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  • #31
Hallo FS.
Ich war mit meiner Schizophrenen Partnerin 16 Jahre verheiratet.
Davon 14 Jahre auf einem guten Niveau, also glücklich auf allen ebenen. Bis zur letzten Episode.
Jetzt leben wir in Scheidung aus folgendem Grund :
Schaut euch die neuesten Gesetze über die Betreuung von Psychisch Kranken an.
Mann hat als Ehepartner faktisch keinerlei Rechte dafür zu sorgen das dem Kranken
eine angemessene medizinische Behandlung zuteil wird.
Bei solchen Krankheitsbildern kann eine Zwangsunterbringung sinnvoll sein.
Ich habe damals meine Frau vor die Wahl gestellt ihr beizustehen wenn sie sich behandeln
lässt oder zu gehen ( ist für Selbstschutz notwendig ).
Wenn die Behörden sie eingewiesen hätten, wären wir noch verheiratet. Jetzt weiß ich auch
warum man in Deutschland tote Babys in Kühltruhen findet. Die gleiche Tatenlosigkeit.
Die Beamten in Deutschland sind der letzte Dreck, und die Gesetze sind so kompliziert dass man als Ausführender am besten dran ist wenn man nichts tut. M 50.
 
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  • #32
@30- schizoid ist etwas völlig anderes als schizophren.

Schizophrenie ist eine schwere psychische Erkrankung und schizoide Menschen haben eine Persönlichkeitsstörung. Das tut mir sehr leid für dich und deine Frau! Leider gehört es bei der Schizophrenie zum Krankheitsbild, dass eine Krankheitseinsicht fehlt, weil derjenige ein Wahnerleben hat und alle anderen um ihn herum für verrückt hält. Spricht man die Betroffenen auf ihre verzerrte Wahrnehmung an dann können sie mitunter aggressiv werden und ziehen sich in der Regel leider auch zurück, so dass sie immer weniger an der Gesellschaft teilhaben und vereinsamen. Freunde und Familie wenden sich zunehmend ab. Es ist sehr schwer schizophrene Menschen in der Psychiatrie unterzubringen wenn keine Eigen- und/oder Fremdgefährdung vorliegt. Dies macht es natürlich schwerer wie du schon sagst, ist aber auch zum Schutze des Patienten vor staatlicher Willkür sinnvoll. Zum Glück gibt es immer mehr ambulante Dienste und auch zunehmend Tageskliniken, um die Menschen in die Gesellschaft zu integrieren und sie im Alltag zu begleiten statt sie wegzusperren und mit Medikamenten zuzudröhnen. Die Angehörigen solcher Menschen, welche sich jahrelang um denjenigen kümmern werden oft allein gelassen und nicht genügend aufgefangen, daher entsteht Wut und Enttäuschung. Ich rate eine Gruppe für Angehörige aufzusuchen- der Sozialpsychiatrische Dienst kann hier Auskunft geben, gibt es in jeder Stadt bzw in jedem Landkreis.
 
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  • #33
Ich war zwei Jahre mit einem schizoiden Kollegen befreundet. Anfangs wirkte er vollkommen normal, bandelte aktiv mit Späßen und Smalltalk an. Erst als die Beziehung enger und ernsthafter wurde, fielen mir Merkwürdigkeiten auf:
Er stellte nie persönliche Fragen an mich. Er lud mich nie zu sich in die Wohnung ein, ich ihn aber mehrfach in meine. Er erzählte nie von seinen Wochenendaktivitäten. Er blockte oft persönliche, aber eigentlich vollkommen harmlose und übliche Fragen ab. Er telefonierte nicht mit mir, sondern wich auf SMS aus. An bestimmten Punkten in Gesprächen wechselte er plötzlich ins Alberne, als wollte er ablenken. Alle abendlichen Treffen mit ihm wurden von mir initiiert, keines von ihm. Mitunter kam es zu verletzenden und verächtlichen Bemerkungen von seiner Seite aus, die anlasslos und überraschend waren und mich sehr verunsichert haben. Momente verblüffender Offenheit wechselten sich ab mit totaler Verschlossenheit. Er erzählte davon, dass er den Kontakt zu seinen Eltern und zu seinem Bruder abgebrochen hatte, was mich sehr betroffen gemacht hat. Er sprach von ihnen voller Verachtung. Seine letzte Freundin hatte er ebenfalls verlassen und höhnte darüber, dass sie geweint und geklammert habe. Er sprach oft davon, dass eine innere Leere in ihm sei; ich hatte den Eindruck, dass er sich schnell langweilte und eigentlich keine Hobbies hatte. Allmählich sprach ich ihn auf bestimmte Auffälligkeiten an; meist blockte er diese Fragen ab, manchmal brach es aber aus ihm heraus, und so erfuhr ich, dass er beim Psychater gewesen ist, eine Persönlichkeitsstörung hätte (aber eigentlich sei es ja nur ein Persönlichkeitsmerkmal), dass er in seiner eigenen Welt lebte, nie lang andauernde Beziehungen hätte und ihm alle Menschen eigentlich gleichgültig seien. Ohne jedes Vorzeichen brach er bald darauf jeglichen Kontakt zu mir ab und war nie wieder erreichbar.
 
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  • #34
Mein Freund ist schizoid. Mal liebt er mich übermässig. Dann interessiert er sich extrem für eine Arbeitskollegin. Diemacht er schlecht. Hab ich noch nie erlebt. Macht mich wahnsoinnig. Werde mich trennen. .
 
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  • #35
Ich bin seit 11 Jahren mit meinem Partner zusammen, seit 5 Jahren sind wir verheiratet. Wir haben 2 Kinder.
Zurückblickend war diese Beziehung immer sehr anstrengend für mich. Er traf Entscheidungen, die für mich sehr egoistisch waren, ließ mich oft alleine, war aber sehr eifersüchtig. Nach jedem Discobesuch gab es heftigen Streit, weil irgendjemand zu nah oder zu lange neben mir stand...Er hat keine Freunde, eher Kumpels, die er beim Fußball trifft. Meine Freundinnen macht er schlecht. Überhaupt sind Frauen, die selbstbewusst sind alle Emanzen und Männerhasser und die Männer selbst Schuld, dass sie sich das gefallen lassen. So eine bin ich nicht - ich bin ja sein Schatz. Jedoch nur, wenn ich mich seiner Vorstellungen und Meinungen füge. Sobald ich anderer Meinung bin und das auch kundtue, kann er mich nicht mehr verstehen, wird ungehalten und meint ich würde ihm in den "Rücken fallen".
Er legt sehr viel wert auf Materielles. Er belohnt sich selbst mit teuren Anschaffungen, ist aber irritiert, dass ihn diese Anschaffungen nicht glücklich machen. Er hat viele Hobbies angefangen und sehr viel Geld dafür ausgegeben. Er kann sich aber nicht damit beschäftigen. Ich bin schuld meint er, weil ich immer mit meiner Familienscheiße komme und ihm die Zeit dafür nehme :-(
Mittlerweile leidet er an Angst-, Panikattacken, undefinierbaren Schmerzen in Gliedern, Magen, Rücken etc. Das mit ihm etwas nicht stimmt, ist ihm in hellen Momenten klar...in dunklen spinnen alle und er verliert komplett den Realitätssinn, spaltet sich ab, zieht sich zurück. Zufällig bin ich gestern über die Beschreibung der schizoiden Persönlichkeit gestolpert und kann ihn sehr gut darin einordnen. Ich habe Angst. Ich ertrage das nicht mehr und ich kann es ihm nicht mal erklären, weil er diese empathische, emotionale Kompetenz nicht hat! Ich liebe ihn, er tut mir leid. Ich kann ihm nicht mehr helfen und das ist schlimm. Aber ich weiß, dass ich nicht glücklich mit ihm werden kann, nie mehr? Ich liebe mich auch. Verliere ich Jahre? Leiden die Kinder? Hat jemand von euch auch eine Familie in ähnlicher Konstellation? Wie haltet ihr das aus? Und wie rechtfertigt ihr das vor euren Familien und Freunden, die sich wahrscheinlich auch um euch sorgen?
 
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