• #1

Schmerzhafte Trennung von Ex mit Persönlichkeitsstörung. Warum so schwer loszulassen?

Hallo,

ich habe mich vor ein paar Monaten von meinem Ex getrennt da die Beziehung anfangs wunderschön war (konnte mir auch eine Zukunft vorstellen). Er kiffte aber und tippte sehr viel was mich stutzig machte. Mir war es ein Dorn im Auge und er merkte schnell dass er mir so niemals auf Augenhöhe begegnen könne. Er hörte auf zu kiffen und zu tippen und die Höllenfahrt begann nach ca 2 Monaten. Wir waren insgesamt 6 Monate zusammen und ich hatte wirklich versucht ihm zu helfen. Er hatte die krassesten Gefühlsausbrüche, schlug sich in Diskussionen über Kleinigkeiten selber, lag heulend vor mir auf dem Boden. Sagte so respektlose Dinge zu mir und machte mich einfach nicht mehr glücklich. Ich war so verzweifelt und recherchierte viel da ich Antworten auf seine Störung suchte. Ganz bald fand ich den Begriff Borderliner. Er manipulierte mich fortlaufend mit seinen liebevollen Worten. Zuckerbrot Peitsche Prinzip wurde mir durch ihn erstmal so richtig vor die Augen geführt. Erst versicherte er mir, dass niemand jemals meinen Platz in seinem Herzen einnehmen würde, danach war ich die respektloseste Frau auf Erden die ihn mit der Trennung so gedemütigt hatte. Laut ihm trennte ich mich weil ich blind vor mir selber wurde auf der Suche nach Logik was mit ihm nicht stimme. Dabei stimme nur mit mir was nicht. Ich hatte das psychische Problem. Wie konnte das passieren? Wie konnte eine so starke Frau wie ich darauf reinfallen. Sich so behandeln lassen dass man letztendlich an seinem eigenen Verstand zweifelte?? Ich bin sehr selbstbewusst, zielstrebig und wirklich eine starke Persönlichkeit. Genau das Gegenteil von ihm. Er ist auch weit entfernt von einem Partner der mir würdig wäre (mein ganzes Umfeld bestätigte das). Nach der Trennung ging es mir räudig. ER hatte nie verstanden weshalb ich mich getrennt habe. Er wolle sich ja ändern und hat dies ja auch schon unfassbar schnell getan. Seiner Meinung nach. Im Endeffekt präsentierte er mir nur vorgespielte Gesichter von ihm. Richtig gruselig. Jemand was ähnliches erlebt? Weshalb verspür ich bis jetzt (Trennung war vor 3 Monaten) immer noch so ein Gefühl von Versagen? Ihm das immer noch rein drücken zu wollen dass er sieht was sein problem war, der Grund der Trennung. Wieso will ich so gern dass er das sieht? Ich liebe ihn schätze ich immer noch, oder ist es noch die Illusion von damals? Er war niemals der Partner den ich mir an meiner Seite vorgestellt hatte. Er war der bad boy der mich angezogen hatte mit seiner charmanten und cheeky Art. Der Sex war nichts besonderes aber ich idealisiere IHN immer noch. Seine widerlichen Worte am Ende als er nochmal richtig respektlos mir gegenüber wurde nichtmal die gaben mir den Rest um ihn endlich im Herzen loszulassen. War ich doch so wütend und hätte ihm so gerne respektloses zurück geworfen, ich konnte aber nicht. Ich war schockiert über sein Verhalten und hab es einfach geschluckt. Wieso? Was ist da mit mir passiert??
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #2
Ihm das immer noch rein drücken zu wollen dass er sieht was sein problem war, der Grund der Trennung.
Weil du dich von ihm unverstanden fühlst. Er soll wissen, wie du die ganze Problematik gesehen hast. Wie du dich gefühlt hast. Dass es nicht deine Schuld war. Du möchtest ihn wissen lassen, wie es dir mit ihm erging.

Und das kann ich gut verstehen.

ich konnte aber nicht. Ich war schockiert über sein Verhalten und hab es einfach geschluckt. Wieso? Was ist da mit mir passiert??
Liebe. Verzweiflung. Überforderung. Nicht wahrhaben wollen, was da gerade passiert. Hoffnung, dass alles wieder gut wird, wenn man sich nur genug bemüht. Wenn es am Ende richtig hart kommt, bleibst du als psychisches Wrack zurück.

Den Mann solltest du nicht lieben. Weil er dir nicht gut tut. Sondern das Gegenteil der Fall ist..
 
  • #3
Wir waren insgesamt 6 Monate zusammen und ich hatte wirklich versucht ihm zu helfen.
Typisch Frau, mit helfen, hast du Helfersyndrom?
Wieso will ich so gern dass er das sieht? Ich liebe ihn schätze ich immer noch, oder ist es noch die Illusion von damals?
Wegen deinem Helfersyndrom!
Wieso? Was ist da mit mir passiert
Liebe macht blind! Auf zwei Augen blind, wer sagt, daß er dem Menschen vertraut; auf einem Auge. Liebe macht blind, weil wir vor der Wahrheit die Augen verschließen. Liebe macht blind, die Ehe, das Leben, die Realität macht sehend.
- typisch Frau? Dass ich ein Helfersyndrom habe das ist mir bewusst. In diesem Fall negativ für mich am Ende. Grundsätzlich eine gute Eigenschaft. Und das mit typisch Frau zu betiteln ist nicht gerade freundlich. Ja wir sind emotionale Wesen und ja wir haben auch teilweise ein Mutter-bzw Helfersyndrom in uns drin. Das Liebe blind macht stimmt auf alle Fälle, ich hab mir aber definitiv Zeit gelassen am Anfang und konnte erst nach 3 Monaten ihm meine Liebe gestehen wobei er nach paar Wochen die magischen 3 Worte aussprach. Ich versteh einfach nicht wie mich so ein Mensch so fesseln konnte. Wie ich immer noch bis zum Schluss meinen Respekt vor ihm zeigte. Bzw dass ich das einfach mit mir hab machen lassen.
 
  • #4
Ich hatte das psychische Problem. Wie konnte das passieren? Wie konnte eine so starke Frau wie ich darauf reinfallen. Sich so behandeln lassen dass man letztendlich an seinem eigenen Verstand zweifelte?? Ich bin sehr selbstbewusst, zielstrebig und wirklich eine starke Persönlichkeit.

Wachbewusstsein und Unterbewusstsein sind zwei Ebenen. Das Unterbewusstsein, die Gefühlsebene ist langfristig bestimmend.

Wenn Du von Dir sagst, Du seist stark usw. ist das eine Selbst-Zuschreibung auf der Ebene des Wachbewusstseins. Das Erlebte sollte Dir zeigen, Du hast diese heroischen Eigenschaften auf der Gefühlsebene aber nicht. Wenn Du schlau bist, lernst Du daraus und wirst vorsichtiger.
 
  • #5
Du hast dieses Gefühl vom Versagen weil es nich funktioniert hat. Dein Plan klappte ja mal so gar nicht, das kennst Du nicht von Dir, bist wohl auf Erfolg getrimmt. Das Dein Ex nicht so wollte wie du es gerne gehabt hättest liegt daran, das es lange dauert bis Drogen aus dem Körper abgebaut sind. Egal welche Substanz. In der Zwischenzeit tanzen die Emotionen das Verhalten von dem Menschen. Da gehört was zu den Menschen durch solche Phasen zu begleiten. Du sagst Du bist eine starke Frau, ja, auf welchem Gebiet denn? Du hättest Dich mal vorher schlau machen können.
 
  • #6
Ihr ward in der Kennenlernphase, in der 1. Verliebtheit. Du hast es probiert, nach 6 Monaten gemerkt, dass es nicht passt und Dich getrennt...

Du hattest wahrscheinlich Pläne von Eurer gemeinsamen Zukunft usw. Natürlich ist es traurig, wenn sich die Pläne zerschlagen. Gerade wenn Du viel in die Pläne investiert hast (Emotion, Geduld, Verständnis) und er schöne Luftschlösser (Future Faking) baut, ist das besonders schlimm.

Wie kommst Du auf Borderliner?

Nach meiner Erinnerung können Dir
Borderliner das Gefühl der totalen Verschmelzung geben. Er kann Dir das Gefühl geben, dass er zu 100 % die selben Gefühle, Vorstellungen wie Du hast. Das fühlt sich für Dich unbekannt harmonisch und nach idealer Passung an. Ein gesunder Partner kann diese 100 % Passung nicht so gut vorspielen wie ein Borderliner und dem Borderliner ist es auch nur begrenzte Zeit möglich, sich zu verstellen. Dieses Gefühl der 100 % Passung ist eben schön und will man nicht verlieren

Es gibt so etwas wie Trauma Bonding. Vielleicht greift das bei Dir.

Hast Du überlegt, was Dir an ihm gefallen hat? Du sagst, das Bad Boy Getue. Möglicherweise auch die Möglichkeit, die Retterin zu spielen.

Für mich liest Du Dich widersprüchlich

Ich bin sehr selbstbewusst, zielstrebig und wirklich eine starke Persönlichkeit.

Er ist auch weit entfernt von einem Partner der mir würdig wäre (mein ganzes Umfeld bestätigte das)....Er war niemals der Partner den ich mir an meiner Seite vorgestellt hatte.

gleichzeitig aber

Beziehung anfangs wunderschön war (konnte mir auch eine Zukunft vorstellen).

Er kiffte aber und tippte sehr viel was mich stutzig machte.... niemals auf Augenhöhe begegnen könne.
... ich hatte wirklich versucht ihm zu helfen.

Wenn ich mir eine starke, selbstbewusste Frau vorstelle... Hmmm, holt die sich den Kiffer ins Haus, der ständig tippt? Nimmt die sich einen Mann, "der ihrer nicht würdig" ist, der nicht mit ihr auf "Augenhöhe" ist?
Nach meiner Vorstellung holt sich eine starke, selbstbewusste, zielstrebige Frau, den besten Fisch aus dem Teich.

Warum hast Du Dir nicht den besten geholt, sondern den Ex, dem Du viel helfen musstest? Vielleicht schätzt Du Dich selbst doch nicht so toll ein
 
  • #7
- typisch Frau? Dass ich ein Helfersyndrom habe das ist mir bewusst. In diesem Fall negativ für mich am Ende. Grundsätzlich eine gute Eigenschaft.

Liebe Fs,
bei uns in Deutschland ist das Helfersyndrom positiv besetzt... eine Person, die anderen hilft... Das ist gut.
Darf es für Hilfe Grenzen geben oder hilft man und hilft und hilft bis über die eigenen Grenzen hinaus... bis zur Selbstaufgabe?
Man opfert sich selbst selbstlos für den anderen...
Hört sich das für Dich auch ein bisschen creepy an?

In den USA gibt es die Diagnose "Helfersyndrom" als echte Krankheit. Sie gehört dort zum Bereich der Depression.
 
  • #8
Sich so behandeln lassen dass man letztendlich an seinem eigenen Verstand zweifelte??
Weil er nicht ganz unrecht hat mit dem Satz, dass du blind vor dir selber wurdest, auf der Suche nach Logik was mit ihm nicht stimme.
Das bedeutet aber nicht, dass du ein psychisches Problem hattest.
Du hast nur ein Problem damit zu verarbeiten, was der andere durchmacht.

Dabei machst du den Fehler, dass du sein Verhalten auf dich beziehst.
Du musst verstehen lernen, dass diese Erkrankung Borderline, absolut nichts mit dir zu tun hat. Du bist nicht Auslöser, nicht Verstärker und auch nicht Heiler. Diese Störung ist da und ist für gesunde Menschen nur schwer fassbar. Man muss sehr viel wissen über die Erkrankung, um das Verhalten einigermaßen nachvollziehen zu können.

Er ist ein Mensch, der keine seiner Emotionen regeln kann. Er ist den Emotionen, Liebe, Wut, Trauer, Freude, Langeweile usw. usf. die für gesunde Menschen normal zu verarbeiten sind, hilflos ausgeliefert.
Denn diese sind bei Borderlinern um ein Vielfaches stärker, als die gesunder Menschen.
Das ist nicht Deine Schuld. Seine auch nicht.
Es ist eine Erkrankung. Er kann es nicht regeln. Du kannst es nicht regeln.

Im Endeffekt präsentierte er mir nur vorgespielte Gesichter von ihm. Richtig gruselig.
Nein keine vorgespielten Gesichter. Sondern möglicherweise verschiedene Facetten seiner Persönlichkeit in extremer Ausführung.
Möglicherweise tatsächlich mehrere Gesichter.
Es kann sein, dass er in einem Zustand das Gesicht des anderen Zustands gar nicht wiedererkennt.
Deshalb ist es auch so schwer Borderliner zu einer Behandlung zu bewegen. Denn wenn du erklären würdest, wie derjenige sich dann und wann verhält, dann denken sich Borderliner "Das bin ich nicht".
Das ist keine Verdrängung, sondern sie kennen ihre Persönlichkeiten untereinander nicht. (nicht alle Borderliner haben auch mehrere Persönlichkeiten)
Weshalb verspür ich bis jetzt (Trennung war vor 3 Monaten) immer noch so ein Gefühl von Versagen?
Weil du glaubst, es läge an dir und du könntest was ändern.
Und weil du sein Verhalten immer noch auf dich beziehst. Aber du hast nicht versagt. Du hast genauso wenig versagt, wie jemand, dessen Partner an Krebs erkrankt ist.
Das hat etwas mit dir zu tun, dass du ihn idealisierst. Vermutlich wäre das bei jedem anderen Mann, in den du dich verliebst, genauso.

Ich würde sagen, du hast relativ schnell den Absprung geschafft. Das ist auch gut so. Sei nicht traurig. Manchmal können wir Dinge nicht ändern.
 
  • #9
Du hast dieses Gefühl vom Versagen weil es nich funktioniert hat. Dein Plan klappte ja mal so gar nicht, das kennst Du nicht von Dir, bist wohl auf Erfolg getrimmt. Das Dein Ex nicht so wollte wie du es gerne gehabt hättest liegt daran, das es lange dauert bis Drogen aus dem Körper abgebaut sind. Egal welche Substanz. In der Zwischenzeit tanzen die Emotionen das Verhalten von dem Menschen. Da gehört was zu den Menschen durch solche Phasen zu begleiten. Du sagst Du bist eine starke Frau, ja, auf welchem Gebiet denn? Du hättest Dich mal vorher schlau machen können.

No Front aber so eine Aussage ist respektlos und zeugt von keinerlei Erfahrung auf diesem Gebiet. Bedeutet stark zu sein zu leiden? Bis zur Selbstaufgabe? Das am Ende der Partner darunter zerbricht? Ich schätze nicht ;) und dies hat rein gar nichts mit Stärke zu tun. Stärke heißt zu gehen, um sich selber zu schützen und zu wissen wann es reicht. Wieviele halten das Jahre lang durch weil sie zu schwach sind trotz Liebe zu gehen. Zielstrebigkeit hat nichts damit zu tun dass ich Erfolg haben wollte. Ich wollte ihm helfen weil ich ihn wirklich geliebt habe. Aber bin daran gescheitert weil er es nicht gesehen hat was das Riesen Problem war. Vielleicht mal darüber bisschen nachdenken bevor man hier sowas raushaut.
 
  • #10
Na, du fühlst ein Gefühl von Versagen, weil du denkst, ein Helfersyndrom sei etwas Gutes. Helfersyndrom ist keine weibliche Sache, sondern eine anerzogene und in meinen Augen ist keine gute Eigenschaft, aber man kann es sich als was Schönes einreden, weil man gebraucht werden will und Aufmerksamkeit braucht.

Wenn du dich für stark hältst, wirst du eben noch stärker werden müssen, bis du es nicht mehr nötig hast, an ihn zu denken.

Du idealisierst ihn, weil du selbst kein Ideal STARK vertreten kannst. Ich bin fit, kräftig, wach... in mein Leben passen keine Freunde, die kiffen und für mich ist das auf der gleichen Höhe wie harte Drogen zu setzen, und ich akzeptiere sie nicht, sonst verkacken sie meine Lebensprojekte.
Du siehst ja selbst, wozu es führen kann, das ganze Leben und Beziehungsleben wird zerstört.

Selbst als ich noch unterwürfig in meiner Beziehung war, hab ich das wenigstens noch Menschen, die irgendwie Drogen nehmen, aufs Feinste selektiert, denn das zerstört wirklich alles und macht Menschen kaputt. Ich finde, auch kiffen, wird schon viel zu locker in unserer Gesellschaft gesehen, Hauptsache sich immer die Birne wegknallen, deswegen sind auch alle so verblödet.
Du kannst mir z. B. nicht erzählen, dass ein Kiffer nur einen fehlerfreien Satz schreiben könnte. Es geht nicht.

Fange also mal an, dein Ideal mit Stärke zu vertreten und nicht nur davon zu sprechen, wie stark du sein kannst.
 
  • #11
Stärke Persönlichkeiten haben oft das Problem, dass sie nicht wirklich stark sind, sondern stark wirken. Wärst du innerlich stark, hätte er tatsächlich keine Anziehung auf dich ausgeübt. Du bist reingefallen, weil er dich sehr stark gespiegelt hat. Innerlich bist du so wie er - unsicher, ängstlich und unreif. Charakter wird dadurch geformt, in dem man sein eigenes Gefühlshazshalt in Ordnung bringt. Oft passiert es aber, dass man eigene Gefühle ignoriert und festbetoniert "es tut nicht weh, ich bin stark".
Schau ihn an und dann weiss du, was DU fühlst. Du wolltest ihm was beweisen und helfen, weil du DIR was beweisen wolltest und helfen. Es ist aber nicht einfach gleichzeitig Patient und Arzt zu sein, deswegen treffen wir Menschen, die uns den Blick auf uns von der Seite ermöglichen. Heile Du Deine inneren Wunden, dann wird er sehr schnell keine Bedeutung für Dich haben.
 
  • #12
Aber bin daran gescheitert weil er es nicht gesehen hat was das Riesen Problem war. Vielleicht mal darüber bisschen nachdenken bevor man hier sowas raushaut.
Das ist ein Spiegel.....

Ihr ward 6 Monate zusammen und Du hast recherchiert, wahrscheinlich ein Buch gelesen und weisst nun, das er ein Borderliner ist.
Das reicht nicht aus an Wissen und Erfahrung
Aber Du wirst es ihm gegenüber rausgehauen haben und das eindeutig ohne genug nachzudenken.

Selbst studierte Psychologen, brauchen mehr als 6 Monate und setzten auf: der Mensch ändert nur, was er selbst erkennt, nicht was man diktiert

Helfersyndrom ist übrigens ein egoistischer Weg, mangelndes Selbstbewusstsein zu überwinden.
Tue ich etwas für die anderen, bin ich besser aber eben nur, wenn ich dafür belohnt werde.
Hat man keinen Erfolg mit seiner Anstrengung, fällt man ohne Applaus auf sich selbst zurück

Und das habe ich nicht kurz mal irgendwo gelesen, sondern in Jahren mit Hilfe erkennen müssen.

Wie die meisten hier, viele Jahre Dinge erlebt, durchlebt, erlernt haben.....oder auch sehr lange drüber nachgedacht haben, bevor sie etwas raushauen.

Nach 6 Monaten ist es gesund zu sagen: passt nicht und im Notfall: passt nicht und der ist auch nicht ganz dicht.
 
  • #13
@Vivirlavida1 zu gehen ist eine Stärke, na klar. Aber Drogen ist ein Thema für sich, er kann es nicht sehen. Das zu verstehen ist schwierig. Sag jemanden das Du ihn liebst und gleichzeitig versuchst du ihn seine glücklichmachende Droge zu verbieten. Ich denke da musst du etwas mehr nachdenken. Schönen Tag Dir
 
  • #14
Ich wollte ihm helfen weil ich ihn wirklich geliebt habe. Aber bin daran gescheitert weil er es nicht gesehen hat was das Riesen Problem war. Vielleicht mal darüber bisschen nachdenken bevor man hier sowas raushaut.


Dass Menschen die sich schwierige Menschen (diverse Störungen, diverse Süchte) angeln, meinen, dass sie diese mit Liebe heilen können, ist quasi ein Standard.

Dass diese Menschen mit so einem Projekt mangels Kooperationsbereitschaft bzw. -fähigkeit ihres "Patienten" scheitern ist ebenfalls Standard.

Sämtliche Literatur die einem einen Beziehungserfolg durch Verständnis und Liebe für so eine Person verspricht kann man ungelesen in die Tonne werfen. Man bleibt durch solche Versuche nur unnötig lang in einem selbstgezimmerten Hamsterrad hängen.

Am Ende implodiert man selbst.

Standard ist auch, dass das OnOffVerhalten und Drama in so einer Beziehung einen suchterregenden Ausstoß körpereigener Hormone verursacht. Dadurch kommt es nach dem Ende dieser Beziehung zu einem mit einem Drogenentzug vergleichbaren Leiden.

Manchen Menschen ist nach so einer Beziehung mangels erneuter Hormonorgie künftig jede normale Beziehung zu banal. Sie suchen fortgesetzt nach so einem Erleben.

Standard ist weiterhin, dass Menschen die sich auf so ein Projekt einlassen nicht selbstbewusst sind. Ein selbstbewusster Mensch lässt sich nicht lang so respektlos behandeln und startet auch keine solchen Rettungsprojekte.

Ein letzter Standard. Hier wird einem oft nicht nach dem Mund geredet. Das kommt bei Einigen respektlos und übergriffig an. Wenn man das nicht will sollte man hier keine Fragen stellen.

Statt sich über kritische Antworten zu ärgern sollte man sie analysieren und sich überlegen welches Körnchen Wahrheit sie enthalten.
 
  • #15
Warum befasst du Dich Monate nach der Trennung noch immmer so intensiv mit ihm, obwohl Dir klar ist, was mit ihm los ist? Was stimmt mit Dir nicht?
Das sollte dein Thema sein, statt Menschen, die Dir erklären wollen, was passiert ist zu bepöbeln:
aber so eine Aussage ist respektlos und zeugt von keinerlei Erfahrung auf diesem Gebiet..... Vielleicht mal darüber bisschen nachdenken bevor man hier sowas raushaut.
Die offensichtlich wenigste Ahnung von der Thematik hast Du - trotz oder gerade wegen verzweifelter Recherche. Verzweifelung ist selten ein guter Berater. Du selber liest Dich wie ein Borderliner.

Ich bin sehr selbstbewusst, zielstrebig und wirklich eine starke Persönlichkeit.... (mein ganzes Umfeld bestätigte das). Nach der Trennung ging es mir räudig.
Es geht Dir immer noch räudig weil ein Irrtum über Deine Eigenschaften/Dein Selbstbild vorliegt. Du bist keine starke, selbstbewusste Persönlichkeit, sondern das Gegenteil.
Weil das in der destruktiven Beziehung so offensichtlich wurde, leidest Du jetzt so - ist eine narzisstische Kränkung darüber, dass Du nicht so eine Granate bist wie gedacht (nur Fassade), sondern Dich von so einem Typen sehr lange nachwirkend komplett zerlegen lässt.

Eine starke, selbstbewusste Frau geht keine Beziehung mit einem Mann ein, der
- ein drogensüchtiger Spieler ist
- ihrer nicht würdig ist
- sie herabwürdigt und schlecht behandelt etc

Sie braucht für ihr angekratzes Ego auch kein Umfeld, was ihr bestätigt, dass der Mann ihrer nicht würdig ist, sondern weist das Umfeld in seine Schranken - oder erkennt: die haben recht, nix wie weg von dem Typen und leidet danach nicht, sondern ist dankbar und unfassbar erleichtert ihn los zu sein.

Eine starke Frau hat auch kein Helfersyndrom, welche sie an Losern wie ihm auslebt. Sie hilft voller Kompetenz gern und engagiert, wo es sich lohnt, sie was bewirken kann und gerät darüber nicht in einen Abwärtsstrudel, sondern gewinnt aus ihrer Gestaltung Energie und Antrieb.
Insbesondere beherrscht sie die Abgrenzung gegen destruktive Menschen, weil sie es sich wert ist, statt unter Helfersyndrom.
Helfen ist was anderes (konstruktiv) als Helfersyndrom (leiden).

Wie konnte eine so starke Frau wie ich darauf reinfallen..... Er war der bad boy der mich angezogen hatte mit seiner charmanten und cheeky Art.
Du bist eben keine starke Frau, sondern eine die sich in einem engen Regelwerk ohne eigenen Gestaltungswillen erfolgreich bewegen kann (Fassade).
Genau darum war er (das absolute Gegenteil von Dir) so attraktiv für Dich: er traut sich alles was Du Dich nicht traust und hat dabei eine Lockerheit, die Dir fehlt.
Du leidest so langanhaltend, weil Du Dich dieser Erkenntnis verweigerst. Abschließen und daraus Stärke entwickeln kannst Du, wenn Du das akzeptierst.
 
  • #16
Also um darauf nochmal einzugehen. Ich pöble nicht ich fühl mich auch nicht angegriffen ich finde es nur wage solche Schlussfolgerungen zu ziehen. Auch wenn das hier nur ein Forum ist viele Details von meinem Beitrag hier auch ausgespart wurden da kein Platz dafür war. Ich hatte betont dass ich ihn in einem ganz anderen Licht kennen gelernt hatte. Nach ein paar Wochen kam dann das mit dem kiffen usw zum Vorschein davor hatte ich davon keinen blassen Schimmer. Und sowohl ich als auch meine Freunde und Familie hatten genauso ein anderes Bild wie ich von ihm am Anfang. Sprich dann mangelt es nicht nur mir selber an Menschenkenntnissen oder Stärke sondern auch meinem kompletten Umfeld. Auch wenn ich ihn als Partnerin natürlich viel intensiver kennenlerne. Ganz klar. Ich habe ihm helfen wollen weil er mir wichtig wurde. Ans Herz gewachsen war. Keine Ahnung ob das jetzt dieses kontrovers diskutierte Helfer Syndrom impliziert. Gelitten habe ich nur als ich selber die Erkenntnis bekam dass ich ihm so gern ich wollte nicht helfen kann. Vor ihm hatte ich zwei längere und harmonische Beziehungen (eine davon ging 5 Jahre) und ich bin mittlerweile 26. Es ist auch unwahrscheinlich dass ich schon immer einen Knax in die Richtung hatte. :D Ob meine Stärke nur eine Fassade ist wage ich zu bezweifeln. Dass dieser Mensch aber einen schwachen Punkt bei mir erwischt hat steht außen vor. Und ich hab mir keine Bestätigung von außen geholt, NACH der Trennung und was alles vorgefallen war hat mich mein Umfeld nur darauf hingewiesen dass ich besseres verdient habe und mir selber auch erlauben darf nach dieser Erfahrung erstmal Zeit zu nehmen um zu heilen und herauszufinden was da gespiegelt wurde. Was es war dass mich so verzweifeln ließ mit ihm. Das sind mir alles Begriffe. Ich hoffte nur auf weitere Schubser durch diesen Forum. Mir ging es gut nach der Trennung ich hab endlich wieder aufatmen können. Bis er sich vor einem Monat wieder meldete (er hatte noch Sachen bei mir die im Keller standen und ich befand mich in prüfungen) und diese Psycho spiele wieder los gingen. Er war sehr manipulativ und versuchte mich einfach nochmal leiden zu lassen mit diesem oben beschriebenen Zucker Brot Peitsche Prinzip. Ich habe es erkannt und bin darauf nicht wieder reingefallen, es kam wie gesagt nur die Frage in mir selber hoch weshalb ich sowas mit mir machen hab lassen. Ich für meinen Teil dachte ich bin stark genug um davon Abstand zu nehmen. Es fiel mir aber schwer da da wirkliche Gefühle im Spiel waren. Die bereits existierten als seine wahren Probleme und sein richtiges (nicht vorgespieltes) ICH zum Vorschein kamen. Ich weiß auch nicht inwiefern 3 Monate eine lange Zeit sind in der man als starke Persönlichkeit eigentlich nicht mehr leiden sollte. Find ich etwas fragwürdig diese Behauptung. Ich bedanke mich aber trotzdem für den vielfältigen Austausch und konnte einige Erkenntnisse mitnehmen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #17
Das ist die Geschichte von der Schönen und dem Biest, die bestimmte Frauen gern spielen wollen in ihrer Beziehung.
Sie sehen etwas, das sie reizt, weil der Mann alles das verkörpert, was sie sich nicht trauen und ihrer Ansicht nach nicht sind, wild, finster, sexuell. Diese Seite sehen sie bei sich selbst nicht, weil es nicht zu dem Bild der Frau passt, die sie sein wollen aufgrund des vermittelten gesellschaftlichen Bildes. Und nun wollen sie den Mann umkrempeln mit ihrer Liebe. Nur - wenn der so würde wie sie wollen, ist die Projektion ja zu Ende. Der Mann kann nur verlieren, erst ist er nicht gut genug, dann langweilig. Und die Frau ist auch nicht zufrieden.

Mit diesem "Märchen", das die Frau "spielen" will mit dem geeigneten Partner, vermittelt sie aber auch: Ich bin stark, schön und hell und noch x anderes, was positiv ist, du nicht, also ändere dich, dass du mit mir mithalten kannst. Sieh dich selbst schlecht und hässlich, sieh die Notwendigkeit zur Änderung.

Im Märchen
sieht das Biest die Prinzessin auch als stark, schön und hell an und wird durch ihre Liebe erlöst. Aber ein realer Mann sieht die reale Frau natürlich nicht so ideal, weil sie das nicht ist. Auch wenn das manchmal so aussieht, als würde er es tun, weil er z.B. die Haltung, die Du und Deine Leute Deinem Ex vermittelt haben, schon von anderen Menschen kennt, also diese Ausgrenzung "du bist nicht genug für uns". Also dass er sich von sich selbst aus schon als "unter euch" gesehen hat, da bin ich sicher. Und auch, dass er Dich erhöht hast, weil Du Dich selbst auch ziemlich weit oben siehst. Also Du konntest auch Dein Bild von Dir für ihn transportieren, so wie er sein Bild von ihm für Dich.
Hätte er sich auf Augenhöhe gesehen und wäre nie auf die Idee gekommen, dass Du "was Besseres" seiest, hätte er nicht versucht zu ändern, sondern "nein danke" gesagt zur Beziehung. "Was Besseres" bedeutet meist, mehr Glück im Leben gehabt zu haben oder vom Elternhaus so geformt zu sein, dass man in der Gesellschaft brav und erfolgreich funktioniert (DIE Voraussetzung, von Bad Guys und Girls fasziniert zu sein).

Menschen werden aggressiv, wenn andere ihnen vermitteln "du bist nicht gut genug für mich".
Ich weiß nun nicht, was in den zwei Monaten, in denen er nicht kiffte usw. von Deiner Seite noch so für Vorschläge gekommen sind, wie er sich ändern soll. Menschen, die so wie Du ticken, hören ja nicht auf mit dem Verbiegen und wenn so ein "Objekt" einmal klein beigab und sich änderte, fällt dem Verbieger das nächste ein, das er anders haben will. Wenn der andere dann auch verliebt ist und nicht durchschaut, was da mit ihm gemacht wird, knallt es zwangsläufig. Ansonsten müsste er ja gehen und sagen "such dir wen, der zu dir und deinen hohen Erwartungen passt".

Er war Dir auch nach den zwei Monaten noch nicht genug und muss sich gefragt haben, warum er sich hier verändert, wenn er doch sowieso nie auf Augenhöhe kommen wird bei euch.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #18
Wie konnte eine so starke Frau wie ich darauf reinfallen. [...] Ich bin sehr selbstbewusst, zielstrebig und wirklich eine starke Persönlichkeit. [...]

Er ist auch weit entfernt von einem Partner der mir würdig wäre (mein ganzes Umfeld bestätigte das).

Du beschreibst Dich als stark und ich finde das in der Hinsicht auch, dass Du Dich getrennt hast, statt das weiter mitzumachen. Aber ich frage mich auch, ob Dein Selbstbild nur positiv ist.

Ich finde den letzten Satz des Zitats mies und klein. Diese Arroganz Deinerseits, erst "weit entfernt von Würdigsein" zu wählen, weil er fasziniert, und dann angewidert zu sein davon und sich zu fragen, wie das passieren konnte, ist kein positiver Charakterzug. Er ist ein Objekt, kein Mensch für Dich.

Hättest Du ihn geliebt, hättest Du ihn verteidigt vor Deinen Leuten, statt Dir bestätigen zu lassen, dass er Deiner nicht würdig ist.

Solange Du Dich erhebst über solche Menschen und Deine eigene Seite, die Du in ihnen fasziniert siehst, nicht erkennst, kann es wieder passieren, dass Du in diese Falle tappst beim nächsten Bad Guy.

Deine Zielstrebigkeit ist FÜR DICH, nicht dafür, andere Leute passend zu machen. Du willst ja auch einen PARTNER, kein Umerziehungsobjekt.

Liebe ist was ganz anderes, auch wenn ich Dir glaube, dass Du viel für ihn empfunden hast. Verliebtheit durch Projektion kennen sicher viele Menschen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #19
Weshalb verspür ich bis jetzt (Trennung war vor 3 Monaten) immer noch so ein Gefühl von Versagen? Ihm das immer noch rein drücken zu wollen dass er sieht was sein problem war, der Grund der Trennung. Wieso will ich so gern dass er das sieht?
Naja, Du hast wohl in Deinen Augen verloren, weil er nicht eingesehen hat, was Du wolltest. Er ist ja weiter, wie er ist, und erkennt nicht das, was Du jetzt in ihm siehst. Es ist kein Märchen, er kein Biest und Du nicht die Prinzessin.
Und er hat am Schluss einen aggressiven Abgang gemacht, Dich runtergeputzt.

Ich finde stark, dass Du darauf gerade NICHT so respektlos reagiert hast. Für mich ist das immer ein Zeichen von Schwäche, wenn man selbst heimzahlen will mit gleichen Mitteln. Aber vielleicht hättest Du dann mal Deine hässliche Seite deutlich gesehen, die Du nicht in Dein Selbstbild integriert hast, Du wünschst Dir ja, dass Du genauso reagiert hättest. GENAUSO - verstehst Du? Wie er in dieser Situation.
Vielleicht ist das aber wirklich nicht Teil Deiner Persönlichkeit und nicht nur eine Hemmung, die irgendwann doch wegbricht. Fänd ich persönlich positiv.
Geschluckt hast Du doch nicht wirklich, Du hast Schluss gemacht.

Er kiffte aber und tippte sehr viel was mich stutzig machte. Mir war es ein Dorn im Auge und er merkte schnell dass er mir so niemals auf Augenhöhe begegnen könne.
Hier hättest Du Dir selbst sagen sollen "passt nicht", statt umerziehen zu wollen. Bei letzterem entsteht IMMER ein Machtgefälle, das der andere oft durch Gemeinheiten ausgleicht, um die Augenhöhe herzustellen.
(Dabei muss es nicht mal sein, dass jemand so tickt wie Du, also sich selbst weiter oben sieht und umerziehen will. Es reicht, wenn er wirklich Eigenschaften hat, um die er beneidet wird und die ihm missgönnt werden von Leuten, die sich selbst "unten" sehen, so dass diese Missgünstigen von sich aus aggressiv werden.)

Er manipulierte mich fortlaufend mit seinen liebevollen Worten.
Du hast das nicht durchschaut und fühlst Dich als Opfer. Aber auch hier bist Du diejenige, die den Schaden hat und die es verhindern kann. Du musst es erkennen lernen. Es ist niemand da, der Dir helfen kann, außer Du selbst, wenn Du solchen Menschen begegnest.
 
  • #20
Liebe Fragestellerin. Die Kennenlern- und Verliebtheitsphase ist ja an sich schon hochemotional und anspruchsvoll. Der Rausch der Hormone versetzt uns in den Zustand eines Drogensüchtigen. Und was machte er zusätzlich mit Dir?

Er versetzt Dich genau in diesem Zustand in ein emotionales Hin und Her, Er hebt Dich in den Himmel und lässt Dich dann fallen. Und zwar genau dann, wenn Du gerade sehr verletzlich bist. Dann geht es Dir genau wie einem Junky.

Trennungen in der Verliebtheitsphase sind daher besonders schwer zu verdauen.

Würde ein anderer Mensch unter normalen Umständen so eine Geschichte mit Dir inszenieren, da wärest Du vermutlich sehr stabil und wehrhaft. So aber hat er Dich kalt erwischt. Und daran hast Du nun zu knabbern. Die Liebe ist ein zweischneidiges Schwert.
 
  • #21
Ich hatte betont dass ich ihn in einem ganz anderen Licht kennen gelernt hatte.
Aber er war doch der Bad Guy? Das Kiffen hast Du erst später gemerkt, aber an sich hat es für mich so geklungen, dass er von Anfang an nicht Teil Deiner vermutlich bürgerlichen Welt ist.

Ganz klar. Ich habe ihm helfen wollen weil er mir wichtig wurde.
Wollte er Deine Hilfe denn? Darauf reagieren Menschen ja auch allergisch, wenn sie keine Hilfe wollen, weil es sie kleinmacht.
Gut, er hat ja mit der Kifferei aufgehört und sich wegen Deiner Augenhöhensicht unter Druck setzen lassen, dh. aber auch, einfach "Hilfe" war es nicht.

NACH der Trennung und was alles vorgefallen war hat mich mein Umfeld nur darauf hingewiesen dass ich besseres verdient habe und mir selber auch erlauben darf nach dieser Erfahrung erstmal Zeit zu nehmen um zu heilen
Hm, haben die das echt so gesagt, dass Du es Dir selbst erlauben darfst? Ich finde, dass das klar ist, da haben sie gar nichts zu zu meinen.

Ich hoffte nur auf weitere Schubser durch diesen Forum
Ich hätte Dir ja gern einen gegeben, aber ich kriege das Bild nicht zusammen. Dein Eingangspost und der, den ich hier zitiere, gehen für mich etwas auseinander.

War er nun ein Bad Guy, der nicht in Deiner Welt lebt, oder stellte er sich erst als solcher heraus, nachdem Du seine Kifferei entdecktest?

Ich nehme an, er ist kein Kommilitone.

Welche Eigenschaften genau haben Dich an ihm fasziniert? (Die Bad Guy Definitionen gehen hier auch schon mal auseinander.)

Hast Du das Gefühl, dass Du durch diese Begegnung Dir selbst näher gekommen, hast Du Erkenntnisse über Dich gewonnen (ist ja eigentlich Thema Deines Threads, dass Du sie gewinnen willst)? Wenn ich verliebt war, kam danach immer etwas raus, das ich über mich erkannt hatte.

Es klingt so, als wärst Du mit Deinem Gefühlsleben nicht gut in Kontakt, wenn seine Gefühlsausbrüche Dich dazu brachten, ihn therapieren zu wollen, statt dass Deine Gefühlswelt sagte "das halte ich nicht aus". Schlussendlich hat es aber doch geklappt, dass Du das ganze beendetest. Also Vermutung: Warst Du zu dem Zeitpunkt, als die Beziehung so wurde, im Studiumsstress und hast nicht mehr viel gemerkt davon, wie Du Dich fühlst?
Dass Deine Familie Dir sagt, dass Du Dir Zeit zum Heilen nehmen kannst, klingt auch so, als müsste Dir das jemand "erlauben", dass Du nicht weiter lernst, arbeitest usw., sondern etwas kürzer trittst und auf Dich schaust. Also auf Deine Gefühlswelt. Das muss man aber selbst wissen, weil andere ja auch Druck machen könnten und dann gehst Du kaputt, weil Du einfach nicht mehr kannst.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #22
Du urteilst über ihn nach eigenem Urteilsvermögen und mit eigenen Recherchen sowie dem Feedback deines dir selbst ähnelnden Umfeldes. Was glaubst du oder glaubt ihr wie gut ihr den Mann nach einigen Monaten wirklich kennt, mit sämtlichen Facetten seiner Persönlichkeit?

Ich habe/hatte einen Hang zum Helfersyndrom und Co-Abhängigkeit, und habe zum Teil recht schwierige Männer angezogen. Alleine in Punkto Drogen war alles dabei. Dank Google und sozialen Medien stelle ich seit Jahren fest: keinem dieser einstigen Problemfälle geht es schlecht. Was ich sehe, sind Väter, stabile Beziehungen, steile Karrieren, trotz oder gerade wegen der damaligen Miseren. Wahrscheinlich haben sie soziale Fähigkeiten oder Überlebenskünste ausgebildet, die ihnen später zu Gute kamen. Wer mich selbst früher als "nicht gut genug" bezeichnete, ist heute dagegen eher selber "unten" und kommt zumindest in einigen Lebensbereichen auf keinen grünen Zweig. Das Leben ist ein nicht-geradliniger Kreislauf, heute pfui, morgen hui, und umgekehrt. Niemand weiß es wirklich "besser". Es sind Lebensphasen, und du bist selbst gerade dabei, zu bröckeln.

Spule die Zeit gedanklich vor. Was würdest du tun, wenn dieser "Loser" eines Tages nicht mehr kaputt in der Ecke liegt, sondern ein glückliches, erfolgreiches Leben führt? Hättest du die wahre Stärke, dir einzugestehen, dass du dich geirrst und den Mann unterschätzt hast, mit deinen vorschnellen Urteilen über das Ziel hinausgeschossen bist?

Sieh es als Lehre, und werde deinem oberflächlichen näherem Umfeld ein Vorbild. Entweder du machst sofort und konsequent einen Bogen um Bad Boys, weil sie dir nicht gut tun, oder du nimmst sie, wie sie sind und arbeitest mit dem, was du vorfindest.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #23
Er war anfangs total erfrischend. Lustig, charmant, positiv, aufmerksam und klang auch sehr intelligent und gebildet. Fester Job, stabile Familie. Passend zu meinem bürgerlichen Leben. Er war auch zu Beginn sehr emphatisch und emotional was ich so von einem Mann nicht wirklich kannte. Verliebtsein war wunderschön mit ihm. Ich brachte ihm (auch laut seinen Eltern) ganz viel Glück und Freude zurück. Er hatte durch seine Spielsucht und sein gedeale (bekam ich dann ja erst später raus) nicht so angenehme Jahre. Er tat mir unfassbar gut und ich tat ihm am Anfang richtig gut. Ich hab von Anfang an überhaupt keinen Schimmer gehabt von seinen bad boy Eigenschaften. Wobei er vielleicht nicht der richtige bad boy war. Aber nachdem dann die ganzen Stories rauskamen hab ich selber gemerkt dass das sich von meiner Vergangenheit halt extremst unterscheidet. Ich hatte nie mit Drogen oder anderen Süchten zu tun.. Ich habe ihm denke ich viele Sachen gespiegelt die ihm davor nie bewusst waren. Er hat sich auch ständig ablenken müssen (zocken, videos schauen, Fernsehen) ständig auch wenn ich da war. Dann habe ich ihm unbewusst meine Lebensweise gezeigt wie das halt so ist in einer Partnerschaft wenn man sich eigentlich komplett unterscheidet. Er hat es angenommen und von sich selbst aus den Entschluss gefasst mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Er betonte immer wieder dass er durch mich gesehen hat wo er hinmöchte, davor war ihm das so nie bewusst. Er hat meine Hilfe angenommen, habe ihm zB die Meditation und Yoga Welt gezeigt. Den Druck mit dem Verändern kam vielleicht unterschwellig von mir aber den hat er sich tatsächlich selbst gemacht. Ich habe ihm nur meinen Standpunkt erläutert und dass ich nicht mit einem tippenden Kiffer eine Partnerschaft führen möchte. Mein Umfeld hat mich "leiden" sehen. Die Erschöpfung meinerseits während der Beziehung miterlebt und auch die totale Verzweiflung die ich wegen ihm hatte vor allem gegen Ende. Dabei wollte ich ihn als Person ja nicht verändern oder da rumexperimentieren. Er litt unter seinen Gefühlsausbrüchen, der Unsicherheit. Dem Entzug vermutlich. Stressresistent war er auch überhaupt gar nicht. Dabei wollte ich ihn unterstützen. Ich wusste ja wie er ist oder sich verhalten kann wenn es ihm "gut" ging. Ich bin denke ich sehr gut mit meiner Gefühlseben in Kontakt. Ich habe es aber nicht ertragen können, bei jeder kleinen Diskussion oder Meinungsdifferenzen ihn so in Extase zu erleben. Zu sehen wie er sich selber schlägt und verletzt. Heulend auf dem Boden, sowie die ganz oft ausgesprochenen Selbstmordgedanken falls ich mich von ihm trennen würde. Weil sein Leben ohne mich keinen Sinn mehr machen würde (seine Worte). Ich konnte ihn nie beruhigen bzw ihm die Sachen rational darlegen (es waren wirklich keine krassen Dinge um die es da immer ging, das war ja das "unnormale").
 
  • #24
Du wolltest nicht wirklich Schluss mit ihm machen, sondern er sollte eher darüber nachdenken, was sein Verhalten bei Dir auslöst, seine neg. Seite Dich verletzt, dass er einsieht, wenn er sich mies Dir ggü. verhält, Du Dir das nicht bieten lässt und Dich trennst, aber als Erziehungsmittel, das er klein bei gibt und „Fehler“ einsieht. Nun hat dies nicht funktioniert, er hat die Trennung akzeptiert, Dich sogar zur Persona non grada degradiert und schlimmer, er findet sich normal. Er läuft Dir nicht hinterher, beweist nicht seine gr. Gefühle für Dich, hat auch keine Lust sich zu verändern (in zielstrebig, selbstbewusst, eine starke Persönlichkeit), um sich Deiner würdig zu erweisen, in Streitereien klein beizugeben, sich von Dir eine selbstdiagnotizierte Persönlichkeitsstörung andichten zu lassen; so das er Dich bräuchte, um sich zu verbessern. Er findet sich gut so, wie er ist; hat Leute, die mit ihm klar und gut auskommen, ist mit sich zufrieden und hat auch nicht um deine an ihn herangetragene Hilfe & Unterstützung gebeten und schon gar nicht, nach deinen Psycho-Ratgeber-Analysen. Du musst dich abgrenzen und nicht mit Elan darauf stürzen, aus einem „Bad guy“, ein „Nice guy“ zu formen. Wie @void schrieb, lieber gleich jemanden suchen, der deine Erwartungen umfassend erfüllt. Und deine Rachegelüste, ihm deine Erkenntnis auch nachträglich reindrücken zu wollen, wie dein Versagen, liegen darin, dass Du bei seiner Metamorphose nicht erfolgreich warst, er war sperrig, auch verletzend, in deinen Augen manipulativ, doch du bewunderst ihn dennoch, dass er sich nicht verbogen hat und so geblieben ist, wie er war, und auch an deiner Stärke, womit ich Dominanz meine, gerüttelt hat. Er ist der Rebell, der Widerworte gab und sich nicht wohlgefällig verhielt. Das ist seine Stärke. Einerseits bist Du gekränkt darüber, dass er nicht dankbar war und sich Dir untergeordnet hat, @Vikky schrieb narzisstische Kränkung. Es kratzt dein Ego, dass er deine Dominanz angezweifelt hat und sich nicht von dir formen ließ, andererseits bewunderst Du, genau dies und das er bei eurem Kräftemessen Dir auch überlegen war und sich nicht wie ein Hund dressieren ließ. Bis zu einem gewissen Grad hat er mitgemacht, aber irgendwann war genug, weil dein Optimierungsbegehren hörte nicht auf, er sollte auch an seiner Pseudo-Borderliner-Diagnose arbeiten, anstatt das Du Dir sagst, hier ist die Grenze und Dich dann wirklich innerlich trennst, weil Du das für Dich nicht willst, es nicht passt, Dir nicht gut tut, es als unangemessen siehst. Aber...er ist unwürdig, dein Partner zu werden, kann Dir das Wasser nicht reichen und bedankt sich nicht bei mal Dir, weil du so über ihn stehst und mit ihm Dich selbst downgedatet hast. Da bin ich bei deinem Ex, der Dich fragt, was dein Problem ist, warum wolltest Du aus einem Frosch, einen Prinzen zaubern, und nicht den Frosch, um seiner selbstwillen als Frosch lieben?
 
  • #25
Puh, da zeigt sich eine ganze Reihe von Verhaltensweisen, bei denen man nur rückwärts davonstolpern kann.

Was ich oft meine zu sehen und vermutlich auch selbst so "gemacht" hätte früher, ist, dass man sich verliebt in einen Menschen und an dem Bild festhält, selbst wenn sich zeigt, dass das alles nur noch anstrengend wird. Der erste Eindruck sozusagen, der aussagt: So KÖNNTE es wieder sein, der bleibt und hält einen in der Beziehung.

Ich wusste ja wie er ist oder sich verhalten kann wenn es ihm "gut" ging.
Ja, das ist auch so eine Sache. So ähnlich sagen das auch Frauen, die z.B. geschlagen werden. Sie kennen das "gute" Gesicht und sehen nur das. Spalten den Mann dann in ihn und die böse andere Seite, die eigentlich nicht ER ist. Wenn sie das nicht sehen, dass das ein und derselbe Mann ist und es ihnen eben nicht gut geht mit ihm, können sie den Schlussstrich nicht ziehen.

Ich habe es aber nicht ertragen können, bei jeder kleinen Diskussion oder Meinungsdifferenzen ihn so in Extase zu erleben. Zu sehen wie er sich selber schlägt und verletzt. Heulend auf dem Boden, sowie die ganz oft ausgesprochenen Selbstmordgedanken falls ich mich von ihm trennen würde. Weil sein Leben ohne mich keinen Sinn mehr machen würde (seine Worte). Ich konnte ihn nie beruhigen bzw ihm die Sachen rational darlegen (es waren wirklich keine krassen Dinge um die es da immer ging, das war ja das "unnormale").
Ganz ehrlich, sei froh, dass Du es beendet hast. Drama, kindliches Verhalten, emotionale Erpressung - wenn man hier nicht rechtzeitig die Reißleine zieht und die Verantwortung nicht wieder abgibt an den Menschen selbst, wird man energetisch ausgesaugt. Einfach durch das Kümmern, das verlangt wird, die Aufmerksamkeit, die verlangt wird, die Macht, die dieser Mensch bekommt, weil man sich davor fürchtet, dass er sich was antut usw.. Das ganze Leben wird ausgerichtet darauf, dass es ihm gut geht.
Der Mann tut mir auch leid. Der fühlt sich sicher nicht wohl in seinem Leben. Ich habe fast den Verdacht, dass die Kifferei eine psychische Veränderung zutage gefördert hat oder bewirkt hat. Es gibt ja Menschen, die Psychosen davon bekommen.

Vielleicht vermisst Du, wie er anfangs war, also die Verheißung sozusagen, denn anfangs sah es ja nach schöner Beziehung aus. Dieser Traum ist laut geplatzt. Man trauert ja auch allgemein, wenn so eine Hoffnung auf eine schöne Partnerschaft und einen Start mit Verlieben in eine Beziehung sich als Trugschluss erwies.
 
  • #26
ich finde es nur wage solche Schlussfolgerungen zu ziehen.

Was Dir fehlt, ist die selbstkritik zu erkennen, dass Du selber falsche Schlussfolgerungen ziehst. Verzeihlich, denn Du bist jung und unerfahren - liegt an der zunehmend komplexeren Welt, dass es heute so läuft, dass man mit 26 Jahren viel nicht durchblickt. Das erlebst Du grad schmerzlich. Ein bisschen mehr Defensivität würde Dir da helfen.

Deine nachträglichen Informationen über ihn lassen mich z.B. zu einem ganz anderen Schluss kommen als Dich - kein Borderliner sondern drogeninduzierte Persönlichkeitsveränderung = ähnliches Verhalten, aber ganz anders, weil weder medikamentös noch therapeutisch gut behandelbar/veränderbar.
Das ist ein Grund mehr (wenn Du Dich zur Thematik richtig belesen hast), statt zu verzweifeln dankbar zu sein ihn losgeworden zu sein.

Ich brachte ihm (auch laut seinen Eltern) ganz viel Glück und Freude zurück.

Auch hier sehen: das schmeichelt Deinem Ego, motiviert Dich, das gute/brave Mädchen zu sein und das Rollenklischee zu erfüllen, Dich so richtig mit positiv belegtem Helfersyndrom ins Zeug zu legen.

Lern für die Zukunft daraus: wenn seine Eltern Dir sowas sagen, dann kannst Du sicher sein einen echten Problembären an der Angel zu haben und dass Du lösen sollst, was die Eltern versemmelt haben.

Und frag Dich, warum Du Helfersyndrom so positiv besetzt. Sei Dir sicher, dass ist es nicht.
Helfen ist ok und positiv. Aber Syndrom hat mit krank (das Gegenteil von stark) zu tun - Du, nicht er.

Dann habe ich ihm unbewusst meine Lebensweise gezeigt.... Er hat es angenommen..... Er hat meine Hilfe angenommen, habe ihm zB die Meditation und Yoga Welt gezeigt.
Und lerne für die Zukunft, was Du in der Vergangenheit festgestellt hast: das Leben mit einem passenden Mann ist spassiger, als mit einem, den Du Dir erst zurechtbiegen musst.

Hak ihn als Fehler ab, den Du aus mangelnder Lebenserfahrung gemacht hast und aus dem Du ganz Wichtiges lenen kannst.
Überdenk ein paar Positionen (realistische Selbsteinschätzung; Werte nach denen Du lebst; Aussenbestätigung, die Du brauchst) für die Zukunft. Dann passiert Dir sowas nicht nochmal.
Irren kann man immer, aber Du leidest weniger, wenn Du es verstehst.
 
  • #27
Puh, da zeigt sich eine ganze Reihe von Verhaltensweisen, bei denen man nur rückwärts davonstolpern kann.

Was ich oft meine zu sehen und vermutlich auch selbst so "gemacht" hätte früher, ist, dass man sich verliebt in einen Menschen und an dem Bild festhält, selbst wenn sich zeigt, dass das alles nur noch anstrengend wird. Der erste Eindruck sozusagen, der aussagt: So KÖNNTE es wieder sein, der bleibt und hält einen in der Beziehung.


Ja, das ist auch so eine Sache. So ähnlich sagen das auch Frauen, die z.B. geschlagen werden. Sie kennen das "gute" Gesicht und sehen nur das. Spalten den Mann dann in ihn und die böse andere Seite, die eigentlich nicht ER ist. Wenn sie das nicht sehen, dass das ein und derselbe Mann ist und es ihnen eben nicht gut geht mit ihm, können sie den Schlussstrich nicht ziehen.


Ganz ehrlich, sei froh, dass Du es beendet hast. Drama, kindliches Verhalten, emotionale Erpressung - wenn man hier nicht rechtzeitig die Reißleine zieht und die Verantwortung nicht wieder abgibt an den Menschen selbst, wird man energetisch ausgesaugt. Einfach durch das Kümmern, das verlangt wird, die Aufmerksamkeit, die verlangt wird, die Macht, die dieser Mensch bekommt, weil man sich davor fürchtet, dass er sich was antut usw.. Das ganze Leben wird ausgerichtet darauf, dass es ihm gut geht.
Der Mann tut mir auch leid. Der fühlt sich sicher nicht wohl in seinem Leben. Ich habe fast den Verdacht, dass die Kifferei eine psychische Veränderung zutage gefördert hat oder bewirkt hat. Es gibt ja Menschen, die Psychosen davon bekommen.

Vielleicht vermisst Du, wie er anfangs war, also die Verheißung sozusagen, denn anfangs sah es ja nach schöner Beziehung aus. Dieser Traum ist laut geplatzt. Man trauert ja auch allgemein, wenn so eine Hoffnung auf eine schöne Partnerschaft und einen Start mit Verlieben in eine Beziehung sich als Trugschluss erwies.

Ja ich schätze das ist es tatsächlich. Ich habe den Mann im Kopf der er zu Beginn war. Er hat mich total geflasht, es war alles so vertraut und naja wie als hätten wir uns schon immer gekannt. Es war einfach sofort eine wunderschöne Verbindung da. Und das ist mir immer noch im Kopf. Daran hatte ich festgehalten. Und seine ganzen Marotten „ignoriert“ in der Hoffnung es wird besser irgendwann. Seine Unzufriedenheit hat man ja auch durch seine missgünstigen Kommentare zu spüren bekommen. Da ich selbst in einer Partnerschaft noch nie missgünstige Gefühle hatte war mir das total fremd und eine Art augenöffner. Ein Zeichen dass es nicht das richtige für mich ist und ich so nicht mit ihm als Partner durchs Leben gehen kann.
 
  • #28
Puh, da zeigt sich eine ganze Reihe von Verhaltensweisen, bei denen man nur rückwärts davonstolpern kann.

Was ich oft meine zu sehen und vermutlich auch selbst so "gemacht" hätte früher, ist, dass man sich verliebt in einen Menschen und an dem Bild festhält, selbst wenn sich zeigt, dass das alles nur noch anstrengend wird. Der erste Eindruck sozusagen, der aussagt: So KÖNNTE es wieder sein, der bleibt und hält einen in der Beziehung.


Ja, das ist auch so eine Sache. So ähnlich sagen das auch Frauen, die z.B. geschlagen werden. Sie kennen das "gute" Gesicht und sehen nur das. Spalten den Mann dann in ihn und die böse andere Seite, die eigentlich nicht ER ist. Wenn sie das nicht sehen, dass das ein und derselbe Mann ist und es ihnen eben nicht gut geht mit ihm, können sie den Schlussstrich nicht ziehen.


Ganz ehrlich, sei froh, dass Du es beendet hast. Drama, kindliches Verhalten, emotionale Erpressung - wenn man hier nicht rechtzeitig die Reißleine zieht und die Verantwortung nicht wieder abgibt an den Menschen selbst, wird man energetisch ausgesaugt. Einfach durch das Kümmern, das verlangt wird, die Aufmerksamkeit, die verlangt wird, die Macht, die dieser Mensch bekommt, weil man sich davor fürchtet, dass er sich was antut usw.. Das ganze Leben wird ausgerichtet darauf, dass es ihm gut geht.
Der Mann tut mir auch leid. Der fühlt sich sicher nicht wohl in seinem Leben. Ich habe fast den Verdacht, dass die Kifferei eine psychische Veränderung zutage gefördert hat oder bewirkt hat. Es gibt ja Menschen, die Psychosen davon bekommen.

Vielleicht vermisst Du, wie er anfangs war, also die Verheißung sozusagen, denn anfangs sah es ja nach schöner Beziehung aus. Dieser Traum ist laut geplatzt. Man trauert ja auch allgemein, wenn so eine Hoffnung auf eine schöne Partnerschaft und einen Start mit Verlieben in eine Beziehung sich als Trugschluss erwies.

Dennoch fiel es mir so schwer zu akzeptieren dass er meine Sichtweise und meine Gründe für die Trennung nicht sieht und versteht. Mich als so bösen Menschen darstellt obwohl ich so viel für ihn getan habe. Ganz schlimm war auch diese Widersprüchlichkeit in allem was er mir gegenüber sagte. Er hat meine Worte irgendwann auch gegen mich verwendet. Aus jeder Situation versucht den Spieß umzudrehen und ich konnte mich rechtfertigen wie ich wollte ich hatte keine Chance. Hat das jetzt wirklich mit zu geringem Selbstwert zu tun wenn ich das ja alles selber erkannt habe nur noch Hoffnung hatte es könnte sich eventuell legen und nach 6 Monate Beziehung sowieso die reissleine gezogen hatte? Mangelt es mir an Selbstwert? finde Ich deshalb solche kaputten Menschen so attraktiv? oder war es einfach eine Art Lerngeschenk und ich habe mich zufällig in ihn verliebt um daraus zu lernen dass ich früher erkennen muss wann die Grenze erreicht ist? Ich hab keine Ahnung...
 
  • #29
oder war es einfach eine Art Lerngeschenk und ich habe mich zufällig in ihn verliebt um daraus zu lernen dass ich früher erkennen muss wann die Grenze erreicht ist?
Ich finde das eine gute Sichtweise. Im Grunde kannst du dich auch selbst entscheiden, wie du es sehen willst. Denn es wird niemand kommen und sagen, so und so war es und so musst du es verstehen. Schon gar nicht er selbst.

Dennoch fiel es mir so schwer zu akzeptieren dass er meine Sichtweise und meine Gründe für die Trennung nicht sieht und versteht.
Das Problem bei Borderliner, eines der Symptome ist, dass diese Menschen grosses Misstrauen hegen, gegenüber allem und jedem. "Alle sind gegen mich", ist das oft vorherrschende Gefühl. Selbst die eigenen Eltern werden mit dieser Denkweise konfrontiert. Hat wiederum auch nichts mit dir und deiner Handlungsweise zu tun. Es ist auch nicht böse gemeint. Nur sie können nicht anders denken und handeln.
Gerade wenn wieder eine Beziehung auseinander bricht, bricht für Borderliner eine Welt zusammen. Das geht ja schon gesunden Menschen so. Borderliner stehen dann jedoch tatsächlich schnell vor dem Abgrund. Deshalb ist es auch sehr typisch, wenn sie sagen, dass sie dann nicht mehr leben wollen. All das ist nicht deine Schuld! Auch nicht seine verletzten Reaktionen.

Es ist jetzt so gut wie es ist. Auf Dauer wärst du an der Situation zerbrochen.
Ich finde nicht, dass du froh sein musst, ihn los zu sein. Das erscheint mir zu hart. Ich weiss, es ist schwer jemanden los zu lassen, der eigentlich Hilfe braucht. Der auch entsprechende Hilferufe kommuniziert. Der neben seiner Erkrankung auch liebenswert ist. Das tut einem natürlich auch selbst weh. Aber es ist kein Versagen, wenn du deine eigene Seele beschützt und gesund hältst. Sondern das ist essentiell wichtig im Leben.
Es bringt niemanden weiter, wenn du auch krank wirst.

Er hat seine Eltern und ist nicht alleine. Verzeihe ihm, dass er nicht so zu dir sein konnte, wie es angenehm gewesen wäre. Verzeihe dir, dass du gegangen bist. Dann schau nach vorne. Triff dich nicht mehr mit ihm. Es ist in Ordnung, wenn du ablehnst. Denn du entscheidest in deinem Leben, was gut für dich ist und was nicht. Gesunden Egoismus nennt man das.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #30
Dennoch fiel es mir so schwer zu akzeptieren dass er meine Sichtweise und meine Gründe für die Trennung nicht sieht und versteht. Mich als so bösen Menschen darstellt obwohl ich so viel für ihn getan habe.

Du bist jung und lernst gerade, dass andere Menschen zum gleichen, gemeinsam durchlebten Sachverhalt eine andere Meinung/Wahrnehmung als Du haben können. Ist so und ist aufgrund unterschiedlicher Lebenserfahrungen auch vollkommen ok - sollte man hinnehmen, statt sich daran aufzureiben.
Er ist ein erwachsener Mann. Vielleicht solltest Du mal Zeit an den Gedanken verschwenden, dass es auch für ihn eine narzisstische Kränkung darstellt, dass er so versagt und eine junge Frau "viel für ihn tun" muss. Das nimmt er zwar hin, will so komfortabel leben wie Du, kann es aber nicht und genau das macht ihn so aggressiv.
Die Dinge laufen derartig aus dem Ruder, weil bei ihm durch die Drogen eine irreparable Hirnschädigung vorliegt. In dem Fall kannst Du einfach kein normales Verhalten von ihm erwarten und damit kannst Du von Deinem ganzen Gehader "warum dies, warum das" lassen. Es konnnte nicht anders laufen, weil seine Birne Fehlschaltungen hat.

ich konnte mich rechtfertigen wie ich wollte ich hatte keine Chance.
Richtig und warum haderst Du damit? Keine Chance ist und bleibt keine Chance, egal was Du tust. Was du nicht verändern kannst, musst Du akzeptieren und dann das Richtige für Dich tun.
Lern daraus, dass Du Dich garnicht mit (Typen wie) ihm ablaberst sondern bei derartigen Respektlosigkeiten sofort gehst - so geht Selbstwert und Selbstbewusstsein, sich derartiges nicht bieten zu lassen, statt ihm immer noch helfen zu wollen und Illusionen nachzuhängen über Deinen Wirkbereich und seine Persönlichkeit.

Mangelt es mir an Selbstwert? finde Ich deshalb solche kaputten Menschen so attraktiv? oder war es einfach eine Art Lerngeschenk

Selbstwert heißt, ich bin es mir wert/oder nicht wert, mit mir (nicht) so umgehen zu lassen. Selbstwert ist kein statischer Wert, sondern wächst indem man Dinge durchlebt.
Es ist, was Du draus machst. Ich würde es als Lernerfahrungen (warum so dramatisch, Lerngeschenk?) nehmen: was draus lernen, was Dir hilft, zu einem besseren Selbstwert zu kommen (im Tun, nicht im Selbstbild).
Die erste Selbstwert steigernde Maßßnahme ist, dass Hadern um das was war aufzugeben und Dir sagen: nie wieder eine Beziehung mit so einem Psycho.
 
Top