dies wäre alles rein Legitim. Dann zieht er in die Schweiz und arbeitet für ca., 2.200 €, dann arbeitet er für ca. 1300 € in Frankreich und am Schluss von Monat für ca. 1100 € in Deutschland. Ich kenne 2 solche Fälle, wo die Männer dies so machen und am Ende verdienen sie in jeden Land nur die Mindestsicherung und schon ist das Pfänden schon vorbei.

Zum Glück habe ich ja keine Kinder und somit wurde meiner EX und mir dies erspart.
 
  • #11
Auch mir stellt sich hier Frage, wie lange ihr verheiratet wart. Das ein Mann in der heutigen Zeit seiner Frau verbietet zu arbeiten oder sich weiterzubilden wirkt zunächst befremdlich auf mich.
Je nach Dauer der Ehe und finanzieller Notwendigkeit Deinerseits würde ich einen nachehelichen Unterhalt geltend machen. Diesen dann aber nicht zum Anlass nehmen, mich darauf auszuruhen.
An der Verbesserung Deiner beruflichen Situation solltest Du kontinuierlich und schnellstens weiterarbeiten. Dann entfällt der nacheheliche Unterhalt sowieso irgendwann, so dass du nicht mehr auf finanzielle Unterstützung angewiesen bist. Oberste Priorität sollte Deine finanzielle Unabhängigkeit sein. Wenn diese gegeben ist, brauchst Du auch für Dich keinen Unterhalt mehr einfordern.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #12
Da wir beide davon ausgingen uns gütlich und fair zu trennen , haben wir nur einen Anwalt (bisher), dieser vertritt meinen Mann.
Das ist rein rechtlich so. Ein Anwalt darf immer nur einen vertreten, dafür hält man die Kosten der Scheidung gering.
Wenn ihr euch gütlich und fair trennt, sollte es möglich sein, über nachehelichen Unterhalt zu reden, evt. auch mit dem Anwalt gemeinsam. Eine Beratung bei einem zweiten Anwalt (ohne Scheidungsauftrag) ist schnell gemacht und nicht teuer. Dann hast Du eine Verhandlungsgrundlage.

Freunde/Bekannte und natürlich ein Anwalt, den ich bzgl einer Beratung konsultiert habe, raten mir, meine Rechte einzufordern.
Eine Trennung sollte so einvernehmlich erfolgen, dass beide zufrieden sind. Das ist etwas anderes als "Rechte einfordern".

Habt ihr euch gütig getrennt?
Kam es dann doch des Geldes wegen zu Streit?
Diejenigen, die unterhaltspflichtig waren - fühlt ihr aus "ausgenommen"?

Letztlich in gleicher Situation wie Du (aber nur 1,5 Jahre Ehe ohne Kinder bis zur Trennung, dann zwei Jahre Trennungsunterhalt) nicht. Meine Exfrau hatte vorher schon Freundinnen geraten, ihre Rechte einzufordern. Rein rechtlich kann es dauern, bis die Rentenbescheide da sind, wenn man die erforderlichen Unterlagen nicht bereitstellt. Oder frau wird leider 3 x vor dem Scheidungstermin krank usw.
Rein rechtlich könnte sich eine Scheidung ewig hinauszögern. Du könntest arbeitsunfähig werden, psychische Probleme haben, die Kinder sind psychisch geschädigt und brauchen lange viel Betreuung.
Rein vernünftig ist aber doch klar, dass Du, gerade mit Kindern, Trennungsunterhalt und auch danach noch nachehelichen Unterhalt bei kleinen Kindern, für eine gewisse Zeit brauchst, um auf die Beine zu kommen. Einigt euch, dass er den Anwalt bezahlt und dass Du in vernünftigem Umfang nachehelichen Unterhalt bekommst, für den der Anwalt und das Gericht nicht auch noch Gebühren bekommen. Dann könnt ihr euch für die Zeit, die ihr euch noch gemeinsam um die Kinder kümmert, in die Augen blicken. Oder bei irgendwelchen anstehenden Hochzeiten in einem Raum sitzen.

Streit? Nein. Einfach keinerlei Kontakt mehr, die Gesetze sind halt so. Aber meine Sichtweise auf "Ehe" hat sich dadurch natürlich grundlegend gewandelt.
"Ausgenommen"? Na ja, eher Kopfschütteln über Sinnlosigkeit. Ein hoher fünfstelliger Betrag, von dem sie die Rentenansprüche nie bekommen wird, weil sie selbstständig und ohne jede Vorsorge lebt. Hätte man auch gleich zum Zigarren anzünden nehmen können. Ich habe es überlebt und ich weiß, dass natürlich nicht alle Frauen "so" sind. Aber, Du kannst das auch hier im Forum lesen, selten sind sie auch nicht gerade. Und beim Standesamt ist natürlich alles "so emotional", vor dem Scheidungsrichter alles "so rein rechtlich".
 
L

Lionne69

Gast
  • #13
Es geht bei der Frage nicht um den Kindesunterhalt,
sondern um

und mir steht nachehelicher Unterhalt bzw Aufstockungsunterhalt zu.
Dieses ist mir erst seit kurzem bewusst
Es geht also um ihren Unterhalt, und sicherlich auch dann um Vermögensausgleich.

@Magnus hat das zum Thema Anwalt gesagt, kaum ein Anwalt wird sagen, bleiben Sie bei Einem (Kollegen), einigen Sie sich einvernehmlich.

Alles, was man einvernehmlich klären kann, ist die bessere Lösung.

Prozesse dauern, kosten, vernichten Geld, und gewinnen tut keine*r.
Weder materiell, noch an Lebensqualität - Streitereien ziehen sich über Jahre, in denen man nicht abschließen kann, bringen weitere Verletzungen, kosten Energie.
Man wird bei diesem Weg am Ende immer mit Groll und Verletzung aus einer Ehe gehen, statt einfach zu sagen, war eine gute Zeit, gab gute Momente, es hat nicht gepasst aber doch danke. - In diesem Fall vielleicht auch Danke für die 2 Kinder?

Miteinander reden, Lösungen suchen, Kompromisse, und sich auch hinterher noch begegnen können.
 
  • #14
Tja, die Gesetze in Deutschland.:)

In den USA sind manche Eheverträge gestattet und würde man denselben Ehevertrag in D abschließen, ist er wieder ungesetzlich. Mein Lieblingsbeispiel ist, dass man in den USA einen Ehevertrag haben kann, wo das erwirtschafte Gut unter den Kindern ausgeteilt wird, anstatt unter den Eltern. Es heißt doch immer zum Wohle der Kinder, aber das zählt wohl in D nicht so oder nur anders. Was ist eigentlich in D ungesetzlich, wen ein Paar den Überschuss an die Kinder weitergibt, anstatt unter sich auf zu teilen.

Da kommt schon die nächste Frage an die FS.
Besteht bei euer Ehe ein Ehevertrag?
 
  • #15
Wenn der Mann nicht zahlen möchte, dann hat er andere Möglichkeiten und da kann sich der Anwalt nur aufregen, aber dies wäre alles rein Legitim. .

Das stimmt nicht. Die Verletzung der Unterhaltspflicht ist eine Straftat und wird entsprechend geahndet, wenn die FS ihren Ex anzeigt. Das kann sogar zur Haftstrafe führen.
Der Mann kann sich auch nicht der Unterhaltspflicht durch Umzug entziehen. Die Forderungen laufen immer weiter und werden immer mehr, nebst Zinsen. Die FS setzt ihn einfach in Verzug und schon läuft die Sache.
Wer mit dem Arbeitgeber vereinbart, nur so viel zu verdienen, dass der Selbstbehalt bleibt und sich den Rest anderweitig zahlen lässt , begeht die nächste Straftat, nämlich Betrug. Also, informiere Dich besser. Ich habe den Kindesvater meiner Tochter damals angezeigt und den Arbeitgeber gleich dazu. Deren Gemauschel, nur, damit meiner Tochter kein Unterhalt gezahlt werden muss, endete mit einer Verurteilung wegen Verletzung der Unterhaltspflicht und Betruges. Auch der damalige Chef kam nicht ohne Strafe davon.

Dein Fall hat mit dem der FS nichts gemeinsam. Hier geht es um Kindesunterhalt und Ihr habt keine Kinder.
 
  • #16
Von der juristischen Betrachtung möchte ich aufgrund der vielen fehlenden Informationen Abstand nehmen.
Prinzipiell sehe ich es wie folgt:
Sind die Kinder in dem Alter, in dem sie demnächst sowieso auf eigenen Beinen stehen, wird das Thema Kindesunterhalt sowieso bald erledigt sein. Denn dieser dient dem Kinde, nicht der Mutter. So können bspw. volljährige Studierende mit eigenem Wohnsitz den Unterhalt auch aufs eigene Konto bekommen, sowohl vom Vater als auch der Mutter.
Versorgungsausgleich scheint ja auch kein Thema mehr zu sein.
Zugewinnausgleich - falls dieser vorgesehen ist - könnte ein Streitpunkt sein.
Hat jemand 1 Mio aufs Konto bekommen, ist es sicherlich einfacher, grosszügig zu sein in puncto eigenem Unterhalt und sich eine eigene Existenz aufzubauen, als wenn man mit 1000 Euro starten muss.

Mein Rat - liste dir in Ruhe auf, was du für dein zukünftiges Leben zur Verfügung haben wirst. Denke auch an deine Eigenverantwortlichkeit. Kannst du dann eine gewisse Sicherheit und Zufriedenheit empfinden - dann lass es dabei. Stört dich etwas eklatant - dann sprich es an.
 
  • #17
Ich habe mich von meinem Exmann gütlich getrennt, auf alles verzichtet und sogar die Ehescheidung komplett bezahlt. Warum? Weil ich keinen Stress wollte. Mein Exmann ist sehr vermögend, und da ich seinetwegen einen gut bezahlten Job aufgegeben, um bei ihm zu leben, und mich in das Abenteuer der Selbständigkeit begeben habe, hätten mir wahrscheinlich Ansprüche gegen ihn zugestanden. Ja, ich hatte auch ein schlechtes Gewissen, weil ich ihn verlassen habe und weil ich am Ende mal fremdgegangen bin. Aber er war seit dem Beginn unserer Beziehung fremdgegangen. Er hat mir dann später eine sehr hohe Summe freiwillig als Abfindung gezahlt. Das ist ein liebenswürdiger Zug, den man normalerweise nicht erwarten kann.

Mein letzter Exfreund hat mich finanziell ausgenommen, und ich habe gegen ihn nachweisbare Ansprüche auf Geld. Ich könnte sogar Strafanzeige gegen ihn erstatten, weil da ein paar ziemlich üble Sachen abgelaufen sind. Ich habe noch etwas Zeit bis zur Verjährung und bin noch nicht sicher, was ich mache. Irgendwo ist mir meine Ruhe und mein Seelenfrieden ganz lieb, was durch solche Auseinandersetzungen erheblich erschwert würde. Insofern kann ich Deine Position durchaus verstehen. Aber Du hast ja mit Deinem Exmann ohnehin wegen der Kinder Kontakt. Und außerdem kannst Du das Geld brauchen. Deshalb würde ich freundlich mit ihm reden. Ich würde auch einen Anwalt engagieren, damit Du Dich über Deine Rechte informieren kannst. Wenn Ihr Euch versteht, wird es sicher eine Möglichkeit der gütlichen Einigung geben. Die wird wohl am ehesten in einer Pauschalzahlung bestehen. Dass Du Forderungen stellst, ist etwas anderes als ein Rosenkrieg. Rosenkrieg bedeutet, dass Du das Maximum rausholen willst. Wie das bei Euch läuft, wird wohl davon abhängen, wie Du an ihn herantrittst. Wenn Du gar nichts machst, wirst Du Dich immer etwas über ihn ärgern. Das ist auch nicht gut.
 
C

Charline

Gast
  • #18
Aber irgendwie ist da "die Angst" vor der Reaktion meines Mannes.
Angst ist nie ein guter Ratgeber. Und wenn man Angst vor jemandem hat, kann man ja wohl nicht von einvernehmlich sprechen. Da herrscht bei euch ein Ungleichgewicht.
Geh zumindest zu einem anderen Anwalt zur Beratung. Du musst einfach wissen, was dir zusteht oder wie dein Noch-Mann dich übervorteilen will. Nach deinem 2. Post klingt das gar nicht gut. Das schlechte Gewissen kannst du dir sparen. Du musst nach der Scheidung wieder auf die Beine kommen und beruflich Fuß fassen. Wenn dein Mann dich an der Berufsausübung und an Weiterbildungen gehindert hat, dann muss er eben so lange zahlen, bis du wieder selbst genug verdienst. Warum willst du ihn schonen? Aus Angst, wie du sagtst. Das ist der falsche Weg.
 
  • #19
Wie seht ihr es?
Habt ihr euch gütig getrennt?
Ich kann dir nur raten, erst einmal mit deinem Mann zu sprechen. Erkläre ihm das genau so! Die Kinder sollten ihren Standart möglichst behalten können und du auch, da du in dieser Zeit für diese gesorgt hast. Wenn dein Mann ein Kerl mit Kaliber ist wird er darüber sprechen und eine gute Lösung für alle finden wollen.
Aber renne nicht erst zum Anwalt oder vor allem nicht zu sogenannten Freunden. Sprich erst mit ihm.
Ist er ein dummer Idiot kannst du immer noch die Register ziehen.
Ich habe bei der Scheidung von der Mutter meines Sohnes nur meinen Anwalt gebraucht. Und der saß beim Scheidungstermin nicht an meiner Seite sondern alleine. Denn ich saß an der Seite meiner Nochfrau. Das hat der Scheidungsrichterin nicht geschmeckt weil es in D anscheinend nicht erlaubt sei, dass "Parteien" zusammen sitzen.
Als ihr dann sagte das ich meine Frau an diesem Tag keinesfalls alleine da sitzen lasen wollte vor Gericht, ich ansonsten wieder gehen würde, hat sie sich darauf eingelassen und ein Auge zugedrückt.
Und genau so lief die finanzielle Regelung bei uns ab.
Ich konnte sie bis ans Lebensende versorgen und bin froh darüber.
Diese Frau hat mehr als drei Jahrzehnte mit mir alles geteilt. Gutes und weniger gutes.
Ein Mensch mit Charakter vergisst das nicht.
Also sprich erst mit deinem Mann.
Alles Gute

m47
 
  • #20
Du solltest unbedingt einen eigenen Anwalt nehmen.
Ich habe bei meiner Scheidung auf so manches verzichtet, weil ich keinen Stress mit meinem Ex wollte und ich ihn auch nicht 'ausnehmen' wollte. Damals hatten wir ein gutes, freundschaftliches Verhältnis.
Er hat kurz nach unserer Scheidung wieder geheiratet und sich danach kaum noch um unsere Kinder gekümmert und nur noch das bezahlt wozu er verpflichtet ist. Teilweise sogar weniger. Urlaube mit den Kindern, Unterstützung bei größeren Ausgaben, Zuzahlungen für Sonderausgaben: Fehlanzeige. Da er jetzt im Ausland lebt wäre es sehr schwierig das zu bekommen was den Kindern tatsächlich zusteht. Er macht beispielsweise falsche Angaben über sein Einkommen.
Ich schreibe dir das, um dich zu warnen. Ihr habt jetzt ein gutes Verhältnis, aber das kann sich auch ändern. Oft, wenn eine neue Partnerin ins Spiel kommt.
Mein Rat: Lass dir zahlen was dir zusteht. Wenn es auch um Vermögenswerte geht, kannst du ja an dieser Stelle verzichten, falls es dein Gewissen erleichtert.
 
G

geloeschter Nutzer

Gast
  • #21
In den USA sind manche Eheverträge gestattet und würde man denselben Ehevertrag in D abschließen, ist er wieder ungesetzlich. Mein Lieblingsbeispiel ist, dass man in den USA einen Ehevertrag haben kann, wo das erwirtschafte Gut unter den Kindern ausgeteilt wird, anstatt unter den Eltern.

Na ja, irgendwie ist ein gewisser Schutz ja auch sinnvoll. Sonst zahlt anschließend die Allgemeinheit. Mein Scheidungsanwalt sagte damals hinterher, viele Regeln sind so, weil sie für den Staat besser sind. Aus Steuerzahlersicht ist das ja auch gut...
 
  • #22
Mein Mann hat ein sehr hohes Einkommen und mir steht nachehelicher Unterhalt bzw Aufstockungsunterhalt zu.
Dieses ist mir erst seit kurzem bewusst.

Ich möchte meinen Mann nicht "ausnehmen". Aber dieser Unterhalt würde es mir natürlich erleichtern.

Mit meinem neuen Job brauche ich lange, um auf mein früheres "Niveau" zu kommen.
Ausserdem hat sich in der Ehe ein gewisser Lebensstandard entwickelt. Den auch die Kids kennen gelernt haben.
Also ich finde, Du solltest Deinen Mann ausziehen, schließlich schuldest Du ihm ja nichts, wie hier bereits geschieben wurde.

Schon allein, daß Du nach der Scheidung auf Dich gestellt bist, bedeutet doch ein so hohes Stresslevel, daß Du sicher die ersten 4 bis 5 Jahre überhaupt nicht oder wenn doch, nur 15 bis 20 Stunden die Woche arbeiten kannst.
Schließlich mußt Du jetzt für die Kinder da sein.

Die Aufgabe Deines baldigen Ex-Mannes wird sich dadurch nicht ändern. Auch nach der Scheidung wird er für Deinen Unterhalt und den der Kinder vollumfänglich verantwortlich sein - wie bereits in der Ehe.

Führe Dir immer vor Augen, daß die deutsche Familiengesetzgebung so etwas wie Scheidung nur im Sinne einer rechtlichen Trennung der Ehepartner kennt (also Trennung im Sinne des Erbrechtes). Eine Trennung der wirtschaftlichen Zuständigkeiten gibt es im deutschen Familienrecht nicht.

Du solltest daher mit aller Härte gegen eventuelle Vorstellungden Deines Exmannes vorgehen, die Dich eventuell in einer Rolle der wirtschaftlichen Eigenverantwortung sähen.

Es ist seine verdammte Pflicht und Schuldigkeit, Deinen Lebensstandard aus der Ehe auch hinterher zu halten - wozu hättest Du sonst so lange in der Ehe aushalten sollen, wenn nicht dafür?

Und laß Dich auch nicht in iegendwelche Situationen drängen, die von Dir Eigeninititative in Richtung eigenerzieltem Einkommen erwarten.
Sollte es dazu kommen, gibt es genügend Hilfsorganisationen bis hin zum Jugendamt, die Dir ohne weiteres bescheinigen werden, daß Du aufgrund der Kinderbetreuung nicht in der Lage bist voll oder halbtags zu arbeiten.

Wenn Du einen fähigen Anwalt erwischt, kann es sein, daß Du bis zu Deiner Rente niemals mehr arbeiten mußt.
Das liest sich zwar jetzt etwas böse, aber so ist das deutsche Familienrecht und nur aus purer Gutmütigkeit mußt Du doch auf nichts verzichten, was die Gesetze hergeben - oder?

Wie Du schon gesagt hast: "es steht mir zu". Du hattest so lange in Deiner Ehe nix zu lachen, wie ich lese, dann sei eben jetzt die, die zuletzt lacht.

Mensch50 (geschieden)
 
Zuletzt von einem Moderator bearbeitet:
  • #23
Wie alt sind eure Kinder? Wenn sie älter als zehn Jahre sind, würde ich grundsätzlich auf meinen beruflichen Wiedereinstieg setzen, mich richtig dahinter klemmen, unnötigen Streit über den Punkt "Erwachsenenunterhalt" meiden, lieber auf Komfort(zone) verzichten, mich auf eigene Füße stellen und hinterher stolz auf mich sein. Dazu muss klar und schriftlich zwischen euch geregelt werden, wie ihr die Kinderbetreuung aufteilt.

Ist eines der Kinder noch im Kindergarten, würde ich einen vielversprechenden Berufseinstieg ebenfalls fokussieren, die Rakete jedoch erst später starten, wenn das jüngste Kind die erste Klasse absolviert hat und eine ordentliche Betreuung bis wenigstens 15 Uhr gegeben ist. So dass es teilweise selbstständig nach Hause fahren/laufen kann und dort nicht länger als ein bis zwei Stunden allein ist.

Von einem eigenen Anwalt würde ich mich auf jeden Fall beraten lassen. Außerdem würde ich mich selbst belesen und nicht nur auf den Anwalt setzen. Weder auf meinen eigenen und noch auf den vom Mann beauftragten. Den würde ich jedoch trotzdem um Rat fragen. Sobald ich mir über die Rechtslage, das Für und Wider ein Bild gemacht habe, würde ich überlegen, was davon ich mit welchen Erfolgsaussichten durchsetzen könnte, unbedingt will oder worauf ich trotz guter Rechtslage verzichte bzw. Kompromisse schließe. Diese Entscheidung kann dir meiner Meinung nach kein Anwalt abnehmen. Denn du musst dann dein Ding durchziehen und kannst dich hinter niemandem verstecken.

Eines ist mir zudem aufgefallen. Dein Mann hat dir nicht das Arbeiten verboten, das gibt die Rechtslage gar nicht her. Du hast es dir verbieten lassen. Warum- das solltest du mal hinterfragen.
 
  • #24
Vielen Dank für eure zahlreichen Antworten.

Verheiratet waren wir 12 Jahre.
Es besteht kein Ehevertrag.

Mein Mann hat es mir nicht verboten, arbeiten zu gehen.
Wir haben darüber gesprochen und er hat mir gesagt, wie gut ich es doch habe, dass ich nicht arbeiten gehen MUSS und dass er die Kinder nicht gerne fremd betreut hat, etc.
Natürlich hätte ich an dieser Stelle mehr Nachdruck walten lassen oder mich durchsetzen können. Das ist mir heute klar.

Ein schlechtes Gewissen meinem Mann gegenüber habe ich nicht.
Wir beide haben die Trennung beschlossen. Ausgesprochen habe ich diese, weil die Situation nicht mehr auszuhalten war, weil er mich "geschnitten" hat. Aber wir waren uns einig, dass es richtig ist und wir es beide wollen.
 
  • #25
Im Grunde klingt das Thema Scheidungsmediation für mich gut.

Sich einigen ohne Streit und alles schriftlich fixiert.

Allerdings kann er auf diesem Wege auch Dinge verheimlichen.
Es gab in den letzten Jahren unregelmäßige aber sehr hohe Bonuszahlungen.

Sein Chef hat meinem Mann mal gesteckt, dass er das Geld auch "anders" überweisen könnte. Auf ein anderes Konto, dann sieht es seine Frau nicht.

Das war in den Zeiten, in denen bei uns noch alles "gut" war. Heute würde er mir die Info nicht mehr geben.

Das würde sich aber auf der Gehaltsabrechnung oder beim Einkommenssteuerbescheid widerspiegeln.
Ein Anwalt kann Einsicht verlangen - aber ein Scheidungsmediator sicherlich auch.

Also wäre Mediator, als erster Weg doch der "bessere" , oder?
 
  • #26
Ein Anwalt kann auch ein Mediator sein. Eine gütliche Einigung ist immer der beste Weg.

Dazu kannst und musst du dich trotzdem vorher über die Rechtslage und die Fakten informieren. Ich denke auch, dass eine Mediation nur Sinn macht, wenn beide ehrlich, offen und gutwillig agieren. Frage ihn doch einfach nach seinem Einkommen bzw. den Nachweisen. Wenn er da blockt, wäre das ein Warnsignal. Aber das wird dir bzw. ein Anwalt mit Mediatorenausbildung sicher sagen.

Ich wünsche dir Mut, dich auf eigene Füße zu stellen, deine Angst zu überwinden, souverän deine Interessen zu vertreten, deinen Kindern ein gutes Vorbild zu sein.
 
  • #27
. Hier geht es um Kindesunterhalt und Ihr habt keine Kinder.
Und hier geht es um eine juristische Angelegenheit und du bist ja keine Juristin oder?
Wahrscheinlich hast du noch nicht einmal Ahnung vom Außenwirtschaftsrecht.

Die Schweiz wäre ja nur zolltechnisch ein Drittland wie die USA, Russland, Japan usw. aus sieht der EU. Ein Mann müsste vor der Straftat ja zittern wie Espenlaub.
Davon einmal abgesehen, dass die Fs dann noch mehr kosten hätte uns sich eine Anwalt aussuchen, der auch für da Schweizer Recht zulässig wäre.
Die Schweiz hat ja auch über 30 Jahre gebraucht, um Roman Polanski den USA zu übergeben und ist auch nicht in Lage Deutschland die Kontenüberschicht der Steuerflüchtlinge zu nennen.

Aber das sind wahrscheinlich für dich nur Kleinigkeiten gegen den Unterhalt

Was war schon eine Vergewaltigung von Polanski oder Steuerhinterziehung der Deutschen, die hier Kapital in der Schweiz bunkern.

Sein Chef hat meinem Mann mal gesteckt, dass er das Geld auch "anders" überweisen könnte
Das läuft dann via einen Land, wo niemand aus D einen Einblick in die Konten bekommt und da komme ich wieder zur Schweiz. Gut die Bahamas wären da auch nicht so verkehrt.;-)

Wer noch mehr Länder lesen will, der sollte einmal finews.ch ansehen.
Um Mutmaßungen vorzubeugen, dich habe dort keine Konten, aber trotzdem kann man dies ja wissen oder?
 
F

Frau43

Gast
  • #28
Hast du ihn denn schon einmal direkt gefragt?
Ich weiss, es klingt vielleicht naiv aber wenn es einigermassen normal abläuft dann kann das schon helfen und ich habe mehrere einvenehmliche Scheidungen gesehen, auch meine Trennung lief völlig fair obwohl wir Eigentum hatten.
Erst wenn er ganz abblockt, würde ich zu einem Mediator gehen.
Ein Anwalt verspricht dir was du alles bekommen könntest aber ob es dann so kommt, ist etwas anderes
Und wenn diese Bonuszahlungen bereits irgendwo im Ausland sind dann ist das Geld eh weg.
 
  • #29
Ich habe mich einvernehmlich getrennt und auf alles verzichtet . Mir hätten 2k Unterhalt zugestanden , nettes Leben . Ich gehe selbst arbeiten und Beute nicht meinen Ex aus - finde ich ekelhaft wenn man das macht ! Unterhalt fürs Kind ist was anderes ..
 
  • #30
Ist es denn überhaupt schon mal Thema gewesen, dass Dein Ex NICHT den Unterhalt an Dich zahlen will? Ich meine, vielleicht rechnet er ganz selbstverständlich damit, dass er das zahlt, nur weil es noch nicht angesprochen wurde, weißt Du das nicht?

Es klingt auch nicht so, als sei Dein Mann ein Geizkragen gewesen. Also wenn das Thema aufgebracht wird, müsstest Du nach meinem Eindruck nicht mit einem Krieg rechnen. Wenn er es gut fand, dass Du die Kinder betreust, wird er es sicher auch weiterhin gut finden, wenn Du Zeit hast, Dich zu kümmern.
Ich würde nicht aus Angst vor seiner Reaktion jetzt selbst in Stress geraten wollen und das Thema dadurch kriegerisch aufbringen, als hätte er schon gesagt, dass er das Geld in keinem Fall zahlen wird. Wenn man Angst hat, passiert sowas ja leider, dass man sich für einen Kampf rüstet, der gar nicht stattfinden würde, und dann selbst damit den anderen auch dazu bringt zu kämpfen, obwohl er es freiwillig gegeben hätte, wenn man es "nett gesagt" hätte.
 
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