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  • #1

Scheidung, Neubeginn und die Traurigkeit

Ich stehe kurz vor der scheidung und vom Kopf her weiß ich es ist der richtige Weg. Warum dann aber diese Ängste die ich plötzlich verspüre.

Ich habe Angst vorm Alleinsein, dass ich überfordert mit dem Alltag bin, finanziell in den Abgrund rutsche, keinen liebevollen Partner finde, mich nie mehr verlieben kann, den Schritt, die Scheidung bereuen werde usw...

Solche Gedanken plagen mich und rauben mir den Schlaf und die Energie für den tag! Ich bin ein Mensch der sehr lösungsorientiert denkt und handelt und auch sehr selbständig aber ich war seit ich 26 bin mit meinem Mann zusammen und jetzt mit 40 habe ich die Trennung! Wie ein Abgrund vor mir fühlt sich das an:-( ist das normal?

Ich freue mich gar nicht auf die Zukunft. Ich habe bereits eine schöne Wohnung für mich und die Kinder, freue mich aber auch darauf nicht. Andere Männer kennenlernen - kein Interesse!

Wird das wieder anders oder stehe ich kurz vor einer Krise oder bin ich schon mittendrin?
 
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  • #2
Liebe FS,
ja, das ist alles normal :)
auch wenn das jetzt vielleicht schwierig für Dich klingt, aber sei Dir sicher:
Du wirst einen Schritt nach dem anderen gehen und Du wirst alles schaffen, was notwendig ist

Etwas, was mir geholfen hat: Nicht in zu langen Zeiträumen nach vorne denken. Das macht Stress und Druck, das kannst Du jetzt nicht brauchen.
Sei geduldig mit Dir selbst und denke nur in kurzen Zeiträumen, tageweise.

Du wirst über Dich hinauswachsen, da kannst Du sicher sein

Du wirst eine Stärke entwickeln, sodass Du danach sehr sehr stolz auf Dich sein wirst. Auch wenn jetzt gerade die Turbulenzen noch heftig sind, es legt sich und der Tag wird kommen, wo Du aufwachst und lächeln wirst, was DU alles geschafft hast. Es werden Menschen auf Dich zukommen, die Dich unterstützen

Mir ging es genauso. Ich war völlig überfordert, bei mir wars eine ziemlich heftige finanzielle Situation, wo ich dachte, jetzt ist alles vorbei.
ich hab wie automatisch eines nach dem anderen angegangen, geklärt, getan und heute bin ich wirklich sehr stolz auf mich. Und finanziell sehr steil bergauf!

Versuche, liebevoll mit Dir umzugehen, nimm es einfach an, dass Du im Moment noch durcheinander bist und dann mache einen Schritt nach dem anderen. Richte Deinen Blick nach vorne, atme tief durch und freue Dich auf Dein Leben. Du weisst ja, dass die Scheidung gut und richtig ist, schreib Dir die Gründe auf und nimm diese Liste immer zur Hand, wenn Du grad wieder unsicher bist. Da steht dann schwarz auf weiss, was nicht in Ordnung war, weil es dem widersprochen hat, was Du wirklich willst

Verwöhne Dich mit allem, was Dir spontan einfällt, lass Dir einfach Zeit dabei. Das geht nicht von heute auf morgen, aber es geht.
Und dann schreib uns hier in einiger Zeit, wann auch immer, was DU alles geschafft hast :)

Viel Erfolg!
w/45
 
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  • #3
Ja, das ist absolut normal. Du hast leider nicht geschrieben, wer sich von wem trennt und warum. Wenn schon alles ausgelotet ist und es keine Chance mehr gibt eure Ehe zu retten dann solltest Du wirklich nur noch nach vorne schauen. Aber bitte in kleinen Portionen und mit kleinen Schritten voran gehen. Du bist nicht die Einzige, die so einen Weg gegangen ist und die anderen haben es auch geschafft. Klar, das wird nicht leicht und Du immer wieder solche Zweifel oder Ängste haben. Da hilf vor allem reden. Such Dir Unterstützung bei Freunden und Familie. Und wenn das nicht reicht, gibt es zahlreiche soziale Einrichtungen, die derartige Unterstützung als Hauptaufgabe anbieten.


Deine Kinder sind ja auch noch da, die werden Dich sicher unterstützen.


das ist in Deutschland dank Solzialsysteme kaum möglich.

... keinen liebevollen Partner finde, mich nie mehr verlieben kann ...

darüber solltest Du jetzt vielleicht nicht nicht nachdenken. Das Leben bietet manchmal so viele Überraschungen, wer weiß denn jetzt wie Deine Zukunft aussieht und was sich alles ändert. Kopf hoch! Ich wünsche Dir alles Gute!

m48
 
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  • #4
Jeder erste Schritt ist fruchtbar schwer, aber du wirst sehen, wenn du erstmal auf eigenen Beinen stehst, dann ist es das Beste, was dir passieren konnte! Nichts ist doch schlimmer, als immer von jemand anderem abhängig zu sein!
 
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  • #5
Hier die FS:

Ich danke euch für die lieben und Mutmachenden Worte!

Die Trennung haben wir beide beschlossen nachdem wir seit Jahren um unsere Beziehung gekämpft haben, mein Mann hat ein großes Suchtproblem und das hat sehr vieles über die Jahre zerstört!
Ich habe ihn trotzdem sehr gern und fühle mich verantwortlich für ihn aber ich bin auch am Ende meiner Kräfte angelangt und habe durch Paar und Einzeltherapien erkannt dass es kein "gemeinsam" mehr gibt!
Das ist sehr schwer zu akzeptieren und zu verstehen aber ich weiß dennoch es ist der richtige Weg für mich auch wenn es dann wieder Momente gibt wo ich ganz konträr denke...ziemlich verwirrt fühle ich mich aber ich werde täglich diese Posts hier lesen um mich zu bestärken;-)
 
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  • #6
Na klar ist das normal. Ich kann dir was ankündigen, was irgendwann für dich kommt, wenn du den Liebeskummer/Trennungsschmerz irgendwann überwunden hast: Es ist ein ganz tolles Gefühl, wenn du irgendwann so weit bist, dass du spürst, du wirst viel glücklicher sein ohne ihn, dein Alltag wird viel leichter und du wirst nicht mehr ständig mit ihm, seinem Ballast und seiner Alltagsunfähigkeit als Suchtkrankem konfrontiert sein. Du wirst sehr glücklich sein, wenn du wieder frei bist, wenn du dich aus deiner Coabhängigkeit befreit hast.
 
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  • #7
Ich stehe kurz vor der scheidung ...
Ich habe Angst vorm Alleinsein, dass ich überfordert mit dem Alltag bin, finanziell in den Abgrund rutsche, keinen liebevollen Partner finde, mich nie mehr verlieben kann ..... Ich freue mich gar nicht auf die Zukunft.

Andere Männer kennenlernen - kein Interesse!

Liebe FS,
so geht es doch jedem in der Trennungsphase. Bei mir hat das fast 5 Jahre gedauert, obwohl ich gegangen bin. Es war richtig und ich habe es nie bereut. Es war immer richtig, auch wenn es mir nicht gut ging.

Du wirst das alles schaffen, weil Du es schaffen musst - so einfach ist das. In finanziellen Dingen wirst Du sicherlich erhebliche Abstriche machen müssen. Das ist so, wenn man sich trennt und Kinder da sind, ist sogar bei kinderlosen Doppelverdienern so.

Ich hatte mich vor der Trennung auf die Zukunft gefreut, umso härter erwischte es mich dann, als ich allein in meiner Wohnung saß.

Sieh' erst mal zu, dass Du den Alltag mit den Kindern und die Finanzen in den Griff bekommst, danach kümmer' Dich darum, dass es Dir selber ohne Partner erst mal gut geht und dann kommt vielleicht das Interesse an Mänenrn auch wieder zurück. Oder das Leben ohne Mann gefällt Dir so gut, dass Du keinen mehr willst.
 
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  • #8
Fast alle "Trennungsfrauen" wissen, wovon du sprichst. Und alle haben es geschafft!

Am Anfang scheint der zu überwindende Berg riesig, die Finanzen erdrücken einen, die Kinder sind sauer, weil man ihnen die Familie genommen hat.

Ein guter Start ist schon einmal eine hübsche Wohnung, in der du dich früher oder später wohl fühlen wirst. Dann wirst du (und deine Kinder?) bald merken, dass auch Druck von Euch genommen wird, nämlich der, den Mann und Vater mit all seinen Problemen "mitzuschleppen". Irgendwann pendelt sich das mit den Finanzen ein (du lernst, mit weniger klar zu kommen), irgendwann kommt die Lust zurück, mit Freunden oder Freundinnen etwas zu unternehmen. Früher oder später begreifen auch die Kinder, dass es friedlicher zugeht, zu Hause.

Ich hatte nach meiner Trennung (die von mir ausging) in den ersten zwei Jahren immer wieder gedankliche Rückfälle, malte mir aus, wie viel einfacher es "früher" war, scheinbar. Dann überlegte ich aber, warum ich die Trennung wollte (auch wir hatten Therapien hinter uns) und wo ich stehen würde, hätten wir uns nicht getrennt. Das half.

Nach fast drei Jahren lernte ich meinen zweiten Mann kennen. Inzwischen sind die Kinder längst groß und ich habe meinen Trennungsschritt nie bereut. Du musst nun nicht gleich überlegen, wie es in 20 Jahren für dich aussieht - aber du wirst sehen, dass deine Sorgen und dein Kummer wöchentlich mehr in den Hintergrund tritt. w
 
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